Südafrika (III)

Donnerstag, 28.05.2009 – Kgalagadi Nationalpark - Twee Rivieren

Kleine Sukkulentenblüten Farbenfreude Drüben in Twee Rivieren machen wir gleich die südafrikanischen Formalitäten, die etwas länger dauern, vor allem weil der Zöllner fast alles im und am MGD sehen will, wieder einmal vor allem aus Neugier, wie uns scheint. Irgendwann ist dann auch er zufrieden und wir verschieben auf den Campingplatz. Wir beschliessen heute nicht mehr auszufahren und statt dessen wieder einmal früher mit dem Grillfeuer anzufangen. Weiter oben sehen wir einen Landrover stehen der stark nach Overlander aussieht und kurze Zeit später stehen die beiden Bewohner bei uns. Es sind Sylvie und Thomas aus Pfäffikon ZH, die rund ein Jahr bis nach Südostasien unterwegs waren, dann nach Kapstadt verschifft haben und nun auf der Ostroute zurück in die Schweiz fahren wollen. Wir unterhalten uns ein wenig mit ihnen und es stellt sich heraus, dass sie, wie wir auch, nach Upington müssen und dann eventuell noch an die Augrabies-Fälle wollen. So werden wir sie sicher noch das eine oder andere Mal sehen. Auf den Grill kommt heute wieder einmal ein Butternut-Kürbis, den Isabella mit Rüebli und Blaukäse füllt, würzt und in eine Alufolie wickelt. Dazu gibt’s ein Rumpsteak und fertig ist der feine Znacht. Heute bleibt es abends irgendwie länger warm und es ist richtig angenehm draussen zu essen. Und Thomas hat erst noch nicht so viel abzuwaschen.

Freitag, 29.05.2009 – Upington

Sylvie und Thomas mit ihrem Defender Nach der Reifenpanne von vor drei Tagen müssen wir heute nach Upington um unseren Ersatzreifen vom Fahrerhausdach auf die fünfte Felge, die am Heck hängt, aufziehen zu lassen, damit wir wieder ein einsatzbereites Ersatzrad zur Verfügung haben. Schöner, nur leider toter Crimson Shrike Bevor wir abfahren gibt’s leider noch ein Unglück: Ein auffällig roter Crimson Shrike fliegt, aus welchem Grund auch immer, gegen unsere Wohnkabine und fällt tot zu Boden. Schade um das schöne Tier. Wir verlassen den Park um halb zehn Uhr und siehe da, die Strecke nach Upington hat sich seit dem 1. Januar überhaupt nicht verändert... Einzelheiten können im damaligen Reisebericht nachgelesen werden. Unterwegs nach Upington In Upington steuern wir das “Fit it“ Reifenzentrum an, in dem man sich im Stande erklärt unser Anliegen auszuführen. Alles geht erfreulich gut und speditiv voran, bis einer der Angestellten das Gewinde eines Schraubenbolzen der Befestigungsplatte des Galgens und eine Mutter mit Hilfe des Schlagschraubers komplett zerstört. Na Super! Für einmal war es kein Schwarzer... Der Übeltäter (ratlos) und Thomas (zerknirscht) schauen sich die Bescherung an Immerhin nimmt er sich nach einer Weile der stummen Ratlosigkeit des Teils an und verspricht es in eine mechanische Werkstatt zwecks Reparatur zu bringen. Der Reifenwechsel geht soweit ohne Probleme weiter, jetzt fehlt uns nur noch das Teil, um den Ersatzreifen wieder am Heck zu montieren. Statt einfach rumzuhängen fahren wir in einen der Supermärkte und munitionieren uns nach einer Woche ohne Einkaufsmöglichkeiten wieder auf. Als wir zurück kommen ist das Stück tatsächlich geflickt wieder da, es fehlt allerdings die Öse um den Galgen mit einem Schloss gegen Diebstahl zu sichern. Abschiedsfoto des ersten Reifens, den wir zurücklassen müssen Sonst sieht es ganz stabil aus. Bei der Montage des Galgens stellt sich dann aber heraus, dass die beiden Bolzen nicht schön parallel angeschweisst wurden, so dass der Galgen nicht eingefahren werden kann. Mit einem Montiereisen als Hebel wird dieses Problem gelöst und alles bis auf das Hängeschloss findet seinen richtigen Platz. Obelix mit beinahe neuem Finken Auf dem Fahrerhausdach sieht es auch etwas ungewohnt aus, denn dort fehlt jetzt der Ersatzreifen. Die nächste Überraschung kommt dann beim Bezahlen der Rechnung, denn man verrechnet uns die Reparatur des von ihnen vermurksten Teiles. Wir sind natürlich überhaupt nicht einverstanden und es folgt eine längere verbale Auseinandersetzung mit verschiedenen Leuten. Schliesslich müssen wir paradoxerweise nur die Reparatur des Teiles, nicht aber die Arbeit des Reifenwechsels bezahlen. Wir sind zwar immer noch nicht happy, denn wir müssen den grösseren Teil der Rechung übernehmen, aber eine weitere Diskussion ist wohl sinnlos. Wir fahren ins Eiland Holiday Resort, das wir ja schon kennen und wo wir die beiden Zürcher mit dem Landy anzutreffen erwarten. Sie sind allerdings nirgends zu sehen und tauchen bis am Abend auch nicht mehr auf. Wir machen uns für einmal einen einfachen Znacht drinnen, denn zum Grillieren ist es heute wieder einmal einfach zu kalt.

Samstag, 30.05.2009 – Augrabies Falls Nationalpark

Obelix im Die Eiland Resort Eigentlich wollten wir heute ja zeitig weiter zu den Augrabies Fällen, wohin es uns aber diesmal in erster Linie wegen der dortigen Waschmaschine zieht. Als Thomas zu den Sanitäranlagen zwecks Rasur gehen will entdeckt er doch tatsächlich unsere gestern vermissten Schweizer Landy-Bekannten. Einer der Wiedehopfe auf dem Campingplatz Sie sind gestern spät in der Dunkelheit eingetroffen, nachdem sie längere Zeit in einer Garage verbracht hatten. Wir plaudern ein Weilchen mit ihnen, bevor sie einer gestern überraschend erhaltenen Einladung auf eine Wildfarm folgen. Wir müssen uns noch einmal mit unseren Reifen befassen, denn wie immer kontrollieren wir den richtigen Sitz der Radmuttern. Einmal mehr sind sie viel zu stark angezogen worden und Thomas vermag sie nur mit Mühe etwas zu lösen und auf den richtigen Wert anzuziehen. Traubentrocknungsplätze Da die Muttern des Ersatzrades am Heck mit dem selben Pressluftschlagschrauber wie die am Rad angezogen wurden vermuten wir, dass wir das Ersatzrad nie und nimmer mehr von Hand werden lösen können. So ist es denn auch, und deshalb fahren wir nochmals zum Reifenladen, damit sie uns die Muttern mit der Maschine wieder lösen. Herbstlich verfärbte Traubenstöcke Wir ziehen sie diesmal von Hand an und machen uns Punkt Mittag auf den Weg zum Augrabies Wasserfall. Auch diese Strecke fahren wir zum zweiten Mal, hier sieht es aber zumindest teilweise anders aus als im Januar. Die Blätter der Reben, die hier für Rosinen angebaut werden, sind jetzt herbstlich verfärbt. Wir sind schon am frühen Nachmittag am Wasserfall und besuchen ihn gleich, nachdem wir unser MGD auf einen Platz im Camp gestellt haben. Der Augrabies Fall, diesmal mit etwas mehr Wasser Jetzt führt der Orange Fluss rund sieben mal mehr Wasser als im Januar und der Fall sieht etwas mächtiger aus, auch wenn er noch nicht wirklich sehr beeindruckt. Was uns viel mehr auffällt sind die Abermillionen von winzigen Fliegen, die in der Nähe der Fälle umherschwirren. Wir knöpfen unsere Hemden bis obenhin zu und halten unsere Münder möglichst geschlossen, damit wir keine der Insekten einfangen. Die kleinen Fliegen Zum Glück stechen sie wenigstens nicht. Zurück beim MGD gibt’s erst mal Kaffee, den wir bei gerade so 15 Grad sogar draussen geniessen können. Thomas macht wieder einmal einen Zopf, während Isabella mit den Schrauben­schlüsseln hantiert. Dann gibt’s Seiten­wechsel, Isabella übernimmt die Küche um den Znacht vorzubereiten und Thomas kümmert sich draussen um das Feuer. Zum Fleisch vom Grill gibt’s heute wieder einmal Folienkartoffeln und diesmal sind sie lange genug in der Glut um gar zu werden. Am Abend, wenn es ruhiger wird, kann man jetzt auch den Wasserfall rauschen hören, ganz im Gegensatz zu vor einem knappen halben Jahr.

Sonntag, 31.05.2009 – Augrabies Falls Nationalpark

Neugieriger Rock Dassie Wir sind gestern viel zu lange aufgeblieben, darum schlafen wir auch ein wenig länger. Wir lassen am Morgen die Heizung laufen, damit wir aus dem warmen Bett in einen temperierten Wohnraum kommen. Heute ist zwar Pfingsten, für uns aber trotzdem Grosswaschtag. Vor dem Frühstück geht die erste Ladung in die Maschine und dann gehen wir mal zu den Holländern mit ihrem blauen Landcruiser, die gestern ebenfalls hier angekommen sind. Sie laden uns spontan zu einem Cappuccino ein und wir sitzen den grösseren Teil des Vormittages bei ihnen und unterhalten uns. Allerdings sitzt meistens nur einer von uns zweien dort, denn der andere muss sich immer wieder um die Wäsche kümmern. Sie sind in Etappen auf der Ostroute heruntergefahren und zweimal im Jahr sechs bis sieben Wochen unterwegs. Am Mittag, nach dem die letzte Maschine zum trocknen aufgehängt ist, gibt’s schliesslich auch bei uns Frühstück. Frühstückspause am Grosswaschtag Thomas beim Sundowner mit Sylvie und Thomas Die Sonne wärmt gerade genug, damit wir draussen essen können und der Zopf schmeckt an der frischen Luft fast noch besser. Wahrscheinlich zum ersten Mal seit Marokko gibt’s Schokolade und Ovomaltine mit warmer Milch. Am Nachmittag treffen überraschend Sylvie und Thomas ein, wir hatten eigentlich nicht mehr erwartet, sie zu sehen. Nachdem wir die ganze Wäsche erledigt, sprich getrocknet, zusammengelegt und versorgt haben, gehen wir mit ihnen zum Sonnen­untergang an den Wasserfall, wo sie uns eine Büchse Bier als Sundowner spendieren. Anschliessend grillieren wir zusammen und es wird für einmal wieder relativ spät, bis das Fleisch auf dem Teller liegt. Wir essen draussen, aber eigentlich ist es zu so später Stunde viel zu kalt dazu. Wir bleiben trotzdem noch etwas sitzen und unterhalten uns angeregt, denn es geht halt nichts darüber, ab und zu einmal so zu reden, wie einem der Schnabel gewachsen ist.

Montag, 01.06.2009 – Calvinia

Köcherbaumblüten Heute geht wieder der Wecker, denn wir wollen die fast 900km bis nach Kapstadt in zwei Tagen hinter uns bringen, und heute soll es 440km bis nach Calvinia mitten in der Karoo gehen. Klippspringer beim Parkausgang Vor der Abfahrt gibt es noch einiges zu erledigen, denn für den Abwasch hat es gestern nicht mehr gereicht und auch der Campingtisch muss noch versorgt werden. Auch heute morgen haben wir die Heizung wieder in Betrieb genommen, nicht nur für uns, sondern auch um den Motor vorzuwärmen. Nachdem wir Abfahr­bereitschaft erstellt haben verabschieden wir uns von Sylvie und Thomas und den beiden Holländern Leoni und Andrei, die inzwischen zusammen­stehen und plaudern. Der Orange River bei Keimoes Wir fahren los und sehen auf dem Weg zum Parkausgang sogar noch einige Klippspringer. Kurz darauf sitzen einige Vervet Monkeys am Strassenrand. Zu Beginn fühlen wir uns wie auf einem schönen Herbstauflug in der Schweiz, denn das Licht ist genau so. Unterwegs nach Calvinia: Der Elch ist wohl bereits eingeschlafen Wir müssen erst einige Kilometer dem Orange Fluss entlang zurückfahren, bevor wir nach Süden schwenken und die vielen langen, eintönigen Kilometer unter die Räder nehmen. Nur alle paar Kilometer gibt es eine kleine Kurve, das Fahren ist also nicht wirklich anspruchsvoll. Auch sonst haben wir nicht viel Abwechslung, denn es gibt gerade mal zwei Ortschaften auf diesem rund 350km langen Abschnitt. Immerhin sehen wir ein Steinböcklein, das wie die meisten Reissaus nimmt, und einen Springbock, sowie zwei ...Kamele! Zwei Kamele kurz vor Calvinia Nach fünfeinhalb Stunden Fahrt ohne Stopp machen wir einen Kaffeehalt und gleich danach beginnt auch die Gegend wieder interessanter zu werden. Thomas muss das Holz nur noch anzünden Zumindest ist die Landschaft nicht mehr uniform flach, sondern gewinnt wieder etwas an Konturen. Rund fünfzig Kilometer vor Calvinia stossen wir schliesslich auf die Hantamsberge, an deren Fuss die Stadt liegt. Beim kleinen, sympathischen und günstigen Klipwerf Rest Camp im Ort lassen wir uns nieder. Hier haben wir wieder einmal unser eigenes kleines Sanitärhäuschen und in der Grillstelle ist das Holz bereits anzündbereit aufgeschichtet. Das lassen wir uns natürlich nicht entgehen und so landen unsere Pouletbrüstchen, entgegen allen Plänen die wir auf der langen Fahrt geschmiedet haben, nicht in der Pfanne, sondern auf der Glut.

Dienstag, 02.06.2009 – Stellenbosch

Nebel bei Nieuwoudtville Da wir fast noch einmal gleich viele Kilometer vor uns haben sind wir wieder früh auf den Beinen. Am Rand des Inlandplateau Wir schaffen es etwas früher als gestern loszufahren, obwohl wir den Reifendruck noch etwas anpassen müssen. Heute ist es stark bewölkt und schon bald geraten wir sogar in Nebel. Es sieht also auch heute wie an einem schweizer Herbsttag aus, allerdings einem der unangenehmeren Sorte. Kurz nach Nieuwoudtville erreichen wir den Rand des Inlandplateaus und die Strasse windet sich spektakulär rund 500m auf den Küstenstreifen hinunter. Interessant wird es, als wir nach Citrusdal über den Piekenierskloof fahren und auf die Ebenen auf der anderen Seite des Passes blicken. Die neue Saat spriesst bereits Während im Januar die ganze Fläche der abgeernteten Kornfelder braun war, leuchtet die Ebene nun grün, denn die neue Saat hat zu spriessen begonnen. Entlang der Strasse weiden immer wieder Schafe und offensichtlich haben diese erst kürzlich geworfen, denn wir sehen Unmengen von herzigen Lämmchen. Garstiges Wetter in Paarl Je weiter wir nach Süden kommen desto mehr sehen wir link und rechts Regenschleier an den Bergen hängen. Zuerst bleiben wir noch trocken, aber schliesslich kriegt auch Obelix nasse Füsse. Wir fahren nicht direkt nach Kapstadt, sondern über Wellington und Paarl nach Stellenbosch. Das Wetter ist nun wirklich richtig garstig, das sind wir uns überhaupt nicht mehr gewöhnt. Wir kaufen ein paar Sachen ein, fahren dann auf den Caravanpark und verziehen uns ins angenehme MGD. Es ist inzwischen bereits am Eindunkeln und wir mögen kein grossartiges Menu mehr auftischen. Wir begnügen uns mit ein paar Chips und einem schönen warmen Süppchen.

Mittwoch, 03.06.2009 – Bellville

Auch im Mountain Breeze Caravan Park spriesst nun das Gras Auch heute morgen ist das Wetter trüb. Es wird fast Mittag bis wir losfahren. MAN Kapstadt in Brackenfell Zuerst besuchen wir MAN in Brackenfell um die Stationierung unseres MGD bei ihnen, während unseres Aufenthaltes in der Schweiz, zu bestätigen. Wir sprechen zwar mit einer anderen Person als im Februar, aber auch jetzt heisst es: Selbstverständlich, kein Problem. Als wir scheu fragen, was für Möglichkeiten es gibt ohne eigenes Fahrzeug von hier zum Flughafen zu kommen, werden wir gleich nochmals überrascht. Sie würden uns einfach hinfahren. Da können wir einmal mehr nur sagen: Mit freundlichem Gruss an MAN Johannesburg, so geht das... Unterwegs Richtung Stadtzentrum Sie wollen für uns auch mal nach Ersatzfinken für Obelix forschen. Wir fahren weiter ins Canal Walk Shopping Center, wo wir grösste Mühe haben, Obelix irgendwo zu parkieren. In der Nähe der Anlieferung können wir ihn schliesslich mit Hilfe eines Security-Mannes auf eine Stoppstrasse stellen. Es ist ein wirklich riesiges Einkaufszentrum mit zwei grossen Supermärkten, verschiedenen Kleiderhäusern und unzähligen kleineren Läden aller Gattungen. Campari mit Orangeneis zum Apéro Wir können verschiedene Sachen auf unserer Erledigungsliste abhaken, wir finden sogar eine neue Lesebrille für Isabella, nachdem ihre jetzige seit einiger Zeit Zerfalls­erscheinungen zeigt. Allerdings bewahrheitet sich unsere Annahme nicht, dass es um einiges billiger als in der Schweiz abgehen wird, im Gegenteil. Dafür ist die Untersuchung ihrer Augen professioneller als in der Schweiz, was uns überrascht. Als wir fertig sind ist es draussen bereits dunkel und wir fahren deshalb wieder einmal zum Caravanpark in Bellville, zum dritten Mal in diesem Jahr. Heute kochen wir, obwohl es eigentlich schon wieder zu spät dazu ist, ein recht aufwändiges chinesisches Beef with Cashews. Dementsprechend ist neun Uhr bereits vorbei, als es auf den Tisch kommt.

Donnerstag, 04.06.2009 – Noordhoek

Obelix auf dem Campingplatz in Bellville Als die Wolkendecke gestern Abend etwas aufriss hegten wir schon die Hoffnung, dass heute etwas besseres Wetter herrscht. Selbst dieser kleine Frosch sucht bei dem Sauwetter den Schermen von Obelix Fehlanzeige; es geht munter weiter mit dem fürchterlichen Regen­wetter. Auch heute haben wir einen typischen “Erledigungstag“ vor uns, wir fahren von Einkaufs­zentrum zu Einkaufs­zentrum. Zuerst gibt es aber einmal eine Enttäuschung, denn der riesige Baumarkt in Tygerberg ist einfach geschlossen, warum auch immer. Im Canal Walk Shopping Center stellen wir Obelix wieder auf die Stopp­strasse und holen Isabellas neue Brille ab. Dabei sind wir vom Service nach dem Verkauf nicht gerade begeistert. Durch Plumstead zum Schweizer Metzger in Southfield Das Brillengestell wird nicht angepasst und als wir uns nach einem weichen Brillenetui erkundigen werden wir einfach zur Konkurrenz, die das Gesuchte dann auch nicht hat, geschickt. Eine weitere Knacknuss ist es, Brennstoff für unsere Petrollampe aufzutreiben. In allen einschlägigen Läden, in denen wir fragen, ernten wir nur Schulter­zucken und den Vorschlag, es doch dort oder dort zu versuchen, alles Orte die wir schon abgeklappert haben. Unterwegs nach Tokai Wir haben aber noch eine Drogerie als As im Ärmel, in der wir schon Wundbenzin-Ersatz gefunden haben und die auf dem Weg zu unserem nächsten Camp in Noordhoek liegt. Ebenfalls auf dem Weg liegt die Schweizer Metzgerei Werda, in der wir vier Paar ganz frische Cervelats kaufen. Diesmal sind sie leider nicht für uns bestimmt, aber wir können ja schon bald Cervelats essen bis wir platzen... In der Drogerie in Tokai gibt’s leider auch kein Petrol, aber der kompetente Drogerist, der uns schon letztes Mal half, kennt die Adresse eines kleinen Outdoor-Ausrüsters in der Nähe, der uns sicher irgendwie weiterhelfen könne. Typisches Kapstadt Winterwetter Wir fahren gleich zu Christy Sports und der Besitzer nimmt sich unseres Problems sofort an. Er meint, dass wir wahrscheinlich Paraffin suchen, aber wir sind skeptisch, denn für uns ist Paraffin etwas dickflüssiges, aus dem man Kerzen herstellt. Erst forscht er im Internet, was seine Vermutung schon bald erhärtet und nimmt dann eine kleine Probe unserer Petrols mit in den Hardwareladen. Lake Michelle Wohnsiedlung bei Noordhoek Er kommt mit der Bestätigung zurück, dass Paraffin und unser Petrol ein und dasselbe ist. Ein Anruf beim Vertreter des Lampenherstellers räumt auch die letzten Zweifel aus, wir können den Brennstoff also ganz einfach im Supermarkt kaufen. Der Laden­besitzer hat ausser unserem herzlichen Dankeschön zwar nichts davon, aber man merkt, dass er uns gerne geholfen hat, denn er hat nicht nur einen super sortierten Laden, sondern er lebt dieses Geschäft auch. Wir fahren zufrieden weiter nach Noordhoek zur Chapman’s Peak Caravan Farm, im Sommer dieses Jahres unser Zuhause für fast einen Monat. Der Platz schaut beinahe etwas verlassen drein, obwohl der eine oder andere Dauergast noch hier wohnt. Es wird schon dunkel bis wir uns eingerichtet haben und deshalb auch spät bis unsere selbstgemachte Pizza aus dem Ofen kommt. Irgendwie war der Tag doch anstrengend und wir sind müde, weshalb der Abwasch wieder einmal liegen bleibt.

Freitag, 05.06.2009 – Noordhoek

Als wir die Jalousien öffnen, blickt uns ein weiterer grauer, windiger, nasser Tag entgegen. Wir erledigen dies und das, zum Beispiel den Abwasch von gestern abend. Isabella schreibt Mails und Thomas versucht Informationen bezüglich der Reifen zu bekommen. Isabellas “Entchen“ sind immer noch da Von MAN erhalten wir die Auskunft, dass einzig sechs Reifen in Johannesburg verfügbar wären, aber der Preis ist jenseits von Gut und Böse. Am Nachmittag kommen Isabellas Enten vorbei, die inzwischen gross geworden sind und nicht mehr von ihren Eltern, mit denen sie immer noch umherwackeln, zu unterscheiden sind. Dann kommt auch der Farmer auf einen kurzen Schwatz. Er meint, ihm gefalle diese Jahreszeit, und steht draussen im Regen... Das Nachtessen steht ganz im Zeichen von Resteverwertung: Es gibt eine reine Gemüseplatte aus Kartoffeln, Karotten und Butternusskürbis, zusammen mit einer Sauce. Anschliessend sichten wir noch die restlichen Fotos von Botswana, damit wir wieder einmal eine DVD brennen können und um wieder Platz auf Isabellas Laptop zu schaffen. Das Wetter hat sich nicht verändert, es regnet und stürmt, manchmal so stark, das unser MGD ziemlich schaukelt, obwohl es fast optimal im Wind steht. Immerhin verspricht die Prognose, die wir uns im Internet anschauen, ein wenig Besserung für morgen. Schön wär’s.

Samstag, 06.06.2009 – Noordhoek

Kälber... Wir staunen nicht schlecht als wir heute morgen rausschauen, sehen wir doch tatsächlich blauen Himmel. Es beginnen sich aber schon bald wieder Wolken zu bilden, doch vorerst bleibt es trocken. Wir gehen auf eine kurze Ausfahrt ins nahe Einkaufs­zentrum. ...Enten und Gänse, alle besuchen Isabella In erster Linie wollen wir aber unsere Wasser­tanks gut durchzuspülen, denn es hat sich Sand am Tankboden angesammelt, den wir auf diese Weise wieder loszuwerden hoffen. Zurück auf unserem Platz füttert Isabella ihre “Entlein“ mit den gestern Abend extra nochmals zerkleinerten Rüstabfällen, da ist ihr kein Aufwand zu gross. Truthahnversammlung Am Nachmittag erledigen wir dies und das, und ab und zu wirft sogar die Sonne ein Auge auf uns; keine Spur von Regen. So sieht die Welt schon wieder viel freundlicher aus, auch wenn wir es die letzten Tage schön gemütlich und warm im MGD hatten. Der Tag fliegt wieder vorbei und es wird Zeit unser letztes warmes Abendessen für ein Weilchen zuzubereiten. Isabella macht aus dem Stück Rindsfilet eine Art Stroganoff mit viiiel Gemüse und Reis. Das Fleisch wird einfach wunderbar und der Cabernet Sauvignon von Fleur du Cap freut sich schon auf das Rendezvous.

Sonntag, 07.06.2009 – Noordhoek

Im Winter gehört der Pool den Enten Die ganze Nacht haben wir wieder DVDs gebrannt, vor allem Isabella war diesmal fleissig am wechseln. Wahrscheinlich liegt’s an der deswegen unruhigen Nacht, dass wir etwas länger schlafen, obwohl wir heute ja viel zu tun haben. Wir müssen uns flugreisefertig und Obelix parkbereit machen, denn morgen Montag werden wir für einen Monat getrennt. Das Wetter ist wieder nicht wie wir es erwartet haben, der Vormittag ist eher grau und feucht. Wir machen mit unseren letzten vier Eiern und dem Schinkenspeck aus Gaborone ein feines Frühstück. Obelix ist schon fast bereit Dann geht’s endlich an die Arbeit. Hier auf der Caravan Farm ist aber immer wieder für Abwechslung gesorgt. Einmal schauen wir fasziniert einem Erdhörnchen zu, das die Körner eines Maiskolbens an Dutzenden von verschiedenen Stellen in der Wiese beim MGD vergräbt. Dann kommen natürlich wieder unsere Enten vorbei, die gefüttert werden wollen. Speziell scharf sind sie auf die gerösteten Sonnenblumenkerne, die uns nicht mehr so toll schmecken. Ihre Schnäbel durchforsten den Rasen nach den Kernen wie ratternde Nähmaschinen, es ist unglaublich. Im Verlauf des Tages bessert sich das Wetter stark, wir erhalten noch recht viel Sonnenschein, dass es eine Freude ist. Am Abend bekommen wir noch kurz Besuch von Michael, unserem Bekannten in Noordhoek. Ihm können wir unsere unvermeidlichen Kühlschrankrestanzen und sonstigen Frischwaren vermachen und obendrauf, als Zückerchen, gibt’s noch die Cervelats vom Schweizer Metzger. Es wird dann wieder einmal spät bis wir mehr oder weniger fertig gepackt und alles bereit gemacht haben.

Montag, 08.06.2009 – Irgendwo über Afrika

Ein letzter Besuch unserer Enten Heute gilt es ernst, wir begeben uns auf unsere “Ferienreise“ in die Schweiz. Thomas füllt noch die Wassertanks Unser Flugzeug startet zwar erst am Nachmittag, aber wir wollen keinen Stress und lassen uns vom Wecker früh aus den Federn holen. Zum Glück haben wir gestern die Packerei bis zum müden Ende durchgezogen, so dass wir schon fast einen ruhigen Morgen haben. Wir verabschieden uns von den Besitzern des Campingplatzes; für sie ist es klar, dass wir sie in einem Monat wiedersehen. Das Wetter ist heute wunderbar und wolkenlos. Eigentlich wäre es perfekt, um den Tafelberg zu besuchen. Immerhin geniessen wir nochmals eine tolle Sicht über die Stadt und die ganze überbaute Ebene bis hinüber zu den Bergen im Osten bei Stellenbosch. Endlich wieder einmal schönes Wetter mit Aussicht Bei MAN ist alles klar, wie verabredet können wir Obelix in guter Gesellschaft parkieren. Thomas und das Gepäck: Warten bei MAN auf den Transport zum Flughafen Wir ziehen möglichst alle Sicherungen und hoffen, dass die Sonne doch so viel scheint, dass die Versorgungs­batterien schön voll bleiben. Den Wagenheber, der in Kamerun so gelitten hat, geben wir endlich einmal in den Service. Wir müssen zwar etwas warten, aber wie versprochen bringt man uns zum Flughafen und Isabella macht es sich auf dem nicht vorhandenen Mittelsitz des Servicewagens bequem. Auch am Flughafen von Kapstadt wird wie verrückt an einem neuen Terminal gebaut, aber die im Radio in Spots angedrohten Unannehmlichkeiten halten sich in Grenzen. Tschüss Afrika, bis in einem Monat Wir sind zwar schon länger nicht mehr geflogen, aber der ganze Ablauf fühlt sich noch ganz vertraut an. Wir starten pünktlich, aber leider in die falsche Richtung, so dass wir nicht mehr viel von Kapstadt sehen. Swissflügel irgendwo über Afrika Als wir Johannesburg anfliegen ist es bereits dunkel und hier ist das Wetter so garstig wie in Kapstadt vor drei Tagen, nur dass es auch noch kälter ist. Kurz vor der Piste wird unsere kleine Boeing ganz schön herum­geworfen, selbst der Captain meint nach der Landung über Lautsprecher, dass es für ihn genau so unangenehm gewesen sei wie für uns. Wenig später sitzen wir im Swiss-Flieger nach Zürich und unter unseren Sitzen rumpelt und poltert es. Der Grund wird irgendwann klar: Eine Fracht­palette hat sich bei der Beladung im Frachtraum verklemmt und bleibt es für ein Weilchen. Schliesslich starten wir mit einer Stunde Verspätung und fliegen in wenigen Stunden über den Kontinent, den wir in gut zehn Monaten in der umgekehrten Richtung auf der Strasse durchquert haben.

 

Dienstag, 09.06. – Mittwoch, 08.07.2009   siehe Urlaub Schweiz 2009

Zum Bericht Urlaub Schweiz 2009

 

Donnerstag, 09.07.2009 – Noordhoek

Nach einem dank Meilen-Upgrade in die Bussines-Class angenehmen Flug mit viel Schlaf und gutem Essen landen wir nur wenig verspätet in Johannesburg. Südafrika empfängt uns mit schönem Wetter. Beim Umsteigen in Jo’burg müssen wir unser Gepäck durch den Zoll und in den Domestic-Terminal bringen. Am meisten fürchten wir uns vor dem Wieder-Einchecken, denn streng genommen haben wir hier fast 10kg Übergepäck weil für den Anschlussflug der Upgrade, warum auch immer, nicht gilt. Das ganze Umsteigen geht aber problemlos über die Bühne, einmal abgesehen vom Double-Seating auf dem South African Flug nach Kapstadt. Auch dort ist das Wetter gut und die Temperatur beträgt angenehme 20 Grad. Als unser Gepäck auf dem Karussell erscheint ist unsere Reise in die Schweiz definitiv erfolgreich zu Ende gegangen. Wir fahren mit dem ganz schön teuren Taxi direkt auf das Gelände von MAN Kapstadt, wo wir zu unserer grossen Freude Obelix, unser MGD, unversehrt vorfinden. Wir sind gerade daran unser Gepäck provisorisch zu verstauen, als uns auch schon der Wagenheber, den wir in Revision gegeben hatten, vorbeigebracht wird. Na, das klappt ja hervorragend. Allerdings gibt’s dann doch noch ein Problem: Den Fahrzeugschlüssel, den wir für alle Fälle in einem versiegelten Couvert dort gelassen haben, finden sie nirgends. Nach einer Stunde vergeblichen Wartens fahren wir schliesslich doch, der Schlüssel soll uns morgen überbracht werden. Mal schauen ob das klappt... Es ist gerade kurz vor Sonnenuntergang als wir in der Longbeach Mall in Noordhoek ankommen, wo wir vor Laden­schluss gerade noch einige wenige wichtige Lebensmittel einkaufen können. Der Grosseinkauf findet dann halt morgen statt. Wir fahren wieder zu unserem favorisierten Campingplatz von Kapstadt, der Chapman’s Peak Caravan Farm, wo man uns, scheint’s, schon gestern erwartet hat. Wir sind zu müde von der langen Reise um noch etwas grossartiges zu kochen und begnügen uns deshalb mit Tortilla-Chips und Dip. Den Pongrácz, mit dem wir auf eine hoffentlich erfolgreiche Weiterreise anstossen, hätten wir uns ja sowieso genehmigt.

Freitag, 10.07.2009 – Noordhoek

Mitbringsel aus der Schweiz Soviel haben wir schon lange nicht mehr geschlafen, vor allem Thomas findet den Weg aus dem Bett fast nicht mehr. Das Wetter hat wie angedroht geändert, es ist bewölkt und ab und zu fallen ein paar Tropfen. Isabella beginnt die mitgebrachten Dinge im Laptop zu erfassen und danach zu versorgen. Eigentlich machen wir den ganzen Tag nichts anderes. Obelix und der Antrittsbesuch der Enten So fällt auch der vorgenommene Grosseinkauf ins Wasser. Natürlich kommen uns unsere Ent(ch)en besuchen, aber heute gehen sie für einmal leer aus, denn wir haben noch keine Rüstabfälle. Wie befürchtet hören wir nichts von MAN und als wir anrufen heisst es, dass die Frau, die es wissen muss, erst am Montag wieder arbeitet. Das “Achtungsbarometer“ für MAN Kapstadt beginnt zu sinken... Am Nachmittag gibt’s dann doch noch einige warme Sonnen­strahlen, es ist eine Freude. Langsam beginnen wir uns wieder an die engen Platzverhältnisse zu gewöhnen, aber ab und zu muss vor allem Thomas noch überlegen, wo dies oder das versorgt ist. Leider haben wir so kurz nach unserer Rückkehr aus der Schweiz einen Total­verlust zu beklagen: Die Klinge eines unserer zwei unersetzlichen Solingen Rüstmesser ist beim Butter schneiden(!) abgebrochen. Das hätte ruhig vor unserer Reise in die Schweiz passieren können, denn da haben wir noch einen Ersatz eingelagert... Nach einem Monat kochen wir wieder einmal im MGD. Wir gehen es süferli an und beginnen mit etwas Einfachem: Spaghetti Bolo mit Salat.

Samstag, 11.07.2009 – Noordhoek

Katzenellenbogen Rd: Strassenschild in Noordhoek! Noch ein Tag, den wir mit einrichten verbringen. Heute fahren wir den kurzen Weg ins Einkaufszentrum, wo’s am Samstag natürlich viele Leute hat. Immerhin schont das Wetter, als wir unseren Grosseinkauf zum MGD bringen. Es schwant uns langsam, dass wir uns schon bald auf den Weg in den Norden machen müssen, um rechtzeitig im Kgalagadi Park zu sein. Jedenfalls früher, als dass die Wetterprognose einen Ausflug auf den Tafelberg zulassen würde. “Jammer“!, wie die Buren sagen würden. Und was fast noch schlimmer ist: Werden wir in der Schweizer Metzgerei auch Cervelats bekommen bis zur Weiterreise??

Sonntag, 12.07.2009 – Noordhoek

Auch dem Spotted Dikkop gefällt das Regenwetter nicht Wir werden vom Regen geweckt, er wird heute unser ständiger Begleiter sein... Bei dem Wetter haben wir es natürlich nicht eilig und wir erlauben uns ein gemütliches Sonntagsfrühstück. Uns wird nicht langweilig, denn wir haben noch am Botswana Update zu arbeiten. Das Wetter ist wirklich garstig, zeitweise schüttet es wie in einem tropischen Gewitter. Am Abend vermelden die Nachrichten denn auch Überschwemmungen in tief liegenden Teilen der Townships von Kapstadt. Eine kleine Freude bereitet ein Spotted Dikkop, der vor unserer Tür im Regen steht. Dieser Vogel ist eigentlich nachtaktiv und daher selten zu sehen. Heute ist einer der ganz wenigen Tage auf der bisherigen Reise, an dem nicht einmal Thomas seinen Fuss an die frische, besser gesagt nasse Luft setzt. Drinnen haben wir es, nur durch unsere Körperwärme beheizt, warm, trocken und behaglich.

Montag, 13.07.2009 – Noordhoek

Hühner, die selbst die Beine mit Federn bedeckt haben und... Zu unser Überraschung ruft Chris von MAN Kapstadt schon bald am Vormittag an und meldet den Schlüssel als gefunden. ... Truthähne auf der Chapman’s Peak Caravan Farm Nicht viel später klopft ein Mitarbeiter an unsere Tür und überbringt uns den Schlüssel im ungeöffneten Couvert. Wir sind erfreut, Isabella kann wieder beruhigt schlafen und MAN Kapstadt hat seinen Ruf gerettet. Eine Enttäuschung erleben wir, als wir die Schweizer Metzgerei in Southfield anrufen: Wir können gerade noch ein Paar Cervelats auf die Seite legen lassen, die wir morgen abholen wollen. Das Wetter ist ziemlich wechselhaft, es gibt viele Wolken, immer wieder etwas Regen und wenig Sonne. Gaagagagaa... Isabella beim Enten füttern Als wir am Abend vom Duschen zurückkommen steht wieder einmal ein Auto mit Zürcher Nummernschildern neben Obelix. Nach der Arbeit das Vergnügen: Isabella beim Solitär spielen Chris, der Chef der Farm, hatte uns schon erzählt, dass vor kurzem Schweizer mit einem Landcruiser hier waren und nach einem Ausflug an die Küste wieder herkommen wollen. Da sind sie nun also, Sarah, Flo und Iris. Kaum haben wir uns richtig begrüsst, vermiest uns Petrus die Freude und leert die dunkle Wolke über uns aus. Wir verschieben das Plaudern auf morgen und flüchten uns ins MGD, denn einmal Duschen genügt uns. Wir kochen wieder einmal chinesisch. Etwas aufwändig, aber fein!

Dienstag, 14.07.2009 – Stellenbosch

Heute ist wieder einmal ein Wecker-Tag. Nach dem Frühstück machen wir uns reisebereit. Natürlich plaudern wir noch eine ganze Weile mit unseren Zürcher Nachbarn, die ebenfalls die Westroute gefahren, aber fast ein Jahr nach uns gestartet sind. Das allerletzte Abschiedsfoto der 5 Enten...(?) So ist dann trotz unserem relativ frühen Tagesstart Mittag vorbei als wir uns von ihnen verabschieden. Isabella muss natürlich auch noch einmal ihre fünf Ent(ch)en füttern und ihnen Adieu sagen. Bis wir uns auch noch von Chris, unserem netten Gastgeber über Wochen, verabschiedet haben dauert es nochmals eine halbe Stunde. So ist es bereits mitten am Nachmittag, bis wir in der Schweizer Metzgerei eintreffen. Dort ist heute der Vater im Laden, dem man, im Gegensatz zu seinem Sohn, seinen Thurgauer Dialekt noch gut anhört. Er ist sehr gesprächig und interessiert sich für unseren Trip. Mit unseren zwei Cervelats, einigen Chäs-Grillern und Wienerli, alles schön vakuumiert, verlassen wir den Laden und fahren endlich Richtung Stellenbosch. Auch dort herrscht das selbe wechselhaft kühl-feuchte Wetter. Wir schaffen es gerade noch drei Weine im Blaauwklippen Weingut zu probieren bevor sie dort Feierabend machen. Sie schmecken uns allerdings nicht besonders, aber vielleicht liegt es daran, dass die Weine fast zu kühl serviert werden, denn bei diesem Wetter ist die Raumtemperatur im ungeheizten Lokal ziemlich tief. Im Spar Supermarkt füllen wir noch einen Einkaufswagen mit diesem und jenem, und als wir wieder draussen sind ist es bereits dunkel. Wir entschliessen uns eine Pizza über die Gasse mitzunehmen, denn wenn wir noch selber kochen wird es einfach zu spät. Wir fahren das kurze Stück zum Mountain Breeze Campingplatz und stellen uns im Dunkeln auf einen Platz zwischen den Bäumen. Zum Glück kennen wir uns hier schon einigermassen aus.

Mittwoch, 15.07.2009 – The Baths

Die Zeit des Ausschlafens ist vorbei. Daran leidet vor allem Isabella, die letzte Nacht noch viel zu lange an der Homepage gearbeitet hat. Thomas leidet dafür wieder einmal an einer Schwellung, diesmal ist es der linke Fuss. In der Schweiz diagnostizierte der Tropenarzt innert fünf Minuten (man erinnere sich an die südafrikanische Ärztekunst...) eine sogenannte Loiasis. Die liest man in Zentralafrika auf, in dem man von einer Bremse gestochen wird, die die Eier eines Wurmes überträgt. Der Wurm wird ca. 25mm gross, wandert im Körper umher und verursacht dabei die Schwellungen der Extremitäten. Rebenschneiden bei Paarl Blöd ist nur, dass Thomas gestern die letzte Dosis des Medikamentes eingenommen hat, die dem Wurm den Garaus machen sollte... Nach Rücksprache mit dem Arzt in der Schweiz nimmt er vorerst einmal die übriggebliebenen Tabletten weiter. Sein Fuss geht mit etwas gutem Willen in den Schuh und damit kann es weitergehen. Wir beehren in Stellenbosch auch den anderen grossen Supermarkt und fahren dann weiter nach Paarl, wo uns der Tankwart an der Shell-Tankstelle freudig begrüsst. Wetterbesserung am Horizont bei Malmesbury Er hatte uns schon vor einem knappen halben Jahr bedient und dazu angeregt mit Thomas geplaudert. Wir haben in beiden Tanks Platz für Diesel und so werden diese, eine Novität auf unserer Reise, simultan von zwei Tanksäulen aus betankt. Blick von der Piekenierskloof-Passstrasse ins Olifants Tal bei Citrusdal Während Isabella drinnen den Papierkram erledigt versucht Thomas beide Seiten im Auge zu behalten, damit sie nicht auf komische Ideen kommen. Aber hier ist die Gefahr gering und unser Tankwart stellt sich zum Abschluss stolz für ein Foto in Pose. Mit allen Tanks voll können wir nun wirklich auf die Strecke. Das Wetter ist immer noch grau und feucht, erst in der Umgebung von Moorreesburg bleibt es trocken und die Bewölkung lockert sich etwas auf. Für einmal klettern wir von der südlichen Seite über den Piekenierskloof, hinüber nach Citrusdal, wo wir im Supermarkt einige der feinen lemon-flavoured Cederberg-Mineral­wasser­fläschchen kaufen. Thomas in unserem privaten Whirlpool Dabei überqueren wir zweimal den Olifantsriver, der jetzt nach den vielen Niederschlägen ziemlich viel Wasser führt. Whirlpoolregeln Wir fahren das letzte Stück nach The Baths, dem Thermalbad, das wir schon vor ziemlich genau einem halben Jahr besucht haben und das uns so gut gefallen hat. Zu unserem Erstaunen sind die Campingplätze sehr gut besetzt und wir scheinen Glück zu haben, bleiben zu dürfen. Die Erklärung dafür ist aber eigentlich einfach: Es ist die letzte Woche der südafrikanischen Schulferien. Obwohl es schon später Nachmittag ist hüpfen wir noch in einen Whirlpool und geniessen das warme Wasser. Anschliessend ans Nachtessen muss Isabella ihrem Schlafmanko Tribut zollen und verzieht sich bald ins Körbchen.

Donnerstag, 16.07.2009 – The Baths

Obelix auf unserem nicht ganz ebenen Standplatz Viel Schlaf tut gut und so sitzen wir mit dem ersten Kaffee wieder frohgemut vor unseren Laptops. Heute hat sich, wie von den Wetterprognosen versprochen, Sonnenschein und blauer Himmel eingestellt; so sieht die Welt wieder ganz wunderbar aus. Die Anlage mit dem verwaisten, kalten Pool Am frühen Nachmittag machen wir uns für heute das erste Mal auf, das warme Wasser zu geniessen. Wir gehen zu den beiden Aussenpools, wobei jetzt im Winter, umgekehrt als vor einem halben Jahr, die Leute fast nur im von 43 grädigem Wasser gespiesenen Pool baden. Der unbeheizte Pool ist jetzt wirklich a....kalt. Von uns beiden stürzt sich einzig Isabella kurz in das kalte Wasser, während Warmduscher Thomas nur gerade seine Füsse etwas abkühlt. Thomas im Restaurant Die Sonne vermag jetzt, bei Windstille, die Luft genug aufzuheizen, so dass wir uns gemütlich durch die Sonnenstahlen trocknen lassen können. Herrlich! Am frühen Abend reissen wir uns nochmals einen Whirlpool unter den Nagel, wobei wir auch hier, im Gegensatz zum letzten Sommer, die original Wassertemperatur der Quelle ganz in Ordnung finden. Die Düsen des Whirlpools lassen zwar eher zu wünschen übrig, aber es ist immer noch eine Wohltat. Da wir morgen wieder einmal ganz früh raus müssen weil eine lange Etappe ansteht, verzichten wir auf eigene Küche und beehren das thermalbadeigene Restaurant. Isabella versucht wieder das Rindsfilet, das für ’medium’ aber doch etwas wenig gebraten ist. Zum Glück ist die Beleuchtung etwas schummrig... und sonst ist das Essen ja auch ganz in Ordnung.

Freitag, 17.07.2009 – Augrabies Falls Nationalpark

Märchenhafte Stimmung über dem Olifants Tal Heute geht zur Abwechslung wieder der Wecker und zwar so früh wie in einem Nationalpark. Immer wieder folgen Nebelbänke Wir gehen aber nicht auf Wildpirsch, sondern müssen bei Tagesanbruch losfahren, damit wir die für heute geplante Megaetappe von etwas über 700km, die mit Abstand längste bisher auf unserer Reise, bei Tageslicht bewältigen können. Wir schaffen es tatsächlich um sieben Uhr bei Beginn der Dämmerung loszufahren und treffen im Olifants Tal auf eine märchenhafte Stimmung, die der über dem Fluss liegende Nebel bewirkt. Wenn wir allerdings selber in den Nebel geraten wird es jeweils etwas ungemütlich, denn die Sichtweit liegt stellenweise bei nur fünfzig Metern. Der Olifants führt nach den Regenfällen viel Wasser Wir haben uns entschlossen, nicht die auf der Karte als logischer und kürzer erscheinende Verbindung auf der R27 über Calvinia, sondern die zuerst nach Springbok im Norden führende N7 und von dort Richtung Osten auf der N14 bis Augrabies zu fahren. Tatsächlich sind beide Strecken genau gleich lang. Wir kommen gut voran, denn der Verkehr hält sich in Grenzen. Überflutete Rebflächen bei Klawer Auf der Fahr­bahn südwärts ist einiges mehr los und wir sehen Dutzende von Fahrzeugen aus der Kapregion, die am Ende der Schulferien offensichtlich auf dem Heimweg sind. Als sich bei Klawer das fruchtbare und land­wirtschaftlich intensiv genutzte Olifants Tal Richtung Meer verabschiedet, säumt ab Vanrhynsdorp vor allem Fynbos, niedriges Buschwerk, unseren Weg. Orangegelbe Blütenpracht bei Kamieskron südlich von Springbok Immer öfter strahlen uns vom Strassenrand intensiv orange leuchtend Blüten an, manchmal auch gelbe, weisse oder blaue, selten speziell schöne rote. Das gibt uns einen kleinen Eindruck, wie es zur Blüten­zeit des Fynbos im Frühling aussehen muss, wenn hier im Namaqualand deretwegen touristische Hochsaison ist. Ab und zu glänzen fussballfeldgrosse Felder dieser orangenen Blüten, es sieht gleichzeitig unglaublich und wunderschön aus. Unterwegs in der Karoo bei Pofadder Nach rund viereinhalb Stunden oder etwas über dreihundert Kilometern gibt’s den ersten Pipistopp und bald darauf biegen wir in Springbok rechts ab, weiter über unendliche Ebenen. Geschafft: Vor Sonnenuntergang am Augrabies Fall Die Strecke ist eindeutig interessanter als via Calvinia, denn es hat links und rechts immer mal wieder felsige Hügel, die etwas Abwechslung in die Landschaft bringen. Wir machen bald noch eine halbstündige Mittagspause und dann geht es in einem Stück die restlichen 275km bis nach Augrabies Falls. Nach zehn Stunden reiner Fahrzeit parkieren wir auf dem selben Standplatz wie vor eineinhalb Monaten, gerade noch rechtzeitig um von den nahen Felsen, auf denen sich sonst die Dassies herumtreiben, den Sonnen­untergang zu geniessen. Das Kochen lassen wir nach diesem anstrengenden Tag sein, wir halten uns an den gestern extra dafür vorbereiteten Avocado-Dip.

Samstag, 18.07.2009 – Augrabies Falls Nationalpark

Ob’s wohl dasselbe freche Rock Dassie ist wie am 31. Mai? Auch heute haben wir den Wecker gestellt, wenn auch nicht ganz so früh. Isabella ist aber sowieso schon vorher wach, sie kann es offensichtlich nicht erwarten, mit unserem Waschtag zu beginnen. So ist gut: Wäsche an der Sonne, Frühstückstisch im Schatten Augrabies ist unser bevorzugter Waschort im südlichen Afrika: Es gibt eine Waschmaschine mit heissem Wasser und die Wäsche trocknet bei beständig schönem Wetter dank dem trockenen Klima in null Komma nichts. Vor allem deshalb sind wir auch jetzt wieder hier. Schon vor dem Mittag haben wir unsere drei Maschinen gewaschen. Leider funktioniert der Tumbler nicht richtig, jedenfalls sind die Wäsche­stücke der 60 Grad Maschine auch nach zweimaligem Geldeinwerfen kaum trockner als zu Beginn. Das beschert Isabella einen Gang zur Rezeption um dort den Defekt der Maschine zu melden. Dort verspricht man ihr, gleich den Techniker zu schicken. Das Rock Dassie, Obelix, Thomas in Shorts und die Wäscheleine bei strahlend blauem Himmel Beim Brunch können wir uns ab den Rock Dassies amüsieren, die geschickt den Ast eines Strauches soweit hinunter drücken, damit auch die am Boden etwas von dessen Blättern schmausen können. Geschickte Dassies beim Blätter futtern Dafür interessieren sie sich für einmal nicht für Obelix, den sie bisher jedes Mal als Kletterburg benützt hatten. Eines der Dassies schleicht gar nicht scheu um unseren Tisch, in der vergeblichen Hoffnung, von uns das eine oder andere Häppchen zugeschanzt zu erhalten. Als bis am Nachmittag in Sachen Tumbler nichts passiert, hängen wir die 60 Grad Wäsche halt auch noch auf. Dann stapft Isabella verärgert ein zweites Mal zur Rezeption und erreicht, dass ihr wenigstens das eingeworfene Geld erstattet wird. Schliesslich finden wir Zeit, doch noch ein Stündchen an der jetzt angenehm warmen Sonne zu sitzen. Da ja wieder einmal ein 18. ist, genehmigen wir uns schon mal ein Schlückchen Pongrácz und wenig später beginnen wir den Grill einzufeuern. Für das erste Mal Grillieren seit fast zwei Monaten gelingen Thomas die von Isabella fein gewürzten Pouletbrüstchen und das Gemüse gar nicht schlecht. Wenn wir gewusst hätten, dass es heute Abend viel wärmer ist als letztes Mal anfangs Juni, hätten wir wohl nicht nur draussen gekocht, sondern auch gegessen.

Sonntag, 19.07.2009 – Kgalagadi Nationalpark - Twee Rivieren

Reben soweit das Auge reicht, und diese müssen alle noch geschnitten werden... Heute ist für einmal nichts mit einem ausgedehnten Sonntagsfrühstück, dafür müssen wir auch heute wieder zu weit fahren. Thomas beim Fahren, Banane essen und in die Landschaft gucken Wir verlassen den angenehmen Aufenthaltsort, ohne diesmal den Wasserfall überhaupt gesehen zu haben. Wir sind bald, d.h. schon nach knapp zwei Stunden, in Upington, wo wir für die nächste Woche, die wir im Kgalagadi Transfrontier Park verbringen werden, einkaufen. Das Ganze dauert wie immer etwas länger als geplant, und bis wir auch noch etwas getankt haben, sind schwups, zwei Stunden vorbei. Wir sollten es trotzdem noch recht komfortabel nach Twee Rivieren schaffen, denn die Strasse ist einfach und schnell zu befahren. Salzgewinnung in einer Pfanne nördlich von Upington Unterwegs fallen uns die vielen überfahrenen Kleintiere auf, die auf und neben der Strasse liegen. Wir mögen uns nicht erinnern, dass es letztes Mal auch so schlimm aussah. Schliesslich rennt auch uns ein Buschhörnchen direkt vor Obelix’ Nase. Unser Bremsmanöver nützt nichts mehr. Das neue Eingangstor zum Kgalagadi Nationalpark Wir können gerade noch sehen, wie das Hörnchen seinen Lauf abbremst, bevor es aus unserem Sichtfeld verschwindet. Im Rückspiegel können wir nichts erkennen und so hoffen wir einfach, dass es noch einmal davon­gekommen ist. In Twee Rivieren ist ein neues Eingangstor mit Empfangsgebäude in Betrieb, an dem letztes Mal noch gebaut wurde. Irgendwie scheint das Ganze aber noch etwas unbelebt zu sein. Innen ist es zwar genau so gestylt wie aussen, aber furchtbar steril. Eigentlich hätten wir noch eine Stunde Zeit um auf Pirschfahrt zu gehen. Wir sind aber zu sehr geschafft vom langen Tag und genehmigen uns statt dessen mit den letzten Sonnenstrahlen ein Bier. Sonst passiert nicht mehr viel Spannendes: Büro machen, kochen, essen, abwaschen, auf- und einräumen, mehr Büro, schlafen.

Montag, 20.07.2009 – Kgalagadi Nationalpark - Mata Mata

Selber Ort, selbe Zeit: Giant Eagle Owl Eigentlich müssen wir ja nicht sehr früh aufstehen, die Camptore öffnen erst um halb acht Uhr. Wir schaffen es aber bei weitem nicht und sind erst eine Stunde später unterwegs. Wir wollen nach Mata Mata an der Grenze zu Namibia fahren, wo wir ein Rendezvous mit Louise und Milan, unseren Bekannten aus Noordhoek-Tagen, haben. Die ersten Red Hartebeests Lustiger­weise treffen wir auf der Fahrt dorthin als erstes auf die selbe Giant Eagle Owl, die schon vor knapp zwei Monaten auf demselben Baum, auf demselben Ast, die ersten Sonnen­strahlen genoss. Bald gibt es natürlich Springböcke zu sehen, vereinzelt mal ein Steinböcklein, Gnus, einige Red Hartebeest, Oryx und Strausse. Afrikanische Wildkatze mit Beute Kurz vor dem Auchterlonie Wasserloch gibt’s wieder einmal eine Premiere. Eine Afrikanische Wildkatze überquert vor uns die Piste mit einer Beute im Maul. Beim Picknickplatz gibt’s erst mal Frühstück und dann geht’s weiter nordwärts, meist über Wellblech. Unterwegs sehen wir fast auf der gesamten Strecke immer Tiere, manchmal Einzeltiere, manchmal Gruppen und einige Male recht grosse Herden. Herr Strauss hat’s eilig... Kein Vergleich zu Ende letzten Jahres, als wir die gleiche Strecke in umgekehrter Richtung gefahren sind und ausser Springböcken nur sehr wenig Wild sahen. Von den “Raubtieren“ bekommen wir ausser der Wildkatze allerdings nur noch einige Bat Eared Foxes und einen einzigen Schakal zu Gesicht. ... auch Mutter Oryx wetzt noch schnell mit ihrem Jungen über die Piste Als wir kurz vor vier Uhr im Mata Mata Camp ankommen und ein­checken kommt gerade Milan ins Büro, der das Permit für den Nachmittags-Game­drive holen will. Die Begrüssung ist herzlich und Louise und Milan lassen ihren Ausflug gleich sausen um uns zu sich auf ihren Platz zu lotsen. Heute ist es Louise, die das Grillfeuer entfacht und irgendwann kommen dann eine ganze Menge Cheese-Grillers auf den Grill. Wir steuern etwas Gemüse und Reis bei und fertig ist der Znacht. Für die Hyäne, die wohl auf der Suche nach Häppchen dem Campzaun entlang schleicht, gibt’s von uns allerdings nichts.

Dienstag, 21.07.2009 – Kgalagadi Nationalpark - Mata Mata

Eine der wenigen Griaffen im Park Auch heute geht natürlich der Wecker, wir wollen endlich mal bei Toröffnung hinaus. Obelix macht Platz für einen Baustellenkipper Es geht nicht lange, bis Louise und Milan aus ihrem Zelt kriechen und sich einen Kaffee gegen die Kälte brauen. Auch bei uns kocht der Kaffee, wir können ihn allerdings drinnen in der Wärme geniessen. Im Auob Tal scheint es bei gerade null Grad Celsius auch den Tieren noch zu kalt zu sein, jedenfalls ist einmal mehr gar nicht viel los. Schliesslich sind es wieder einmal die Vögel, an denen wir die meiste Freude haben. Es sind vor allem Greifvögel, die auffallen: Wir sehen einen Jungadler, von dem wir glauben, dass er ein Steppe Eagle ist, einen Lanner Falcon, einen Gabar Goshawk, Blackshouldered Kites und schliesslich noch einen der kleinen Pygmy Falcon. Striped Kingfishers in Aktion Der Höhepunkt sind aber zwei Striped Kingfisher, eine Art von Eisvogel, die wir noch nie gesehen haben. Noch mehr Afrikanische Wildkatzen Gemäss unserem Bestimmungsbuch sollten die hier eigentlich gar nicht vorkommen, aber die prominent auf einem abgestorbenen Baum neben der Strasse thronenden Wichte sind unverwechselbar. Bei all den Vögeln, die wir sehen erklären wir den Tag natürlich zum Vogeltag. Einen weiteren Höhepunkt gibt es allerdings noch: Vier afrikanische Wildkatzen spielen in einem anderen abgestorbenen Baum und jagen sich darin nach. Wir können ihnen einige wenige Minuten zuschauen, bevor sie wieder im Gelände verschwinden. Es ist doch erstaunlich, dass wir diese Katzen, die fast wie etwas grössere Hauskatzen aussehen, vorher noch nie im Leben, jetzt aber zwei Mal innert zwei aufeinander­folgenden Tagen gesehen haben. Pale Chanting Goshawks kämpfen um Beute Am Mittag sind wir zurück im Camp, essen etwas und geniessen den angenehm warmen Tag und plaudern mit Louise und Milan. Swallow-tailed Bee-eater Bald schon ist es Zeit für den Nachmittagsdrive und hier sind es wiederum die Vögel, die die Akzente setzen: Ein Pale Chanting Goshawk, der auf dem Boden stehend seine Beute, eine kleine Echse, gegen ein Jungtier der selben Art verteidigt, bevor er sie in einem Zug verschlingt. Einer der wunderbar farbigen Swallow-tailed Bee-eater erfreut uns ebenfalls. Natürlich sehen wir die üblichen Komparsen wie Schakale, Füchse, Springböcke, Gnus und Strausse, diesmal aber auch einer der eher raren Giraffen, die vor wenigen Jahren im Park eingeführt wurden und nur hier im nördlichen Auob Tal vorkommen. Am Abend probiert sich Thomas wieder einmal an einer Pizza, die ganz ordentlich gelingt, jedenfalls bleibt davon und auch vom frischen Salat nichts übrig. Vielleicht liegt es ja aber auch nur daran, dass Thomas Louise und Milan erklärt hat, dass er Essensresten nicht ausstehen kann und sie deshalb brav aufgegessen haben...

Mittwoch, 22.07.2009 – Kgalagadi Nationalpark - Nossob

Junger Pale Chanting Goshawk Wir stehen nicht gar so früh auf und packen gemütlich zusammen, denn heute dislozieren wir nach Nossob. Im Auob Tal Auf dem Weg dorthin wechseln wir vom Auob ins Nossob Tal und überqueren dabei über 50km die dazwischen liegenden Dünen der Kalahari, diesmal allerdings auf einer recht guten Piste. Vor diesem Abschnitt gibt’s zuerst noch den Brunchhalt, den wir zusammen mit Louise und Milan verbringen. Auf dem Weg nach Nossob sehen wir nichts wirklich Aufregendes, aber von allem, das wir schon gesehen haben, ein bisschen. Als wir am späten Nachmittag in Nossob ankommen staunen wir nicht schlecht, dass dort schon zwei grosse Wohnmobile wie unser MGD stehen, ein älteres Action Mobil mit Hubdach und ein neuerer Unicat auf dem gleichen Chassis wie unserem, aber mit viel grösseren, riesigen Rädern. Mit Thomas, dem Besitzer des Unicat, plaudern wir ein bisschen und erfahren dabei, dass er auf der Ostroute nach Südafrika gefahren ist, während das andere Fahrzeug in Namibia stationiert ist. Baum im Auob Tal Sie fahren morgen in den botswanischen Teil des Kgalagadi Parks, wo er mit seinen 2.50m Breite wohl gleich die bestehende Sandpiste etwas verbreitern wird. Crowned Plover Obelix hat ja schon mit 2.30m ziemlich arg zwischen den Dornbüschen gelitten. Heute kochen Milan und Louise ein Curry, das im Gusseisen­topf auf dem Grillfeuer zubereitet wird. Es schmeckt ganz hervorragend. Während dem Essen hören wir nicht allzu weit vom Camp entfernt einen Löwen brüllen. Na also, die Katzen sind da, sie müssen sich uns nur noch zeigen... Natürlich wird es abends wieder saumässig kalt, so dass wir uns nach 10 Uhr in die Heia verkriechen. Morgen geht es schliesslich auch früh wieder los.

Donnerstag, 23.07.2009 – Kgalagadi Nationalpark - Nossob

Obelix mit zwei anderen grossen Wohnmobilen im Camp in Nossob Heute fahren wir früh gegen Norden. Ganz bis ans Nordende des Parks reicht es zwar nicht, dafür ist es zu weit, aber wir werden sehen. Ein Bateleur oder Gaukler Gleich zu Beginn gibt’s wieder zwei der vielen verschiedenen Greifvögel zu bewundern: Einen Blackbreasted Snake Eagle und einen Bateleur. Den Bateleur konnten wir bisher immer nur im Flug bestaunen, aber auch auf einem Baum sitzend ist er mit seinem Federkleid ein ganz spezieller Vogel. Neben den vielen geläufigen Antilopen treffen wir zuerst auf vier verspielte Schakale, die auf der Piste herumtollen. Bald darauf entdeckt Isabella im recht hohen Gras einen sich bewegenden Kopf, den einer Hyäne. Junger Lanner Falcon Wir können sie nur knapp sehen und dann verschwindet sie wieder im Gras. Als in ihrer Gehrichtung drei Raben krächzend auffliegen kennen wir ihren ungefähren Standort wieder. Die Hyäne am Wasserloch Schliesslich taucht sie wieder auf und begibt sich zum nahen Bedinkt Wasserloch, was einige Oryx Antilopen mit ihren Kälbern in die Flucht schlägt. Es ist eine grosse, kräftige Tüpfel­hyäne, die offensichtlich grossen Durst hat, denn sie trinkt lange. Auf der Weiter­fahrt kommen uns Milan und Louise entgegen, die ganz in der Nähe einen jungen Leoparden gesehen haben. Sie drehen um und zeigen uns die Stelle wo sie ihn sahen, aber für uns gibt’s leider nichts mehr zu sehen. Oryx mit zwei Kälbern Was wir hingegen noch sehen können ist der Riss, den wohl die Mutter des Jungen auf den nahen Baum geschleppt hat. Kurze Zeit später erreichen wir den Lijersdraai Picknickplatz, unseren Umkehrpunkt, auf dem wir uns für die Rückfahrt stärken. Eher selten zu sehen: Ein Gymnogene Ein Teil der Piste ist wieder einmal nervig wellig und zu sehen gibt es auch nicht viel. Das Aussergewöhnlichste sind sechs Bat Eared Foxes und ein eher seltener Raubvogel, der Gymnogene. Kurz vor dem Camp in Nossob beschliessen wir trotz einer gewissen Müdigkeit noch eine kleine Runde etwas südlich des Camps anzuhängen. Noch bevor wir beim Loop zum Marie se draai Wasserloch sind sieht Thomas zwei Löwen links der Piste, aber nur kurz bevor sie wieder zu Boden sinken. Das Löwenpaar beim Spielen Der extra Effort hat sich also doch gelohnt! Ungewöhnlich ist, dass die Löwin, es sind ein Männchen und ein Weibchen, mit einem schwarzen Plastikteil spielt. Obelix beim Nossob Eingangstor: Wir rücken nochmals aus Es stellt sich heraus, das dies ein Autoteil ist, das sich die beiden beim Spielen auf der Piste von einem Auto geholt haben. Wir entschliessen uns nach einigen Minuten Zuschauens Louise und Milan, die bereits im Camp sind, zu holen, denn sie haben seit sie hier im Park sind noch keinen Löwen zu Gesicht bekommen. Die Chance ist gross, dass die beiden Tiere sich nicht gross bewegen. Eine halbe Stunde später sind wir zurück mit den Beiden und tatsächlich, die Löwen liegen an der selben Stelle. Das Löwenpaar ist immer noch da Sie bewegen sich dann doch noch etwas im tollen Licht der Abend­sonne und es gibt eine ausgedehnte Foto-/Filmsession. Die Löwin Um sieben vor sechs heisst es dann aber Gas geben, damit wir in Nossob nicht wieder vor dem geschlossenen Tor stehen und uns nicht noch einen Rüffel, oder Schlimmeres, einhandeln. Die Rechnung geht auf, es reicht genau und Thomas ist erleichtert. Zum Znacht feuern unsere Bekannten wieder den Grill ein und es kommen zwei rechte Stücke Fleisch und Gemüse in Alufolie drauf. Wir geniessen das Resultat unserer kulinarischen Bemühungen drinnen in der gemütlichen Stube, statt draussen unter dem schönen, aber kalten Himmelszelt.

Freitag, 24.07.2009 – Kgalagadi Nationalpark - Twee Rivieren

Auf Löwenprisch Einmal mehr geht der Wecker früh los, wir haben aber auch eine lange Strecke hinunter nach Twee Rivieren vor uns. Noch mehr Löwen Es ist wieder kalt, Milans Thermometer zeigt -2 Grad an. Da unser Park Permit in der Rezeption irgendwie verlegt wurde, erhalten wir ein neues und verlassen das Camp. Heute befahren wir den Loop beim Marie se draai Wasserloch auch tatsächlich und schon bald sehen wir eine Gruppe von Fahrzeugen und den dazugehörenden, männlichen Löwen. Nach kurzem lassen wir die Kolonne stehen, sehen aber keine 500m weiter eine ganze Gruppe von Löwen: zwei bemähnte, zwei Damen und drei oder vier Jungtiere. Dieser Pale Chanting Goshawk macht gleich einen Abflug Nach kurzer Zeit treffen sie auf den grossen Einzelgänger, der der Begrüssung nach irgendwie zur Familie gehört. Irgendwann sind sie dann an uns vorbeigezogen und auch wir machen uns wieder auf den Weg. Wo kommen denn diese Kudus her? Nicht viel später sind wir verblüfft, als wir auf zehn Kudus stossen, von denen in den Broschüren des Parks keine Rede ist und die wir hier auch noch nie gesehen haben. Wir fahren noch viele Kilometer im Nossob Tal, auf denen wir ausser einem Lappetfaced Vulture, einer Geierart, nichts Grossartiges mehr sehen. Dann geht es 35km durch schöne Dünenlandschaft wieder hinüber ins Auob Tal, da die direkte Piste nach Twee Rivieren weiterhin gesperrt ist. Oryx am Kämpfen: Spiel oder Ernst? In den Dünen gibt es wie immer das eine oder andere Steinböcklein zu sehen und einmal sitzt ein Pale Chanting Goshawk pittoresk auf dem Kamm einer Düne. Springböcke im Auob Tal Im Auob Tal folgt furchtbares Wellblech. Zum Glück war es vor vier Tagen, als wir in diesem Tal nach Mata Mata hinauf fuhren, noch nicht so schlimm. Wir werden aber noch etwas entschädigt: Vier Bat Eared Foxes durchstöbern ein Feld und werden dann erst von einem, schliesslich von drei Schakalen belästigt. Es folgt ein veritabler Kampf zwischen den Gruppen und die kleineren Füchse können sich ganz gut behaupten, ja sie starten einen eigentlichen Gegenangriff. Schakal gegen Bat Eared Fox Die Schakale lassen schliesslich von den vieren ab und einer von ihnen schaut etwas komisch zum Talrand hin. Thomas sucht mit dem Fernglas diese Gegend ab und hat unvermittelt eine Löwin, die hoch oben in der Talflanke liegt, im Blickfeld. Löwin mit erbeutetem Gnu Zehn Meter daneben liegt noch ein Körper mit Fell, allerdings von grauer Farbe. Es ist ein erlegtes Gnu, das von der Löwin bewacht wird, wie uns scheint. Das ist ein spannender Ort hier, den wir mit viel Glück entdeckt haben und wir merken uns die Koordinaten, damit wir ihn morgen auch Louise und Milan zeigen können. Wir fahren das letzte Stück Richtung Twee Rivieren und werweissen, ob wir den kleinen Abstecher zum Samevloeiing Wasserloch, an dem wir noch nie etwas Gescheites gesehen haben, wirklich machen wollen. Löwen, soweit das Auge reicht! Schliesslich stellt Thomas den Blinker doch nach links und uns stockt bei der Ankunft fast der Atem: Löwen, wohin das Auge blickt! Wir zählen zehn, davon die Hälfte Männchen, bevor noch ein alter Löwe mit einer dunklen Mähne dazukommt. Ein Teil des Löwenrudels Drei Oryx, die wir schon in der Nähe gesehen hatten, nähern sich wider jeder Vernunft dem Wasserloch, bis ihnen eine Löwin nachsetzt. Es sieht aber eher einer Vertreibung als einem seriösen Jagdversuch gleich, denn die anderen bewegen sich nicht, obwohl sie in sprungbereiter Position liegen. Wir sind hier nur fünf Kilometer vom Camp entfernt und dank der wieder vorhandenen Natelabdeckung können wir gleich Louise und Milan per SMS informieren, die dann nach wenigen Minuten auch eintreffen, gerade noch rechtzeitig bevor sich die Meute in die Geographie verzieht. Zufrieden fahren wir die letzten Kilometer ins Camp, das bald schon wieder seine Tore schliesst. Was für ein Tag mit 21 Löwen, und mehr als der Hälfte davon als Schlussbouquet! Louise und Milan kochen ein Chili-con-carne auf dem Holzfeuer und wir spendieren unser warmes Esszimmer dazu.

Samstag, 25.07.2009 – Kgalagadi Nationalpark - Twee Rivieren

Ein Steinböcklein Es ist ein bitterkalter Wintermorgen mit -5 Grad. Dank Heizung und Fahrerhausvorwärmung haben wir aber eine angenehm warme Führerkabine als wir losfahren. Die Löwin beim Frühstück Die grosse Eule, die uns schon zweimal auf dem ersten grossen Baum linkerhand begrüsst hat, ist heute nicht zu Hause. Wir fahren weiter zu unserem speziellen Platz von gestern, den wir dank GPS-Daten locker finden. Wie nicht anders zu erwarten war steht noch kein Fahrzeug da, denn aus dem fahrenden Auto ist es unmöglich die Löwin zu entdecken. Sie sitzt jetzt links vom Gnukadaver und beginnt schon bald davon zu fressen. Dies ist das erste Mal, dass wir bei so was zuschauen dürfen, und wir sind erstaunt, dass sie das Gnu mit niemandem teilen muss, nicht einmal Geier sind in der Umgebung auszumachen. Louise, Isabella und Milan beim Auchterlonie Picknickplatz Es geht nicht lange und schon bildet sich eine kleine Wagenkolonne hinter uns. Wir spähen noch eine Weile durch unsere Ferngläser und fahren dann weiter zum Auchterlonie Picknickplatz um etwas zu essen. Auf dem Rückweg kommen wir natürlich wieder bei der Löwin vorbei. Das Oryx nimmt einen Augenschein und die Löwin guckt Dort ist gerade auch ein Oryx im Anmarsch und wir trauen unseren Augen nicht: Das Oryx nähert sich bis auf 20m der Löwin und schaut sich die Bescherung aus der Nähe an. Das muss ein bewusster Akt sein, denn es muss dafür aus dem Talgrund auf die gleiche Höhe wie die Löwin klettern und steigt nach dem Augenschein wieder ins Tal hinunter. Das Oryx geht dann seinen Weg, genau so wie wir. Auf dem weiteren Rückweg sehen wir nichts Aussergewöhnliches mehr, vor allem natürlich nicht am Samevloeiing Wasserloch. Isabella im Freiluft-Coiffeursalon “Louise“ Wir sind mitten am Nachmittag zurück im Camp und es gibt einiges zu tun: Reifen aufpumpen, Aufbau wieder einmal etwas vom Schmutz und Staub befreien, Brot backen, die Sonne geniessen. Chäs-Fondueplausch bei winterlichen Temperaturen Isabella lässt nach bald zwei Jahren wieder einmal Hand an ihre Haare legen. Louise schneidet sie ihr und Isabella ist mit der Arbeit sehr zufrieden. Zum Znacht gibt’s heute ein Fondue, genau das Richtige bei diesen tiefen Temperaturen. Es ist wiederum das Schweizer Emmi-Fertigfondue, das es in den grösseren Supermärkten zu kaufen gibt. Wir stellen den Topf draussen auf Louise und Milans Gaskocher. Weil das Caquelon dadurch ziemlich hoch steht, gibt’s ein Steh-Fondue, aber es macht uns Spass und es schmeckt ganz ordentlich. Nachher scharen wir uns noch etwas um das Feuer, das wir für einmal nur als Heizung brauchen, und plaudern. Irgendwann wird es dann aber doch zu kühl und wir verziehen uns ins Bett.

Sonntag, 26.07.2009 – Upington

Ein riesiges Siedlerwebervögelnest unterwegs Endlich können wir wieder einmal etwas länger schlafen, denn wir verzichten auf eine letzte Morgensafari. Die Dünen im Nossob Tal südlich des Parks Es ist fast wieder gleich kalt wie gestern morgen und wir haben vorsichts­halber die Heizung die ganze Nacht laufen lassen, damit im MGD sicher nichts einfriert und damit keine Schäden verursacht werden. Da es ein Sonntagmorgen ist macht Isabella Rührei mit Speck und wir laden Louise und Milan dazu ein. Nachdem wir alles ein- und aufgeräumt haben sind wir kurz vor Mittag unterwegs nach Upington. Guavas im Supermarkt Wir fahren diese gut 250km nun schon zum vierten Mal und auf der Strasse liegt auch dieses Mal wieder viel überfahrenes Kleingetier, darunter auch ein Stachelschwein. Louise und Milan im “Le Must“ In Upington stehen wir nach genau einer Woche wieder vor dem Pick ’n Pay, wo uns Milan und Louise einholen. Das “Die Eiland“ Holiday Resort ist auch diesmal wieder unser Standplatz und von dort verschieben wir uns am Abend mit dem Landy der Beiden ins Restaurant “Le Must“, dem besten Esslokal in der Stadt. Wir machen das volle Programm, Vorspeise-Hauptgang-Dessert, und trinken zwei feine Flaschen Fleur du Cap Shiraz dazu. In einem halben Jahr hat sich das Restaurant nicht verändert, der Service hat immer noch seine Unzulänglichkeiten, aber das Essen ist ganz gut.

Montag, 27.07.2009 – Upington

Wir haben uns entschlossen heute noch hier zu bleiben, statt nach Namibia zu fahren. Das liegt vor allem daran, dass wir noch ein Guthaben von einigen Megabyte an Daten auf unserer südafrikanischen SIM-Karte haben, die sonst verfallen würden. Tschüss Louise und Milan Wir wollen sowieso einige Fotos hochladen und so trifft sich das ganz gut. Dass Thomas das ganze Guthaben dann vorher schon beim Surfen im Netz verbratet macht Isabella allerdings gar nicht glücklich. Milan und Louise hingegen brechen heute Richtung Osten auf, denn sie wollen noch einmal in den Krüger Nationalpark, bevor es dann gelegentlich in die Schweiz zurück geht. Es waren schöne Tage mit den zweien im Kgalagadi Park und wir hoffen alle, dass es einmal ein Wiedersehen gibt. Nach ihrem Abschied verkriechen wir uns hinter den Laptops. Einzig am Nachmittag sattelt Thomas, wie schon einmal in Upington, das Velo um etwas Brennholz einzukaufen. Damit machen wir dann abends ein Feuer um Fleisch, das wir sowieso nicht nach Namibia einführen dürfen, zu grillieren. Wir arbeiten wieder einmal bis spät in die Nacht und die Fotos werden dann, nach dem Kauf eines Data-Bundles, doch noch erfolgreich auf den Server geladen.

Dienstag, 28.07.2009 – Grünau

Die Nacht war nicht mehr so kalt und der stahlblaue Himmel bleibt uns erhalten. Dafür geht ein eher unangenehmer Wind. Telefonstangen statt Bäume als Siedlerwebervögelnest-Gerüst Nachdem wir noch dies und das erledigt haben schaffen wir es kurz vor Mittag tatsächlich uns loszueisen und nach Namibia aufzubrechen. Erst füllen wir in der Stadt aber noch den ziemlich leeren Dieseltank, denn in Namibia ist der Saft sicher nicht günstiger als hier. Der freundliche Tankwart meint, dass nun der windige Monat August komme und er diesen nicht sehr möge. Strassenrandpflege nach südafrikanischer Art Er wohne an einem sandigen Ort und so müsse er abends, wenn er von der Arbeit heimkomme, immer erst die ganze Wohnung wischen. Der Wind begleitet uns als für den Fahrer unangenehmer Seitenwind auch auf der zweistündigen Fahrt durchs Nichts, bis wir an den südafrikanischen Grenzposten in Nakop kommen. Hier geht die Abfertigung in wenigen Minuten vonstatten. Unser Aufenthalt dort dauert aber noch einige Minuten länger, denn Isabella verlegt alle Fleisch­produkte, die vom namibischen Zoll moniert werden könnten, temporär aus dem Kühlschrank an einen weniger exponierten Ort.

Zur Fotogalerie von Südafrika (III)