Botswana (II)

Samstag, 24.10.2009 – Ghanzi

Rind im Viehtransporter lässt sich den Fahrtwind um die Nase wehen Die Einreise nach Botswana geht dann etwas zügiger vorwärts, aber auch hier brauchen wir am meisten Zeit um die Gebühren für das “Road Permit“ und die Versicherung zu bezahlen. Auch bei Tshootsha hat es Rindvieh auf der Strasse Eine Kontrolle am Fahrzeug findet nicht statt und Isabella räumt einige Kilometer nach dem Zoll den Kühlschrank wieder ein. Die Fahrt bis nach Ghanzi auf dem Trans-Kalahari Highway ist auch nicht viel interessanter als vorher. Manchmal hat es links und rechts der Strasse einen Zaun, meistens aber nicht. Das scheint aber auch keinen Unterschied zu machen, denn Viecher, ob Ziegen, Schafe, Kühe oder Esel, hat es sowieso direkt am Strassenrand. Das Thakadu Rest Camp, das wir kurz vor Ghanzi ansteuern, liegt am Ende einer drei Kilometer langen holprigen Piste. Dort genehmigen wir uns an der Bar erst einmal ein Bier, denn heute war es mit 36 Grad wieder ganz schön heiss. Wir kochen einzig eine Pfanne Tee für morgen, gegen den Hunger haben wir noch eine Portion Pastasalat von gestern und etwas von unserem hausgemachten Biltong.

Sonntag, 25.10.2009 – Ghanzi

Obelix im Thakadu Rest Camp Auch diese Nacht herrscht wieder einmal Unruhe. Eine Mücke hat sich eingeschlichen und lärmt um Thomas’ Ohren. Sie ist nach kurzer Jagd erlegt, einen lästigen Blutfleck auf dem Leintuch hinterlassend. Wir wissen allerdings nicht, von wem dieses Blut stammt, denn weder Isabella noch Thomas juckt irgendein Stich. Dennoch gibt es nur eine Schlussfolgerung: Wir müssen das Moskitonetz wieder montieren, denn spätestens in Maun am Okavango-Delta sind wir mitten im Malariagebiet, auch wenn die Regenzeit noch nicht richtig begonnen hat. Abendlicher Maus-Besuch in einem Baum neben Obelix Am Morgen ist es dann Isabella, die etwas länger schläft. Und so kommt es, wie es immer wieder kommt: Wir bleiben noch einen Tag länger hier. Es ist ja angenehm ruhig und es macht keinen grossen Sinn, in Maun am Sonntagabend einzutrudeln, wenn alles geschlossen ist. Es wird uns auch nicht langweilig, denn wir müssen noch knapp 2’500 Fotos sichten, bevor wir unsere Homepage aktualisieren können. Im Verlauf des Tages beginnt das Thermometer ganz schön zu klettern und wir haben auch im MGD drin 36 Grad warm. So sind wir froh, am Abend kurz unter die erquickende Dusche stehen zu können. Da es drinnen ja schon warm genug ist, verzichten wir auf die grosse Küche und begnügen uns mit einem erfrischenden Griechischen Salat und einer kühlen Flasche Shiraz-Rosé.

Montag, 26.10.2009 – Maun

Enge Tordurchfahrt: Zum Glück ist unser Obelix ein recht schmales Bürschchen Für unsere Verhältnisse fahren wir heute früh los, es ist ja auch 300km bis zu unserem Ziel Maun. Echse mit blauem Kopf im Unterholz Die Strecke ist wieder ähnlich langweilig wie gestern, aber wir können einen merklichen Unterschied in der Streckenführung der Strasse gegenüber Namibia feststellen. In Namibia ist die Strasse kilometerlang gerade, unterbrochen durch flache, aber kurze Kurven. Hier in Botswana mäandert der Asphalt durch die topfebene Landschaft in langen, langen Kurven und es gibt nur ab und zu gerade Abschnitte, obwohl die Strasse auch hier kerzengerade geführt werden könnte. Wahrscheinlich soll damit die Gefahr des Einschlafens am Steuer vermindert werden. Das ist eine gute Idee, denn das Vieh am Strassenrand stellt echt eine Gefahr dar und Obelix muss einige Male in die Eisen. Einmal muss ein Pferd unbedingt noch die Seite wechseln, ein anderes Mal wissen die Schafe nicht, auf welche Seite sie jetzt flüchten wollen und zu guter Letzt spaziert ein Esel in einer Seelenruhe direkt vor uns auf die Fahrbahn. Eindrückliche Windhose bei Sehitwa von ferne... Am Kuke Veterinärzaun fragt man uns, ob wir Frischfleisch dabei haben, was wir wahrheitsgemäss verneinen. Es findet denn auch keine weitere Kontrolle statt, aber wir hatten sowieso gemeint, dass die Passage von Süd nach Nord diesbezüglich kein Problem sein sollte. ... und nicht mehr so eindrücklich von nah In Toteng fahren wir über den Kunyere, einen Ausfluss aus dem Okavango-Delta, der nach unserem Reiseführer ein unscheinbares Flussbett sein soll, jetzt aber voller Wasser ist, das fast schon reissend unter der Strasse durchfliesst. Kurz nach Toteng müssen wir wieder anhalten. Hier ist ein Maul- und Klauenseuche Kontrollposten, der irgendwie improvisiert aussieht. Obelix’ Reifen werden mit einer Lösung besprüht und auch wir müssen mit unseren Schuhen auf einen mit einer Flüssigkeit getränkten Lappen stehen. In Maun suchen wir die recht grossen Supermärkte auf und stellen fest, dass es hier eine wirklich gute Auswahl gibt. Wir kaufen ein paar Sachen für die nächsten Tage, die wir ja hier in der Gegend verbringen wollen um unsere Homepage wieder à jour zu bringen. Etwas zu denken gibt uns aber, dass Obelix’ Thermometer schon seit einigen Stunden Temperaturen nur knapp unter der 40 Grad Marke meldet. Das könnte für unser Vorhaben ganz schön unangenehm werden. Gemäss einem Tipp von Florian soll es am Flughafen offene Wireless-Netzwerke geben, über die man gratis ins Internet gelangen kann. Wir versuchen unser Glück und finden auch ein solches Netzwerk, aber es gelingt uns nicht, die Verbindung ins WWW herzustellen. Etwas enttäuscht fahren wir weiter bis zum Hotel Sedia direkt am Thamalakane Fluss. Dort suchen wir uns ein geeignetes Plätzchen, nehmen die dringend angesagte Dusche und verbrennen dann unsere letzten Holzklötze aus Namibia, die gerade noch für ein zünftiges Rumpsteak reichen. Das Gemüse muss darum in die Pfanne, was Isabella in der Küche nochmals recht ins Schwitzen bringt. Der Wein, den wir zum Essen trinken, macht uns bei dieser Wärme ganz schön zu schaffen. Wir schlafen fast aufrecht ein und bringen uns deshalb notfallmässig in die Horizontale, wieder einmal ohne in der Küche aufgeräumt zu haben...

Dienstag, 27.10.2009 – Maun

Trotz der Wärme schlafen wir recht gut. Einerseits muss Isabella nicht mehr so oft husten, andererseits sinkt die Temperatur doch deutlich unter 30 Grad Celsius. Unser Schlafzimmer haben wir wieder auf Tropenverhältnisse umgestellt, die Daunendecke ist im Bettzeugkasten verstaut und das Moskitonetz hängt wieder an der Decke. Wir beginnen gleich bei einem Kaffee an den Laptops zu arbeiten, denn es gibt viel zu tun, um drei Monate Namibia aufzuarbeiten. Wie vermutet wird es happig warm im MGD, über 35 Grad. Unterbrochen von einer Brotzeit arbeiten wir bis am späten Nachmittag, bevor wir uns ein erstes Bier erlauben. Isabella im Freiluftbüro am Feuer mit dem geschenkten Holz Als wir draussen vor unserer leeren Grillstelle sitzen, überlegen wir, was wir heute, so ohne Feuerholz, zum Znacht machen sollen. Wir sprechen gerade darüber, dass unsere südafrikanischen Nachbarn aus der Kapprovinz uns doch etwas von ihrem Holz abgeben könnten, als der jüngste von den dreien auch schon aufsteht, einige Trämel in die Arme nimmt und zu uns herüber bringt. Wir sollten unsere telepathischen Fähigkeiten wohl öfters einsetzten... So kommen wir doch noch zu unserem Grillfeuer und wir können das zweite Stück Rump brutzeln. Die Wolken haben sich heute ganz schön aufzutürmen begonnen und wir können in der Ferne etwas Donnergrollen hören. Bei uns aber bleibt es trocken und wir können unser Fleisch draussen essen, sogar die Moskitos lassen uns in Ruhe. Nach der schlechten Erfahrung mit der Hitze und dem Wein gestern Abend, begnügen wir uns heute mit einem grossen Bier zum Essen.

Mittwoch, 28.10.2009 – Maun

Obelix auf unserem Standplatz im Hotel Sedia Heute gibt’s wieder einmal direkt Frühstück, das wir draussen geniessen wollen bevor es zu heiss wird. Allerdings ist das Brot, das wir vorgestern gekauft haben, bereits schimmlig, obwohl es hier überhaupt nicht feucht ist. So muss halt wieder einmal der Beck Thomas an die Arbeit und für heute müssen wir uns mit Frühstücksflocken zufrieden geben. Der Himmel ist am nördlichen Horizont ganz dunkel, irgendwie ist das Wetter heute etwas anders. Auch im Verlauf des Tages hat es recht viele Wolken, so dass es nicht so heiss wird. Das ist uns nur recht, so müssen wir nicht den ganzen Tag in der Sauna arbeiten. Isabella sucht die Fotos für die Fotogalerie aus, etwas, das Thomas schon gestern hinter sich gebracht hat. Aber es gibt auch für ihn noch genug zu tun, am Laptop und in der Küche. Damit wir unsere Pouletbrüstchen auf dem Grill braten können bekommen wir von unseren Nachbarn noch mehr Holz. Drinnen auf dem Herd komplettiert Isabella unser Menu mit Teigwaren, gebratenen Bohnen und einer Rahmsauce, das wir draussen unbehelligt von Mücken oder anderem Gesocks geniessen können. Einzig die eh schon gut genährte Hauskatze versucht zum zweiten Mal erfolglos, uns etwas vom Essen abzuluchsen.

Donnerstag, 29.10.2009 – Maun

Heute ist es wieder sonnig und heiss, was nichts anderes heisst, als dass Isabella drinnen am Laptop zu leiden hat, denn sie muss noch mehr Bilder aussuchen. Thomas probiert derweil draussen, wo es auch nicht kühler ist, unsere neue Waschtechnik aus. Bei Doris haben wir abgeguckt, wie sie mit einem WC-Gummistöpsel, der mit vier Löchern versehen wird, die Wäsche in einem Eimer bearbeitet und damit einen Waschmaschineneffekt erzeugt. Viel schneller als von Hand zu waschen ist die Prozedur zwar nicht, aber sicher kleiderschonender und hautverträglicher. Isabella hat ja bei der Handwäsche schon einige Male Ausschläge davongetragen und wird es schätzen lernen. In Punkto Sauberkeit ist das Resultat ebenfalls überzeugend und so werden wir diese Technik wohl definitiv einführen. Dank Tropensonne und Trockenheit können wir die Wäsche schon bald wieder einräumen. Noch mehr Feuerholz von unseren südafrikanischen Nachbarn Am Nachmittag genehmigen wir uns einige Streichwurstbrote, die ganz gut schmecken, auch wenn unser Brot, wie meistens, keine wirklich schöne Kruste bekommen hat. Später türmen sich dann wieder einige Wolken auf, aber wir erhalten nur ab und zu einige Böen aus der Richtung, aus der wir es knapp donnern hören. Unsere südafrikanischen Nachbarn haben uns auf unsere Bitte hin einen schönen Haufen Holz mitgebracht und wollen nicht einmal etwas dafür. Aber ein paar schön kühle Biere von unserem nächsten Einkauf werden sie ja wohl nicht abschlagen. Heute haben wir nichts mehr auf den Grill, statt dessen begnügen wir uns mit etwas Wurst, Käse und Crackers, und endlich einem kühlen Bier, denn den ganzen Tag literweise lauwarmen Tee zu trinken, ist auch nicht das höchste aller Gefühle. Draussen starten wir dann doch noch ein kleines, zweckfreies Feuer, denn wir wollen ja unsere Nachbarn nicht enttäuschen, wenn sie uns schon extra Holz gebracht haben. Für sie gehört ein Lagerfeuer halt einfach dazu.

Freitag, 30.10.2009 – Maun

Es wurde gestern Abend noch sehr, sehr spät und wir sind nicht ganz ausgeschlafen. Dafür haben wir die Fotos für die Fotogalerie von Namibia ausgesucht und können sie heute auf den Server laden. Dazu müssen wir in die Stadt fahren, denn in Botswana sind wieder Internetcafé-Besuche angesagt. Bis am Mittag hat Isabella alle Fotos entsprechend formatiert und es kann losgehen. Am Flughafen versuchen wir noch einmal unser Glück mit dem offenen Wi-Fi, aber es klappt einfach nicht. Schliesslich hängen wir im dortigen Internetcafé unseren Laptop an und verbringen erst einmal eine knappe Stunde mit dem erfolglosen Versuch, unsere Mails zu verschicken. Es ist die übliche Geschichte, Empfangen geht, Senden nicht. Nach einer Stunde brechen wir ab, nachdem wir genau drei Bilder auf den Server geladen haben. Wir fahren weiter ins Stadtzentrum, wo wir als erstes unsere Einkäufe machen. Neben dem Riley’s Hotel gibt es eine Metzgerei, die eine grosse Auswahl an vakuumiertem Fleisch führt, genau das Richtige für uns. Inzwischen türmen sich wieder einmal grosse Wolken über uns. Staub und Dreck wird durch die Strassen geblasen und ab und zu fallen grosse Tropfen. Wir besuchen den Laden von Mascom, unserem lokalen Handynetzbetreiber. Möglicherweise funktioniert Internet mit Handy und Laptop jetzt doch und das wollen wir verifizieren. Der Typ, zu dem wir geschickt werden bestätigt das und schreibt uns einen Zugangspunktnamen auf, den wir einstellen müssen. Irgendwie können wir damit nicht wirklich etwas anfangen, aber wir wollen es versuchen. Falls es nicht klappen sollte, können wir mit dem Laptop zu ihm zurückkommen, wie er uns fingernägelputzend versichert. Es geht natürlich nicht und wir rücken wieder an. Wir zeigen ihm unsere Einstellungen, aber er meint nur, dass wir den Parameter in der “PC Suite“ ändern müssten, womit Thomas wiederum gar nichts anfangen kann, während Isabella schon lange begriffen hat, dass er die Software des Handyproduzenten für den Laptop meint. Daraufhin fragt ihn Thomas etwas provokant, ob er damit tatsächlich sagen wolle, dass es nur mit diesem Programm ginge, während wir bisher mit unserer Bluetooth Software problemlos in Südafrika und Namibia die Verbindung herstellen konnten. Seine Reaktion lässt darauf schliessen, dass er durch diese Frage in schwerster Weise beleidigt wurde und seine sachdienliche Antwort ist dann auch, dass er einen Abschluss in Computerwissenschaften besitze und genau wisse, dass es nur damit funktioniere. Obelix abends auf unserem Stand- bzw. Stammplatz Fortan wippt er wichtig auf seinem Stuhl und ignoriert uns so gut es geht, als wir an seinem Tresen versuchen, die Nokia Software zu konfigurieren. Es nützt alles nichts und da vom “Spezialisten“ keine weitere Hilfe mehr zu erwarten ist, ziehen wir etwas frustriert ab. Aber es gibt ja hier auch noch eine Filiale von Postnet, bei denen wir in Gaborone eine superschnelle Verbindung ins Netz hatten. Also nichts wie hin, nur um dort den nächsten Dämpfer zu erhalten: Sorry, unser Internet geht nicht, kommt doch morgen wieder... So fahren wir halt zurück zum Sedia Hotel, wo es langsam Zeit wird, sich um unser leibliches Wohl zu kümmern. Thomas kann es aber nicht lassen und klemmt sich noch einmal hinter die Einstellungen des Handys. Und siehe da, nach der Anpassung einer einzigen Einstellung funktioniert es tatsächlich mit unserer üblichen Software. Nach dem Essen sitzen wir für einmal noch etwas draussen beim Feuer. Es ist auch ohne Gewitter fast kühl geworden, das Thermometer zeigt nur noch etwas über 20 Grad an. Als wir um Mitternacht ins Bett gehen, kommt das Gewitter dann doch noch, allerdings nicht allzu heftig.

Samstag, 31.10.2009 – Maun

Das Gewitter ist nicht sehr hartnäckig, aber am frühen Morgen klopft es wieder auf unser Dach. Als wir später aufstehen, regnet es immer noch und der Himmel ist grau wie an einem richtigen Regentag. Wir sind überrascht, aber dafür bleibt die Temperatur zumindest vorläufig angenehm. Für Isabella ist es fast etwas zu viel der Abkühlung. Der Hund Pepper gehört zum Hotel Wir stärken uns mit einem Kaffee und versuchen nach dem Erfolgserlebnis von gestern Abend mit dem Internetzugriff aus unserem MGD nun auch noch das Mailprogramm anzupassen. Wir finden aber trotz aller Recherchen den richtigen SMTP Servernamen nicht und auch das Helpdesk von Mascom kann uns nicht weiterhelfen. So bleibt uns einmal mehr nur der Frust und wir wenden uns dem Frühstück zu, wenigstens etwas, das wir zustande bringen. Der Regen will nicht aufhören und wir werden an Tage in Ouagadougou erinnert, wo es auch ganz angenehm war, drinnen am Schermen sitzen zu können. Isabella hängt den Rest des Tages am Laptop, während sich Thomas in der Küche betätigt. Zuerst macht er für den morgigen Sonntag einen Zopf. Da der Ofen schon eingeheizt und es auch nicht so warm ist, macht er gleich noch einen Teigwarenauflauf. Es ist bereits acht Uhr abends als wir diesen aus dem Ofen nehmen können und der Tag damit gelaufen. Der intensive Regen hat erst am späten Nachmittag aufgehört und wir fragen uns, was das wohl für unsere weitere Routenplanung in dieser Gegend bedeutet.

Sonntag, 01.11.2009 – Maun

Es schläft wieder einmal wunderbar lange. Es ist fast so, als ob das Unterbewusstsein wüsste, dass heute Sonntag ist. Obwohl die Bewölkung gestern Abend spät noch aufgelockert hatte, regnet es heute Morgen immer wieder. Isabella macht ein spätes, aber feines Sonntagsfrühstück mit Rührei und Speck, und der Zopf dazu schmeckt auch nicht schlecht. Im Verlauf des Tages bessert das Wetter deutlich und am Nachmittag haben wir auch schon wieder 30 Grad in unserer Arbeitsstube, in der wir den ganzen Tag fleissig an unseren Laptops arbeiten. Es ist bereits dunkel, als wir ins offene Restaurant beim Pool des Hotels gehen, denn Thomas hat ja heute Geburtstag. Lieber an der Lampe als im Teller: Termiten auf dem Hochzeitsflug Die Attraktion des Tages ist dann aber nicht das enttäuschende Essen, sondern die grossen Termiten, die nach dem ersten Regen von gestern heute auf dem Hochzeitsflug sind. Wir wehren uns so gut es geht, aber die Viecher landen immer wieder in unseren Tellern. Thomas’ Geburtstagsessen: Man sieht ihm die Begeisterung an... Wenigstens unseren südafrikanischen Merlot können sie nicht als Schwimmbecken missbrauchen, dafür hat die Frau von der Bar mit Untersätzchen, die wir als Deckel benützen, gesorgt. Als wir fertig gegessen haben kommen wir mit einem Ehepaar aus Kapstadt ins Gespräch, das hier in Maun einen Job erledigt. Es stellt sich heraus, dass er in der Telecom-Branche tätig ist und vielleicht kann er uns morgen helfen, unser Mail-Problem zu lösen. Das wäre gar kein schlechtes Geburtstagsgeschenk.

Montag, 02.11.2009 – Maun

Heute strahlt die Sonne vom Himmel und damit wird es auch wieder ganz schön warm. Wir arbeiten trotzdem pickelhart weiter, nur knapp unterbrochen von einem improvisierten, späten Frühstück. Isabella arbeitet sogar durch, sie wird von Thomas mit kleinen Konfibrothäppchen gefüttert. Am Abend kommt wie gestern versprochen Dirk vorbei, um unsere Outlook-Einstellungen etwas zu massieren. Wir verstehen zwar nicht warum, aber danach können wir tatsächlich auch Mails versenden. Wunderbar! Thomas hat sein Geburtstagsgeschenk also tatsächlich erhalten. Zum Znacht begnügen wir uns mit einem Avocado-Dip, der aber irgendwie komisch fischig schmeckt. Hoffentlich gibt das dann kein böses Erwachen. Isabella hat schon bald genug davon und auch die Mücken treiben sie wieder hinein, hinter den Laptop. Thomas schaut derweil draussen noch etwas zum Feuer, das wir heute wieder einfach zum Vergnügen gestartet haben.

Dienstag, 03.11.2009 – Maun

Der heutige Tag könnte eine Kopie von gestern sein: Gleiches Wetter, gleiche Arbeit, gleicher Ablauf. Statt Dirk kommt der Fahrer eines der beiden pinkfarbenen grossen Busse mit schwedischen Nummern­schildern vorbei, die heute angekommen sind. Zwei Pink Caravan aus Schweden Solche, aber offensichtlich nicht dieselben, haben wir vor knapp einem Jahr schon einmal im Etosha Nationalpark angetroffen. Auch heute: Isabella am Laptop Wir plaudern ein wenig und er erzählt, dass sie mit diesen beiden Bussen tatsächlich die berüchtigte südliche Verbindungsstrecke zwischen Nigeria und Kamerun gefahren sind, und das erst noch in der Regenzeit. Lieber sie als wir... Später kommt Philip vorbei, der Junge unserer südafrikanischen Nachbarn, mit dem wir uns etwas unterhalten. Er war an den vergangenen Regentagen im Moremi Nationalpark und erzählt enttäuscht, dass er dort fast keine Tiere gesehen hat. Er, sein Vater und dessen Freund sind hier, um in der Umgebung eine Lodge aufzuziehen. Das erklärt auch, warum sie solange hier auf dem Campingplatz logieren. Wir hatten uns schon gefragt, was drei gestandene Männer wohl solange weg von zu Hause treiben. Heute machen wir wieder einmal ein Grillfeuer. Und da sich Philip Sorgen macht, dass wir noch nicht viel von dem Holz das sie uns brachten verbraucht haben, machen wir ein schön grosses Feuer, obwohl nur zwei mickrige Pouletbrüstchen auf den Grill kommen. Wir essen heute wieder draussen und nehmen auch den Schlumbi noch am Feuer, das wir für einmal noch etwas am Brennen halten.

Mittwoch, 04.11.2009 – Maun

Unsere Wetterstation zeigt’s: Erst elf Uhr und schon gut 33 Grad Es wird weiterhin wärmer, auch nachts. Das geht wohl so weiter, bis sich die Luft so stark aufgeheizt hat, dass sich wieder Gewitter entladen. Der heutige Tag beginnt jedenfalls noch wolkenlos. Im Verlauf des Vormittags sieht Thomas, dass der Fahrer des schwedischen Busses, mit dem er gestern gesprochen hat, Gasflaschen in ein Taxi lädt. Obelix mit unseren südafrikanischen Nachbarn Er fragt ihn, ob er unsere leere Gasflasche nicht auch gleich zum Füllen mitnehmen kann. Das tut er gerne, kommt aber nach einer Stunde mit unserer weiterhin leeren Flasche zurück. Der Anschluss hat nicht gepasst und wir haben natürlich nicht unser ganzes Adapterarsenal mitgegeben. Schade, es wäre ja zu schön gewesen. Am frühen Nachmittag gibt’s bei uns ein Käse­plättchen, nun zum Teil schon im Schatten von grösseren Wolken. Sie werden auch immer grösser, aber wir kriegen am Nachmittag nur ein paar wenige Tropfen ab. So können wir später wieder grillieren. Das Fleisch das wir braten ist Eland, aber ganz schön zäh. In Zukunft lassen wir beim Wild wohl besser die Finger von allem was nicht Filet ist.

Donnerstag, 05.11.2009 – Maun

Pepper, der Hotelhund zeigt Thomas die kalte Schulter, oder war’s ein anderes Körperteil? Es war eine etwas unruhige Nacht. Als wir ins Bett gingen begann es doch noch zu gewittern, also ging Thomas im Pyjama nochmals nach draussen, um vorsichtshalber den Landstrom abzuhängen. Drei Stunden später war es wieder ruhig, so dass er einen erneuten Gang nach draussen machte, um unser MGD wieder anzuschliessen. Als wir aufstehen ist der Spuk vorbei, auch wenn es noch ein wenig bewölkt ist. Wir arbeiten beide den ganzen Tag intensiv an der Homepage, so dass wir morgen wenigstens einen Teil von Namibia auf den Server laden können. Am Abend dann das übliche Spiel: Erfrischende Dusche nehmen, Feuer machen, Fleisch grillieren. Heute haben wir ein ganz zartes Entrecôte im Angebot, das wir wie richtig mit Kräuterbutter geniessen, begleitet von unserem Pastasalat und einem Schluck gekühltem Rotwein.

Freitag, 06.11.2009 – Maun

Unterwegs in die Stadt Heute ist der Internetcafé-Tag angesagt und wir schaffen es bis am späten Vormittag in die Stadt zu fahren. In diesem Internetladen beim Flughafen verbringen wir einige Stunden Dort gibt’s bei Postnet, dem Laden, bei dem wir in Gaborone eine schnelle Verbindung hatten, erst mal einen Dämpfer. Keines der LAN-Kabel, die wir an unseren Laptop anzuschliessen versuchen, kann uns mit dem Netz verbinden. Na ja, auf dem Hocker an der Bar wäre es auch nicht sehr komfortabel zu arbeiten gewesen. So fahren wir wieder zum Internetcafé beim Flughafen, das bei unserem letzten Besuch auch nicht schlecht war. Hier verbringen wir die nächsten vier Stunden, nicht weil die Verbindung so langsam wäre, ganz in Gegenteil, sondern einfach weil wir rund 340 Fotos und Zugemüse unseres Homepage-Updates von Namibia auf den Server laden. Obelix im Zentrum von Maun Da dafür vor allem Isabella gefordert ist, findet Thomas Zeit, endlich, endlich seinen Schopf hitzekonform scheren zu lassen. Das hatte er sich eigentlich schon auf den Geburtstag gewünscht, doch dieser Wunsch ging vor einer Woche nicht in Erfüllung. Unsere Metzgerei bei Riley’s Garage Nachdem wir also unsere Webseite erfolgreich massiert haben fahren wir noch einmal ins Stadtzentrum, denn wir wollen ja auch nächste Woche nicht verhungern und müssen darum noch etwas einkaufen. Es ist wieder sehr warm und der Himmel über uns blau, aber rund herum stehen die schönsten Gewittertürme. Für heute ist genug gearbeitet und zurück im Hotel Sedia genehmigen wir uns gegen den Durst erst mal ein Bier und dann zur Feier des erfolgreichen Internet-Tages ein kleines Fläschchen Schaumwein. Wir grillieren heute noch den zweiten Teil des Entrecôtes. Es wird aber ganz schön spät bis die feinen Stücklein auf dem Teller liegen, denn es dauert unendlich lange bis sich der grosse Holzklotz endlich in Glut verwandelt hat.

Samstag, 07.11.2009 – Maun

Nach der konzentrierten Arbeit an der Homepage in den vergangenen Tagen können wir uns heute auch wieder anderen Dingen widmen. Allerdings ist Isabella schon bald wieder mit dem Aussuchen von Bildern für den zweiten Teil des Reiseberichtes von Namibia beschäftigt. Und darin enthalten ist der Etosha Nationalpark, da hat sie die Qual der Wahl. Men at work: Thomas mit unseren Nachbarn beim Holz zerkleinern Da wir auch gestern kein anständiges Brot gefunden haben, macht Thomas derweil wieder ein eigenes. Wir versuchen es für einmal mit einer Mischung aus Brot und Zopf, einem Brotzopf. Na ja, die Form stimmt nicht ganz, denn Thomas hat wieder einmal Mühe mit dem Zöpfeln. Unsere südafrikanischen Nachbarn, die weiterhin da sind, bringen uns Holznachschub, denn ihnen ist es bereits ausgegangen und wir haben nur noch ein paar wenige Scheite. Der etwas bleiche, unförmige Brotzopf Als Thomas die grösseren Trämel mit der Axt zu zerkleinern beginnt, bringen sie sogar noch die Motorsäge und erledigen diese Arbeit ruck zuck, zack zack. Damit können wir natürlich auch heute wieder ein Feuer machen, um für einmal zwei Käsegriller auf die Glut zu legen. Zu den Würsten gibt’s einen feinen grünen Salat, das genügt bei dieser Wärme vollkommen. Als wir noch am Essen sind kommt Philip, der junge Südafrikaner, vorbei und fragt, ob wir nachher mit ihnen auf einen Drink in eine nahe Bar kommen. Etwas Abwechslung kann ja nicht schaden und so gehen wir mit. In der Bar erzählt uns Francois, der Vater, wie sie mit ihrem Lodge-Projekt etwas nördlich von Maun im Moment blockiert sind. Es ist offensichtlich, dass auch Botswana ein durch und durch afrikanisches Land ist, auch wenn es relativ wohlhabend und demokratisch organisiert erscheint. Wir spielen noch eine Runde Pool-Billard, in der wir als Ungeübte gar keine so schlechte Falle machen. So vergeht der Abend im Flug und wir sind noch vor Mitternacht wieder zurück in unserem Camp.

Sonntag, 08.11.2009 – Maun

Wir schlafen so gut und so lange es geht, aber Thomas macht seine immer stärker werdende Erkältung etwas zu schaffen. Dazu beginnt auf einem Nebenplatz um viertel nach fünf Uhr eine Partei geräuschvoll zusammenzupacken. Heute Ruhetag! Thomas beim Lesen Kein optimaler Auftakt für den Sonntag, den Thomas Isabella als Ruhetag versprochen hat. In der Küche sieht es nach gestern noch übel aus, denn wir sind ja in den Ausgang und haben nichts mehr aufgeräumt. So haben wir kaum Platz einen Kaffee zu brauen. Wir setzen uns nach draussen und nehmen die bequemen Stühle wieder einmal hervor. Isabella würde am liebsten die Hängematte montieren, aber dafür gibt’s leider keine geeigneten Aufhängepunkte schön im Schatten. Wir lesen etwas und am Mittag gibt’s dann noch den traditionellen Sonntagszmorge mit unserem etwas bleichen Brotzopf. Auch am Nachmittag tun wir nichts weiter als den Tag zu geniessen, abgesehen davon, dass das Tohuwabohu in der Küche natürlich irgendwann doch noch in Ordnung gebracht werden muss. Am Abend läuft dann wieder die alte Leier: Anfeuern, duschen, grillieren. Die Wolke, die sich am Nachmittag einmal bedrohlich über uns geschoben hatte, überlegte es sich anders und wir bleiben auch heute trocken.

Montag, 09.11.2009 – Maun

Wie gehabt: Grillfeuer am Abend Es ist Montag, also zurück an die Arbeit. Isabella beackert die Etosha-Pfanne, und dieser Acker ist gross! Sie arbeitet durchgehend, vom Morgen bis zum Abend, zwischendurch nur einmal, wie gehabt, von Thomas mit Brothäppchen gefüttert. Thomas kann zur Zeit an der Homepage nicht viel mithelfen, darum vergnügt er sich während dessen mit solch erquickenden Dingen wie Ventilator reinigen, Spiegel polieren, Chromstahl von Kalkflecken befreien und Tzatziki machen. So kommt er wenigsten auf keine dummen Gedanken und der Tag zum Abend. Den Rest der Geschichte kennen wir ja schon; sie geht heute nicht anders, auch dank des weiterhin trockenen, aber wieder sehr, sehr warmen Wetters.

Dienstag, 10.11.2009 – Maun

Von Isabella gibt’s auch heute nichts Neues zu berichten, während Thomas zur Abwechslung wieder einmal etwas Wäsche wäscht. Unsere Wäscheleine Man soll schliesslich das trockene Wetter nützen wie es fällt, bevor es der Regen tut. Heute erleben wir den bislang heissesten Tag seit wir in Maun sind. Isabella muss drinnen bei 38 Grad leiden, denn der Bildschirm ihres Laptops ist einfach nicht fürs grelle Sonnenlicht draussen geeignet. Erstaunlicherweise bleiben heute grosse Wolken Mangelware, sowohl über uns, als auch in der Ferne an den Horizonten. Da wir bald wieder Wasser bunkern müssen nehmen wir mal eine Probe hier im Camp. Unsere südafrikanischen Nachbarn trinken es unbehandelt und uns käme es gelegen, wenn wir es nicht filtern müssten. Die Flüssigkeit riecht zwar einwandfrei, ist aber arg braun gefärbt, so dass wir etwas ins Grübeln kommen. Auf den Kaffee, den wir daraus brauen, hat die Farbe auf jeden Fall keine nachteiligen Auswirkungen. Mal schauen wie der Tee wird, den wir heute Abend für den morgigen Tag kochen. Ein für einmal wolkenloser Abendhimmel Am Abend, kurz vor Sonnenuntergang, hören wir einen vertrauten Gesang, den wir schon ewig lange nicht mehr gehört haben. Es ist das kurze, scharfe Trillern eines Woodland Kingfishers, das wir in Westafrika so oft gehört haben. Thomas: Hörst Du den Woodland Kingfisher? Thomas geht dem in regelmässigem Abstand gerufenen, in der Tonfolge absteigenden “Trri-trrrriiiiii“ nach und entdeckt den blau-weiss farbigen Vogel mit dem auffällig rot-schwarzen, langen, geraden Schnabel schon bald ennet dem Zaun prominent auf einem Ast, hoch in einem Baum sitzend. Isabella rückt mit dem Feldstecher an, aber der Kingfisher macht leider einen Abflug, bevor auch sie ihn bewundern kann. Später hören wir ihn bis zum Sonnenuntergang noch ein paar Mal von weiter her rufen. Heute bleibt unsere Grillstelle zur Abwechslung einmal kalt. Wir geniessen einen Griechischen Salat mit einem angenehm kühlen Schluck Rosé und arbeiten anschliessend draussen bei angenehmerer Temperatur noch ein wenig an den Laptops.

Mittwoch, 11.11.2009 – Maun

Heute will Thomas nochmals Wasser in ein 5-Liter Bidon abfüllen, vielleicht sieht die Sache diesmal ja anders aus. Trinkwasser? Das sieht aber ein wenig bräunlich aus... Als er den Behälter genauer betrachtet, sieht er ziemlich viel darin schwimmen, das dort eigentlich nichts zu suchen hat. Bald kommt ein Arbeiter des Hotels hinzu und fragt ihn, ob er Trinkwasser suche. Thomas bejaht und der Mann meint, dann sei er am falschen Hahn, denn der werde direkt aus dem Thamalakane Fluss, der vor dem Hotel vorbeifliesst, gespiesen. Ups... Er zeigt Thomas den richtigen Hahn. Sehr gut, und Obelix kann sogar gleich daneben parkieren. Dann wäre das ja geklärt. Thomas füllt seinen Bidon mit dem guten Wasser und ist arg erstaunt, dass dieses Wasser fast noch brauner ist als an der vorhergehenden Zapfstelle. Na ja, wenn der Arbeiter meint... Und bei näherer Betrachtung sieht er auch keine Fremdstoffe darin schweben. Es ist wieder ein heisser Tag und unser Flüssigkeitskonsum steigt. Der Tee, den wir gestern mit dem falschen Wasser gekocht haben, ist schon bald alle, ohne dass wir irgendwelche Nebenwirkungen spüren. Isabella sitzt wie immer den ganzen Tag geschäftig vor dem Laptop, während Thomas mehr und mehr zum Hausmann mutiert. Heute ist der zweite Teil Waschen angesagt, ein weiteres Brot wird gebacken, das Gemüse für auf den Grill gerüstet und in Alufolie verpackt und der Reissalat bereitgemacht. Das macht Isabella sonst natürlich immer mit links, darum wird es auch nie speziell erwähnt... Auf jeden Fall ist es dann irgendwann doch Zeit, draussen ein Bier zu trinken und das Grillfeuer zu entzünden. Das oben genannte Beigemüse gehört zu einem feinen Rindsfilet, das wir mit dem selbstgemachten Tzatziki schnabulieren. Nachher machen wir wieder die gewohnte Rollenverteilung, Isabella an den Schreibtisch, Thomas an den Abwaschtisch.

Donnerstag, 12.11.2009 – Maun

Tag Nummer 14 in der neuen Maunschen Homepage-Update Zeitrechnung. Immerhin nähert sich Isabella langsam den letzten Tagen von Namibia, so dass Hoffnung besteht, dass wir von Botswana ausser dem Hotel Sedia auch noch etwas anderes sehen werden. Thomas nimmt sich wieder einmal des Kühlschranks an, der eine Enteisung bitter nötig hat. Dumm nur, dass wir gerade heute den wiederum heissesten Tag erwischen. Das Thermometer erreicht heute im MGD den Spitzenwert von 39 Grad. Wir arbeiten zum Wohle unserer hoffentlich zahlreichen Leser selbstlos weiter. Unsere Nachbarn bringen uns noch mehr Brennholz, offensichtlich erwarten sie, dass wir noch ein Weilchen hierbleiben. Wir bereiten einen gefüllten Butternuss-Kürbis vor, der anschliessend in die Glut soll. Doch wir haben die Rechnung ohne Petrus gemacht, denn der lässt es zwar noch nicht regnen, schickt aber schon mal einen stieren Wind. Der bringt eine durchaus erwünschte Abkühlung, aber leider noch viel mehr unerwünschten Sand. Sandstrahlen lassen wollen wir unsere Filets aber nicht und darum gibt es auch keine Glut für den Kürbis. Stattdessen verspeisen wir drinnen den Rest unseres Reissalats und knabbern ein paar Chips, die wir in einer scharfen Sauce dippen.

Freitag, 13.11.2009 – Maun

Auch auf dem Weg in die nahe Stadt muss man auf Vieh auf der Strasse gefasst sein Freitag, Internet- und Einkaufstag! Obwohl die Homepage noch nicht fertig ist, wollen wir die vielen Fotos, die Isabella schon ausgesucht hat, auf den Server laden. Damit wäre der zeitraubendste Teil des Uploads schon erledigt und wir müssten am Montag nur noch relativ kurz ins Internetcafé. Als erstes fahren wir aber einmal zum Spar Supermarkt beim Flughafen, der sich als wesentlich besser und einladender präsentiert, als der im Stadtzentrum. Anschliessend fahren wir zu unserem Internetschuppen, bei dem wir noch gut vier Stunden Surfguthaben haben. Doch im Gegensatz zum letzten Mal, als wir uns einfach ins Wireless einklinken konnten, geht es diesmal wieder nicht. Auch als wir uns ans LAN hängen, was beim ersten Mal als Ausweichverbindung ebenfalls geklappt hat, geht es nicht. Scheibe! Es stellt sich heraus, dass ihr Netz überhaupt nicht funktioniert, denn auch ihre eigenen Fest-PCs haben keine Verbindung. Isabella im Flughafen beim Bild hochladen Die beiden Damen im Laden, der auch als Souvenirshop und Wechselstube dient, verstehen natürlich nicht viel von der Materie. Isabella nützt die Zeit wenigstens, um ein paar Mails versandbereit zu schreiben, während Thomas frustriert herumhängt weil nichts geht. Farbiges Wolkengebilde am blauen Himmel Um sich etwas zu beschäftigen geht er mal ins nahe Flughafengebäude, wo er entdeckt, dass es einen kostenlosen Internet Hotspot geben soll. Kurzentschlossen holt er seinen Laptop und siehe da, es geht. Allerdings scheint ihm die Verbindung nicht sonderlich schnell zu sein, so dass mit Fotos hochladen wohl doch nichts wird. Mit Isabellas Laptop gehen wir dann trotzdem noch hin, denn Probieren geht bekanntlich über Studieren. Um ein Foto hochzuladen dauert es dann rund sechs Minuten, womit wir nach einer Hochrechnung schon nach zwanzig Stunden fertig wären... Na ja, wir müssen wohl einfach akzeptieren, dass heute Freitag der 13. ist und wir froh sein können, wenn wir damit bedient sind. Wir fahren noch in die Stadt um unsere restlichen Einkäufe zu machen und dann geht’s zurück zum Hotel. Heute ist es wieder sehr heiss, Obelix meint gar 40 Grad, und so kommt uns ein kühles Bier gerade recht. Gar nicht so weit von uns entfernt sehen wir grosse Wolken ihre Fracht ausleeren und ab und zu sehen wir Blitze und hören Donner. Doch wir werden auch heute verschont und so kommt die Butternuss endlich in die Glut. Nach dem Essen legen wir noch drei Scheiter nach und machen nichts mehr weiter, als den warmen Abend am munter flackernden Feuer bei einem zweiten Glas Wein zu geniessen.

Samstag, 14.11.2009 – Maun

Thomas geniesst den noch kühlen Morgen In der Nacht hebt ein gewittriger Wind an und es grollt ab und zu. Zeit, um unsere Dachluke zu schliessen, denn wir wollen ja nicht schlafenderweise geduscht werden. Dabei muss eine Mücke in unseren Hochsicherheitsbereich eingedrungen sein, denn um Thomas’ Ohr sirrt das bekannte Geräusch. Also, auf zur Moskitojagd, und diesmal wird sie erlegt, noch bevor sie einen von uns beiden stechen kann. Es ist die bislang heisseste Nacht und es sind fast malische Verhältnisse, denn das Thermometer sinkt nur knapp unter 30 Grad. Dafür ist es am Morgen bewölkt, was dafür sorgt, dass die Temperatur nicht schon am Vormittag wieder so stark ansteigt, und eine erfrischende Dusche tut das ihre. Im Verlauf des Tages werden die Wolken immer weniger und es wird wieder deutlich über 30 Grad warm. Zweimal sieht es am Abend so aus, als ob uns nun doch ein Gewitter trifft, doch beide Male bleibt unser Grillfeuer unbehelligt. Heute machen wir es uns einfach. Zwei Würste und vier Maiskolben kommen auf den Grill. Zusammen mit der eben erst gemachten Knoblauchkräuterbutter schmeckt der zarte Mais sehr gut. Ach so, was wir heute sonst noch so gemacht haben? Blöde Frage!

Sonntag, 15.11.2009 – Maun

Wir hatten schon fast Entzugserscheinungen: Fluglärm Auch heute Morgen ist es bewölkt, was uns nur recht ist. Denn im Gegensatz zu letztem Sonntag gibt’s heute keinen Ruhetag, das haben wir in geheimnisvoller, stiller Übereinkunft beschlossen. Obelix bleibt trotz Wolken trocken So machen wir, was an der Homepage noch zu tun ist, und auch das dauert noch den ganzen Tag. Heute werden die Wolken nicht weniger, im Gegenteil, wir bekommen einen zünftigen Schauer ab, der zuerst einmal die Luftfeuchtigkeit ansteigen lässt, bevor es dann etwas abkühlt. Vor allem Isabella arbeitet heute noch härter als sonst. Sie hat kaum Zeit unser Feier­abendbier draussen zu geniessen, bevor es nach der schnellen Dusche direkt in die Küche geht. Erstaunlicherweise lässt uns das Wetter auch heute wieder grillieren, das Feuer gelingt aber auch weil wir unser Brennholz unter Obelix in den Schermen gelegt haben. Es gibt wieder einmal Idefix’ Lieblings­gericht mit Nudeln an einer feinen Pilzrahmsauce, und Eisbergsalat, den einzigen vernünftigen grünen Salat, den es hier gibt. Während des Essens und danach fingert Thomas immer wieder am Handy herum. Ausnahmsweise stört es Isabella nicht, denn auch sie interessiert, wie sich die Schweizer U-17 Fussball-Nati im WM-Final in Nigeria schlägt. Um 22 Uhr wissen wir Bescheid: Weltmeister! Anschliessend ist noch eine Session an den Laptops angesagt, die für Isabella um Mitternacht und Thomas sehr viel später endet.

Montag, 16.11.2009 – Maun

Neu eröffnete Baustellenpiste auf dem Weg in die Stadt Isabella ist nach der halben Freinacht von Thomas natürlich früher auf den Beinen und trifft alle noch nötigen Vorbereitungen für einen erfolgreichen Homepage-Upload. Ben-Jo’s Carwash: Sauber betonierter Platz mit Sonnendach Bis wir nach einem stärkenden Frühstück abfahrtbereit sind ist es wieder einmal Mittag. Beim Flughafen erhalten wir in unserem Internetcafé die erfreuliche Auskunft: Das Netz funktioniert. Erst gibt es aber noch Probleme, bis wir einfach das LAN-Kabel eines ihrer PCs in unseren Laptop stöpseln, dann geht’s. Während Isabella wieder hunderte von Fotos auf den Server lädt, geht Thomas mit seinem Laptop ins Flughafengebäude um dort über den Gratis-Hotspot etwas zu surfen. Die Geschwindigkeit ist aber auch heute zum Gähnen und er kommt, ausser Online-Zeitungsartikel über den Weltmeistertitel der Schweizer Nachwuchsfussballer zu lesen, zu nichts Zählbarem bis seine Laptopbatterie schlapp macht. Der Regen fällt wieder einmal neben unserem Hotel Nach ziemlich genau vier Stunden haben wir, oder besser gesagt Isabella, alles raufgeladen. Hotel Sedia Haupteingang Unsere Namibia-Geschichten stehen nun komplett im Netz und wir sind happy. Als wir zum parkierten Obelix gehen stehen wieder einmal alle Zeichen auf Gewitter: Rund um uns herum Wolkentürme, ein Regenbogen und böiger, sandbeladener Wind. Wir fahren zurück ins Camp, das einmal mehr vom Regen verschont wird und feiern draussen unseren erfolgreichen Tag, respektive Abschluss von Namibia 2 mit etwas Sprudel. Dazu gibt’s noch Avocado-Dip mit Chips und damit haben wir bereits auch genug gegessen für heute. Wir plaudern noch ein Stündchen mit unseren südafrikanischen Nachbarn und unterhalten uns auch über die Wegverhältnisse, um nach Kasane im Nordosten zu gelangen. Es scheint fast so, als ob es vertrackter ist, als es sich Thomas bis jetzt gedacht hat.

Dienstag, 17.11.2009 – Maun

Isabella einmal ohne Laptop Am Tag 1 nach Abschluss unserer Namibia 2 Internet-Geschichte haben wir uns vorgenommen, etwas von allem, davon aber nicht zu viel zu machen. So starten wir den Tag erst einmal gemütlich draussen mit einem Kaffee. Schon wieder ein Flieger über unserem Platz... Es ist wieder bewölkt und damit auch nicht so heiss. Dafür ist heute die Luftfeuchtigkeit wieder viel höher, so dass wir auch bei wesentlich tieferen Temperaturen ziemlich ins Schwitzen kommen. Danach ist Isabella vor allem mit Mail schreiben beschäftigt, während Thomas irgendwie immer um Obelix herumschleicht. Am Mittag tischt Isabella Speck und Rührei auf. Wenn noch Honig auf dem Tisch stehen würde, könnte man meinen, es sei Sonntag. Für den Fall, dass wir tatsächlich durch den Chobe Nationalpark fahren wollen, specken wir unseren guten Obelix auf dem Fahrzeugausweis um ein paar hundert Kilogramm ab. Die Hauskatze fühlt sich bei uns schon fast unanständig wohl Dadurch können wir hoffentlich rund 80 Franken Eintrittsgebühr sparen, auch wenn für Obelix alleine ein Tag im Park dann immer noch gut 150 Schweizer Franken kostet. Die spinnen, die Botswanis... Um das graue Papier in der Hand zu haben, holen wir wieder einmal unseren Farbprinter hervor, der glücklicherweise immer noch funktioniert. Einzig die Tintenpatronen sind praktisch leer, aber wir haben vorgesorgt und Ersatz ist zur Hand. Am späten Nachmittag, als es eigentlich langsam Zeit wird das Grillfeuer zu starten, braut sich wieder einmal ein Wetter zusammen und diesmal schaut es nicht so aus, als wenn wir wieder verschont würden. Thomas bringt vorsichtshalber schon mal unser Feuerholz ins Trockene und dann geht es auch schon los. Das saftige Gewitter dauert eine gute Stunde und geht dann allmählich in Dauerregen über, der erst um Mitternacht aufhört. Anstelle der Rumpsteaks machen wir halt einen Thon-/Tomatensalat, was auch nicht wirklich übel ist und wir sind froh, schön trocken im MGD sitzen zu können.

Mittwoch, 18.11.2009 – Maun

Das Wasserloch bei der Ausfahrt Eigentlich wollten wir heute ja endlich, endlich weiterfahren. Als wir aus dem Bett nach draussen schauen regnet es zwar nicht, aber wir sehen ein riesiges Wasserloch bei der Platzausfahrt. African Paradise-Flycatcher (Graubrust-Paradiesschnäpper) Nicht, dass wir da nicht durchkämen, aber das gibt uns einen Hinweis darauf, was wir allenfalls unterwegs, abseits des Asphalts, in verschärfter Form antreffen könnten. Vor allem Isabella meldet ihre Bedenken an, und für einmal ist Thomas ohne zu murren damit einverstanden, noch einen Tag abzuwarten, bis sich die Fahrwege wieder etwas abgetrocknet haben. So beginnen wir den Tag gemütlich bei einem Kaffee. Es ist bewölkt und richtiggehend kühl, gar nicht unangenehm. Thomas macht sich am Vormittag auf eine kleine Tour durchs Gelände und entdeckt dabei, neben den lärmigen, omnipräsenten Arrow-marked Babblers, einen wunderschönen, langschwänzigen Paradise Flycatcher und wahrscheinlich einen der winzigen Grey-backed Camaroptera. Grey-backed Camaroptera (Graurücken-Camaroptera) Irgendwann am Mittag hören wir es vor unserem Haus Schweizerdeutsch reden. Draussen stehen Gaby und Markus, die mit einem Mietwagen unterwegs sind. Sie sind aber auch nicht die durchschnittlichen Touristen, denn sie stehen am Anfang einer einjährigen Reisezeit, die sie in die ganze Welt führen soll. Wir unterhalten uns während einiger Zeit mit ihnen, bevor sie noch einmal in die Stadt fahren. Am Nachmittag kommen unsere südafrikanischen Nachbarn von einem Meeting zurück und beginnen überraschend ihr Camp abzubrechen. Hoppla, wir hätten nicht gedacht, dass wir nach ihnen hier wegfahren. Die Hauskatze kommt Sie dislozieren nach Mababe, dorthin wo sie ihre Lodge aufziehen wollen. Am Freitag haben sie eine weitere wichtige Sitzung und sie wollen in dieser entscheidenden Phase einfach am Ort des Geschehens sein. Wir verabschieden uns wie gute Nachbarn, schliesslich waren wir das während gut drei Wochen auch. Wir starten dann unser voraussichtlich letztes Feuer hier und trinken anlässlich des heutigen Datums etwas Pongrácz. Beim Eindunkeln fährt ein MAN mit deutschen Kennzeichen ein. Tanja und Roland haben ihr Fahrzeug in Windhoek stationiert und machen jedes Jahr ein paar Wochen Ferien hier im südlichen Afrika. Dieses Jahr hatten sie allerdings einen unerfreulichen Ferienauftakt, denn als sie ihr Fahrzeug aus der Lagerhalle holten bemerkten sie, dass es in ihrer Abwesenheit komplett ausgeräumt wurde. Einmal mehr Namibia... Der Clou aber ist, dass es im Trans Kalahari Inn passierte, also dem Ort, von dem wir im Unfrieden schieden. Ein weiterer Vorfall in der langen Liste von Sicherheitsproblemen, von denen wir gehört haben, denn auch dies ist nicht das erste Mal, das solches dort passiert. Vor lauter Gesprächeln ist unser Essen etwas lange auf dem Grill und wir kommen nicht einmal mehr zum Duschen. Spät am Abend beginnt es tatsächlich wieder zu regnen. Hoffen wir, dass unser Karenztag hier nicht vergebens war.

Donnerstag, 19.11.2009 – Mababe

Tanja und Roland mit ihrem kompakten kleinen MAN Ab Mitternacht hat es rund vier Stunden lang recht intensiv geregnet, unser Abwartetag war also höchstwahrscheinlich für die Katz. Es ist auch am Morgen noch bewölkt, als wir nach dem Frühstück trotzdem zusammen­packen und noch die verpasste Dusche von gestern nachholen. Auf dem Weg in die Stadt fahren wir zuerst zum Reservationsbüro der Nationalparkbehörde, um uns über den Zustand der Pisten im Chobe Nationalpark zu erkundigen. Wir erhalten die ziemlich allgemein gehaltene Auskunft, dass alle Wege befahrbar seien. Wir wissen immer noch nicht recht, was wir jetzt machen sollen, darum fahren wir erst einmal zum Einkaufen. Der Thamalakane Fluss Wir sind ja wahrscheinlich doch einige Tage unterwegs, weshalb das eine oder andere in den Kühlschrank wandern soll. Als wir das erledigt haben ist es bereits wieder früher Nachmittag. Bis Shorobe ist die Strasse noch geteert... Wir beschliessen, doch in den sauren Apfel zu beissen und die normale Transitroute durch den Chobe Park zu fahren, was heisst, dass wir für eine Strecke von rund 100km ziemlich genau 200 Schweizer Franken bezahlen müssen. Wenigstens hat sich die Anpassung von Obelix’ Fahrzeugpapier gelohnt, sonst wäre es noch teurer geworden. Wir lassen uns den Permit für übermorgen datieren, so dass wir zwei Tage Zeit haben, das südliche Mababe Gate zu erreichen. Zuerst geht es auf guter Teerstrasse bis Shorobe und dann folgt eine breite, gute Piste. ... dann folgt bis Mababe eine gute Piste Wir passieren einen Veterinärszaun ohne kontrolliert zu werden und dann sehen wir schon bald allerlei Spuren von Elefanten. Drei Elefantenbullen am Pistenrand kurz vor Mababe Isabella fragt sich, welches Tier wir wohl als erstes sehen werden und es geht nicht allzu lange, bis sie Antilopen davon stieben sieht. Um sie zu identifizieren sind sie zu schnell verschwunden, vielleicht waren es Bushbuck. Bald darauf sieht Thomas zwei Impalas, die ebenfalls gleich den Schutz des Busches suchen. Die Tiere hier scheinen recht scheu zu sein, ausser natürlich die Elefanten, von denen drei Bullen kurze Zeit später am Strassenrand stehen. Sie haben keine übermässige Freude an uns, lassen uns aber passieren. Flusspferd beim Grasen Wir fahren bis kurz vor Mababe, wo unsere südafrikanischen Freunde in einem aufgegebenen Camp logieren, das sie ebenfalls gerne übernehmen möchten. Wir fahren hin, denn wir brauchen ja auch einen Schlafplatz. Unsere südafrikanischen Freunde fahren mit dem Landcruiser voraus Sie sind sehr erfreut uns wieder zu sehen und laden uns gleich auf den Game-Drive ein, auf den sie in Kürze gehen wollen. Sie fahren mit ihrem Landcruiser voraus und wir zwei mit ihrem zweiten Fahrzeug, dem Bakkie, hinten nach. Wir fahren dem Khwai River entlang und sehen schon bald einige Nilpferde im Fluss, kurz darauf folgen ein paar Black-crowned Night-heron. Als wir wieder auf die Hauptpiste kommen steht gleich neben dem Weg eine Gruppe von neun Giraffen. Wahnsinn, und das alles ohne im Nationalpark zu sein. Giraffen Dann zeigen sie uns die improvisierte Furt durch den Khwai River, den wir morgen durchqueren müssen um nach Chobe zu gelangen. Die Brücke bei Mababe wurde weggespült und ist erst wieder im Bau. Die Lastwagenfurt durch den Khwai Alle kleineren Fahrzeuge müssen zurzeit den Umweg über das Moremi Wildlife Reserve nehmen, während die Lastwagen hier durch den Fluss müssen. Jetzt bei Einbruch der Dunkelheit kommen aus allen Löchern die grossen Ochsenfrösche gekrochen und wir müssen zusehen, wie der vorausfahrende Landcruiser den einen oder anderen zermanscht, denn sie sind einfach überall. Auf dem Weg zurück ins Camp sehen wir im Scheinwerferlicht noch zwei der vielen Hippos friedlich beim Grasen. Bullfrog Zurück bei Obelix kochen wir noch unser Nachtessen und irgendwann beginnt es an den Moskitonetzen an den Fenstern heftig zu rascheln. Fliegende Termiten an unserem Moskitogitter Das Geräusch kennen wir irgendwie aus Ghana, als wir in Makongo am Volta-See übernachteten. Termiten sind nach den Regenfällen zu Millionen auf dem Ausflug und die Hälfte davon will zu uns in die gute Stube. Im Gegensatz zu Ghana schliessen wir diesmal die Fenster, damit wir am Morgen nicht wieder eine klebrig Masse von halb verwesten Insektenleibern im Rollokasten vorfinden und Thomas sie mit dem Schrauben­zieher entfernen muss. Nachdem wir unseren Znacht, ein chinesisches Poulet­gericht, genossen haben beginnt es doch tatsächlich wieder zu regnen. Muss das sein?

Freitag, 20.11.2009 – Chobe

Obelix auf unserem Camp Wir sind recht früh auf den Beinen, obwohl wir heute eigentlich kein sehr grosses Pensum vor uns haben. Khwai River Wir machen Zmorge und uns dann langsam für die Weiterfahrt bereit. Die fliegenden Termiten von gestern finden wir vor allem hinter Obelix, wohin wir sie mit unserem Heckscheinwerfer lockten, zu Tausenden am Boden krabbelnd. Ein Lilac-breasted Roller landet immer mal wieder, um sich einen der Leckerbissen zu schnappen. Als wir startbereit sind verabschieden wir uns von unseren Südafrikanern und stehen schon bald vor der ominösen Stelle, an der wir den Khwai durchqueren müssen. Welches ist wohl die beste Variante zum Übersetzen? Wir suchen uns eine der möglichen Querungsvarianten aus und setzen für den Rest auf Obelix. Uff, geschafft, wir sind drüben! Die ersten paar Meter gehen ganz gut, dann aber kommt eine Vertiefung und wir haben unsere Bugwelle, hoppla, auf der Windschutzscheibe, also etwa in zwei Meter Höhe. Zum Glück ist diese Stelle nur ganz kurz und Obelix klettert auf der anderen Seite ans Ufer. Hier rumpelt und rumort es nochmals gewaltig, denn es ist uneben und schlammig und wir können nur mit knapper Not vermeiden, stecken zu bleiben. Weiter geht’s auf engen, sandigen Wegen, hinein in den südlichen Spickel des Chobe Nationalparks, durch den die unkontrollierte Transit­strecke nach Khwai verläuft. Die Verbindungspiste von Moremi nach Chobe am Khwai Fluss Wir müssen immer wieder durch kleinere und grössere Pfützen fahren und in manchen haben kleine Schildkröten Zuflucht gesucht. Dann müssen wir jedes Mal vorsichtig durch das Wasser pflügen, damit die kleinen Wichte aus der braunen Brühe flüchten können. Bald schon bewundern wir verschiedene Antilopen, vor allem Impalas, aber auch Tsessebes, die wir das erste Mal auf unserer Reise sehen. Sieben Hippos zwar im Wasser aber ziemlich nah Wir fahren in einer wunderschönen Landschaft ein Stück dem Khwai River entlang. Hier sehen wir eine ganze Gruppe von Nilpferden im Wasser und einige Hundert Meter weiter sitzen einige Waterbuck vor uns auf dem Weg. Wir beschliessen, sie nicht zu stören und hier umzudrehen. Zebras, Impalas und Waterbuck Vorerst stellen wir uns aber am Ufer unter einen Baum um dem Treiben um uns herum zuzuschauen. Es gibt Raubvögel, Gänse, Plovers und andere Wasservögel zu sehen. Hinter den Waterbuck entdecken wir fünf Zebras, die mit einer Gruppe Impalas am Grasen sind. Die Impalas haben einen ganzen Kindergarten von süssen, kleinen Bambis dabei. Nur zwanzig Meter von uns entfernt entdecken wir ein grosses Krokodil, dann noch ein zweites und ein drittes. Yellowbilled Kite (Schmarotzermilan) Immer wieder überfliegt ein Raubvogel, der zwischendurch tatsächlich einmal ein Vollbad nimmt, die Krokodile, wie um sie zu foppen. Nach zwei vollen, tollen Stunden machen wir uns wieder auf den Weg, denn wir wollen ja noch bis ans Mababe Gate fahren, dem südlichen Eingangstor des Chobe Nationalparks. Im Kwhai River tummelt sich das eine oder andere Krokodil Wir kommen nochmals an der Gruppe der Hippos vorbei, bei denen gerade ein grosses Krokodil, das gleich neben der Piste im Gras gelegen hat, in den Fluss verschwindet. Isabella möchte endlich mal eine richtig schön grosse, aufgerissene Nilpferdschnauze fotografieren. Doch die Damen und Herren zieren sich. Impala-Junggesellen beim Herumtollen Erst als Isabella ihnen etwas vorsingt erbarmt sich einer von ihnen und sie kommt zu ihrem erhofften Foto. Auf dem weiteren Weg kommen uns noch zwei Elefanten vor die Linse, so dass wir heute eine wirklich tolle Palette von Tieren gesehen haben. Die schmale Piste ist erst schlammig, so dass sich unser Puls noch das eine oder andere Mal erhöht und Obelix kriegt eine arge Schmutzkruste ab. Ganz schön gross, dieses Krokodil im Gras Dann wird es sehr sandig, was uns wesentlich lieber ist, Obelix aber ganz schön schaffen lässt. Irgendwann kreuzen wir eine bessere und vor allem breitere Piste, die in unserem Navi zwar nicht vorhanden ist, aber ebenfalls in Richtung Gate zu gehen scheint. Ob es wohl mitsingt oder einfach Isabella ruhigstellen will? Wir folgen ihr und sie führt uns tatsächlich dorthin. Wir beschliessen, uns einige hundert Meter vor dem Tor neben die Piste zu stellen. Damit wollen wir Schwierig­keiten vermeiden, denn eigentlich sind wir ja schon im Park, haben aber für heute noch kein Permit. Wenn bis Sonnenuntergang niemand vorbeikommt ist die Sache gegessen. Vogelnest aus Zweigen und Blättern Wir sind gerade beim wohlverdienten Bier, als Isabella draussen einen bewaffneten Ranger bemerkt. Der befiehlt Thomas etwas barsch, zu ihm nach draussen zu kommen. Ups, jetzt stecken wir wohl in den Schwierigkeiten, die wir vermeiden wollten, denn wir haben ja kein Permit und wildes Campieren in einem Nationalpark ist sowieso verboten. Die neu angelegte Piste kurz vor dem Mababe Gate: Auch tiefsandig, dafür nicht schlammig Thomas spielt etwas den Ahnungslosen und schraubt ein bisschen an der Wahrheit, woher wir den heute gekommen sind. Der Ranger will natürlich unser Permit sehen und ist erstaunlicherweise ganz zufrieden damit. Die Unterhaltung wird nun viel freundlicher und er fordert uns auf, doch bitte zum Gate zu kommen, dort könnten wir sicher campieren und dann morgen gleich in den Park fahren. Er fährt mit uns die dreihundert Meter zum Tor, wo wir uns auf einem grossen Platz gleich daneben stellen. Uff, das ist noch einmal gut gegangen.

Samstag, 21.11.2009 – Chobe

Unser vom Ranger zugewiesene Schlafplatz Es gibt wieder einmal eine kurze Nacht, denn der Wecker geht sehr früh. Obelix am Mababe Gate des Chobe Nationalparks Eigentlich könnten wir um halb sechs Uhr in den Chobe Park hinein fahren, aber wir machen uns keinen Stress, so dass es sechs Uhr ist bis wir am Tor stehen. Dort begrüsst uns der Ranger von gestern Abend wieder äusserst freundlich und erklärt uns den richtigen Weg über die Sandpiste. Die Piste, die wieder einmal komplett anders verläuft als auf allen unseren Karten und Kärtchen eingezeichnet, ist wirklich sehr sandig, aber wir kommen problemlos voran. Die Tiere scheinen hier recht vorsichtig zu sein, denn vom ersten Tier sehen wir gerade mal das graue Hinterteil verschwinden. Zwei Tsessebes Auch die nächsten Impalas machen sich gleich aus dem Staub. Erst zwei Tsessebes beäugen uns, bevor auch sie sich langsam verziehen. Elefant mit DH polierten Stosszähnen...? Auf den nächsten 40km sehen wir nur einige Elefanten und ein einzelnes Kudu. Zwei der Elefanten haben so prächtige Stosszähne, dass Isabella meint, die sähen wie poliert aus. Das ist auch kein Wunder, denn für das viele Geld das wir hier bezahlen, können sie die Dickhäuter schon ab und zu zur Dentalhygienikerin schicken... Kurz vor Savuti, wo der Busch etwas auflockert und es Pfannen und Grasflächen hat, wird es wieder interessanter. Hier sehen wir Impalas, Warzenschweine und Zebras. Vier Warzenschweine beim Grasen bei Savuti Es ist jetzt fast Mittag und wir möchten uns gerne an einem spannenden Ort hinstellen und etwas essen. In der Umgebung von Savuti gibt es einige Hügel Beim Ranger-Office am Eingang zum Savuti Camp erkundigen wir uns, wo in der Umgebung denn jetzt am meisten Tiere anzutreffen sind. Doch der Ranger meint nur, dass die Tiere alle schon weggezogen sind und darum nicht viel zu sehen sei. Wir machen uns trotzdem auf eine kleine Tour um die Pfannen und sehen dabei tatsächlich nicht viele Tiere, machen aber trotzdem noch eine spannende Entdeckung. Bei einem Wasserloch sehen wir ein paar Gnus mit zwei Kälbern. Das eine kann sich knapp auf den Beinen halten, während das andere am Boden liegt und von den Kühen immer wieder beschnuppert wird. Die Gnus mit ihren neugeborenen Kälbern Schliesslich steht es ebenfalls auf und tappt dann genauso staksig durch die Gegend wie das andere. Die Nabelschnüre sind noch gut zu sehen, die beiden Kälber müssen vor wenigen Minuten geboren worden sein und wir haben das Ereignis wohl nur knapp verpasst. Sechs Straussenkinder Es ist faszinierend zuzuschauen wie die beiden Kleinen der Gruppe bereits folgen können, dabei kleine Bocksprünge ausprobieren und immer wieder bei ihrer Mutter trinken. Wir sehen noch eine Straussenfamilie mit vielen Küken und ein paar Impalas und machen uns dann auf den Weg zum nördlichen Parktor in rund 30km Entfernung. Die Strecke ist wiederum sehr sandig, aber recht eintönig. Am meisten Abwechslung bieten auf der einspurigen Strecke die Kreuzungsmanöver mit den wenigen entgegenkommenden Fahrzeugen. Elefanten huschen immer wieder mal über die Piste Ein Touri bringt es mit seinem Mietwagen tatsächlich fast fertig, in Obelix reinzuschlittern, obwohl wir schön Platz machen. Sonst sehen wir noch ein paar Elefanten und zwei Giraffen, die uns genauso verdutzt anschauen, wie wir sie. Wir sind bereits um drei Uhr am Ghoha Gate, obwohl wir bis um sieben Uhr Zeit gehabt hätten. Das sagt auch etwas darüber aus, wie spannend es heute hier im Park war. Die Piste bleibt auch im Chobe Forest sandig Wir haben zwar das eine oder andere gesehen, aber seinem legendären Ruf ist der Park einiges schuldig geblieben. Wahrscheinlich hat einfach unser Timing nicht ganz gestimmt. Am Tor möchten wir gerne übernachten, doch dieser Ranger zeigt sich alles andere als kooperativ. So fahren wir halt noch einige Kilometer weiter um uns ein Plätzchen zu suchen. Es ist weiterhin sehr sandig und auch hier sind überall Elefantenspuren auszumachen. Bei einer alten, kaum mehr benutzten Piste fahren wir hinein, drehen uns um und suchen uns rückwärtsfahrend einen passenden Platz. Es dauert rund einen Kilometer, bis wir den finden. Für einmal machen wir unseren Znacht früh, einen Salat Matmata, denn wir wollen möglichst wenig Flugviecher mit unserem Licht anlocken bevor wir schlafen gehen.

Sonntag, 22.11.2009 – Katima Mulilo

Unser ruhiges Schlafplätzchen Hier sind einige Elefanten durch seit Obelix gestern Abend seine Spur hinterlassen hat Wie nicht anders zu erwarten war bleiben wir hier im Chobe Forest ungestört, nicht einmal Elefanten scheinen sich für uns interessiert zu haben. Auf dem Kilometer zurück zur Hauptpiste sieht es aber aus, als ob eine ganze Armee von Elefanten durchgezogen wäre. Obelix’ Spur ist fast alle paar Meter von querenden Fuss­abdrücken überlagert. So nahe waren die Dickhäuter und wir haben doch nichts davon gemerkt. Bis Katchikau führt die weiterhin sehr sandige Piste teilweise doppelspurig durch eine breite Feuerschneise und wir kommen wieder ganz anständig voran. Die Sandpiste in der breiten Feuerschneise Dann beginnt eine geschotterte Piste, die unsere Nerven wieder einmal arg strapaziert und uns effektiv langsamer vorwärtskommen lässt. Kanal- oder Strassenbau? Es ist eine der übelsten Wellblechpisten auf unserer ganzen Reise und irgendwann finden wir auch heraus, warum dem so ist. Die Chinesen bauen eine neue Teerstrasse nach Katchikau, weshalb an der alten Piste natürlich nichts mehr gemacht wird. Leider können wir von der neuen Strasse einmal mehr nicht profitieren, sondern müssen meist auf parallel verlaufenden Baustellen­pisten fahren. Wenigstens werden wir mit einer schönen Landschaft entschädigt, denn ab Kavimba folgen wir dem Linyanti Fluss. Der mäandert durch eine weite Sumpfebene, auf die wir meist einen schönen Ausblick haben. Hier haben wir keine Elefanten gesehen und sind schon gar nicht 50 gefahren Hier ist allerdings Siedlungsgebiet und keine Wildtiere bevölkern die Graslandschaft, sondern Tausende von Kühen. Der Chobe Fluss bildet die Grenze zu Namibia Ganz versteckt am Rand des Sumpfes entdecken wir einzig einmal eine kleine Gruppe von Impalas und kurz vor Ngoma, hier allerdings wieder im Chobe Nationalpark, sichten wir eine grössere Anzahl von Warzenschweinen. In Ngoma beginnt auch wieder der Teer, was uns nach diesen fast drei Stunden Rüttelei ganz willkommen ist. Hier biegen wir links ab, denn wir wollen heute noch in den Caprivi Strip nach Namibia. Mal schauen ob sie uns auch hineinlassen, denn unsere jährlich möglichen Aufenthaltstage in Namibia sind streng genommen schon aufgebraucht. Bis zum botswanischen Zollposten sind es nur wenige hundert Meter und die Ausreise ist in wenigen Sekunden erledigt. Es dauert allerdings noch etwas länger bis wir weiterfahren, denn erst lässt Isabella wieder alle Fleisch- und Milchprodukte verschwinden während Thomas unsere Reifen auf Strassendruck pumpt.

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