Türkei

Dienstag, 24.05.2016 – Babaeski (Türkei)

Auch die Einreise in die Türkei stellt kein grosses Problem dar, dauert aber dreiviertel Stunden, weil der Zoll doch fast in jeden Stauraum schauen will. Alle türkischen Beamten sind aber sehr höflich und wesentlich freundlicher als die bulgarischen. Ländliche Türkei Den Fahrzeugausweis müssen wir insgesamt viermal vorweisen bis wir in unser erstes Land eingereist sind, das wir nicht nur einfach durchfahren wollen. Eigentlich wollten wir ja heute bis in die Nähe von Istanbul fahren, aber wir revidieren unser Vorhaben angesichts der noch vor uns liegenden Strecke und der fortgeschrittenen Zeit. Stattdessen kaufen wir in der nahe der Grenze liegenden Stadt Edirne im Supermarkt etwas weniges ein und versuchen erfolglos für Obelix ein Gerät zur Bezahlung der Autobahngebühr zu besorgen. Das Menu heute Abend Wir nehmen trotzdem die Autobahn O-3 und fahren rund fünfzig Kilometer später auf die Raststätte Babaeski. Gemäss Piktogramm müsste es hier mit dem Gerät klappen, doch der Tankwart winkt ab. Er könne nur für Autos dienen und wir müssten in Istanbul zur PTT Bank. Wir geben uns ja alle Mühe, aber so einfach scheint das nicht zu werden. Da es hier ein Restaurant gibt und es schon spät ist, verzichten wir auf Selbstversorgung und essen auswärts. Thomas beim Kaffee Es ist wohl nicht gerade türkische Haut-Cuisine, aber so schlecht auch wieder nicht. Anschliessend gibt’s den ersten original türkischen Kaffee, bevor wir uns auf ein Schlummer-Bier ins MGD verziehen. Aus dem nächsten Dorf dringen ungewohnte, gleichzeitig aber doch sehr vertraute Töne an unsere Ohren: In Afrika haben wir den Gebetsruf des Muezzins schon oft gehört. Er wird uns nun wohl für eine ganze Weile begleiten.

Mittwoch, 25.05.2016 – Selimpaşa

Trotz unserer Bedenken, wie sicher wir auf diesem Autobahnparkplatz stehen werden, verbringen wir eine ungestörte Nacht. Neubauviertel in Babaeski Da wir heute ja eine vergleichsweise kurze Etappe vor uns haben fallen wir automatisch in unseren normalen Reisemodus: Nicht zu früh aufstehen, gemütlich mal einen Kaffee schlürfen und dann endlich frühstücken. Um viertel nach elf Uhr fahren wir los, unser gefühlt gemittelter Abfahrtszeitpunkt während dreieinhalb Jahren Afrika. Bei der gleich folgenden Ausfahrt verlassen wir die O-3 und fahren auf der autobahnähnlichen, aber unentgeltlichen D100 Richtung Istanbul. Gewitter Auf einer Brache entlang der Strecke leeren wir unsere Abwassertanks und siehe da: Nach der Reparatur der Pumpe in Pichl funktioniert sie entgegen aller Befürchtungen wieder. Wir werden uns trotzdem ein Ersatzgehäuse in Istanbul organisieren. Nachdem bei der Abfahrt noch die Sonne dominierte, ziehen schon bald dunkle Wolken über den Himmel und wir werden schliesslich ordentlich geduscht. Meer in Sicht Kurz vor Silivri sieht Obelix wieder einmal das Meer, das erste Mal seit seiner Reise ans Nordkap vor knapp drei Jahren. Einige Kilometer später in Selimpasa verlassen wir die D100 und fahren bergwärts. Isabella ist skeptisch, dass hier irgendwo ein Campingplatz sein soll, aber das Navi bringt uns tatsächlich an den Ort, den das Netz Thomas versprochen hat. Ziemlich leeres Mocamp Das Istanbul Mocamp ist überraschend gross - und absolut leer. Liegt es wohl an der Jahreszeit, oder daran, dass Istanbul von den Deutschen, seit dem Anschlag auf deutsche Touristen vor einigen Monaten, gemieden wird? Ismet, der Caretaker, kann es uns nicht sagen, er spricht nur türkisch. Nach eher spärlicher Kost in den letzten, langen Fahrtagen wird heute wieder mal richtig gekocht. Isabella brutzelt in der Bratpfanne zwei heute im Supermarkt frisch ab Transportbehälter erstandene Lachstranchen. Dazu gibt’s Reis und ein Kohlrabi. Wie gesagt: normaler Reisemodus.

Donnerstag, 26.05.2016 – Selimpaşa

Nach tausendsiebenhundert Kilometern Fahrt in fünf Tagen ist endlich einmal eine Pause angesagt. Die Pause nützt Isabella um ein erstes Update der Homepage vorzubereiten und Thomas, um etwas unsere künftige Route durch die Türkei zu planen. All dies geschieht unter Einnahme von etlichen Tassen Kaffee, gelegentlicher Zufuhr von Essen und begleitet von einigen Schauern.

Freitag, 27.05.2016 – Selimpaşa

Hund, noch halb im Winterpelz So abgelegen von Verkehrslärm schlafen wir ganz gut, wir hören höchstens ab und zu etwas fernes Hundegebell. Der Morgen sieht draussen unfreundlich grau, windig und kühl aus, drinnen dank feinem Kaffeeduft wesentlich freundlicher. Das Wetter ist eine gute Entschuldigung um uns an die Laptops zu setzen. So gibt es erst am Nachmittag etwas zwischen die Zähne. Wir verputzen den angefangenen Käse mit etwas geschnittenem Fleisch, bevor er uns schimmlig wird. Das wäre auch zu schade, besonders beim leckeren Jersey-Blue aus Lichtensteig. Im Verlauf des Tages bessert sich das Wetter etwas, aber der unangenehme Wind bleibt. Die Zeit verdunstet in den Laptops und nach einem Gemüse-Curry wird es wieder Mitternacht, bis wir ins Bett kommen.

Samstag, 28.05.2016 – Selimpaşa

Der Zopf sieht für das erste Mal nicht schlecht aus Eigentlich wollten wir heute nach Istanbul hinein. Aber da wir dort das eine oder andere zu erledigen haben, finden wir den Zeitpunkt des beginnenden Wochenendes ungünstig. Ausserdem ist es hier so schön friedlich, dass wir uns entschliessen, noch einen Tag anzuhängen. Zu tun gibt’s eh noch genug. Zum Beispiel einen ersten Zopf für den morgigen Sonntag. Doch Thomas fehlt etwas die Übung und zuerst ist der Teig viel zu feucht. Doch mit Hilfe von etwas Mehl wird’s dann besser. Selbst die noch von unserem Afrikatrip stammende und damit längst abgelaufene Trockenhefe aus Addis Ababa treibt den Teig ganz schön. Abendhimmel bei Selimpasa Das gebackene Produkt sieht dann jedenfalls gar nicht übel aus und riecht noch viel besser. Damit steht einem richtigen Sonntagsfrühstück morgen ja nichts mehr im Weg. Das Wetter hat sich im Verlauf des Tages ganz schön verbessert: Fast alle Wolken sind verschwunden und der unangenehme Wind hat abgestellt. So setzen wir uns kurz vor dem Znacht noch schnell nach draussen und erfrischen uns nach der Backstubenatmosphäre mit einem Bier, sozusagen zum Apéro. Da wir den ganzen noch vorhandenen Kellervorrat von Kloten vor der Abfahrt einfach eingepackt haben, gibt’s heute davon Beutel-Rösti und Bratwurst. Und für einmal hat auch Isabella in der Küche zu kämpfen: Die Rösti will im Griddle, den wir neu dabei haben, nicht so wie sie will.

Sonntag, 29.05.2016 – Istanbul

Agglo-Hochhäuser 40km vor Istanbuls Stadtzentrum Der Zopf ist tatsächlich so lecker wie er ausschaut und mit den Dreiminuten-Eiern im Glas haben wir ein Sonntagsfrühstück wie Zuhause. Hier gibt’s eine 5M Migros Heute fahren wir nun nach Istanbul und auf dem Weg dorthin liegt die Mall of Istanbul, in der wir uns eine türkische SIM Karte besorgen wollen. Die Mall anzufahren ist aber nicht ganz so einfach, weil das Navi mit den OSM-Karten in der Feinnavigation nur beschränkt taugt und uns in die Irre führt. Wir schaffen es dann aber trotzdem noch und die Karte bekommen wir auch. Die Beratung bei Turkcell ist aber nicht über alle Zweifel erhaben und unsere Sorge, dass die Karte wegen mangelnder Registrierung gesperrt werden könnte, wird nicht wirklich ausgeräumt. Der Grund für die Sperren: Erdogan Jubelfeier Wir werden ja sehen. Im Einkaufszentrum gibt’s auch eine Migros in der wir etwas weniges einkaufen. Neue Moschee. Doch, die heisst so. Die Türken haben es allerdings weitergebracht als wir Schweizer, denn dies ist ein 5M während es in der Schweiz maximal MMM gibt. Weiter geht’s mit Obelix unserem Ziel entgegen, einem Parkplatz am Marmara Meer, nicht weit von den grossen Wahrzeichen der Stadt. Doch kurz vor unserem Ziel ist die Strasse von der Polizei abgesperrt und wir müssen uns einen anderen Weg suchen. So fahren wir ans Goldene Horn und von da an der Galatabrücke vorbei rund um den Topkapi Palast zu unserem Ziel. Unterwegs in Eminönü Doch einmal mehr steht uns die Polizei im Weg, auch hier ist gesperrt. Zum Glück gibt es in der Nähe noch eine Alternative: Das hatten wir schon mal in Fès, Marokko: Thomas vor und nach dem Frisör Der Parkplatz eines Fussballplatzes mit Mitbenützung der Garderoben, respektive Sanitäranlagen. Ganz in der Nähe plärren Lautsprecher und wir fragen den Verantwortlichen der Sportanlage was denn los ist. Er erklärt uns, dass der Trubel wegen dem türkischen Präsidenten sei, den wir dann etwas später mit dem Helikopter einfliegen sehen. Kurz darauf hören wir ihn sogar persönlich, der, soviel wissen wir inzwischen aus dem Internet, die Eroberung der Stadt Istanbul durch die Türken vor 563 Jahren feiern lässt.

Montag, 30.05.2016 – Istanbul

Gezi Park beim Taksim Platz Für heute haben wir uns einiges vorgenommen und so stellen wir sogar wieder einmal den Wecker. Aber es wird natürlich trotzdem zehn Uhr bis wir Obelix vorübergehend alleine lassen. Dank der nahen, neuen Metro kommen wir rasch quer durch die Stadt, über das Goldene Horn nach Beyoglu und weiter bis Levent. Dort befindet sich das usbekische Konsulat, in dem wir ein Visum beantragen wollen. Eigentlich wollten wir das via Internet vorbereitete Formular schon mitbringen, aber leider liess es sich gestern Abend einfach nicht ausdrucken. Bosporus mit der gleichnamigen Brücke Genau das ist nun das Problem, denn im Konsulat gibt es keine leeren Formulare und der Beamte verweist uns an einen in der Nähe liegenden Visa-Service. Der Betreiber ist aber gerade beschäftigt, sodass wir uns in der Nähe ein Internet-Kaffee suchen. Einfacher gesagt als getan, denn mit der zunehmenden Verbreitung der drahtlosen Kommunikation verschwinden diese je länger je mehr. Wir finden dann doch noch eine Papeterie mit einem Internetanschluss, doch auch hier gelingt es uns nicht, das Formular auszudrucken. Dann halt zurück zum Visa-Service, dessen Betreiber nun draussen gerade eine Zigarettenpause macht. Er ist gerne bereit uns zu helfen und das erst noch zu einem besseren Trinkgeld. Wer etwas Französisch kann, versteht auch Türkisch... Er verrät uns auch, dass wohl unser Virenschutzprogramm schuld daran ist, dass wir das Formular nicht drucken konnten. Jetzt aber nichts wie zurück zum Konsulat und um drei vor zwölf geben wir unsere Formulare ab. Gut getarnter Obelix Wir sind erleichtert dass es gerade noch gereicht hat, anderenfalls hätten wir zwei Tage warten müssen. Abholen werden wir die dann hoffentlich erteilten Visa aber erst in Ankara. Nun geht es mit der Metro einige Stationen zurück zum Taksim Platz. Dort in der Nähe liegt der Laden des Händlers unserer Abwasserpumpe und er hat tatsächlich alle Teile, die wir gerne hätten, im Laden vorrätig. Mit dieser kleinen Überraschung haben wir unser Tagesziel erreicht und fahren zurück zu Obelix nach Yenikapi. Dort benützen wir die für uns abgesperrte Duschen und machen uns dann an die Tageszugabe: Waschen. Wasserhahngebastel Eine Ladung geht in die Maschine im Garderobengebäude und mit der zweiten testen wir unsere eigene in Obelix’ Garage, die zusammen mit der Tiefkühlbox den Platz von Asterix einnimmt, der auf dieser Reise nicht dabei ist. Hier werden sonst Fussballtricots gewaschen Das erste Problem ist dann der Wasser­anschluss: Thomas muss ordentlich basteln, bis er mit dem Wasserdieb an der Zapfstelle einen einigermassen festen Anschluss zustande bringt. Das zweite Problem ist ein nicht ganz dichter Anschluss in der Garage, der aber glücklicherweise nicht gerade zu einer Überschwemmung führt. Irgendwann nach dem Nachtessen, einem Wurst-Käsesalat mit österreichischen Knackern und türkischem und schweizer Käse, ist dann auch die meiste Wäsche trocken und wir können zusammenräumen. Alles in allem war es ein anstrengender, manchmal hektischer, aber eigentlich vor allem erfolgreicher Tag.

Dienstag, 31.05.2016 – Istanbul

Armenische Kirche in der Nähe unseres Standplatzes Wir sind uns die vergleichsweise nun schon hohen Nacht­temperaturen noch nicht gewohnt und wachen, auch wegen der nahen Baustelle, auf der auch die Nacht durch gearbeitet wird, nicht gerade ausgeschlafen auf. Kuppel der Blauen Moschee Darum braucht’s auch einen Kaffee, bis wir etwas besser aus den Augen sehen. Wir wollen in die Stadt um etwas Sightseeing zu machen, aber doch nicht zu früh, sonst machen wir bald schlapp, denn es ist tagsüber um die dreissig Grad warm. So versuchen wir den ganzen Vormittag lang unsere Mail-Accounts auf die richtigen türkischen SMTP-Serveradressen umzustellen, denn wir können aus dem Outlook wieder einmal nichts verschicken. Blaue Moschee Und wieder einmal endet das Ganze frustrierend erfolglos. Selbst der Turkcell Kundendienst hilft nicht weiter, denn die Adressen würden nicht bekanntgegeben. Aya Sofya Am frühen Nachmittag tappen wir los zur nächsten Tramstation, die uns zu den grossen Sehenswürdigkeiten bringen soll. Das Tram ist neben der Metro eine weitere neue Infrastruktur des öffentlichen Verkehrs in Istanbul, die das Herumkommen enorm erleichtert. Bevor wir das Tram besteigen haben wir aber schon etwas Hunger und essen eine Kleinigkeit in einem sehr international, sprich eher touristisch ausgerichteten Restaurant an der Ordu Caddesi. Tram in der Alemdar Caddesi Im Sultanahmet Quartier besuchen wir zuerst die riesige Blaue Moschee und dann die berühmte Aya Sofia, die nun weder Kirche noch Moschee, sondern ein Museum ist. Leider ist rund ein Viertel des grossen Innenraumes mit einem dunklen Baugerüst verstellt. Aber die Vorstellung, in einem beinahe tausendfünfhundert Jahre alten, komplett erhaltenen Gebäude zu stehen, ist und bleibt einfach faszinierend. Üsküdar Den ebenso berühmten Topkapi Palast lassen wir aus, wir haben ihn vor vielen Jahren anlässlich eines Istanbul-Besuchs schon einmal bewundert. Stattdessen spazieren wir durch den daneben liegenden, angenehm sauberen Gülhane Park und entdecken unsere ersten “exotischen“ Vögel auf dieser Reise, die quietschend auf sich aufmerksam machenden Alexandrine Parakeet (Alexandersittich). Fähranlegestelle Kadiköy Eigentlich sind die Tiere in dieser Gegend nicht heimisch, sondern entflohene Häftlinge, denen es in der Freiheit gut gefällt. Wir spazieren weiter zu den Bosporusfähren in Eminönü, von denen wir eine nach Kadiköy, einem Teil Istanbuls auf der asiatischen Seite, besteigen. Galatabrücke in der Nacht Es gibt einen schönen, kurzen Sunset-Cruise und in der Nähe des Hafens, in einer der quirligen Gassen, lassen wir uns einen Seebarsch servieren. Es schmeckt wirklich lecker. Um zehn Uhr tuckern wir zurück nach Europa und besteigen in Karaköy das Tram um zurück zu Obelix zu gelangen. Auf dem letzten Stück Fussweg genehmigen wir uns noch ein Schlummer-Bier bevor wir etwas müde, aber sehr zufrieden beim Fussballplatz ankommen, auf dem noch munter gespielt wird.

Mittwoch, 01.06.2016 – Istanbul

Nach dem Vergnügen kommt die Arbeit. Isabella beackert die Homepage und Thomas schafft es endlich, Obelix bei der nahen PTT Filiale für die Autobahnbenützung zu registrieren. Es wird ganz schön warm in unserem Haus, die Temperatur erreicht bereits einunddreissig Grad. Trotzdem kocht Isabella noch etwas recht aufwändiges: Mit Cantadou gefüllte und Landrauchschinken umwickelte Pouletbrüstchen; alles noch aus unseren Vorräten von Zuhause.

Donnerstag, 02.06.2016 – Istanbul

Obelix am Fussballplatz Am Morgen sitzen zwei rot aufgedunsene Mücken frech an den weissen Wänden. Erstaunlicherweise klagen aber weder Thomas, noch Isabella über juckende Stichstellen. Komisch, woher haben die denn das Blut? Die Homepage beschäftigt Isabella auch heute nochmals, aber irgendwann im Verlauf des Tages ist das allererste Update endlich auf den Server geladen. Aller Anfang ist schwer... Heute wird es nochmals wärmer, wir haben sogar dreiunddreissig Grad im Haus. Die Luft muss wohl etwas abgetrocknet haben, denn es fühlt sich weniger heiss als gestern an. Oder bewegen wir uns heute einfach weniger? Von der nahen Riesenbaustelle, auf der Tag und Nacht gebaut wird, werden wir heute wegen unserer offenen Fenster etwas eingestaubt. Da wird morgen vor unserer Weiterfahrt wohl der Staubsauger noch etwas Arbeit haben.

Freitag, 03.06.2016 – Uludağ Milli National Park

Galata Wie es sich gehört wollen wir auch diesmal den Kontinent per Schiff wechseln und fahren darum zur Autofähre nach Sirkeci die hinüber nach dem asiatischen Harem fährt. Auf der Galatabrücke An der Zahlstelle beginnt der Angestellte angesichts des grossen Obelix aufgeregt in sein Funkgerät zu sprechen und man bescheidet uns, dass wir zu schwer seien und deshalb nicht auf die Fähre dürfen. So quälen wir uns halt durch den Istanbuler Stadtverkehr, zuerst über die Galatabrücke, am Dolmabahce Palast vorbei, zur Bosporusbrücke. Stadtverkehr in Kabatas Hier wäre zwar irgendwie auch Lastwagenfahrverbot, denn die LKW sollen über die noch etwas nördlicher gelegene neue Autobahnbrücke fahren, aber niemand hält uns hier auf. Nicht selten in der Türkei: Aufwändiger und gepflegter Blumenschmuck an den Stadtautobahnen Bei Gebze in Eskihisar darf Obelix dann doch noch auf die Fähre um die Bucht von Izmit abzukürzen und uns rund hundert Kilometer Fahrt zu ersparen. Der sehr rege Fährverkehr wird wohl schon bald der Vergangenheit angehören, denn in einigen Kilometern Distanz steht die beinahe fertige, riesige Hängebrücke über den Meeresarm. Fähren und neue Brücke Richtung Bursa geht es dann wieder über ein längeres Stück brandneue und fast leere Autobahn, die mit unglaublichen Fels- und Erdbewegungen in die hügelige Landschaft gefräst wurde. Kurz vor Bursa entdecken wir eine Migros, ziehen aber ohne Einkauf wieder ab, denn es handelt sich um einen Engrosmarkt. Bursa hat, ähnlich wie Sofia, einen Hausberg, den rund 2’500m hohen Uludag. An seinen Hängen gibt es einen Park und ein Skigebiet, das mit Seilbahn und Strasse erschlossen ist. So lassen wir Obelix rund tausendsechshundert Meter klettern, bis wir tatsächlich im Nebel landen. Der Uludag Die Wolken verziehen sich dann noch, aber einen Aussichtspunkt auf die Stadt gibt es bei der Seilbahnzwischenstation leider nicht. So müssen wir uns mit dem Blick auf den Gipfel des Uludag begnügen, an dessen Hängen einiges an Seilbahninfrastruktur auszumachen ist. Natürlich haben wir heute wieder einmal einen Grund zu feiern und wir stossen mit Prosecco auf unseren ersten Tag in Asien an. Den Lachs, den wir uns eigentlich dazu genehmigen wollten, muss erst mal noch in der Tiefkühlbox bleiben, denn unser Eisbergsalat hat Anton am Letzten. So gibt es dazu halt gebratene Cervelat und Kartoffeln. Auch gut.

Samstag, 04.06.2016 – Gelenbe

Bursa von oben Hier oben schläft es sich natürlich wunderbar, denn es ist erstens ruhig und zweitens schön kühl. Am Morgen hat es draussen gerade noch zwölf Grad. Nach dem Frühstück besteigen wir die, einmal mehr, brandneue Gondelbahn, die in die Zweimillionenstadt Bursa hinunterführt. Souvenirshop am Eingang, respektive Ausgang zum Uludag Milli Park So haben wir endlich die Aussicht, die uns auf dem Berg verwehrt ist. Interessanterweise ist der Preis für die Fahrt über Nacht von zwanzig auf fünfunddreissig türkische Pfund gestiegen: Das muss wohl der Wochenendpreis sein. Die Talstation liegt in einem Quartier immer noch gut zweihundert Meter über dem Stadtzentrum und nach einem Kurzrundgang fahren wir gleich wieder hinauf. Kurz nach Mittag fährt dann auch Obelix wieder auf der holprigen Strasse talwärts und stürzt sich einmal mehr ins Verkehrsgewühl von Bursa. Unterwegs in Bursa Zuerst kaufen wir in der eher etwas bescheidenen Migros MM ein, darunter Bier(!), ein paar hundert Meter weiter im riesigen Carrefour gibt’s auch ein anständiges Fleischangebot. Es ist dann bereits halb vier Uhr, als wir uns Richtung Izmir aufmachen. Leider drehen wir noch nach links Richtung Gewitterwolken Dass wir die Stadt heute nicht mehr erreichen werden ist uns klar, aber wir wollen einfach noch einige Kilometer machen. Zwischen dem Uluabatsee westlich von Bursa und Mustafakemalpasa geraten wir in ein ausgewachsenes Gewitter, das uns sogar verhagelt. Um halb sieben stellen wir uns an einer grossen Shell Tankstelle neben zwei Sattelschlepper, der eine aus Weissrussland, der andere aus der Ukraine. Das ist insofern bemerkenswert, als wir auf der Strasse bis jetzt praktisch keine ausländischen LKW gesichtet haben. Damit es schnell geht machen wir uns einen griechischen Salat, oder vielleicht sollten wir besser sagen einen byzantinischen Salat, denn der Käse ist je zur Hälfte griechischer Feta und türkischer Süzme Peynir.

Sonntag, 05.06.2016 – Pamucak

Viele, viele Olivenbäume Die übliche Abfahrtsbereitschaft hätten wir uns letzte Nacht sparen können, wir wurden nämlich im Verlauf des späten Abends komplett zugeparkt. Unsere Befürchtung, dass wir, es ist ja Sonntag, eingeklemmt bleiben könnten, bestätigt sich zum Glück nicht. Blick auf Izmir vom Pass aus So können wir uns, nach einem richtigen Sonntagsfrühstück mit unserem letzten Reischmann-Zopf, gemütlich auf den Weg Richtung Izmir machen. Unterwegs sehen wir viele, viele Olivenbäume, aber auch erstaunlich viel Rebbau. Ob die Reben für Wein oder als Tafeltrauben angebaut werden wissen wir zwar nicht, aber wir werden sicher noch türkischen Wein probieren. Zwischen Manisa und der Millionenstadt am Mittelmeer muss Obelix noch einen rund fünfhundert Meter hohen Pass überwinden, dafür hat er auf der Abfahrt eine wunderbare Aussicht auf die Metropole. Promenade beim Konak Pier In Izmir machen wir Halt und schlendern rund um den Konakplatz, der sich mit einem hübschen Uhrturm und einer kleinen Moschee schmückt, und halb Izmir scheint an diesem Sonntag an der Meerespromenade, dem Kordon, unterwegs zu sein. Izmir Zurück bei Obelix genehmigen wir uns im warmen Führerhaus ein erfrischendes, kleines Magnum-Glacé aus unserem Tiefkühlfach. Schwere Haushalttechnik mitzuschleppen hat manchmal einfach seine Vorteile... Von Izmir aus geht’s nochmals über einen kleinen Pass bevor wir bei Gümüldür wieder das Meer erreichen. Hier an der Küste ist es nun definitiv touristisch, in den Orten weisen dutzende von Wegweisern zu Hotels und Pensionen. Schöne Blüte Unser eigentliches Ziel hier in der Gegend ist Ephesos, die antike Ruinenstadt, aber schlafen wollen wir am Strand in Pamucak. Im Dereli Resort gibt es einen Campingplatz und hier treffen wir tatsächlich zum ersten Mal auf dieser Reise auf andere Camper: je ein schweizer, deutsches, italienisches Fahrzeug und sogar zwei österreichische Fahrzeuge. Pamucak-Strand an einem Sonntagabend Nicht gerade überwältigend, aber immerhin. Wir baden kurz unsere Füsse im Meer, das wärmer als erwartet ist. Vielleicht werfen wir uns morgen ja doch mal noch ganz in die Wellen. Nach dem Duschen gibt’s Znacht und Isabella ärgert sich angesichts der Wärme, dass wir wieder mal das volle Kochprogramm durchziehen. Dafür können wir draussen, denn zum ersten Mal auf dieser Reise haben wir den Campingtisch aufgestellt, ein feines Gehacktes mit Hörnli geniessen. Und für morgen ist mit den Hacktätschli das Wesentliche auch schon gebraten. Und weil’s so schön ist, zum ersten Mal haben wir ein ganz klein wenig Ferienfeeling, gibt’s zum Dessert einen Schluck Cognac und eine Montecristo No. 4.

Montag, 06.06.2016 – Pamucak

Ein gemütliches, schattiges Plätzchen Heute nehmen wir es gemütlich, denn wir wollen das herrliche Klima geniessen. Die Luft ist zwischen fünfundzwanzig und dreissig Grad warm und mit einer leichten Brise gut auszuhalten. Wir machen natürlich nicht nichts, sondern ein bisschen dies und das, aber nicht zu heftig. Am späten Nachmittag hüpfen wir noch ins Meer, das wirklich schon erstaunlich warm ist. Jedenfalls scheinen Wasser- und Lufttemperatur genau gleich zu sein, was äusserst angenehm ist, wenn man aus dem Wasser steigt. Auch das Nachtessen ist heute schnell gemacht, die Hacktätschli sind ja fix fertig gebraten und müssen nur noch in der Pfeffersauce gewärmt werden.

Dienstag, 07.06.2016 – Pamucak

Pamucak-Strand an einem Dienstagabend Weil es so schön ist, bleiben wir gleich noch einen Tag länger als geplant hier am Strand. Das Meer wird in nächster Zukunft eh nicht gerade unser Dauerbegleiter sein. Und der ganze, breite Strand wird heute Vormittag maschinell gereinigt, was wir nicht unbedingt erwartet hätten und uns ganz schön beeindruckt. Zum Frühstück gibt’s ein frisches Brot vom hauseigenen Beck, etwas, das gestern unter der Rubrik ’ein bisschen dies und das’ erledigt wurde. Sonnenuntergang am Pamucak-Strand Thomas findet zwar, dass die Kruste wieder einmal etwas zu wünschen übrig lässt, aber Isabella ist mit dem Produkt sehr zufrieden. Heute geht ein etwas stärkerer Wind, und da der Eukalyptushain in dem wir stehen gerade in voller Blüte steht, werden wir draussen fortwährend von einem Regen von Staubbeuteln dieser Blüten berieselt. Wenigstens sind sie so klein und fein, dass sie im Nachtessen eigentlich gar nicht stören. Das Wasser hat übrigens von uns selbst gemessene sechsundzwanzig Grad Celsius, selbst für Thomas eine akzeptable Temperatur. Heute schaffen wir es zum Sonnenuntergang für einmal nicht gerade beim Essen zu sein. Allerdings ist das Farbenspiel am Strand dann doch nicht so überwältigend, vielleicht, weil die Sonne nicht im Meer versinkt, sondern hinter einer Landzunge verschwindet.

Mittwoch, 08.06.2016 – Pamukkale

Das grosse Theater in Ephesos Wir lassen wieder mal den Wecker piepsen, damit wir zur Toröffnung um acht Uhr in Ephesos sind. Touristen in Ephesos So wollen wir, erstens, der grössten Hitze und, zweitens, den Kreuzfahrtschiff­touristen­massen in den Ruinen entgehen. Obwohl die Anfahrt nur zehn Minuten dauert gelingt es uns nicht und wir haben eine Stunde Rückstand auf unseren Plan. Die Ruinen sind schon ziemlich beeindruckend, aber überwältigend sind in erster Linie einmal die Tourgruppen, die uns auf der Kuretenstrasse entgegen kommen. Auch hier fällt uns die fast völlige Absenz der Deutschen Touristen auf. Wir haben uns zusätzliche Tickets für die sogenannten Terrassenhäuser gekauft, ein aufwändig renoviertes, überdachtes Quartierteil der einst riesigen Stadt. Wunderbare Fresken und Mosaiks in den Terrassenhäusern Das Beste daran ist, dass die Tour­gruppen keine Zeit für diese Extrawurst haben. So können wir in Ruhe von Stegen aus, die über die Häuser führen, wunderbare Mosaike und erstaunliche Fresken bewundern. Taufbecken in einer Basilikaruine Diese Investition hat sich auf jeden Fall gelohnt. Danach schlendern wir weiter durch die Anlage bis der irgendwann unvermeidliche “Steinekoller“ einsetzt und wir durch die obligatorische Souvenirmeile am Ausgang zurück zu Obelix gehen. Die Unaufdringlichkeit der Ladenbesitzer ist dann aber die letzte Überraschung hier in Efes, wie die Ruinenstadt auf Türkisch heisst, und die dem sehr trinkbaren türkischen Bier seinen Namen gibt. Feigenbaum mit Distanztafel davor Nach dem nachgeholten Frühstück ist es bereits halb zwei Uhr als wir uns auf Obelix’ Finken machen. Jetzt geht’s definitiv wieder ostwärts und unser Ziel ist eine zweite Touristenhochburg in der Türkei, die Sinterterrassen von Pamukkale. Die Travertinterrassen von weitem Auf dem Weg dorthin über Aydin und Nazili werden wir ständig von allgegenwärtigen Olivenbäumen begleitet, aber immer öfter wechseln sie sich auch mit Citrusbäumen und vor allem vielen, vielen Feigenbäumen ab. Nach Buharkent sehen wir in der Ferne weisse Abhänge, die von der Lage in der Geographie her eigentlich die Travertinterrassen sein könnten. Wir sind uns aber nicht sicher, ob es vielleicht doch nicht nur einfach Schutthalden sind. Als wir schliesslich um sechs Uhr in Pamukkale ankommen wissen wir, dass wir “the real thing“ gesehen haben. Die Travertinterrassen von nah Im Baydil Camp stehen schon zwei italienische Camper neben einem riesigen Pool. Obwohl es heute immer um die dreissig Grad warm war, sind wir irgendwie zu müde, um noch hinein zu hüpfen. Baydil Camp Pool Stattdessen machen wir uns einen original Salat Matmata und essen ihn mit ein ganz wenig schlechtem Gewissen, es ist ja schliesslich seit zwei Tagen Ramadan, schon vor Sonnen­untergang draussen. Dazu gibt’s den ersten, heute in der Migros erstandenen Rotwein, einen wirklich guten Cuvé aus Cabernet Sauvignon, Merlot und Carignan. Später, von der Zeit her könnte es zum Fastenbrechen passen, bringt uns der Chef des Camps ein Glas Tee. Heute Abend sind wir für einmal schon früh in den Federn, denn es war doch ein recht anstrengender Tag.

Donnerstag, 09.06.2016 – Pamukkale

Fries am Bühnenhaus des römischen Theaters Unsere Taktik ist heute umgekehrt wie gestern: Die Sehens­würdigkeit spät ansehen. So machen wir uns einen gemütlichen Kaffeemorgen und gehen anschliessend an das späte Frühstück an und in den Pool. Tor des Domitian an der Frontinus Strasse Das Becken ist recht gross, in Google Earth messen wir später 25m. Da wir die einzigen Schwimmer sind nützen wir die luxuriöse Platzsituation gleich aus und schwimmen wieder einmal unseren früher üblichen Kilometer. Und die vorhandenen grossen Rutschen wollen natürlich auch noch ausprobiert sein. Am Nachmittag lassen wir uns dann hinauf zum Südeingang der Attraktion von Pamukkale chauffieren. Diese besteht nicht nur aus den Sinterterrassen, sondern auch aus der Ruinenstadt Hierapolis, die oberhalb liegt. Trockene Sinterterrassen Hier beeindruckt vor allem das Theater, dessen Bühnenhaus von italienischen Archäologen besonders schön rekonstruiert wurde. Der Sinterterrassen-Weg Im Übrigen verwandelt sich unsere Steine- bald in eine Vogelexkursion, denn wir sehen neben vielen Lärchen den einen oder anderen unüblichen gefiederten Freund. Dann sind aber die weltberühmten Sinterterrassen dran, von denen wir zuerst etwas enttäuscht sind, denn viele dieser Becken sind ausgetrocknet. In den Werbeprospekten der Türkei sieht das doch anders aus... Zu allem Überfluss ergiesst sich auch noch gerade eine Horde chinesischer Touristen über den begehbaren Teil der Terrassen. Da gibt’s nur eines: Abwarten und Bier trinken, Ramadan hin oder her. Für die Touristen schön hergerichtete, abgestufte Terrassen am Weg Die Chinesen sind dann so schnell weg wie sie da waren und wir können uns auf den Weg hinunter in den Ort machen, der eben solchen Becken entlang verläuft. Blick auf Pamukkale und darüber hinaus Immerhin, der Kontrast zwischen dem gleissend weissen Sintergestein und dem stahlblauen Himmel ist frappant, und wir machen uns einen Spass daraus, durch jedes der künstlich angelegten Becken zu waten. Es ist bereits Abend als wir wieder bei Obelix sind, selbst wenn er ganz in der Nähe des unteren Ausgangs im Camp steht. Bis unsere verdiente kalte Platte auf dem Campingtisch steht ist die Sonne bereits untergegangen, wir dürfen heute also ganz ohne schlechtes Gewissen essen. Nur, weil es dann schon bald dunkel ist, sieht’s eh keiner mehr...

Freitag, 10.06.2016 – Eğirdir Gölü

Leider ist einer der zwei zum Camp gehörenden Hunde heute früh übel gelaunt und weckt uns mit seinem Gebell viel zu früh. Na ja, dann kommen wir wenigstens früh los, denken wir. Thomas plaudert mit seinem ersten Kaffee aber noch etwas mit dem deutschen Paar, das gestern Nachmittag mit seinem Motorrad eingetroffen ist. Travertinplatten Sie sind umgekehrt wie wir unterwegs, sind in Neuseeland gestartet und nun, nach zehn Monaten, also schon bald Zuhause. Dann gibt’s natürlich endlich Zmorge und bis wir zusammengepackt und noch einen Wassertank gefüllt haben ist es viertel vor zwölf. Hügel bei Cardak am Acigöl Soviel zum Thema “früh losfahren“. Hier in der Gegend um Denizli, der Pamukkale am nächsten liegenden Stadt, wird viel Travertin verarbeitet. Die Strassen Richtung Osten säumen viele solcher Betriebe und deren Höfe stehen voller versandbereiter Paletten mit Travertinplatten. Die Strasse steigt allmählich bis auf tausend Meter an und auch die Temperatur geht angenehm leicht zurück. Dafür bilden sich über dem nun recht hügligen bis bergigen Relief immer mehr Schauerwolken. Salzgewinnung am Acigöl In Isparta kaufen wir in einer einmal mehr eher enttäuschenden Migros, und erst noch einer MMM, wenig ein. Nun ist es nicht mehr weit bis zum Egirdirsee, unserem Ziel. Wir fahren vom Hauptort Egirdir nordwärts dem See entlang und finden nach einigen Kilometern eine ehemalige, scheinbar wieder abgebaute Touristikanlage mit Strand. Unser Strand am Egirdir See Obelix muss sich zwar zum Entsetzen von Isabella etwas durch die Büsche kämpfen, aber dafür können wir uns dann direkt an den Strand stellen. Dort genehmigen wir uns draussen das verdiente Bier, werden dabei aber vom See her von Augenpaaren beglotzt. Mit dem Fernglas sehen wir, dass wir nichts zu befürchten haben, die Augenpaare gehören Fröschen, die erstaunlich weit draussen im See schwimmen. Da wir noch einen Tessiner Merlot zu vernichten haben und ein paar getrocknete Steinpilze im Kasten auf Verarbeitung warten, gibt’s heute ein richtig feines Pilzrisotto.

Samstag, 11.06.2016 – Konya

Das war unser erstes wirkliches Buschcamp, besser gesagt Strandcamp auf dieser Reise und dann das: Wir erwachen mitten in der Nacht weil wir das Gefühl haben, dass jemand um das Fahrzeug herum sein muss. Im Egirdir Gölü gibt’s auch Krabben Es tönt nach Schritten im Kies, aber wir können niemanden sehen und Stimmen, abgesehen vom Quaken der Frösche, sind auch keine zu hören. Spuren der nächtlichen Besucher Kurze Zeit später fährt ein Auto davon und wir legen uns wieder schlafen. Am Morgen liegt eine halb gegessene Melone am Strand, die gestern noch nicht da war und wir folgern daraus, dass die Besucher vielleicht viel länger um uns herum waren, als wir dachten. Wie auch immer, der Spuk ist vorbei und wir geniessen die morgendliche Ruhe mit einem Kaffee in der Hand draussen. Wir haben es nicht eilig und entdecken in der Nähe, dass im Egirdirsee neben den Fröschen auch ganz schöne grosse Krabben leben. Egirdir Kurz vor Mittag bricht Obelix wieder durch die Büsche und wir umfahren die südliche Hälfte des Sees. Hier ist Kirschenland, aber wir verpassen es, an einem der Verkaufsstände am Strassenrand anzuhalten, um ein paar Chriesi zu kaufen. Yesilada-Halbinsel bei Egirdir Rund um den nächsten See, den Beysehir Gölü, ist es ziemlich flach und das Land ist fast durchgehend mit Korn bepflanzt. Von Beysehir erreichen wir über zwei kleine Pässe schliesslich die Millionenstadt Konya, die wegen ihrer wirbelnden Derwische des Mevlevi-Ordens, einer Sufi-Bruderschaft, berühmt ist. Immer Samstags findet eine sogenannte Sema mit den weissgewandeten Tänzern statt und wir wollen uns dies natürlich nicht entgehen lassen, wenn wir schon mal Glück mit dem Termin haben. Allerdings ist der Zeitpunkt der Veranstaltung nicht ganz klar. Unser Reiseführer meint, dass es um neun Uhr abends stattfindet, aber im Netz deutet alles auf einen Beginn um sieben hin. Also nichts wie los und mit dem Tram in die Stadt. Der Antennenberg von Konya Am gross angelegten Veranstaltungsort erklärt man uns dann, dass wegen des Ramadan der Beginn erst um halb zehn Uhr sei. Die Zeit wollen wir uns mit einem kleinen Snack im nahen Hilton Garden Inn vertreiben, begnügen uns dann aber mit einem Bier und dem Fussballspiel Wales gegen die Slowakei der EM in Frankreich. Die Arena im Mevlana Kulturzentrum Die nur spärlich besuchte Sema findet in einer topmodernen Arena statt. Es ist ein ästhetischer Genuss für Augen und Ohren wie die Derwische sich fast ohne Unterbruch im Kreis drehen, und beeindruckend, dass ihnen dabei nicht übel wird, oder sie die Orientierung verlieren. Und es sind durchaus nicht nur Spitzenathleten unter den 22 Tänzern, sondern auch einige gesetztere Herren mit rundlicheren Formen dabei. Uns gefällt die Darbietung, die ja eigentlich gar keine ist, sondern eine Art Gottesdienst. Zurück bei Obelix gibt’s zu später Stunde noch ein Bier und etwas Chip n’ Dip, damit wir nicht hungrig schlafen gehen müssen.

Sonntag, 12.06.2016 – Göreme

Veloweg mit Telefonmast als Hindernis in Konya Obwohl der kostenlose Wohnmobilstellplatz direkt an einem riesigen Kreisel liegt, schlafen wir gut. Die Karawanserei Alayhan aus dem 12. Jahrhundert von ferne Allerdings hätten wir noch etwas mehr Schlaf ertragen, denn es wurde gestern wegen der späten Heimkehr noch etwas später als sonst. Wir geben das volle Sonntagsfrühstücks-Programm durch, heute sogar mit Speck und Rührei. So ist Mittag wieder mal bereits vorbei als wir losfahren, nichts Ungewöhnliches bei uns. Nachdem wir Konya ostwärts verlassen haben, fahren wir vor allem geradeaus. Der Kontrast zu gestern könnte nicht grösser sein. Gestern fuhren wir durch coupiertes Gelände mit vielen Bäumen, heute durch eine flache Grasebene. Die Karawanserei Alayhan von etwas näher Dank Bewässerung sind riesige Flächen in Kornfelder verwandelt worden. Uchisar Einige der seltenen Abwechslungen auf der Strecke sind alte Karawansereien, denn die Strasse liegt an einem der vielen Äste der Seidenstrasse, die in diesem Fall das seldschukische Reich mit Persien verband. Südlich von Aksaray grüsst der 3’268m hohe Hasan Dagi. Bald darauf erreichen wir das Herz von Kappadokien. In Uchisar schickt uns das Navi auf eine gepflasterte Strasse von der aus wir das erste Mal das berühmte Göreme mit seinen kaminartigen Felsformationen erblicken. Erciyes Dagi Wir übersehen das Lastwagenfahrverbot und fahren die schmale, steile Strasse hinunter vorbei an Restaurants und Hotels. Birchermüesli Unser Übernachtungs­platz trägt den treffenden Namen Panorama Camp, denn auch von hier aus haben wir einen fantastischen Blick über Göreme, den wir bei Sonnen­untergang mit einem Bier geniessen. Und hier steht in der Ferne ein noch höherer Berg, der die Viertausendermarke nur knapp verfehlende Erciyes Dagi, der Hausberg von Kayseri. Danach gibt’s zur Abwechslung mal ein Birchermüesli, denn wir haben in Aksaray ein ganzes Kilo wunderbarer Erdbeeren gekauft.

Montag, 13.06.2016 – Gölbaşi

Ballons steigen im Morgengrauen auf Eine der Attraktionen in Kappadokien ist, sich die Landschaft von einem Heissluftballon aus anzusehen. Wir tun das zwar nicht, aber wir wollen uns das Spektakel, das im Morgengrauen beginnt, nicht entgehen lassen. Uchisar von unserem Camp aus gesehen Dafür scheucht uns der Wecker bereits um halb fünf Uhr aus den Federn. In der Dämmerung sehen wir immer mehr Hüllen, die sich im Talgrund von Göreme langsam aufrichten und dann immer wieder von den Brennern erhellt werden. Schliesslich steigen rund dreissig Ballone auf und aus Ortahisar kommen nochmals knapp zehn dazu. Es ist interessant zu sehen wie die verschiedenen Ballone je nach Position und Höhe in unterschiedliche Richtungen fahren. Teilweise freigelegte Höhlenkirche Die meisten Aerostaten entschwinden dann aber nach Norden, einzig ein Ballon lässt sich knapp über dem Boden zurück nach Göreme treiben, und wir können die Landung beobachten, die zu unserer Verblüffung sogar auf dem Anhänger des Begleitfahrzeuges stattfindet. Etwa so sähen die Fresken aus, wenn man sie fotografieren dürfte Wenn wir schon so früh auf den Beinen sind nützen wir die Gunst der Stunde und besuchen das Höhlenkirchen Freilichtmuseum ausserhalb Göremes. In den aus dem Tuffgestein gehauenen Kirchen sind schöne Fresken zu sehen. Besonders lohnend ist die Karanlik Kilise, einerseits weil die Fresken darin wirklich fantastisch sind, und sich andererseits wegen des zusätzlichen zu bezahlenden Eintritts keine Tourgruppen auf den Füssen stehen. Kurz nach elf Uhr verlassen wir Kappadokien mit Ziel Ankara. Bäckerei in Özbag bei Kirsehir Es ist ein rechtes Stück weg, aber abseits der Hauptverkehrsstrecke ein recht entspanntes Fahren durchs anatolische Hochland, eine einzige riesige Kornkammer. Unser Standplatz im Hotel Ulasan Nach Kirsehir folgen wir der alten Hauptroute nach Ankara, die nun völlig leer ist und sich mit ihrem gesplitteten Teerbelag wie eine Überlandstrasse aus den sechziger Jahren anfühlt. Zwanzig Kilometer vor Ankara steuern wir bei Gölbasi das Hotel Ulasan an, das auch Camping­infrastruktur anbietet. Wir benötigen heute wieder einmal ewig, bis Obelix gerade steht, aber wahrscheinlich liegt es an unsere Müdigkeit. Darum gibt es heute auch einen schnellen Greek Salad mit einem türkischen Wein.

Dienstag, 14.06.2016 – Gölbaşi

Nach vier Tagen “on the road“ ist wieder einmal etwas Ruhe angesagt. Am Himmel zieht das schlechte Wetter auf, das vorhergesagt wurde. Ein steifer bis stürmisch unangenehmer Wind lässt uns lieber drinnen an den Laptops sitzen, als draussen einen Kaffee trinken. Ein Anruf bei den Botschaften, bei denen wir morgen vorbei gehen wollen, bringt leider gar keine Ergebnisse. Die Iraner schmeissen einen beim Warten irgendwann einfach aus der Leitung und die nette, usbekische Angestellte kann leider nur russisch oder türkisch. Immerhin gibt es am Nachmittag doch noch ein Erfolgserlebnis, denn dank dem diesmal mitgenommenen Fön ist der Kühlschrank im Nu und erst noch materialschonend abgetaut. Draussen ist es nun so frisch, dass wir richtig Lust auf ein Fondue haben, das den Weg aus dem heimischen Tiefkühler in unsere Tiefkühlbox gefunden hat.

Mittwoch, 15.06.2016 – Gölbaşi

Ortstafel mit Einwohnerzahl und Höhenangabe auf Türkisch Da heute unser Visa-Run auf dem Programm steht müssen wir wieder etwas früher raus. Aber einmal mehr bringen wir es nicht fertig, vor zehn Uhr abzufahren. Wenigstens hat das den eventuellen Vorteil, dass der Verkehr bis zur Iranischen Botschaft recht zahm ist. “Tisört“ verstehen sogar wir Nur die vorher per Google Street View rekognoszierten Parkplätze machen uns Sorgen. Der erste Platzwart will uns partout nicht haben. Wir seien zu gross, obwohl eigentlich noch viel Platz vorhanden wäre. Auch der Zweite winkt zuerst ab, lässt sich dann aber erweichen, als wir ihm klar machen, dass wir auch zwei Plätze bezahlen. So sind wir dann um elf Uhr bei der wegen des Ramadan bereits um zwölf schliessenden Botschaft und füllen unsere Formulare aus. Der freundliche Konsularbeamte schickt uns dann zu einer nahen Bank um die je € 50 für die Visa einzuzahlen. Unterwegs im Stadtteil Kavaklidere Jetzt wird es wohl schon wieder knapp, aber um zehn vor Ultimo sind wir zurück und dürfen alle Papiere zusammen einreichen. Jetzt müssen wir nur noch unserer Fingerabdrücke abgeben, was wohl nichts anderes als eine klassische Retourkutsche des Irans gegenüber den Ländern des Schengenraumes ist. Am Freitag sollen die Visa abholbereit sein, womit sich heute der Gang zur usbekischen Botschaft erübrigt. Stattdessen stürzen wir uns mit Obelix in den Stadtverkehr, mitten durch das Stadtzentrum zur Mittagszeit. Wir sind erstaunt, dass in den Kaffees und Restaurants so viele Menschen sitzen, und nicht etwa an leeren Tischen, trotz Ramadan. Zurück in Gölbasi Unser Ziel ist ein grosser Carrefour am anderen Ende der Stadt, wo es zwar viel zu kaufen gibt, das Angebot an Gemüse aber sehr bescheiden ist. Wir finden dennoch das eine oder andere, das uns passt und durchqueren dann Ankara noch einmal von Nord nach Süd, allerdings recht zügig auf vielspurigen Schnellstrassen. Nach der anstrengenden Fahrerei gibt es draussen ein Bier, aber der trotz Sonne zu sehr kühlende Wind vertreibt uns schon bald ins MGD. Um sieben Uhr wollen wir uns im Hotel das EM-Spiel der Schweiz gegen Rumänien ansehen, doch vom von der freundlichen Dame an der Reception vorgängig versprochenen Fernseher im Konferenzzimmer will der nicht sehr bereitwillige Herr an derselben Theke nun nichts wissen. Enttäuscht ziehen wir ab, aber immerhin können wir dank Wifi und Internet das 1:1 Unentschieden bei Radio Beromünster verfolgen.

Donnerstag, 16.06.2016 – Gölbaşi

Da wir ja erst morgen wieder auf die Piste müssen, ist heute der ideale Tag um zu waschen. Wir beginnen für unsere Verhältnisse recht früh, bereits nach dem ersten Kaffee. Hund schielt nach unserem Fleisch auf dem Grill Unsere Waschmaschine benötigt für die Sechziggradwäsche etwas über zwei Stunden. Waren wir früher von Hand nicht fast schneller? Eines ist sicher: es ist wesentlich weniger anstrengend. Isabella reorganisiert im MGD gleichzeitig unsere umfangreichen Vorräte, beinahe schon eine Herkulesaufgabe. Apropos Handwäsche: Damit wir nicht ganz vergessen wie das geht, verschmutzen die allgegenwärtigen Spatzen das eine oder andere Wäschestück, das dann natürlich von Hand nachbearbeitet werden muss. Aber irgendwann ist die ganze Wäsche geschafft und wir können uns dem angenehmeren, heute aber bisher komplett vernachlässigten Thema Essen widmen. Das Wetter lässt unseren ersten Grillabend zu und wir schmeissen ein paar Lammchops und Rindsfiletplätzli auf unseren Klappgrill. Die kleinen Koteletts werden super knusprig, mit kein bisschen Schafsgeschmack. Das schreit nach mehr, ein anderes Mal.

Freitag, 17.06.2016 – Gölbaşi

Autobahn nach Ankara Unser zweiter und hoffentlich finaler Visa-Run in Ankara. Heute schaffen wir es samt Frühstück tatsächlich um halb zehn Uhr loszufahren. Nach einer guten halben Stunde lässt Thomas Isabella bei der iranischen Botschaft aus der Kabine springen. Sie soll die hoffentlich in unseren Pässen klebenden Visa abholen, während sich Thomas mit Obelix irgendwo hinstellt. Aber noch bevor er das auch tun kann meldet Isabella per SMS, dass sie gerne wieder einsteigen möchte. Wir haben die Visa tatsächlich in der Tasche, obwohl Isabella entgegen der verbreiteten Meinung, für ein Iran-Visum müsse eine Frau ein Passfoto mit Kopftuch einreichen, eines mit ihrer vollen Lockenpracht abgegeben hat. Der einzige Wermutstropfen ist, dass es single-entry Visa sind, womit unser geplanter Abstecher nach Dubai wohl ins Wasser fällt. Frohen Mutes fahren wir dann zur usbekischen Botschaft, in deren unmittelbarer Nähe es sogar einen riesigen Parkplatz gibt. Wohnblock an Ankaras Stadtrand Es scheint ein einziger Konsularbeamter zugegen zu sein, der schon bald seine heutige Gemütslage erkennen lässt, in dem er zeigt, wie sehr ihn die vielen Leute, also etwa ein halbes Dutzend, im kleinen, überfüllten Schalterraum nerven. Als wir dann über einen zufällig ernannten Dolmetscher doch noch nach unserem Anliegen gefragt werden, vertäuben wir ihn wohl endgültig, denn wir können nicht verstehen, warum wir jetzt hier in Ankara nochmals genau die gleichen Formulare wie in Istanbul einreichen sollen. Der Mogan See, an dessen gegenüberliegendem Ufer unser Hotel steht Offensichtlich ärgert ihn aber auch, dass wir weder russisch noch türkisch verstehen, während er dagegen Englisch könne. Wir zweifeln allerdings stark daran, sonst wäre ja ein konstruktiver Lösungsansatz gewesen, in Englisch zu kommunizieren. Die 6 ewigdüsteren Hochhäuser Es bleibt uns nichts anderes übrig, als die Formulare nochmals auszufüllen und zu drucken, aber leider scheitert Thomas im MGD auf dem Parkplatz wie schon zuvor in Istanbul daran, Browser und Virenschutz zu überlisten, damit das auch tatsächlich funktioniert. Um halb eins ist in der Botschaft Feierabend und wir fahren schwer frustriert zurück Richtung Gölbasi, wohlwissend, dass wir jetzt mindestens bis Montag in Ankara bleiben müssen. Um uns etwas abzulenken machen wir eine Sightseeingtour der besonderen Art. Wir besuchen 6 düstere Hochhäuser, die wir von unserem Standplatz im Ulasan Hotel auf der gegenüberliegenden Seeseite aus prominent sehen. Das Zentrum von Gölbasi Es ist eine riesige Überbauung mitten im Grünen, die in der Vollendungsphase, aber noch unbewohnt ist. Pool im Hotel Zurück auf der anderen Seite des Sees stürzen wir uns endlich einmal in den Pool, der so erfrischend ist, dass wir unseren Kilometer-Schwumm nach der Hälfte abbrechen. Das macht aber auf jeden Fall hungrig und wir werfen nochmals den Grill an. Diesmal kommen zwei grosse Entrecotes auf die Glut, die es aber nicht ganz mit den Chops von gestern aufnehmen können. Immerhin ist es heute, wie gestern schon, warm genug, um eine Villiger No. 8 zu rauchen.

Samstag, 18.06.2016 – Gölbaşi

Wegweiser zum “Swimming Poll“ Da ist es jetzt also, das Wochenende, das wir abwarten müssen. Thomas scheint so viel wie möglich davon verschlafen zu wollen und steht erst um halb zehn Uhr auf, während Isabella schon einiges früher von der Matratze steigt. Mit dem obligaten Kaffee sehen wir uns erst mal zwei Stunden lang Fotos an, bevor wir draussen unter dem wolkenlosen Himmel vier Kröten im Loch verspeisen. Wer wissen will, was das genau ist, muss halt mal unseren Afrikareisebericht durchackern. Der Fumigator Der Gratistipp dazu: Malawi. Hier im Hotel ist schon fast die Hölle los, denn am Pool lungern wohl ein Dutzend Besucher herum. Auch wir stürzen uns noch ins kühlende Nass, das heute allerdings schon etwas angenehmer ist, und schwimmen den zweiten Teil unseres Kilometer-Schwumms. Kurz darauf bricht bei uns Hektik aus, denn ein Mann mit einer Höllenmaschine läuft durch die Hotelanlage und speit Rauch der übelsten Sorte. Offensichtlich wird auch hier gegen irgendwelche Plagegeister fumigiert wie wir es schon zweimal, allerdings gesitteter erlebt haben. Nachdem der Nebel vom Winde verweht wurde setzen wir uns wieder nach draussen und lassen gemäss Tradition, es ist der 18. Tag im Monat, einen Sprudel in unseren Gläsern schäumen. Dazu gibt’s Lachs auf Rosmarin-Crackern, eine feine Sache. Doch wir haben nicht mit der Rückkehr des Fumigators gerechnet, der uns nochmals kräftig einnebelt, sodass sich wenigstens Isabella fluchtartig ins MGD rettet, nicht zuletzt um alle Luken dicht zu machen.

Sonntag, 19.06.2016 – Gölbaşi

Heute tun wir fast nichts, was auch noch zu erledigen wäre und lesen stattdessen mal etwas. Isabella setzt sich für einmal nicht hinter ihren Laptop, denn der ist immer noch mit einer Datensicherung beschäftigt, die den ganzen Tag dauert. So geniessen wir einfach den wolkenlosen Tag und kühlen uns einmal mehr im Pool ab. Fast ein bisschen wie Ferien, wenn auch Zwangsferien.

Montag, 20.06.2016 – Merzifon

Stadttor über der Autobahn Auf in den Kampf mit dem Konsul! Damit wir pünktlich zur Toröffnung bei ihm sind, starten wir nach nur einem Kaffee. Viele Melonen, aber alle aus Gips! Er ist immer noch genauso griesgrämig wie am Freitag, aber irgendwie doch kooperativer. Ein Problem gibt es noch: Wir müssen auf einer nahen Bank die je US$ 80 einzahlen, aber dafür benötigt man eine türkische Identitätskarte, die wir natürlich nicht haben. So schnappen wir uns den erst besten Türken, den wir vor der Botschaft finden und machen ihm irgendwie, denn er spricht natürlich nur türkisch, klar, dass er mit uns bitte zur nächsten AK-Bank-Filiale komme. Dort werden wir von einem freundlichen Angestellten bedient, der nicht nur gut Englisch, sondern sogar etwas Deutsch spricht. Unterwegs in der Nähe von Delice Zurück in der Botschaft staunen wir, als wir nur wenige Minuten nach der Übergabe der Quittung bereits die Pässe mit den eingeklebten Visa erhalten. Neben Getreide werden auch Reben angebaut So machen wir uns also noch vor dem Mittag auf den Weg Richtung Schwarzmeerküste, etwas das wir uns zwar erhofft, aber nicht wirklich erwartet haben. Allerdings gibt’s dann an der Peripherie von Ankara nochmals einen Stopp, als wir in einer grossen Mall einen Carrefour Supermarkt entdecken. Dann aber hält uns nichts mehr auf, ausser einem Kaffeehalt mit einem kleinen Happen. Denn da unser Frühstück ausgefallen ist, lässt sich der Hunger auch mit Getreidestängeln, die wir unterwegs knabbern, irgendwann nicht mehr unterdrücken. Türken können gleichzeitig Autofahren und SMS schreiben Draussen ist es deutlich über dreissig Grad warm, unser heissester Tag bisher und wir sind froh um unserer Klimaanlage in der Führerkabine. Bilderbuch-Anatolien Die Fahrt geht rauf und runter durchs unendliche Korn-Anatolien, bis wir nach Corum scheinbar unseren Abstieg Richtung Schwarzes Meer beginnen. Erstaunlicherweise wird die Luft eher kühler als wir absinken, sie scheint schon ein ferner Vorbote dieses riesigen Gewässers zu sein. Rund um Merzifon wird es langsam Zeit einen Platz zum Übernachten zu suchen, den wir nach zehn Kilometern hinter einer Shell Tankstelle dann auch finden.

Dienstag, 21.06.2016 – Ünye

Überwachungskamera mit Vogelnest statt Linse Nach dem Frühstück machen wir uns auf, endlich mal das Schwarze Meer zu Gesicht zu bekommen. Endlich: Das Schwarze Meer Vorerst geht es aber mit der munteren Berg- und Talfahrt weiter, auch wenn das GPS eine insgesamt sinkende Höhentendenz ausweist. Erst kurz vor Samsun folgen wir einem Tal, das fast allen Höhenmetern den Garaus macht und schliesslich erhaschen wir einen Blick des Binnenmeeres. Samsun selber umfahren wir, um dann der Küste ostwärts zu folgen. Aber vorerst ist die Strecke nicht sehr attraktiv, wir sehen das Meer nicht mehr und die Umgebung ist industriell und gewerblich geprägt. Pick-Up mit Ernte und Erntehelferinnen Nach der Industrie folgen Haselnussplantagen, denn die Haselnuss ist hier das wichtigste landwirtschaftliche Erzeugnis. Haselnusssträucher Hinter Teme wird die D010 fast wieder zur Küstenstrasse und dann ist es nicht mehr weit bis zu unserem Tagesziel Ünye, das einen schönen Strand und Campinginfrastruktur haben soll. Tatsächlich stehen unter Obelix’ Standplatz die Liegestühle in Reih und Glied. Wir sind relativ früh dran und können den Strand am Nachmittag ausgiebig geniessen. Auch das Wasser wäre schon ganz angenehm warm, aber leider sind wir schon bald von Quallen umzingelt, etwas, das wir gar nicht schätzen. Wohnblock im Bau und doch schon bewohnt So wird es ein eher kurzer Badespass, aber wir liegen dafür etwas länger in den Liegestühlen und machen auf Touri. Unser Strand Wir merken, dass es hier wesentlich feuchter ist als im anatolischen Hochland und sich deshalb das Wetter trotz tieferer Temperatur ähnlich warm anfühlt wie in den letzten zwei, drei Tagen. Das gestern im Carrefour gekaufte Rindfleisch wird zu einem leckeren Mogul-Style Curry, das Isabella im Schweisse ihres Angesichts in unserer Küche zubereitet. Das Fleischangebot in den türkischen Carrefour-Märkten hat uns bis jetzt schwer überzeugt und ist ziemlich konkurrenzlos.

Mittwoch, 22.06.2016 – Coşandere

Kaffee mit Aussicht aufs Schwarze Meer Nach der wohl schwülsten Nacht bisher setzen wir uns wie so oft mit einem Kaffee nach draussen. Gar nicht schlecht mit der Aussicht auf das Schwarze Meer und die schön aufgereihten Liegestühle unten am Strand. Lichtsignalpfosten in der jeweiligen Ampelfarbe Wir können es heute gemütlich angehen, denn wir wollen nur eine relativ kurze Etappe fahren und nochmals am Wasser übernachten, bevor es dann wieder landeinwärts geht. Nach Fatsa folgen wir nicht der neuen Autobahn, sondern nehmen die alte Strasse, die um eine grosse Landzunge, an deren Ende Kap Jason liegt, führt. Sie schraubt sich hinauf und hinunter, um viele Kurven, durch viele kleine Dörfer, die oft mit einem kleinen Hafen an einer Bucht liegen. Griechische Kirche am Kap Jason Am Kap Jason, das seinen Namen vom gleichnamigen Helden der griechischen Mythologie erhalten hat, steht noch eine Kirche der ehemals hier lebenden Griechen. Restaurant bei Ordu am Schwarzen Meer Ab Tirebolu halten wir nach einem Schlafplatz Ausschau, aber die ganze Küste ist mit Felsblöcken befestigt und einzig Häfen befinden sich seeseitig der Autobahn. So finden wir uns plötzlich in den ersten Vororten von Trabzon und beschliessen gleich unser zweites Ziel, die Gegend um das Kloster Sumela anzusteuern. Wir erwischen Trabzon natürlich zur Abendhauptverkehrszeit, aber abgesehen von etwas Hektik kommen wir doch recht gut durch die grosse Hafenstadt. Aya Sofya in Trabzon Dreissig Kilometer später und fünfhundert Meter höher, und damit auch zwei, drei Grad kühler und angenehmer, stellen wir uns beim Sumelas Camping einigermassen eben hin. Feuerholz vor einer Bäckerei Jetzt ist es natürlich später geworden, aber wir stehen nach dem schwülen Tag doch noch gerne unter die Dusche mit ihrer abenteuerlichen Wassererwärmung. Nach einem reichhaltigen Gemüsecurry schafft es Thomas noch knapp den Abwasch zu machen. Die dreihundert Kilometer Fahrt haben ihn ganz schön geschafft, sodass wir für einmal etwas früher ins Bett sinken.

Donnerstag, 23.06.2016 – Coşandere

Trabzonbrot Unser idyllischer Schlafplatz Nach einer herrlich ruhigen und klimatisch angenehmen Nacht beschliessen wir beim ersten Kaffee hier noch einen Tag anzuhängen. Langweilig wird es uns sicher nicht, denn es gibt wie immer noch das eine oder andere zu tun, zum Beispiel die Vorräte aus der Bettzeugtruhe woanders hinzuräumen... Die Morgensonne wird zwar im Verlauf des Tages von den sich an den Berghängen bildenden Wolken verdeckt, aber so wird es wenigstens nicht so schwül. Wir nützen trotzdem nochmals die vorhandene Dusche, denn über unsere nächsten Schlafplätze wissen wir nichts Genaues nicht. Zum Znacht gibt es einen ach so leckeren Salat Matmata.

Freitag, 24.06.2016 – Bayburt

Hier wird frisches Wasser gebunkert Nach einem Kaffee, einem Joghurt, einigen geschriebenen Mails und einem gefüllten Wassertank biegen wir wieder in das Tal ein, das zum Sumela Kloster führt. Sumela Kloster Der Himmel war bei der Abfahrt zwar etwas verhangen, aber mit einem Schauer, wie wir ihn schon bald durchfahren, hätten wir nicht gerechnet. Beim Eingangstor des Parks, in dem das ehemalige Kloster liegt, ist es aber bereits wieder trocken, dafür werden wir mit der Nachricht kalt geduscht, dass die Sehenswürdigkeit wegen Renovation nicht zu besichtigen sei. Zigana Passstrasse Wir fahren trotzdem zum Fusse des Klosters um wenigstens einen Blick auf die spektakuläre Lage des Gebäudes oben an der Felswand werfen zu können. Wir haben mit den freundlichen Leuten, die beim jetzt ziemlich leeren Parkplatz Souvenirshops und Restaurants betreiben fast schon Erbarmen und trinken, um etwas für ihr darbendes Geschäft zu tun, wenigstens einen guten Kaffee. Skilift mit roten Masten Anschliessend geht’s Richtung Erzurum weiter, und das heisst für Obelix: arbeiten. Wir klettern bis auf 1’800m, wo ein Tunnel den noch 250m höheren Zigana Pass unterquert. Südseite des Ziganapasses Doch wir schenken Obelix nichts und treiben ihn bis auf die Passhöhe, wo wir ihm eine Pause und uns etwas zu futtern gönnen. Hier oben weiden glockenbehangene Milchkühe unter einem Bügelskilift. Wo bitte sind wir hier nochmal? Dann geht’s ein schönes Stück auf der alten, aber immer noch gut unterhaltenen Strasse wieder talwärts. Die anschliessende, rund hundert Kilometer lange Strecke über Gümüshane nach Bayburt wechselt ständig zwischen alter Strasse, Baustelle und neuer vierspuriger Autobahn. Bizarrer Felskopf Das Baugeschäft in der Türkei muss im Gegensatz zum Tourismus im Moment nicht schlecht rentieren. Neue Wohnblocks im Bau Und in Gümüshane, respektive seinen Vororten, werden neue Wohnblocks im Dutzend hochgezogen. Die Türkei investiert offensichtlich kräftig in seine Infrastruktur. Ausgangs Bayburt stellen wir uns in den kleinen Gemeindepark um zu übernachten. Irgendwie haben wir aber nicht daran gedacht, dass dieser Park während des Ramadans, und es ist erst noch Wochenende, nach dem Fastenbrechen ein beliebter Platz für ein Picknick sein könnte und damit nicht wirklich früh am Abend ruhig werden wird.

Samstag, 25.06.2016 – Erzurum

Am Kop Pass Um Mitternacht ist der kleine Park wieder leer und wir schlafen gut aber etwas kurz. Die verbleibende Strecke nach Erzurum ist relativ kurz und führt uns über den nach Michelin Karte 2’300m hohen Kop Pass. Laut GPS erklimmen wir sogar 2’438m, den höchsten Punkt bisher auf dieser Reise. Aussicht vom Kop Pass Die Strecke ist sehr gut ausgebaut, trotzdem wird auch hier an einer doppelten Tunnelröhre einige hundert Meter unterhalb des Passes gebaut. Wenn in der Türkei gebaut wird, dann passiert das ohne Rücksicht auf die Umgebung. Es sind unglaublich viele hässliche Narben in der Landschaft zu sehen, die vor allem vom Strassenbau herstammen. Bis nach Erzurum verläuft die Strasse fast schnurgerade über eine weite Hochebene und sie ist immer wieder von Seitenwänden begleitet, die im Winter wohl Schneeverwehungen verhindern sollen. Palandöken, der Hausberg von Erzurum Das sieht jetzt mitten im Sommer zwar etwas komisch aus, aber wir sind ja immer noch auf fast zweitausend Metern Höhe unterwegs. In Erzurum tätigen wir wohl unsere letzten grösseren Einkäufe in der Türkei und fahren dann noch einige Kilometer ostwärts zu einer Raststätte. Unterwegs in Erzurum Dort sind wir gerade rechtzeitig um wenigstens noch die zweite Halbzeit des EM-Achtelfinals Schweiz gegen Polen im Restaurant ansehen zu können. Zu unserer Enttäuschung scheiden die Schweizer im Panaltyschiessen aus, obwohl sie den Sieg eigentlich verdient hätten. In der Annahme, dass hier auf Rigihöhe einigermassen kühle Temperaturen herrschen werden, steht heute auf dem Menüplan eines unserer Fribourger Fonudues, diesmal ein Moitié-Moitié. Wir essen es dann bei siebenundzwanzig Grad in unserem MGD... Draussen hat sich der Parkplatz komplett mit Autos gefüllt. Auch diese Raststätte scheint mit seinen kleinen Picknick-Häuschen ein beliebter Ort fürs Fastenbrechen zu sein. Diesmal lassen wir uns aber nicht davon abhalten, früher schlafen zu gehen, denn wir sind auch entsprechend müde.

Sonntag, 26.06.2016 – Artvin

Fast wie angesät: Farbenfroher Mohn Heute weckt uns das furchtbare Gekrächze der vielen Raben, die die Reste der Picknicks von gestern Abend abräumen. So finden sogar zwei Pouletknochen den Weg auf Obelix’ Dach. Das fruchtbare Dorf Yikiklar unterhalb des Tortum Stausees Statt den Autos stehen nun einige iranische Sattelschlepper auf dem Parkplatz, die hier eine kurze Pause auf dem Weg vom oder in den Iran einlegen. Wir hingegen fahren nach dem Frühstück wieder zurück nach Erzurum und drehen dann nach Norden. Wir fahren über Tortum und Uzundere an den Tortum Gölü, wo wir hoch über dem See einen Kaffeestopp einlegen. Die Strasse ist in diesem Bereich in eher schlechtem Zustand und es wird am Belag geflickt: Etwas Teer wird auf die Strasse gekippt und mit der Schaufel einigermassen flach verteilt. Die Funktion der Walze sollen dann die Autos und Lastwagen übernehmen. Wenn es über den Oltu keine Brücke gibt, so baut man sich eine Transportseilbahn Kein Wunder sind die Flicke dann jeweils die holprigsten Stellen. Nach dem See folgt über fünfzehn Kilometer eine phantastische Fahrt durch einen steilen Canyon, bevor wir kurz vor Yusufeli auf den Coruh Fluss treffen. Nur ist der Fluss heute ein Stausee, respektive zwei Staustufen, die bis ins fünfundsechzig Kilometer entfernte Artvin reichen. Dieser Stausee stand in keiner unserer Karten, noch nicht mal in der OSM Die Strasse musste darum komplett neu gebaut werden und führt nun über viele Brücken und Dutzende von Tunnels am steilen, felsigen Talhang hoch über dem See entlang. In Artvin sind wir gerade noch zweihundert Meter über dem Meer und es ist sechsunddreissig Grad warm. So lassen wir Obelix nochmals klettern, quer durch die recht grosse Stadt und über schmale Strässchen, bis wir wieder auf zwölfhundert Metern sind. Hier befindet sich eine Stierkampfarena, bei der in zehn Tagen ein grosses Volksfest, das Kafkasör stattfinden wird. Kafkasör-Arena von Artvin Die Attraktion ist aber der Kuhkampf, der genau wie in der Schweiz im Wallis, mit ebenso vielen Zuschauern, allerdings zwischen Munis ausgetragen wird. Jetzt finden gerade sowas wie Trainings statt, das heisst, dass immer wieder Stiere in die Arena geführt werden, wohl um sie an die Umgebung zu gewöhnen. Zwei Kampfstiere im Ring Von den Besitzern wird aber genau geachtet, dass sich keine Kämpfe anbahnen, wenn einmal zwei Stiere gleichzeitig in der Arena sind. Nach dem wir genug gesehen haben verziehen wir uns ins MGD und widmen uns dem gestern gekauften Gehackten, um unsere zwei Klassiker herzustellen. Später am Abend stellt sich dann heraus, dass dieser Platz auch ein beliebter Treffpunkt der auto-mobilen Jugend ist, aber irgendwann wird es dann doch ruhig und wir schlafen unsere letzte Nacht in der Türkei.

Montag, 27.06.2016 – Batumi (Georgien)

Alpweiden hoch über Artvin Kein Wunder findet hier oben eine Art Alpfest statt: Artvin, Provinzhauptstadt am Berghang Der Blick geht über das Tal auf bewaldete Berghänge mit gerodeten Alpwiesen, dahinter grüssen felsige Berge mit Schneeresten. Wir fahren wieder hinunter in die Stadt, in der wir unverschuldet ein kurzes Verkehrschaos verursachen, weil ein Minibusfahrer unbedingt an uns vorbei muss. Wir folgen weiter dem Coruh Fluss, der auch hier zum See aufgestaut ist. Obwohl das Wasser im Abflussbereich von Artvin nicht gerade sauber aussieht, sind einige moderne Fischfarmen angelegt. Älpler, grad wie bei uns zu Hause Kemalpasa, der letzte Ort vor der Grenze Da der Fluss über georgisches Gebiet bei Batumi ins Schwarze Meer fliesst, zwingt dies die Strasse nochmals über einen Pass um bei Hopa auf türkischer Seite die Küste zu erreichen. Wir müssen hier noch ein wichtiges Couvert auf die Post bringen, aber sonst hält uns hier nichts und wir fahren die letzten Kilometer zur Grenze. Die Ausreise aus der Türkei dauert eine knappe Viertelstunde, wovon die meiste Zeit Wartezeit ist. Wir verlassen ein freundliches Land, in dem man es locker länger aushalten könnte, und das eigentlich sehr einfach und angenehm zu bereisen ist.

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