Anreise

... Obelix goes to Asia

Dienstag, 10.05.2016 – Bad Dürrheim (Deutschland)

Abschiedsfoto mit Isabella, Thomas und Obelix Obwohl wir die letzten Tage seit dem Auszug aus unserer Wohnung nicht in Eschenmosen geparkt hatten beginnen wir unsere Reise wieder an diesem für uns wichtig gewordenen Ort. Hiltebrands verabschieden uns Wir kommen unangemeldet, aber Herr Hiltebrand ist zu Hause und freut sich sehr, dass wir wieder von hier aus starten. Er macht das obligate Föteli von uns zwei, pardon, drei und verspricht uns, unsere Reise wieder in seine Gebete einzuschliessen. Da wir heute noch einiges zu erledigen hatten ist unsere offizielle Startzeit mit siebzehn Uhr fünfund­vierzig eher spät. Wir stossen auf den ersten erfolgreichen Tag unserer Reise nach Asien an Aber wir haben nicht wahnsinnig weit zu fahren, denn wir wollen nach Bad Dürrheim in die Therme, um uns von den Strapazen der letzten Tage etwas zu erholen. Kurz nach sieben Uhr sind wir dort, füllen noch schnell einen Wassertank und stellen uns auf unseren reservierten Platz. Obwohl es bei Sonnen­untergang eher kühl ist stossen wir draussen mit einem Glas unseres Haus-Champagners auf ein gutes Gelingen an. Aus unseren mitgenommenen Hausvorräten landet ein geräuchertes Poulet­brust­filet in einem “Salade Riche“ den wir zu vorgerückter Stunde geniessen. Nichts Neues also, was unsere Essgewohnheiten betrifft.

Mittwoch, 11.05.2016 – Bad Dürrheim

Der erste ganze Tag auf unserer Reise und kein Stress. Wie schön! Am Vormittag arbeiten wir einige Dinge auf und am Nachmittag lassen wir es uns in der Therme Solemar gutgehen. Wir kennen das Thermalbad bereits aus früheren Besuchen und es gefällt uns immer noch sehr gut. Am Abend erlauben wir uns noch eine kleine Extravaganz, in dem wir ein luxuriöses Spargelgericht namens Lukullus zubereiten. Den Spargel haben wir gestern noch schnell im Rafzerfeld in Jucker’s Hofladen geholt. Wer weiss schon, wann wir wieder einmal Spargel sehen werden?

Donnerstag, 12.05.2016 – Bad Dürrheim

Ein grauer, regnerischer Tag; es gibt kein besseres Wetter um ins Thermalbad zu gehen. Wir geniessen auch heute die vielen unterschiedlichen aquatischen Angebote, und heute gibt’s gegen den kleinen Hunger nach der ersten Runde im Wasser statt Würstchen Kaffee und Schwarzwälder-Torte. Am Abend gibt’s dann zünftig Regen, das Radio warnt gar vor Überschwemmungen. Wir schlemmen unser Entrecôte jedenfalls im Trockenen.

Freitag, 13.05.2016 – Pichl (Österreich)

Unterwegs am Chiemsee in Deutschland Noch ein grauer, regnerischer Tag; es gibt kein schlechteres Wetter um 500 Kilometer zu fahren. Und dann noch an einem Freitag, dem Dreizehnten... Aber genau das haben wir heute vor um unsere Freunde in der Steiermark in Österreich zu besuchen. Dafür stehen wir wieder einmal früh, nämlich um sechs Uhr auf, damit wir zeitig losfahren können. Überbreite Bootstransporter warten an der deutsch-österreichischen Grenze auf die nächste Nacht Zuerst geht es auf Bundesstrassen durch Ober­schwaben bis nach Memmingen. Dabei bietet sich uns in der Nähe von Messkirch ein Bild, das wir eigentlich nur von unserer Reise durch Afrika kennen: Ein Sattelschlepper liegt umgekippt neben der Strasse. Den grünen Hang mit den Schneeresten sind wir auch schon mit Skis runtergefahren Von Memmingen geht es, abgesehen von einem Kaffeestopp, bei dem wir auch noch gleich die seit kurzem auf deutschen Autobahnen geltende Maut für Lastwagen ab 7.5 Tonnen bezahlen, zügig bis nach München. Auf der Autobahn Richtung Salzburg wird’s dann mühsam mit dem Verkehr, wir verlieren sicher eine Stunde mit Stopp und Go. Trotzdem erreichen wir unser Ziel in Pichl zu vernünftiger Stunde, wo wir von Armgard und Erich herzlich begrüsst werden. Schon bald sitzen wir bei ihnen in der Stube, wo wir bei feiner Verköstigung einen angeregten Abend verbringen.

Samstag, 14.05.2016 – Pichl

Der Tag fängt grau an, aber irgendwann zeigt sich dann doch noch die Sonne. Isabella beschäftigt sich vor allem mit Homepage und Wäsche, während sich Thomas den Fäkalientank vornimmt. Der muss nämlich ganz entleert und gereinigt werden, denn nächste Woche wird der Hersteller unseres Aufbaus, Action Mobil, an einem Zuflussrohr eine Reparatur vornehmen. Isabella schafft die Wäsche knapp vor dem Abendessen, doch Thomas wird mit seinem Dreckgeschäft nicht ganz fertig. Aber es geht uns gut, denn wir dürfen uns immer wieder einfach an den gedeckten Tisch setzen und uns von Armgards Küche verwöhnen lassen.

Sonntag, 15.05.2016 – Pichl

Heute ist Pfingsten und da richtet Armgard für uns ein aufwändigeres Frühstück mit allem Drum und Dran her. Sonst nehmen wir es heute eher mal gemütlich mit Plaudern und Spazieren. Morgen ist auch noch ein Tag, da können wir dann wieder etwas mehr arbeiten. Das Wetter ist zwar kühl, aber insgesamt doch freundlicher und vor allem trocken. Das hebt die Stimmung und so wird es für einmal etwas später, bis wir schlafen gehen.

Montag, 16.05.2016 – Pichl

Armgards Garten hat ... Pfingstmontag ist ja eigentlich auch noch ein Feiertag, aber für uns gibt’s noch genug zu tun. So beschäftigt sich Isabella nach dem Frühstück vor allem mit dem Vorbereiten der Homepage und Thomas schlägt sich wieder mit den Tanks herum. ... allerlei zu bieten Dank dem Föhn, den wir als Werkzeug mitführen, trocknen die Tanks gut ab, sodass die Leute von Action Mobil am Mittwoch gut daran arbeiten können sollten. Das Wetter ist ja eigentlich ganz in Ordnung, aber die kalte Sophie hat noch etwas Nachwehen und das Thermometer steigt nur knapp über zehn Grad; eher etwas kalt um draussen zu arbeiten. So sind wir froh, dass es zum Znacht ein herz- und knochenerwärmendes Raclette gibt, für einmal mit einem österreichischen Weisswein, einem feinen Gelben Muskateller aus Niederösterreich.

Dienstag, 17.05.2016 – Pichl

Heute sind wir etwas später beim Frühstück, aber der Tag bietet noch genug Stunden um etwas zu werken. Thomas baut wieder mal die berühmte Pumpe, die das Abwasser vom Abwasser- in den Fäkalientank pumpen soll, aus. Sie funktioniert nämlich nicht, beziehungsweise nur wenn sie ausgebaut ist. Und siehe da, nach der Zerlegung stellt sich heraus, dass das Pumpengehäuse einen Riss hat und damit nicht die nötige Förderhöhe erzielen kann. Ein richtiges Déjà-vu: Beim Beginn unserer Afrikareise war genau dasselbe Teil defekt. Damals mussten wir Ersatz in Spanien organisieren, diesmal werden wir es wohl in der Türkei zu erhalten versuchen. Thomas versucht den Riss wenigstens vorübergehend mit einem speziellen Mittel zu kitten. Ob mit Erfolg ist fraglich und wird sich dann zeigen. Isabella kennt zurzeit nur ein Thema: die Homepage, und ihre Tools mit denen sie arbeitet entlocken ihr abwechselnd Erstaunen, Entsetzen und Freude. Aber sie kommt voran, sodass die Hoffnung besteht, dass diese Buchstaben nicht vergebens getippt worden sind, sondern es irgendwann ins Wewewe schaffen werden.

Mittwoch, 18.05.2016 – Pichl

Heute ist Isabellas Geburtstag und damit sie auch etwas davon hat stehen wir bereits um vier Uhr auf. Na ja, der Grund fürs Frühaufstehen ist natürlich ein anderer, denn wir müssen um sieben Uhr im hundert Kilometer entfernten Saalfelden bei Action Mobil, dem Erbauer unseres Hauses sein. Wir schaffen das auch problemlos und dort wird in kurzer Zeit das neue Rohr in die Fäkalientankdecke eingeklebt. Da die Klebestelle zwecks besserem Schutz noch mit Farbe bemalt werden soll müssen wir am Nachmittag nochmals vorbeikommen. Tennengebirge bei Bischofshofen Bis dahin gehen wir in den nahen Interspar um Käse, Fleisch, Wein und verschiedenes Zugemüse für eine feine kalte Platte für heute Abend einzukaufen. Die Zeit reicht auch noch um gemütlich einen Verlängerten zu schlürfen. Nach dem kurzen zweiten Stopp bei Action Mobil geht’s wieder zurück Richtung Pichl. Unterwegs gibt’s aber noch drei Dinge zu erledigen: Erstens kaufen wir in Zell am See einen Wi-Fi Dongle für Isabella, damit sie trotz des in ihrem HP-Laptop verbauten grottenschlechten Wi-Fi Adapters ab und zu ein vorhandenes Wi-Fi Netzwerk benützen kann. Zweitens füllen wir in St. Johann im Pongau einen unserer Dieseltanks wieder und drittens in Radstadt unser Go-Box-Guthaben auf. Über die Go-Box bezahlen wir in Österreich die Schwerverkehrsabgabe und die kleine Kiste hatte unterwegs auf der Autobahn wegen tiefem Guthaben bereits zu Jammern begonnen. Zurück in Pichl gibt’s dann die schwer verdiente kalte Platte und natürlich stossen wir zu Isabellas Geburtstag mit etwas Schaumwein an. Es ist ein Pongracz, unser Lieblingssprudel aus Südafrika.

Donnerstag, 19.05.2016 – Pichl

Nichts Neues aus der Steiermark. Isabella werkelt an der Homepage, Thomas an unserem Fahrzeug. Nach dem schönen, warmen Tag gestern überfährt uns heute eine Kaltfront. Im Verlauf des Nachmittags wird es ziemlich feucht und wieder kühl bis kalt. Zum Glück lodert im Wohnzimmer unserer Gastgeber ein schönes, wärmendes Feuer im Schwedenofen. Am Meisten freut sich der Kater des Hauses daran.

Freitag, 20.05.2016 – Pichl

Weil es sonst nichts Spezielles zu berichten gibt, kommen wir zum Wetter: Der Morgen ist noch trüb und nass, der abziehenden Kaltfront gefällt es, noch etwas im Ennstal zu bleiben. Doch dann klart es immer mehr auf und wir erleben einen sonnigen Abend wie aus dem Bilderbuch. Armgard tischt uns einen leckeren Saibling auf, dazu gibt es den von Isabella geliebten Kartoffelstampf, bei uns bekannt als Härdöpfelstock. Auf unseren letzten Abend mit unseren herzlichen Gastgebern stossen wir mit einem kleinen Glas Amarula an. Äusserst treffend, denn wir haben uns ja in Afrika kennen gelernt.

Samstag, 21.05.2016 – Ljubljana (Slovenien)

Jetzt geht’s richtig los: Abschied von Zandls Heute haben wir uns vorgenommen, endlich weiterzuziehen. Dann sind auch Armgard und Erich entlastet, denn nächste Woche fahren sie selber mit ihrem Land Cruiser in die Ferien nach Kreta und sie müssen sich schliesslich auch noch vorbereiten. Isabella ist nun mit der Homepage genau da wo sie sein wollte. Es gibt zwar noch nichts Neues zu lesen, aber die neue Struktur ist nun auf den Server geladen. Der Tauerntunnel ist der erste der drei Alpentunnels Am Mittag, als wir endlich bereit sind, bekommen wir noch einen Kaffee serviert und dann verabschieden wir uns mit einem riesigen Dankeschön von unseren Freunden. Es ist bereits halb zwei Uhr als wir losfahren, aber bis in die slowenische Hauptstadt Ljubljana sollten wir es allemal noch schaffen. Wir fahren zuerst kurz in die falsche Richtung, nämlich nach Westen, um die Tauernautobahn A10 zu erreichen. Die Drau kurz vor Villach Dann geht es aber vor allem Richtung Süden und wir durch­queren die Alpen mit Hilfe von drei längeren Tunnels, von denen uns der letzte der drei, der Karawankentunnel, nach Slowenien führt. Der Karawankentunnel bringt uns endgültig in den Süden Wir kommen gut voran, denn Staus gibt es keine. Und dank des schönen Wetters haben wir auch etwas von der Fahrt. In Ljubljana steuern wir einen Park and Ride Parkplatz mit einem neuen Wohnmobilstellplatz an. Es herrscht nicht gerade Hochbetrieb und sehr idyllisch ist es natürlich auch nicht zwischen Strasse und Bahnlinie. Aber für unsere Zwecke reicht es, denn wir wollen ja morgen zeitig weiterfahren. Wir genehmigen uns trotzdem draussen noch einen Apéro und machen uns dann endlich daran, die in Villach gekauften Spargeln zu kochen.

Sonntag, 22.05.2016 – Simanovci (Serbien)

Die Nacht verläuft friedlich und wir schlafen gut. Jedenfalls haben uns keine Züge der sehr nahen Bahnlinie geweckt, wenn sie denn gefahren sind. Obwohl heute Sonntag ist verzichten wir auf ein ausführliches Frühstück mit Eiern, denn wir wollen so schnell wie möglich wieder auf die Autobahn. Wir wussten gar nicht, dass Kroatien Öl fördert In Slowenien führt die Strecke noch durch recht hügeliges Gebiet, aber in Kroatien wird es ab Zagreb dann recht flach und die Hügelzüge verziehen sich in die Ferne. Ländliches Ostkroatien Das ist zwar nicht besonders spannend für die etwas über fünfhundert Kilometer bis Belgrad, die wir uns vorgenommen haben, dafür ist die Autobahn zumindest in Slowenien hervorragend im Schuss und die Lastwagen scheinen einem Sonntagsfahrverbot zu unterliegen. Die Grenzübergänge passieren wir problemlos in wenigen Minuten und an der slowenisch-kroatischen Grenze profitieren wir sogar davon, dass wir die Abfertigung für Lastwagen benützen, die völlig leer ist. Papi, ist es noch weit bis zum nächsten McDonalds? Das Autobahnfahren ist allerdings nicht ganz gratis, wir bezahlen für die gut fünfhundert Kilometer umgerechnet rund fünfundachtzig Franken. In Belgrad haben wir die Koordinaten eines Campingplatzes, den wir ansteuern wollen, aber einige Kilometer davor sehen wir Hinweistafeln eines Truck Stop, der gesichertes Parkieren verspricht. Gut versorgt im Tomy Truckstop Wir fahren dahin und stellen Obelix zwischen all die Sattelschlepper aus den verschiedensten Balkanstaaten. Wir genehmigen uns nach dem anstrengenden Tag ein Bier, das wir draussen bei sommerlicher Temperatur geniessen können. Auch den schnell zubereiteten Griechischen Salat verspeisen wir auf unseren Campingstühlen hinter Obelix. Und da die Sanitäreinrichtungen erstaunlich sauber aussehen stellen wir uns sogar noch schnell unter die Dusche, bevor wir später am Abend schlafen gehen.

Montag, 23.05.206 - Sofia (Bulgarien)

Die Sava mündet wenige Kilometer von hier in Belgrad in die Donau Am Morgen früh fahren zwar viele der LKWs los, aber das stört uns nicht gross und wir schlafen noch ein wenig weiter. Knapp nach halb zehn Uhr sind wir wieder auf der Piste, die uns südlich um Belgrad herum führt. Die Umfahrung von Belgrad führt durch überraschend viel Grün Zuerst ist diese noch Autobahn, dann vierspurige Schnellstrasse, dann zweispurige Autostrasse, dann normale Strasse und schliesslich macht ein Radlader das ganze zur Kriechspur, die einen pressanten Autofahrer zu einem übel gefährlichen Überholmanöver provoziert. Dann folgen zweihundert Kilometer eher langweilige Auto­bahn­fahrt, nicht zuletzt deshalb, weil die Verkehrsdichte angenehm gering ist. Der Autoput wird tatsächlich unterhalten Es geht meist durch rurales Gebiet und die Gerätschaften, mit denen die Bauern ihre Weiden bearbeiten stammen meist aus den sechziger und siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts. Viele Bauten in den Dörfern sehen nach halbfertigen Backsteinhäusern aus, bei denen es für den Verputz nicht mehr gereicht hat. Sicevo Schlucht zwischen Nis und Pirot Kurz vor Nis wird es wieder etwas hügeliger und hier verlassen wir die Autobahn schon bald. Warum die Hauptverkehrsroute nach Sofia und weiter in die Türkei nicht mehr als eine normale Strasse ist verstehen wir schon bald. Die vom Nisava geformte Sicevo Schlucht ist ein eindrückliches und zugleich malerisches Verkehrshindernis. Allerdings wird an der Schnellstrassenverbindung gebaut und in ein paar Jahren wird sie bis an die serbische Grenze führen. Im Südosten Serbiens Obwohl wir nicht mehr so schnell vorankommen geniessen wir die Fahrt auf der Hauptstrasse, denn so sind wir einfach näher dran am Land und die Fahrt ist wesentlich interessanter. Aus Serbien reisen wir ohne Probleme aus, aber die bulgarische Grenzbeamtin gerät ganz aus dem Häuschen als sie Obelix in der Autospur sieht. Schliesslich meint sie, dass sie einen grossen “Compromise“ mache um uns einreisen zu lassen. Ob sie damit wohl eine Ausnahme meint? Ist uns auch wurst, Hauptsache wir sind drin im EU-Land Bulgarien. Gleich nach der Grenze kaufen wir Obelix noch eine Vignette, denn hier darf auch er mal ein Pickerl haben. Auf dem Weg ins nicht allzu ferne Sofia überrascht uns der Blick auf schneebedeckte Berge, die in der Ferne in die Höhe ragen. Damit allen klar ist, wo’s lang geht Zum einen ist es der rund 2’300m hohe Hausberg Witoscha, zum anderen die fast 3’000m hohen Gipfel des Nationalparks Rila weiter südlich. Die Berge des Rila Nationalparks südlich von Sofia Auch Sofia umfahren wir, für einmal im Norden. Hier wird eine neue Umfahrung gebaut und zuerst dürfen wir auf eine eher chaotische Baustellenstrecke, dann aber ziehen wir einige Kilometer über eine brandneue, dreispurige Bahn, fast bis zu unserem heutigen Ziel. Es ist wiederum ein bewachter Lastwagenparkplatz, diesmal allerding eine Stufe weniger gediegen als gestern. Da wir beim Grenzübertritt ein erstes Mal die Zeitzone wechselten und dabei eine Stunde verloren, ist es bereits etwas später geworden und so begnügen wir uns mit einem kalten Plättli mit Käse und Fleisch zum Znacht.

Dienstag, 24.05.2016 – Babaeski (Türkei)

Hier zwischen Sofia und Plovdiv muss es doch fast Bären geben Auf dem Truck Stop in Sofia herrscht längst nicht so viel Betrieb wie in Belgrad. Wir werden am Morgen kaum gestört, denn die meisten Sattelschlepper scheinen für länger hier zu stehen. Wir fahren heute etwas später los und füllen in der Nähe noch den rechten Dieseltank. Riesige Getreidefelder hinter Plovdiv Wir kaufen brav auch für diesen Tag eine Vignette, denn heute werden wir noch dreihundert Kilometer Autobahn fahren. Zuerst steigt die Strasse in die bewaldeten Hügel und sinkt dann in flachere Gefilde ab. Rechter Hand sehen wir wieder die fast-Dreitausender des Rila National­parks. In der Gegend von Plovdiv dominiert die Landwirtschaft mit riesigen Getreidefeldern und die sie bearbeitenden Maschinen sehen zeitgemäss und gross aus. Wegweiser: Wir fahren geradeausnach Kap. Andreevo Eine gemäss Michelin-Karte klaffende Lücke in der bulgarischen A1 scheint mit EU-Geldern geschlossen worden zu sein. Die noch tadellose Teerdecke ist jedenfalls ein Genuss und Autos sind darauf auch fast keine unterwegs. Als wir uns der bulgarisch-türkischen Grenze bei Kapitan Andreevo nähern beginnt plötzlich und überraschend eine Kolonne aus wartenden Sattelschleppern. Wir fragen uns, wo die denn alle herkommen, gesehen haben wir unterwegs nicht viele. Wir fahren an ihnen vorbei an die Grenze und verlassen Bulgarien problemlos, auch wenn der mürrisch dreinschauende Beamte einen kurzen Blick in unser MGD werfen will.

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