Südafrika (V)

Sonntag, 28.03.2010 – Krüger Nationalpark-Skukuza

Auf der südafrikanische Seite in Jeppes Reef wird es etwas komplizierter. Der Beamte stempelt uns unter dem bestehenden Visum, das noch elf Tage gilt, in Südafrika wieder ein. Wir aber hätten gerne ein neues 90-Tage Visum, denn wir benötigen doch noch ein paar Tage mehr, um uns auf unsere grosse Reise nordwärts vorzubereiten. Dafür hat er kein Gehör, wir müssten zu Home Affairs um unsere Visa verlängern zu lassen. Aber wir könnten ja mal mit seinem Boss reden. Bei dem wird dann ziemlich schnell klar, dass wir von ihm gegen ein kleines Honorar von je 60 Schweizer Franken ein neues Visum erhalten könnten. Da sind wir doch, was die Korruption betrifft, problemlos durch die berüchtigsten Länder West- und Zentralafrikas gereist und jetzt sollen wir ausgerechnet einen südafrikanischen Zöllner schmieren. Nein danke, ohne uns. Dafür haben wir jetzt das geringe Problem, am 8. April aus Südafrika ausreisen zu müssen, denn die Visaverlängerung bei Home Affairs ist bekanntermassen ein langwieriges und bürokratisches Prozedere. Nun ja, wir werden uns etwas einfallen lassen. Touristen auf der Brücke über den Crocodile River beim Malelane Gate Da wir jetzt in Südafrika mit dem lokalen Handy wieder das Internet beackern können, wollen wir uns im Krüger Nationalpark zwei Übernachtungen in Camps organisieren. Krokodil auf einer Sandbank im Fluss Das ist nicht ganz einfach, denn die Osterferien haben bereits begonnen. Wir haben aber Glück und finden je einen Platz in Skukuza und Satara. Der Dame am Telefon in Skukuza müssen wir allerdings erst mal beibringen, dass gemäss Internet, das immer den aktuellen Stand anzeigt, noch Plätze verfügbar sind, während sie uns mit “fully booked“ schon abwimmeln wollte. Also, nichts wie hin zum Melalane Eingang, der nur noch wenige Kilometer entfernt ist. Am Eingangstor verkündet eine Tafel, dass die Tagesquote bereits erreicht ist, dank Reservation dürfen wir aber passieren. Ein Impalabock begrüsst uns Gleich nach dem Gate steht wieder einmal ein Begrüssungselefant und wenig später sehen wir in einiger Entfernung im Busch einen bemähnten Löwen. Heieiei, was für ein Auftakt! Drei Löwen beim Faulenzen Wir biegen schon bald auf eine Kiesstrasse ab um abseits der Hauptroute nach Skukuza zu fahren. An Huftieren sehen wir lange Zeit nur Impalas und es dauert, bevor wir auch Gnus, Kudus und Giraffen zu Gesicht bekommen. Am James Wasserloch sehen wir noch drei Löwen, die mitten am Nachmittag faul zwischen den Büschen im Gras liegen, obwohl es heute überhaupt nicht heiss ist. Später liegt auf dem Weg eine Schlange, die leider überfahren wurde. Schliesslich läuft uns noch ein Leopard vor die Linsen, den wir aber nur einige Sekunden sehen, bevor er im Busch verschwindet. Nilwaran Als wir ihn dort zu orten versuchen, zieht gerade eine grosse Elefantentruppe, angesichts des Leopards praktisch unbeachtet, über den Kiesweg. Die unbeachtete Elefantentruppe Den Leoparden sehen wir zwar nicht mehr, aber immerhin. An einem weiteren Wasser­loch finden wir noch einen Büffel, so dass uns nur noch ein Nashorn fehlt. Das wär was: Ein Tag im Park und schon die Big 5 gesehen... Auf den verbleibenden wenigen Kilometern bis zum Camp taucht aber keines mehr auf. Wir sind eine Viertelstunde vor Torschluss dort und dürfen uns einen Platz aussuchen. Kein einfaches Unterfangen, denn der ganze Campingplatz ist ziemlich dicht überstellt und der Abend dämmert schon fast nicht mehr. Schliesslich finden wir doch noch ein Plätzchen und machen ohne Verzug aus einem Rumpsteak ein Geschnetzeltes. Eigentlich ist es schon wieder viel zu spät bis wir ins Bett kommen und darum wird es eine ziemlich kurze Nacht geben.

Montag, 29.03.2010 – Krüger Nationalpark-Satara

Es ist noch dunkel im Camp in Skukuza als wir abfahren Als der Wecker um vier Uhr dreissig piepst ist es noch stockdunkel und ruhig um uns herum. Eine Stunde später fahren wir ab und die Dunkelheit beginnt gerade der Dämmerung zu weichen. Als erstes läuft uns ein Hippo über die Strasse. Es ist wohl gerade auf dem Nachhauseweg von seinem Futterplatz zum Sabie Fluss. Das Männchen des Giant Kingfisher Paares (Riesenfischer) An ein Foto ist nicht zu denken, dafür ist das Licht noch zu schwach. Kurze Zeit später entdecken wir auf der anderen Seite des Flusses eine ruhende Herde von Büffeln. Hier reicht es gerade so knapp für ein sogenanntes “Beweisfoto“. Kein schlechter Start in den heutigen Tag. Als wir den Sabie auf einer Brücke überqueren sitzt ein Giant Kingfisher Paar auf dem Geländer und lässt sich von Obelix nicht aus der Ruhe bringen. Eines der drei Nashörner, die unseren Weg kreuzen Beim ersten Wasserloch entdecken wir neben einigen Impalas und Waterbuck sogar ein Nashorn, das sich aber schon bald in einer Senke unsichtbar macht. Wir biegen von der geteerten Nord-Süd-Verbindungsstrasse auf eine Kiespiste ab, die ebenfalls in den Norden führt. Saddle-billed Stork (Sattelstorch) Dabei kreuzen gleich drei Nashörner, eines davon ein junges, unseren Weg, bevor sie in den Büschen verschwinden. Am Jones Wasserloch treffen wir nur Vögel an: Einen jungen Fischadler, korrekterweise Schreiseeadler genannt, ein halbes Dutzend Hammerköpfe, einen Graureiher und ein Paar aus unserer favorisierten Vogelfamilie der Kingfisher, zwei Graufischer, die gerade am fischen sind. Danach ist dann nicht mehr so viel los, abgesehen vom einen Elefanten, den wir noch vor unserem Picknickplatz sehen. Zwei Büffel Nachdem wir uns gemütlich mit Schinken und Spiegelei gestärkt haben geht es weiter, leider nicht mit viel mehr Tieren, dafür ganz schön viel Wellblech, das uns nervt. Zwei Yellow-billed Hornbill, einer davon mit einem Stein im Schnabel Am meisten sehen wir noch Vögel, drei verschiedene Roller-Arten (European, Lilac-breasted, Purple), drei Hornbill-Arten (African Grey, Red-billed, Southern Yellow-billed), eine dritte Kingfisher-Art (unser treuer Woodland) und sogar einen Brown-hooded Parrot, also einen der in Afrika nicht sehr verbreiteten Papageien. Je später am Nachmittag es wird, desto öfter tauchen auch wieder Vierbeiner auf. Wir sehen, neben den gleichen Tieren wie gestern, Nyalas, einen Grey Duiker, ein Steinböcklein, einen Schakal und viele herzige Zwergmungos. Einzig die Katzen machen sich rar und so wird auch heute nichts mit den Big Five. Im Camp in Satara können wir uns fast an den gleichen Ort wie vor knapp einem Jahr stellen. Wir haben das Gefühl, dass es, obwohl die Osterferien bereits begonnen haben, eher weniger Leute als damals hat. Nach dem langen Tag lassen wir das Kochen sein und halten uns an den Avocado-Dip, so schaffen wir es etwas früher als gestern ins Bett zu kommen.

Dienstag, 30.03.2010 – Blydepoort

Der Vollmond verabschiedet sich Heute ist unser letzter Morgen im Krüger Park und wir stehen noch einmal vor der Sonne auf. Impala mit scheinbar acht Beinen Wir haben uns keine grosse Rundfahrt vorgenommen, sondern wollen mehr oder weniger direkt, aber gemütlich zum Orpen Gate fahren. Um nicht wieder alle Tiere einzeln aufzuzählen, die wir sehen, halten wir uns an das Spezielle. Gerade als wir das Girivana Wasserloch erreichen kommt eine Gruppe von Elefanten in allen Grössen von links her gelaufen. Es bleibt aber nicht dabei, schon bald kommt noch eine, dann noch eine und zum guten Ende noch eine vierte Gruppe ans Wasser, so dass wir uns im ganzen an 50 bis 60 Elefanten erfreuen können. Am Nsemani Dam herrscht frühmorgens ziemlich Betrieb Nachdem die meisten von ihnen wieder abgezogen sind und wir genug gesehen haben, ziehen auch wir weiter. Auf dem weiteren Weg bis ans Gate gibt es vor allem noch Vögel zu sehen. Viele, viele Elefanten kommen zum Girivana Wasserloch Am Himmel kreisen nun wieder die früher schon oft bewunderten, unverwechselbaren Bateleur Raubvögel. Kurz nach dem Mittag verlassen wir den Park und fahren quer übers Lowveld den Drakens­bergen entgegen. Am Fusse der Berge finden sich grosse Mango- und Citrusplantagen und am Strassenrand werden die Mangos zusammen mit Avocados und anderen Früchten verkauft. Wir kaufen uns vier Avocados, die wir zu Dip verarbeiten wollen. Kunsthandwerk/Souvenir-Verkaufsstände deuten auf eine viel befahrene Touristenroute Kurz bevor die Strasse auf das Inlandplateau zu klettern beginnt zeigt Obelix’ Thermometer 40 Grad an und wir sind froh etwas in die Höhe steigen zu können. Die Strasse steigt recht spektakulär an und wir haben dank dem schönen Wetter tolle Ausblicke. Tolle Ausblicke Beim Blyde Canyon Resort sind unsere Bedenken, dass die 32 Camping­plätze wegen der ersten Oster-Ferienwoche ausgebucht sein könnten, unbegründet. Wir haben ein schattiges Plätzchen und grilliern heute wieder. Es gibt ein Scotch Filet, das zwar etwas speziell aussieht, aber erst­klassig schmeckt. Dazu gibt’s unser bewährtes Gemüse, Rüebli und Zucchetti in der Alufolie, Reis und Kräuter­butter, die Isabella noch schnell zubereitet hat. Wir sind müde von den letzten beiden langen Tagen, schaffen es aber knapp noch alles auf­zuräumen, so dass wir morgen gediegen ausschlafen können.

Mittwoch, 31.03.2010 – Blydepoort

Waschtag Wir schauen uns heute morgen das Wetter genau an. Es sind zwar viele Wolken am Himmel, aber die Grosswetterlage schaut nicht nach Landregen aus. Wenn es denn wirklich so ist, und wir geben dem Wetter noch eine Stunde Zeit, um seine wahren Absichten kundzutun, werden wir heute hier bleiben und einen dringend nötigen Waschtag einschalten. Nach einem Kaffee scheint neben den Wolken immer noch die Sonne durch und wir versuchen es. Es dauert dann noch ein bisschen bevor die erste Maschine läuft, denn wir müssen erst einen Techniker anfordern um sie zum Leben zu erwecken. Der Rest des Tages ist damit gelaufen. Immerhin macht Petrus keine Geschichten, denn die Wäsche trocknet bei den heute nur noch knapp über 20 Grad Celsius ohnehin langsam genug. Am Abend grillieren wir mehr vom Fleisch von gestern abend, dazu gibt’s unspektakulär Teigwaren und Bohnensalat.

Donnerstag, 01.04.2010 – Lydenburg

Etwas getrübte Sicht über den Blyde River Canyon Als wir aufstehen ist es draussen feucht und es nieselt ganz leicht. Das heisst natürlich auch, dass es grau in grau ist. Die Bourke’s Luck Potholes Und dabei lautet die Wetterprognose für heute genau gleich wie gestern. Wir fahren kurz nach zehn Uhr los. Als erstes steuern wir den im Resort gelegenen Aussichtspunkt in den Blyde River Canyon an. Dabei würde man auch die “Three Rondavels“ sehen, drei grosse Felskuppen, jede in der Form einer Rund­hütte. Wir sehen zwar auf den Blyde River hinunter, aber die Rondavels werden vom Nebel verdeckt. Heute begeben wir uns auf eine Nostalgietour, denn vor 15 Jahren sind wir diese populäre Touristenroute in umgekehrter Richtung gefahren. Thomas vor einer Verbotstafel bei den Potholes Damals hatten wir eine tolle Aussicht auf die Rondavels. Die Bourke’s Luck Potholes, von Wasser ausgewaschene Pfannen im Fels, sehen immer noch gleich aus. Mac Mac Falls Beim Aussichtspunkt “Wonder View“, können wir immerhin ins Lowveld hinuntersehen, während vor 15 Jahren beim anderen Aussichtspunkt “Gods Window“ nur Nebel zu sehen war. Dort steht gerade eine Gruppe von Touristen herum, die sich gegenüber dem mit dem Schweizer­kreuz geschmückten Obelix auffällig benehmen. Erfahrungsgemäss sind das dann jeweils Schweizer. Diesmal sind es Westschweizer, mit denen wir ein paar Worte wechseln. In Graskop erhalten wir überraschend eine Dusche, aber das ist noch nichts gegen das, was uns in Sabie erwartet. Zuerst kommen wir aber noch am 60m hohen Mac Mac Wasserfall vorbei. In Sabie schüttet es Dort hat in den letzten 15 Jahren eine Entwicklung der touristischen Erschliessung statt­gefunden. Damals parkierte man einfach am Strassen­rand oberhalb der Fälle und alle Souvenirverkäufer drängten sich ebenfalls dort. Heute befindet sich 300m davon entfernt ein grosser Parkplatz mit überdachten, marktartig angelegten Verkaufsständen und es kostet Eintritt. In Sabie geraten wir in einen Schauer der sich gewaschen hat. Bei dem Nebel gibt’s am Long Tom Pass wohl nicht viel zu sehen Wir parkieren gerade vor dem Spar Supermarkt und warten, bis der Regen etwas nachlässt, als ein Mietwohnmobil neben uns anhält und die Beifahrerin wie wild winkt. Es ist Simone, der wir vor über einem Jahr einmal in Windhoek und dann noch einmal in Kapstadt begegnet sind. Auf der Westseite des Passes bessert die Sicht Im mit Schutz suchenden Menschen dichtgedrängten Eingang des Spar, während es draussen weiterhin wie blöd schüttet, unterhalten wir uns ein Weilchen mit ihr, bevor wir noch einige wenige Sachen einkaufen. Von Sabie geht es, meist wieder im Nebel, über den Long Tom Pass hinüber nach Lydenburg, unserem Tagesziel. In der Gegend des Long Tom Passes Auch vor 15 Jahren steckten wir in 2’150m im Nebel, heute haben wir immerhin auf der Westseite des Passes, hinunter nach Lydenburg eine gute Sicht. Der Campingplatz dort macht einen etwas eigenartigen Eindruck. Obwohl die Rezeption bis um acht Uhr offen sein sollte ist niemand dort und wir müssen telefonieren. Man bescheidet uns, dass wir einfach hineinfahren und dann morgen zahlen sollen. Wir haben wieder Mühe, einigermassen gerade zu stehen, und schon bald kommt ein neugieriges, südafrikanischen Paar vorbei, dass unbedingt das Innere von Obelix sehen muss. Sorry, no! Da wir weder Holz haben, noch das Wetter zum Grillieren einlädt, landet der letzte Teil des Scotch Filets mariniert in der Bratpfanne. Fast wie ein alter Klassiker aus unserer Schweizer Küche gibt’s dazu Bouillonreis, und Rüebli und Erbsli aus der Büchse. Weisch wie fein.

Freitag, 02.04.2010 – Loskop Dam

Unser Platz im Caravan Park von Lydenburg Thomas telefoniert der Campbetreiberin, damit wir bezahlen können Es hat praktisch die ganze Nacht geregnet und der Morgen sieht auch nicht nach schönem Wetter aus. Zum Glück ist wenigstens die Wiese, auf der wir stehen, nicht sumpfig. Beim Hinausfahren halten wir an der Rezeption, die immer noch geschlossen ist. Eigentlich könnten wir ja einfach wegfahren, aber wir telefonieren wieder, so sind wir halt. Nach kurzer Zeit kommt die Besitzerin gefahren und wir bezahlen unsere 90 Rand. Hier stimmt wenigstens das Preis-/Leistungs­verhältnis. Wir fahren durchs hügelige Hinterland in allgemeiner Richtung Pretoria und überqueren dabei den 2’250m hohen Steenkampsberg. Regentropfen auf der Windschutzscheibe Der Himmel ist zwar stark bewölkt, aber wir sehen immerhin etwas von der Landschaft. Löchrige Nebenstrasse Als wir wieder in flachere Gefilde und auf stärker befahrene Verkehrswege kommen, merken wir einmal mehr, dass die ländlichen Strassen schlecht unterhalten werden, denn es wimmelt von Schlaglöchern. Wir fahren über Stoffberg und Groblersdal zum Loskop Damm, einer Gegend die intensiv land­wirtschaftlich genutzt wird. Hier werden über grosse Flächen Mais, erstaunlich viele Tafeltrauben, im kleineren Rahmen Tabak, Zitrusfrüchte und sogar Oliven angebaut. Als wir uns dem Loskop Stausee nähern beginnt es wieder Bindfäden zu regnen und an der Staumauer sehen wir, dass der See vom vielen Sommerregen randvoll ist und über die Dammkrone entwässert. Früchteverkaufsstände bei Groblersdal Groblersdal Im grossen Resort am See mit 280 Plätzen erhalten wir tatsächlich keinen Platz, etwas das wir, abgesehen vom Krüger Park, in Südafrika noch nie erlebt haben. Es ist halt Osterwochenende und die Leute sind trotz des garstigen Wetters unterwegs. Wir verschieben uns in einen anderen Caravanpark, der nicht am See gelegen ist und noch genügend Platz hat. Isabella kann zwar nicht verstehen, dass Thomas bei einem Preis von 190 Rand trotzdem hierbleiben will, vor allem da in den Toiletten noch nicht einmal WC-Papier vorhanden ist. Es regnet den ganzen verbleibenden Nachmittag stark weiter, so dass wir für einmal statt draussen ein Bier lieber einen Kaffee in der trockenen Stube trinken. Am Karfreitag kommt auch bei uns wieder einmal Fisch auf den Tisch. Isabella pochiert Hake-Filets auf einem Gemüsebett, bestehend aus Spinat und Karotten. Dazu gehört natürlich ein feiner weisser Südafrikaner, was für einmal nichts mit der Hautfarbe zu tun hat; oder dann höchstens mit der von (Chardonnay-)Trauben.

Samstag, 03.04.2010 – Pretoria

Unser Ausweichsplatz beim Loskop Dam Am Morgen herrscht wieder etwas freundlicheres Wetter, ab und zu blinzelt sogar die Sonne durch. Wir fahren weiter abseits der Hauptverkehrsachsen durchs Hinterland Richtung Pretoria. Kriminalitätswarnschild am Strassenrand Dabei können wir zu Beginn eine hügelige Bilderbuch-Savannenlandschaft geniessen. Obwohl die Wetterprognose die gleiche wie gestern ist, könnte das Wetter nicht unterschiedlicher sein. Die Sonne hat die vielen Schäfchenwolken im Griff. Später wird es wieder flacher und in der Gegend von Kwamhlanga durchqueren wir auf Dutzenden von Kilometern eine ausufernde Häuschensiedlung von Schwarzen. Es ist eine eigentliche Stadt, die an einer wichtigen Strassenkreuzung sogar eine Mall mit den üblichen Supermarkt- und Ladenketten hat. Aidsaufklärungskampagnenschild am Strassenrand im Hinterland Hier sind praktisch keine Weissen anzutreffen, nicht einmal in Autos sind welche unterwegs. In Pretoria steuern wir die deutsche Metzgerei an, die wir zwei Minuten vor Ladenschluss um ein Uhr erreichen. Unterwegs im Hinterland von Mpumalanga zwischen Dennilton und Verena Isabella kauft schnell drei Paar Cervelats und zwei Paar Bratwürste, während Thomas in der Bäckerei nebenan noch ein knuspriges Brot ersteht. Im Fountains Valley Caravanpark, unserem Stammquartier in Pretoria, ist unser guter Platz vom letzten Mal leider besetzt. Wir finden einen anderen und stärken uns erst mal mit Kaffee und Muffins. Nachtessen gibt es in zwei Etappen, damit Thomas für Ostern noch einen Zopf backen kann. Zuerst halten wir uns an einen Avocado-Dip, später folgt dann noch ein einfacher Wurstsalat, zubereitet aus einem Paar der frisch erstandenen Cervelats. Wir müssen uns erst wieder an den hier immer vorhandenen Lärm gewöhnen, der heute Abend nicht nur von der Strasse, sondern auch von der Lapa weiter unten kommt. Die Musik einer Party hört auch um Mitternacht noch nicht auf.

Sonntag, 04.04.2010 – Pretoria

Unser Osterfrühstückstisch Es wurde dann doch bald ruhig, so dass wir ganz gut schlafen konnten. Isabella sitzt zuerst wieder hinter dem Laptop, während sich Thomas noch einmal umdreht. Heute ist es wieder vorbei mit der Sonne und der Himmel verdüstert sich immer mehr. Das stört uns nicht weiter, wir nehmen’s am heutigen Ostersonntag gemütlich. So wird es dann auch Mittag, bis wir uns hinter den Zopf und die, allerdings ungefärbten, Ostereier machen. Der sonst kleine Apiesrivier als reissender, brauner Fluss Es beginnt schon bald zu regnen und aus dem Regen wird ein zweistündiger intensiver Schauer. Es donnert nicht oft, aber einmal knallt es heftig und der Netzstrom fällt aus. Bei einem der Fenster bei der Sitzgruppe, das nur leicht geöffnet ist, beginnt plötzlich Wasser reinzulaufen, macht die Polster nass und bewirkt vorübergehend etwas Hektik. Als alles wieder unter Kontrolle ist hört auch der Regen langsam auf. Als Thomas einmal nach draussen geht hört er ein Rauschen, das sonst nicht da ist. Etwas weiter unten, da wo sonst der kleine Apiesrivier fliesst, wälzt sich jetzt ein wilder, brauner Fluss breit durch die Landschaft. Ganz schön eindrücklich. Wir arbeiten weiter an unserer Homepage und vergessen darob beinahe, dass wir ja noch etwas zu essen zu gut haben. Wir begnügen uns, trotz Ostern, mit einem schnell gemachten griechischen Salat. Als wir zu Bett gehen ist es stockdunkel rundherum. Der Blitzeinschlag muss wohl ein grösseres Problem verursacht haben.

Montag, 05.04.2010 – Pretoria

Auch am Morgen ist die Stromleitung noch tot, was uns allerdings nicht weiter stört, da wir noch genug Saft in den Batterien haben. Der Tag verläuft genau gleich wie gestern, sowohl im MGD drinnen als auch draussen. Allerdings ist der Regen nicht ganz so intensiv. Irgendwann am frühen Nachmittag haben wir dann auch wieder Strom, der aber noch ein, zwei Mal kurz unterbrochen wird. Später am Nachmittag fährt ein Landrover mit französischen Kennzeichen auf den Platz und kurze Zeit darauf ein zürcherischer Mitsubishi L300 Van. Offensichtlich kennen sich die Insassen der beiden Fahrzeuge. Wir gehen trotz des gerade wieder beginnenden Regens zu ihnen, um sie zu begrüssen. Als der Regen stärker wird verschieben sie sich auf ein anderes Plätzchen und wir uns ins MGD. Heute müssen zwei Bratwürste aus unserer Wurstsammlung dran glauben. Allerdings landen sie angesichts des Wetters nicht auf dem Grill, sondern in der Bratpfanne. Natürlich gibt’s dazu eine Zwiebelsauce und für einmal Hörnli.

Dienstag, 06.04.2010 – Vanderbijlpark

Unser Platz im Fountains Valley Caravan Park, für einmal ziemlich feucht Der Tag beginnt wieder grau, da mag Isabella gar nicht recht aufstehen. Thomas sitzt derweil schon am Laptop, denn er darf sich wieder einmal mit schweizer Steuerangelegenheiten herumschlagen. Wieder einmal unterwegs in Richtung Johannesburg So ist dann Mittag schon vorbei als wir bereit sind loszufahren. Im strömenden Regen hinterlassen wir den französisch-schweizerischen Ankömmlingen von gestern eine Nachricht, denn sie sind ausgeflogen. Wir fahren Richtung Johannesburg, umfahren es aber. Bei einer entscheidenden Autobahnverzweigung lässt uns das GPS wieder einmal im Stich und wir landen auf der falschen Spur. Das kostet uns zwanzig Minuten, die wir später in Vereeniging sind. Überladener Muldenkipper Dort suchen wir das Büro von Home Affairs, denn wir wollen noch einen letzten Versuch starten, damit wir übermorgen nicht nach Botswana ausreisen müssen. Wir finden das Büro aber nicht dort wo wir es vermuten, also fragen wir bei der Polizei nach dem Weg. Den kann uns ein Mann dort einfach und klar erklären, eine seltene Ausnahme in Afrika. Die Dame am Schalter bei Home Affairs erklärt dann zu unserer Überraschung, dass eine rasche Verlängerung durchaus möglich sei. Der Vaal Fluss bei Vanderbijlpark Sie schreibt uns auf einen Zettel, welche Unterlagen wir einreichen müssen. Damit verziehen wir uns unverzüglich ins MGD um uns an die Arbeit zu machen. Die verlangten Bankauszüge laden wir dank Internetbanking aus dem Netz herunter. Während Thomas noch einen “Letter of Undertaking“ schreibt, mit dem wir uns verpflichten, das Fahrzeug wieder aus Südafrika auszuführen, füllt Isabella die Antragsformulare aus. Schliesslich drucken wir alles aus und fünf Minuten vor Büroschluss sind wir wieder im Home Affairs-Gebäude. Die Abteilung, die für Aufenthalts­bewilligungen zuständig ist, ist aber bereits seit einer Stunde geschlossen und wir dürfen nicht einmal unsere Anträge abgeben, obwohl im Büro, in das wir schnell eingelassen werden, noch die ganze Mannschaft versammelt ist. Es ist geschlossen und damit basta, wir sollen morgen wieder kommen. Isabella beim Päckli auspacken Wir sind ob der unfreundlichen Bürokraten frustriert, vor allem, da wir ja richtig Gas gegeben haben. Die Schoggiosterhasen haben Willem und Jean-Pierre sichtlich geschmeckt Aber immerhin, es besteht nach wie vor Hoffnung... Wir fahren ins nahe Vanderbijlpark zu unseren Bekannten, wo uns Hannelie begrüsst. Der Hauptgrund, neben der Einlösung des Versprechens, sie noch einmal zu besuchen, ist ein Päckli abzuholen, das Isabellas Schwester mit grosser Sorgfalt in der Schweiz zusammen­gestellt und aufs Gramm genau aufgegeben hat. Für uns ist heute Weihnachten, denn neben den Dingen, die wir erbeten haben sind noch viele tolle Überraschungen drin. Merci villmal! Den Rest des Abends verbringen wir im Haus von Hannelie und Jean, der spät von seiner Arbeit heim kommt. Hannelie bekocht uns mit Maisbrei und Boerewors und wir steuern den Wein bei. So geht der Abend natürlich in Windeseile vorbei.

Mittwoch, 07.04.2010 – Vanderbijlpark

Heute morgen erwachen wir nach einer ruhigen Nacht schon zu freundlicherem Wetter, auch wenn aus irgendeiner Wolke doch noch ein paar Tropfen fallen. Obelix fährt zum zweiten Mal bei Home Affairs vor Wir fahren nach Vereeniging zu Home Affairs, wo wir eine Stunde nach Schalteröffnung dort sind. Wir wollen die Beamten schliesslich nicht unnötig stressen... Wir dürfen unsere Anträge abgeben, aber ohalätz, blaue Kugelschreibertinte wird nicht akzeptiert. Isabella muss die beiden Formulare nochmals mit schwarzem Kugelschreiber ausfüllen. Sonst scheint aber alles in Ordnung zu sein, ausser dass unsere Sachbearbeiterin Mühe hat nachzuvollziehen, wie Obelix nach Südafrika gekommen ist. Sie kann einfach nicht glauben, dass wir hierher gefahren sind. Sie geht zu ihrem Chef, der mit ihr und einem kleinen Schreibtischglobus zu uns kommt und sich freundlich vorstellt. Auf dem Globus zeigen wir ihnen die Meerenge von Gibraltar, wo wir von Europa nach Afrika übergesetzt haben. Vereeniging Es leuchtet nun ein, dass wir dafür wirklich nur eine halbe Stunde gebraucht haben. Nun steht der Annahme unserer Anträge nichts mehr im Weg und wir dürfen die Gebühr von gut 60 Franken pro Person bezahlen. Als wir zum guten Schluss unsere Sachbearbeiterin fragen, wann wir denn nun die verlängerten Visa abholen könnten, erklärt sie uns, dass die Bearbeitung normalerweise eine Woche dauere. Wir schlucken leer und fragen, ob es vielleicht nicht etwas schneller gehe, denn wir wollten gerne schnellstens in den Krüger Nationalpark. Das ist zwar nicht ganz die Wahrheit, aber wir dachten eigentlich, dass wir aufs Wochenende hin wieder in Pretoria sein würden. Sie lässt sich erweichen und meint, dass wir am Freitag wieder­kommen sollen. Landschaft bei Vanderbijlpark Immerhin bekommen wir ein Schreiben, das von uns verlangt, dass wir bis zum Entscheid über den Antrage in Südafrika zu bleiben haben, wir uns also ab übermorgen nicht illegal im Land aufhalten. Es ist noch mitten am Vormittag und wir haben ausser einem Joghurt noch nichts gegessen. Das allgegenwärtige Lethabo Kohlekraftwerk In der Shopping Mall in Vereeniging genehmigen wir uns deshalb in einem Café ein spätes Frühstück. Wir kaufen im Supermarkt noch etwas ein und fahren zurück nach Vanderbijlpark, wo wir erfolglos einen von Hannelie erwähnten Tauchshop suchen. Zurück vor dem Haus beschäftigen wir uns den grössten Teil des Nachmittags mit Nachtessen vorbereiten. Hannelie und Jean fahren morgen mit ihren beiden Buben für ein langes Wochenende nach Moçambique, deshalb wollen wir ihnen nicht noch mit Arbeit zur Last fallen. Wir machen einen Teigwaren- und einen grünen Salat. Ausserdem haben wir ja noch Bratwürste, Cervelats und ein Rumpsteak, das alles auf den Grill wandert, den Jean einheizt als er von der Arbeit kommt. Wir geniessen den Abend und irgendwann sind Willem und Jean-Pierre trotz bevorstehender Ferienaufregung müde in ihrem Zimmer verschwunden. Etwas später verschwinden auch wir.

Donnerstag, 08.04.2010 – Vanderbijlpark

Heute wollen unsere Gastgeber nach Moçambique fahren und wir wären eigentlich nach Botswana unterwegs, da heute ja unser Südafrika-Visum abläuft. Dank des Verlängerungsantrags haben wir es aber nicht eilig, denn wir müssen ja jetzt auf den Entscheid warten. Das machen wir, in dem wir mit einem Kaffee an der Homepage arbeiten. Jean muss noch einmal zur Arbeit bevor sie losfahren und wir lassen Hannelie in Ruhe packen. Die beiden haben uns angeboten, dass wir in ihrer Abwesenheit einen Schlüssel für ihr Haus haben können, um Toiletten und Dusche zu benützen. Nach reiflicher Überlegung nehmen wir ihr grosszügiges Angebot an. Damit ist auch ihnen gedient, denn so hat jemand in ihrer Abwesenheit ein Auge auf ihr Haus. Wir hoffen dafür in Ruhe einen Teil der geplanten Reinigungs- und Unterhaltsarbeiten am MGD vornehmen zu können, denn die Wetterprognosen stehen in den nächsten Tagen auf schön. Seit unserem Fischmenu vom Karfreitag haben wir immer noch einen Büschel Spinat im Kühlschrank, der gleich neben dem Landjäger liegt. Was liegt da näher, als daraus “Capuns“ zu machen, das bündner Meister­rezept von Thomas’ Mutter. Wir sehen grosszügig darüber hinweg, dass anstelle von Spinat eigentlich Mangold, eben Capuns, zu verwenden wäre, denn dieses Kraut gibt es hier schlicht nicht. Dafür, dass wir das Gericht zum ersten Mal selber machen sind wir sehr zufrieden mit dem Resultat, auch wenn wir natürlich Thomas’ Mutter das Wasser nicht reichen können.

Freitag, 09.04.2010 – Vanderbijlpark

Das Wetter hält sich ganz anständig, jetzt haben wir immerhin schon zwei Tage keinen Regen mehr gesehen. Heute pressieren wir noch weniger um nach Vereeniging zu Home Affairs zu gelangen, es macht ja eh keinen Unterschied. Obelix in der Waschbox bei MAN Vereeniging So sind wir nach einem normalen Frühstück um zehn Uhr dort. Als erstes erhalten wir von unserer Beamtin ein negatives Signal, in dem sie uns erklärt, dass sie uns erfolglos anzurufen versucht hätte. Moderne Waschräume im Bedworth Park Shoppingcenter in Vanderbijlpark Sie hat uns nicht erreicht, weil sie die im Antragsformular unter “Heimtelefonnummer“ aufgeführte Nummer ohne schweizer Vorwahl gewählt hat. Offensichtlich haben die Beamten nicht wirklich eine Ahnung, was in ihren eigenen Formularen steht, oder es ist bei den meisten Punkten schlicht und ergreifend egal, was man ausfüllt. Sie erklärt uns, dass unser Antrag zur Annahme vorgesehen sei, der zuständige, höhere Beamte, der unterschreiben muss, aber heute leider den ganzen Tag ausser Haus weile. Das heisst, dass wir am Montag wieder kommen dürfen. Haben wir nicht schon einmal erwähnt, was wir von der südafrikanischen Termintreue halten? Thomas nimmt es gelassen, denn wir wollen ja jetzt sowieso übers Wochenende hierbleiben, aber Isabella machen solche Vorkommnisse rasend. Immerhin schafft sie es freundlich und verständnisvoll zu bleiben, bis wir das Büro verlassen haben. Thomas sucht im hohen Gras vergeblich nach einem jammernden Kätzchen Isabella kocht Rahmgeschnetzeltes mit Knöpfli Wir fahren zur MAN Vertretung, die wir ja kennengelernt haben als wir die Gunwils hier trafen. Wir wollen Obelix reinigen lassen, denn erstens hat er es nötig und verdient, und zweitens wollen wir ja bald mit der Grossreinigung beginnen. Erst will uns der Angestellte an der Rezeption abwimmeln, aber die Erwähnung des Gunwiltrucks wirkt Wunder, wir dürfen in die Waschbox fahren. Der CEO persönlich bittet uns ins gediegene Bürogebäude, wo wir bei einem Kaffee auf die Beendigung der Reinigungsarbeiten warten können. Wir dürfen auch diesmal nichts bezahlen, denn die Reinigung geht auf Kosten der Firma. Mit einem Einkaufsstopp geht es zurück zu unserem neuen Stammplatz, wo wir gleich Asterix aus der Garage holen, damit er in den nächsten Tagen rasch einsatzbereit ist. Sogar die Batterie ist noch tipptopp, denn Thomas kann ohne Mühe auf eine kleine Testrunde im Quartier gehen. Zum Znacht gibt’s gebratene Knöpfli, die wir gestern im Zuge unserer Capuns-Produktion vorbereitet haben. Da die Knöpfli allein etwas trocken wären, macht Isabella noch ein leckeres Rahmgeschnetzeltes dazu, begleitet von einem Eisbergsalat. Schon wieder ein Blattsalat, aber wir werden ihn wohl noch früh genug vermissen.

Samstag, 10.04.2010 – Vanderbijlpark

Heute geht bei absolut blauem Himmel der Ernst des Putzlebens los. Nach einem Kaffee machen wir uns an die Arbeit. Wir beginnen mit dem Heck unseres MGD, denn das hoffen wir bis am Mittag zu schaffen. Die Reinigung dauert aber etwas länger als angenommen, denn viele kleine Teerspritzer, die natürlich entfernt werden, erschweren die Arbeit. Die Dachkante vor der Reinigung So ist es denn bereits Mittag, ohne dass wir die Rückseite poliert hätten. Man hat uns gebeten, am Samstagnachmittag und am Sonntag keinen grossen Lärm zu machen, also wird das heute nichts mit dem Polieren. Die Dachkante nach der Reinigung Wir stärken uns erst mal mit der bekannten kalten Platte und überlegen uns, was wir am Nachmittag noch machen könnten. Wir wagen uns an die linke MGD-Seite, eine recht grosse Fläche. Isabella steht auf unserer Teleskopleiter und bearbeitet den oberen Teil, während Thomas die tieferen Gefilde schrubbt. Wir staunen auch diesmal wieder, dass wir fast alle Kratzer wegbringen. Die geputzte Seite sieht schon vor dem Polieren fast wie neu aus. Wir benötigen den ganzen Nachmittag bis Sonnenuntergang, bevor wir fertig sind. Jetzt gibt’s nur noch eines: Möglichst schnell zusammen­räumen und dann ein Bier geniessen. Der traditionelle Avocado-Dip, den wir dazu verspeisen wird gleich zum Nachtessen erklärt, denn wir mögen nicht mehr gross kochen. Nach der fälligen Dusche machen wir uns einen gemütlichen Abend, schliesslich haben wir heute genug gekrampft. Wir profitieren für einmal vom Satelliten-TV im Haus unserer Gastgeber und schauen uns “Men in Black“ an. Als wir zurück ins MGD gehen ist es draussen schon recht kühl unter dem grenzenlosen Sternenhimmel.

Sonntag, 11.04.2010 – Vanderbijlpark

Asterix mit Fahrer vor der Brücke über den Vaal Stausee bei Oranjeville Wir haben zwar erst gestern mit Putzen begonnen, aber wir halten es wie vor gut einem Jahr in Noordhoek, in dem wir am Sonntag Pause machen. Wir stehen gemütlich auf und trinken, wie könnte es anders sein, Kaffee. Rund um den Vaal Dam gibt es viel Landwirtschaftsland Ganz sein lassen können wir es dann doch nicht, die Homepage ist schliesslich immer im Rückstand. Am Mittag gibt’s dann ein volles Sonntagsfrühstück und anschliessend machen wir uns für eine Töfffahrt ins Blaue bereit. Das Wetter ist ideal, die Sonne scheint und trotzdem ist es nicht so heiss. Wir fahren nach Süden zum Vaal Stausee und Thomas muss höllisch auf die Schlaglöcher aufpassen. Vom See sehen wir vorerst noch nicht viel, doch in Oranjeville führt eine Brücke mit löchrigem Belag darüber. Daneben stehen die Pfeiler für eine neue, grössere Brücke, die allerdings nie fertig geworden ist. Die Marina von Deneysville Wir kehren wieder um, denn eine Runde um den ganzen See ist uns zu weit. In Deneysville, am Nordende des Sees, wo der Vaal Fluss gestaut wird, fahren wir zum Hafen. Die Marina ist überraschend gross und für den relativ kleinen See schwimmen ebenso überraschend grosse Yachten im Wasser. Thomas bei Kaffee und Glace Es gibt hier auch ein Restaurant, genau das, was wir für einen Kaffeestopp gesucht haben. Wir trinken draussen am Hafenbecken einen (Néscafe-)Cappuccino und essen eine Glacé. Nicht gerade Spitzenklasse, aber die Bedienung ist sehr freundlich und aufmerksam. Anschliessend fahren wir unterhalb der nicht sehr hohen Staumauer durch Richtung Vereeniging. Die Gegend ist nicht wirklich Motorradland, dafür hat es viel zu wenig Kurven. Praktisch zum Sonnen­untergang sind wir wieder in Vanderbijlpark. Asterix hat 150km abgespult und dabei geschnurrt wie ein Kätzchen. So ist’s recht. Nun bleibt uns nur noch, uns um unser leibliches Wohl zu kümmern. Wir müssen uns nochmals reinhängen, denn wir kochen gleich für zwei Mal. Zuerst werden für morgen Hacktätschli vorgefertigt und dann gibt’s Ghackets mit Hörnli. Nach fast zwei Stunden intensiver Arbeit können wir den ersten Teil unserer kulinarischen Bemühungen geniessen.

Montag, 12.04.2010 – Vanderbijlpark

Heute ist wieder Arbeit angesagt. Zuerst müssen wir aber herausfinden, wie unsere Visa-Verlängerungsgeschichte steht, und wie sie eventuell unsere Pläne beeinflusst. Um acht Uhr rufen wir bei Home Affairs an, wo uns unsere Beamtin den Bescheid gibt, dass alles in Ordnung sei und wir auf neun Uhr ins Büro kommen sollen. Wir satteln Asterix und fahren auf schnellstem Weg nach Vereeniging. Dort passiert es an einem Lichtsignal der Hauptstrasse beinahe: Eine entgegenkommende Autofahrerin biegt nach rechts ab, während sie irgendwo anders hinschaut. Streifspuren von Ästen die weggeputzt werden müssen Ein Teil der rechten Seitenwand ist bereits gereinigt Thomas hat zum Glück aufgepasst und der Sache nicht getraut. Wenn er nicht rechtzeitig gebremst hätte, würden wir wohl noch ein Weilchen in Südafrika bleiben, allerdings unfreiwillig und im Spital. Bei Home Affairs sind wir dennoch fast auf die Minute genau und werden vom Sicherheitsbeamten am Eingang schon fast wie alte Bekannte begrüsst. Unsere Beamtin ist noch besetzt, teilt uns aber mit, dass wir in zwei Minuten dran wären. Na ja, halt afrikanische Minuten, denn nach zwanzig europäischen Minuten wetzt sie an uns vorbei, sie gehe jetzt unsere Antragsformulare im oberen Stockwerk holen. Vielleicht ist dort jetzt gerade Kaffeepause, denn es dauert weitere zwei afrikanischen Minuten bis sie mit unseren Papieren zurückkommt. Isabellas Hand mit Spuren der Arbeit Um zehn Uhr drückt sie uns die Pässe mit der verlängerten Aufenthaltsbewilligung in die Hände, mit einer Entschuldigung für die Verspätung. Was soll’s, it’s Africa und wir haben ja jetzt was wir wollen. Wir fahren schnellstens zurück nach Vanderbijlpark, um uns Obelix anzunehmen. Wir entschliessen uns, statt mit dem Polieren zu beginnen erst die rechte Aufbauseite zu reinigen, solange sie noch einigermassen im Schatten liegt. Als wir loslegen ist es schon elf Uhr und die Sonne steht bald so hoch am Himmel, dass es mit Schatten nicht mehr weit her ist. Zum Glück kommt ab und zu eine Wolke vorbei, die uns eine kurze Bestrahlungspause beschert. Wir arbeiten bis um ein Uhr weiter, bevor wir uns die Mittagspause gönnen. In der gibt’s mehr vom gleichen wie gestern. Wir benötigen fast den ganzen restlichen Nachmittag, um mit der Seite fertig zu werden, es reicht zusätzlich einzig noch für den rechten, grossen Staukasten, den wir sowieso leeren mussten, um an die Teleskopleiter zu kommen. Wir sind wieder grad so fleissig wie die Sonne, denn die macht gleichzeitig mit uns Feierabend. Heute freuen wir uns aber auf die Dusche und natürlich ebenso aufs Nachtessen. Die Hacktätschli sind ja bereits vorbereitet, aber wir müssen noch einen Salat rüsten, so dass es doch wieder acht Uhr wird, bis wir uns hungrig über das Nachtessen hermachen können.

Dienstag, 13.04.2010 – Vanderbijlpark

Heute haben wir sogar den Wecker auf sieben Uhr gestellt, damit wir zeitig mit der Arbeit beginnen. Nach dem üblichen Kaffee und Joghurt geht’s los. Wir parkieren Obelix auf der anderen Strassenseite, so dass wir von Jean und Hannelie’s Haus problemlos Strom abzapfen können. Zuerst kommt die rechte Seite dran, die zuerst nochmals schnell vom letzten Dreck befreit wird, bevor wir mit dem Polieren beginnen. Wir können zu Beginn noch im Schatten arbeiten, doch der wird je länger desto weniger. Isabella macht Pause im knappen Schatten Als wir kurz nach halb eins fertig sind, scheint auch bereits die Sonne auf die polierte Fläche. Wir machen Pause und halten uns heute an die übriggebliebenen Hacktätschli, die wir kalt mit Brot essen. Nach einem Kaffee, den wir im langsam wachsenden Schatten der Grundstücksmauer trinken, machen wir schon um halb zwei Uhr weiter, jetzt mit der anderen Seite. Leider sind die Wolken heute dünner gesät als gestern, so dass die Polierfläche nun voll in der Nachmittagssonne liegt, was die Sache nicht vereinfacht. Die Politur, die Isabella aufträgt, trocknet ziemlich schnell und Thomas hat Mühe, sie mit der Maschine auch richtig einzuarbeiten. So wird die linke Seite etwas wolkig und wir merken, dass wir wohl nicht optimal gearbeitet haben. Wie auch immer, müde sind wir trotzdem und für die Rückseite reichen unsere Kräfte und das Tageslicht nicht mehr. Immerhin räumen wir noch die von Isabella gereinigten Sachen wieder in den sauberen Stauschrank und damit ist doch noch etwas weiteres erledigt. Jetzt haben wir aber zwei Dinge verdient: Ein Bier und eine Dusche. Danach machen wir uns einen Salat Matmata, extended Version, das geht schnell und schmeckt. Dazu noch ein Fläschchen Rosé und wir merken unsere müden Knochen schon nicht mehr so stark.

Mittwoch, 14.04.2010 – Vanderbijlpark

Entgegen ihrer Ankündigung sind Hannelie und Jean mit ihren Knöpfen gestern abend nicht aus dem langen Wochenende zurückgekommen. Auf dem Dach hat sich viel Kleinholz angesammelt Wir machen uns aber noch keine Sorgen, vielleicht haben sie ja einfach noch einen Tag angehängt. Nachdem wir gestern in der Wetterprognose gesehen haben, dass für die nächsten Tage wieder Schauer und Gewitter angesagt sind gibt’s nur eines: Polieren, polieren, polieren. Heute nehmen wir uns das Dach vor, das natürlich zuerst noch gründlich gereinigt werden muss. Das geht nicht ganz so schnell, denn unter den Sandblechen, die wir auf dem Dach transportieren und die wir jetzt herunternehmen, hat sich einiges an Treibholz angesammelt. Und unter den Solarpanneelen erst! Thomas wirft das Holz vom Dach Diese können wir nicht demontieren und so versuchen wir mit Druckluft möglichst viel von dem Gehölz darunter hervorzublasen. Das dauert ein Weilchen bis Thomas zufrieden ist und wir mit der eigentlichen Reinigung anfangen können. Gegen Mittag kommt dann der Landcruiser mit Anhänger gefahren. Unsere Gastgeber haben auf dem Weg nach Hause noch einen Schlaf­stopp eingeschaltet. Heute ist weit und breit keine Wolke auszumachen, auch nicht gerade das ideale Wetter um auf dem Dach zu arbeiten. Bis am Mittag ist das Dach sauber und wir begeben uns in die verdiente Pause. Für Isabella liegt heute sogar ein kleines Schläfchen drin, dafür ist sie dann für die Poliererei am Nachmittag fit. Es geht recht gut, denn wir bearbeiten immer nur kleine Flächen, so dass die Politur nicht schon komplett trocken ist bis Thomas mit der Maschine drüber fegt. Um halb fünf Uhr ist das Dach geschafft und wir wagen uns, trotz Müdigkeit, noch an die Rückseite. Bis zum Sonnenuntergang glänzt auch diese Fläche wieder und wir sind froh und noch müder. Als wir zusammenräumen fragt uns Hannelie, ob wir etwas gegen Pizza einzuwenden hätten. Aber nicht im Geringsten, und wir können noch unseren Salat dazugeben. So sitzen wir dann nach der Dusche bei ihnen draussen und lassen es uns gut gehen. Um neun Uhr ist aber schon Feierabend, denn Jean muss sehr früh raus und wir sind auch froh, wenn wir unsere müden Knochen heute zeitig in die Horizontale strecken können.

Donnerstag, 15.04.2010 – Vanderbijlpark

Für uns war gestern Abend schon klar, das wir heute zumindest für unsere schmerzenden Glieder einen Erholungstag benötigen. Dass wir aber so einen Muskelkater einfangen würden hätten wir nicht gedacht. So setzen wir uns denn, natürlich mit einem Kaffee, folgerichtig hinter unsere Laptops, denn da gibt es noch genug zu tun. Irgendwann sieht Isabella die schwarze Frau wieder vorbeigehen, die sie am Dienstag gefragt hatte, ob wir für ihre Schwester Arbeit hätten. Da Hannelies Putzfrau gerade gekündigt hat, “vermittelt“ sie Isabella heute an Hannelie. Wenn das was wird könnten wir ja vielleicht ins Arbeitsvermittlungs-Business einsteigen... Am Mittag probieren wir uns zur Abwechslung mal mit einem Süppchen zu stärken, bevor wir weitermachen. Später am Nachmittag fahren wir mit Asterix in ein nahes Einkaufszentrum um wieder mal das eine oder andere einzukaufen. Heute gibt es einen sehr späten Nachmittagskaffee, danach können wir gleich mit der Zubereitung des Abendessens beginnen. Wir wollen Jean und vor allem Hannelie heute etwas schonen und lassen die beiden in Ruhe. So gibt’s bei uns wieder einmal ein Nasi mit Salat.

Freitag, 16.04.2010 – Vanderbijlpark

Wir haben zwar immer noch Muskelkater, aber heute müssen wir wieder ran. Erst gibt es aber noch etwas Mailverkehr mit der Schweiz zu erledigen, denn unsere Wohnung soll frisch vermietet werden. So beginnen wir erst gegen elf Uhr damit, das Fahrerhaus von Obelix zu reinigen. Im Verlauf des Vormittags taucht der Gärtner mit seinem Trupp auf, dem wir in Hannelies Abwesenheit das Tor öffnen. Es ist unglaublich, in welcher Geschwindigkeit der Rasen gemäht wird. Einer der Rasenpfleger rennt tatsächlich mit dem Rasenmäher hin und her. Nach zwanzig Minuten ist der Spuk vorbei und es herrscht wieder Ruhe. Bis zur wieder eher späten Mittagspause ist die Reinigung erledigt und am Nachmittag kriegt Obelix noch seine Politur, so dass er wieder fast wie neu glänzt. Einzig die Rückseite des Fahrerhauses und die Stirnwand der Wohnkabine sind jetzt noch auf unserer Liste. Dafür müssen wir aber das Fahrerhaus kippen und das lassen wir für heute sein. Stattdessen putzen wir noch den Technik-Staukasten und versorgen die gereinigten Sandbleche auf dem Dach. Nachdem alles wieder weggeräumt ist gönnen wir uns den gestern von Isabella vorbereiteten Gurkencocktail, schnappen uns dann zwei Bier und setzen uns zu Hannelie um etwas zu gesprächeln. Später kommt dann Jean von der Arbeit und der Abend geht weiter wie er begonnen hat.

Samstag, 17.04.2010 – Vanderbijlpark

Obelix mit gekipptem Führerhaus im Wohnquartier Leider haben wir keine Fünftagewoche und müssen deshalb auch heute wieder an die Arbeit. Die Nachbarn, die sich sicher schon über die komischen Besucher gewundert haben, bekommen etwas geboten, denn wir kippen das Fahrerhaus, damit wir noch die letzten, sonst unerreichbaren Flächen, erreichen können. Thomas mit Jean-Pierre und Willem auf der Couch beim Fernsehen Das Wetter ist uns auch heute hold, obwohl es schon deutlich mehr Wolken am Himmel hat. Kurz nach Mittag können wir die Polier­maschine definitiv weglegen und sind froh, dass wir diesen Teil unseres Unterhalts­programms hinter uns gebracht haben. Da wir wegen des Kippens die Führerkabine leeren mussten, machen wir uns nach unserer Mittagspause gleich hinter die Reinigung deren Inneres, was um halb vier Uhr erledigt ist. Feierabend für diese Woche! Wir machen es uns wieder im Haus unsere Gastgeber gemütlich und balgen mit den beiden Kleinen herum, die uns offensichtlich nicht schlecht mögen. Später am Abend kochen wir uns noch ein Risotto mit dem frisch aus der Schweiz von Isabellas Schwester erhaltenen Safran. Mit Tomatensalat, frisch geriebenem Parmesan und einer Flasche Merlot ein wahrer Schmaus!

Sonntag, 18.04.2010 – Vanderbijlpark

Es ist wirklich erstaunlich, dass wir heute, an unserem Freitag, tatsächlich länger schlafen, obwohl wir gestern eher früh einen Abgang gemacht haben. Wir gehen ein bisschen fernsehen, denn es läuft gerade das Formel1-Rennen von China, das vor allem Jean interessiert. Dazu bekommen wir einen Kaffee serviert, was einen gemütlichen Sonntagsstart ergibt. Wir verzichten auf ein Frühstück, denn wir wollen mit Hannelie und Jean heute auswärts zu Mittag essen. Dafür fahren wir nach Vereeniging zum portugiesischen Restaurant Rio Sol, welches wir mit Gunilla und Wilfried vor knapp drei Monaten schon einmal beehrt haben. Das Wetter ist wunderbar und die Temperatur angenehm um draussen zu sitzen. Auf der angrenzenden Wiese stehen ein Trampolin und eine luftgefüllte Kletterburg, die Jean-Pierre und Willem in ihren Bann zieht. Damit können wir in Ruhe mit Jean und Hannelie das wirklich feine Essen geniessen. Um drei Uhr machen wir uns mit dem Landcruiser, der Afrika schon erfolgreich umrundet hat, auf den Heimweg. Die Wolken haben sich inzwischen etwas aufgeplustert und es sieht fast so aus, wie wenn wir nach knapp zwei trockenen Wochen wieder einmal etwas Regen bekommen. Kaum sind wir zurück beginnt es auch schon zu tropfen, der grosse Regen zieht dann aber nördlich von uns vorbei. Als wir später unseren einen Wassertank mit Wasser und einer Reinigungslösung füllen, haben wir nicht mehr so viel Glück, denn es beginnt nun wirklich zu regnen. Wir ziehen für den Abend wieder in Haus hinüber, wo wir mit Jean und Hannelie unseren traditionellen achtzehnten-Sprudel teilen.

Montag, 19.04.2010 – Vanderbijlpark

Als wir aufstehen hat sich das schlechte Wetter längst verzogen und wir erhalten wieder viele Sonnen­strahlen. Obelix bei Debonairs Pizza Als auch Isabella endlich aus unserem Schlafzimmer klettert gibt es wieder einmal Frühstück, mangels Brot aber “nur“ Cornflakes. Am Vormittag schauen wir, dass wir unser Abwasser los werden und gehen dann im grossen Pick ’n Pay Supermarkt einkaufen. Ein Gewitter zieht auf Bis am Mittag sind wir zurück an unserem Stamm­platz, allerdings mit einem Umweg über eine Pizzeria, wo wir uns eine Pizza holen. Nach dem die verdrückt ist geht’s weiter mit unserem Frühlingsputz, wobei sich Thomas des übel­riechenden Abwassertanks annimmt, während Isabella mit der Innenreinigung unseres MGDs beginnt. Am späteren Nachmittag zieht ein Gewitter auf, das zwar sehr viel Wind, aber nicht sehr viel Regen bringt. Uns bringt es den Feierabend mit einem Bier und einem Avocado-Dip. Nach einer Dusche und einer einfachen, scharfen Chakalaka-Suppe aus dem Beutel gehen wir nochmals hinüber ins Haus, wo wir bei einem Glas Wein draussen auf dem gedeckten Sitzplatz vor allem mit Jean den Abend verplaudern.

Dienstag, 20.04.2010 – Vanderbijlpark

Ein weiterer Arbeitstag in Vanderbijlpark. Zuerst zweifeln wir zwar noch daran, dass wir wie geplant weitermachen können, denn am frühen Morgen trommeln immer wieder Tropfen auf unser Dach. Doch als wir aufstehen sind die Regenwolken entschwunden. Nach Kaffee und Joghurt fahren wir erst einmal in den nahen Spar Supermarkt, denn Isabella möchte gerne die Insektengaze unserer Rollos mit Vorhangstärke behandeln. Wir finden dann zwar nur normale Stärke, doch das sollte auch gehen. Zurück im SE8 genannten Wohnquartier beginnen wir mit der Reinigung unserer Rollos, unterbrochen von einer “kleinen“ Mahlzeit, in der wir fast ein ganzes 400 grämmiges, wirklich feines Brot, das wir im Pick ’n Pay Supermarkt gefunden haben, verschlingen. Da stören nicht einmal Isabella die vielen, sonst ungeliebten Kümmelkörner darin. Am späteren Nachmittag fährt Isabella mit Hannelie nach Sasolburg, wo sie nicht nur die beiden Jungs abholen, sondern auch noch einen Farmladen besuchen. Für uns gibt’s dort scheint’s leckere Joghurts zu kaufen, wir werden es ausprobieren. Als Isabella wieder zurückkommt machen wir noch einen Endspurt, wobei es wieder einmal viel zu spät wird. Bis wir nach der Dusche mit der Zubereitung unseres auch heute einfachen Nachtessens beginnen ist es bereits acht Uhr. Wir haben uns bei unseren Gastgebern vorsichtshalber für heute schon mal abgemeldet. Wir halten uns an ein südafrikanisches Chakalaka, das trotz “mild and spicy“ ganz schön scharf ist. Thomas, der sich heute bereits mit der Reinigung des zweiten Wassertanks beschäftigt hat, muss spät abends nochmals hinaus in die Kälte. Er hat mit Hilfe der Betriebsanleitung des Boilers, der ebenfalls mit der Reinigungslösung gefüllt werden soll, endlich herausgefunden, wie er das Teil entlüften und damit auch entleeren kann. Es geht was bei uns!

Mittwoch, 21.04.2010 – Vanderbijlpark

Nachdem wir gestern unser Schlafzimmer fertig gereinigt haben, steht heute ein Waschtag an. Leintuch und Wolldecke haben wir schon in der Nacht davor gegen das Duvet eingetauscht, denn die Nacht­temperaturen nähern sich langsam der Zehngradmarke. Wir fahren wieder zum Spar Supermarkt, wo sich auch eine Wäscherei befindet, die Hannelie jeweils benützt. Wir füllen gleich vier Maschinen und kaufen uns eine Zeitung, um die Wartezeit zu verkürzen. Nach einiger Zeit finden wir heraus, dass die Maschinen nur mit kaltem Wasser funktionieren, obwohl sie einen Temperaturwahlschalter haben. Isabella ist extrem frustriert und fühlt sich verarscht, denn erfahrungsgemäss wird’s dann nichts mit wirklich sauberer Wäsche. Das vor allem auch, weil wir dafür nicht das richtige Waschmittel dabeihaben. Wie auch immer, wir fahren zurück zu Hannelie und hängen die Wäsche auf. Wenn nur die Wolken, die zwischendurch immer mal wieder ziemlich dunkel werden, keine falschen Fehler machen... Aber wir haben Glück, denn es wird alles trocken, samt dem besonders trägen Molton. Zwischendurch putzen wir noch etwas im MGD-Innern, aber so richtig vorwärts kommen wir heute nicht. Immerhin schreitet auch die Reinigung des zweiten Wassertanks voran, so dass dieses Kapitel hoffentlich bald einmal abgeschlossen werden kann. Zum Znacht gibt’s heute aus dem letzten Paar Cervelats aus Pretoria noch einen Wurst-/Käsesalat. Diesmal haben wir uns wieder ein Stücklein Gruyère geleistet, der mit einem Edamer harmonieren darf. Es schmeckt gar nicht schlecht.

Donnerstag, 22.04.2010 – Vanderbijlpark

Auch heute nichts Neues. Nach dem obligaten Kaffee nimmt sich Isabella der Dusche an. Weil dort nicht beide gleichzeitig arbeiten können weicht Thomas in die Garage aus, damit auch Asterix wieder ein blitzblankes Zuhause hat. Nachdem wir letztes Mal noch vor dem Klebstoff des nicht nur mit Schrauben befestigten Duschfensterrollos kapituliert hatten, machen wir diesmal ganze Arbeit. Das Rollo kommt weg und der Kleber wird so gut wie möglich entfernt. Jetzt können wir auch die Rollogaze endlich richtig reinigen, und das sichtbare Resultat ist eine wahre Freude. Heute kommen wir gar nicht dazu eine Mittagspause zu machen, so sind wir in die Arbeit vertieft. Wir müssen auch schauen, dass wir zeitig Feierabend machen können, denn Hannelie hat uns zum Abendessen eingeladen. So gehen wir für einmal bereits um fünf Uhr unter die Dusche und genehmigen uns anschliessend einen Apéro im MGD, bis Jean nach Hause kommt. Das dauert wie oft ein wenig, aber dann gibt es Pouletschenkel an einer feinen Sauce. Später am Abend treffen dann Pierre und Joy, Jean’s Vater mit seiner Frau, ein. Sie sind aus der Kapregion, wo sie wohnen, zu einer Beerdigung eines Verwandten hierhergefahren.

Freitag, 23.04.2010 – Vanderbijlpark

Unterwegs in Vanderbijlpark Die Vaal Mall Damit wir für das Braai am Abend einen Salat beisteuern können, fahren wir gleich als erstes am Morgen in ein Shopping Center in der Nähe. Das trifft sich gut, denn wir müssen Obelix sowieso noch etwas bewegen, damit der zweite Wassertank gut gespült wird. Als nächstes kommt unser goldwertes Moskitonetz in Behandlung. Zuerst wird es gewaschen und anschliessend mit einem Insektizid behandelt. Das ist vielleicht nicht gerade hautfreundlich, auf jeden Fall aber wirksam. Das behandelte Netz muss zum Trocknen auf einem nichtporösen, beschatteten Boden ausgelegt werden. Der Zaun aus Stühlen um das Moskitonetz Der Sitzplatz des Hauses eignet sich hervorragend dafür und die Kids sind erst noch in der Schule. Unser einziges Problem ist, dass Lara, der Hund von Pierre und Joy, während der Beerdigung, die heute stattfindet, alleine auf dem Grundstück bleibt. So basteln wir mit Stühlen eine abenteuerliche Absperrung, damit der Hund nicht an das ungesunde Netz herankommt. Wir beschäftigen uns weiter mit dem Innern des MGD. In der Küche wollen wir vor allem auch sicherstellen, dass wie keine unerwünschten, kleinen Mitbewohner beherbergen. Seit wir in Sodwana Bay die Ameiseninvasion hatten, sind wir etwas vorsichtig. So geht auch dieser Tag, von einem kleinen Imbiss unterbrochen, vorbei. Am späten Nachmittag beginnt sich das Wetter zu ändern, dunkle Wolken ziehen auf. Das gröbste des Gewitters zieht zwar wieder einmal nördlich von uns vorbei, aber es kühlt deutlich ab. Wir hören allerdings nicht deswegen mit der Arbeit auf, sondern weil wir ja noch einen Salat zu rüsten haben. Wir sind angesichts des heute Erreichten etwas frustriert, denn wir hofften die Küche abhaken zu können. Wie auch immer, am Abend grilliert Jean eine schöne Menge Fleisch und wir schlagen uns die Bäuche voll. Es gibt wie immer eine unterhaltsame Tischrunde, die aber heute etwas früher zu Ende geht, denn der heutige Tag und der gestrige Abend fordern ihren Tribut.

Samstag, 24.04.2010 – Vanderbijlpark

Am Morgen regnet es ziemlich stark und für längere Zeit, erst als wir aufstehen hört der Regen auf. Heute können wir uns nach Kaffee und Joghurt wieder einmal direkt an die Arbeit machen, es gibt drinnen ja noch genug zu tun. Der Trauerbesuch verabschiedet sich am Vormittag wieder, nicht ohne kleinem Motorenproblem an ihrem Land Rover, was Landcruiser-Fahrer Jean natürlich zu ein paar spitzen Bemerkungen veranlasst. Da es so kalt ist wärmen wir uns am Mittag mit einer Suppe, das tut gut. Bis am Abend sind wir ein schönes Stück weiter mit der Reinigung und trotzdem nicht zufrieden. Vor allem die eingebaute Abwasserpumpe frustriert Thomas nach längerem, tadellosem funktionieren wieder einmal. Sie saugt irgendwo Luft an und es gelingt ihm nicht, trotz zweimaligem Ein- und Ausbau, die Undichtig­keit zu beheben. Das frustriert auch Isabella, denn sie muss für den Ausbau jeweils den dicht gepackten Lavaboschrank aus- und wieder einräumen. Schliesslich machen wir doch noch Feierabend und nach einer Dusche entspannen wir uns für einmal mit einem gemütlichen Fernsehabend mit gleich zwei Spielfilmen. Wenn es in Hannelie und Jean’s Haus nur nicht so kalt wäre...

Sonntag, 25.04.2010 – Vanderbijlpark

Sonntag gleich Ruhetag. Wir schlafen automatisch länger und gehen den Tag gemütlich an. Das kalte Wetter lädt auch nicht gerade zum Töfffahren ein, abgesehen davon, dass hier interessante Strecken ja eher Mangelware sind. So sitzen wir mit einem Kaffee vor unseren Lieblingsspielzeugen, den Laptops, und erledigen dies und das (Thomas) oder suchen Fotos für den Reisebericht (Isabella) aus. Es ist bereits nach Mittag als Isabella ein feines Omelette mit Pilzen macht. Den Nachmittag verbringen wir in der selben Art wie den Vormittag, bis wir am Abend ein einfaches Nachtessen bereiten. Es gibt Reis mit Spinat, denn wir schleppen schon seit Westafrika eine Büchse von dem grünen Kraut mit uns herum. Das Ablaufdatum liegt schon knapp ein Jahr zurück, aber der Spinat schmeckt noch ganz anständig.

Montag, 26.04.2010 – Vanderbijlpark

Wir sind gestern noch viel zu lange an den Computern gesessen, trotzdem gibt es kein Pardon: Zurück an die Arbeit! Wir müssen ein bisschen planen, damit wir im doch recht engen MGD bei der Arbeit aneinander vorbeikommen. Isabella macht die Toilettenschränke sauber, Thomas bringt in der Küche den Chromstahl samt Herd wieder auf Hochglanz. Wieder in Vanderbijlpark unterwegs Dann gibt’s sozusagen einen Seitenwechsel, Thomas bearbeitet die WC-Schüssel und Isabella putzt die letzten MGD Innenflächen. Am frühen Nachmittag, das Mittagessen ist heute irgendwie untergegangen, fahren wir mit Obelix wieder eine Runde, denn unsere Abwassertanks sind randvoll. Die Zufahrt zu Jean und Hannelies gesichertem Wohnquartier Beim Leeren zeigt sich leider, dass die Abwasserpumpe nun noch schlechter saugt als vor der Demontage und so nicht mehr taugt; es ist also ein weiterer Ausbau angesagt. Anschliessend fahren wir Einkaufen, denn das eine oder andere ist uns ausgegangen und gewisse Sachen für den bevorstehenden Aufbruch werden gebunkert. Zurück an unserem Standplatz an der Swartbergstrasse machen wir noch einen letzten Effort. Der Bereich der Sitzgruppe ist sozusagen der Schlusspunkt der Innenreinigung, abgesehen vom Fussboden, der dann ganz, ganz zum Schluss noch drankommt. Damit wir in unserem Keller Platz für neue Büchsenvorräte kriegen, öffnen wir eine grosse Büchse Hero-Ravioli, auch die mit längst abgelaufenem “Zu verbrauchen bis...“-Datum. Wir verfeinern sie mit Zwiebeln und Knoblauch und haben trotzdem wieder ein schnelles Nachtessen. Da können wir ja noch hinüber zu Jean und Hannelie, um ein wenig mit ihnen zu plaudern. Aus dem “ein wenig“ wird dann ein langer, langer Abend mit viel, zuviel Wein, der erst um zwei Uhr morgens endet...

Dienstag, 27.04.2010 – Vanderbijlpark

Nach dem gestrigen Abend stehen wir mit etwas schwerem Kopf auf, aber wir müssen halt wieder an die Arbeit. Die versprochene Wetterbesserung lässt leider auf sich warten. Im Gegenteil, der Wetterdienst hat seine Prognose auf den Kopf gestellt, denn jetzt will er plötzlich nichts mehr von schönem Wetter wissen. Nach dem obligaten und heute morgen auch nötigen Kaffee gibt’s vorerst wieder Arbeitsteilung: Thomas nimmt sich einmal mehr den Kühlschrank zwecks Abtauen vor, während sich Isabella der ersten unserer sechs Alu-Stauraumboxen widmet. Nach drei Kisten ist Halbzeit, der Pausentee samt Käseplatte, Salami und dem feinen Brot vom Pick ’n Pay Supermarkt ist angesagt. Am Nachmittag machen wir uns zusammen noch hinter die restlichen Boxen, aber das Wetter verdirbt uns den redlich verdienten Erfolg. Beim letzten Schrank muss Thomas forfait erklären, denn zum stärker werdenden Regen gesellt sich auch noch die Dämmerung. Na, dann gibt’s halt morgen einen Quick Win, wenn uns das Wetter nicht wieder im Stich lässt. Auch heute begnügen wir uns mit einem schön wärmenden Süppchen zum Znacht, denn wir haben ja am Mittag reichlich zugelangt.

Mittwoch, 28.04.2010 – Vanderbijlpark

Am Morgen überrascht uns draussen dicker Nebel. Das lässt immerhin auf besseres Wetter hoffen, denn bei Regenwetter gibt es normalerweise keinen Nebel. Der graue Schleier löst sich bald auf und wir sehen zwar wieder Wolken, aber es sieht definitiv besser aus. Wenn nur nicht alles so feucht wäre, draussen. Trotzdem geht’s an die Arbeit. Thomas erledigt noch schnell die Restanz von gestern, während Isabella mit der Pflege aller Schlösser beginnt. Die haben es wieder einmal bitter nötig, denn nichts wäre ärgerlicher, als ein Schloss das nicht mehr funktioniert. Thomas steigt aufs Fahrerhausdach, wo er das Staufach in der Reservepneu­halterung trockenlegt und dabei einen kleinen Pilzgarten entfernen muss. Die Reifenabdeckung, die in letzter Zeit unter all den Ästen und Dornen arg gelitten hat, wird mit Elefanten­klebeband so gut es geht zusammengeflickt. Auf dem Kabinendach muss er zuerst einen grossen See trockenlegen bevor er etwas machen kann, denn hier stehen wir für einmal so gerade, dass das Wasser nicht vom Dach rinnt. In der Mittagspause verdrücken wir den Rest des feinen “Pain au Levin“, ganz gewöhnlich mit Butter und Konfi. Danach putzt Isabella unsere Fenster richtig mit Ajax Glasrein oder so, etwas das wir auch schon ewig nicht mehr gemacht haben. Thomas beschäftigt sich mit hundert Kleinigkeiten, ein deutliches Zeichen, dass die Putzerei langsam aber sicher zu Ende geht. Heute war es wirklich angenehm draussen zu arbeiten. Meist schien die Sonne und es war deutlich angenehmer als die letzten Tage. Um sechs Uhr ist Feierabend, wir genehmigen uns gleich eine Dusche, das Bier fällt aus. Anschliessend gibt’s Spaghetti Bolo mit einem grünen Salat, etwas das wir schon lange nicht mehr hatten. Da wir noch einigermassen früh dran sind, abgesehen davon, dass der Abwasch liegen bleibt, gehen wir noch auf eine Runde zu Hannelie und Jean, wo wir noch einige gute Tipps für die Ostroute bekommen. Heute sind wir aber vernünftiger als auch schon und verabschieden uns nicht so spät. Es ist ja schliesslich auch mitten unter der Woche.

Donnerstag, 29.04.2010 – Vanderbijlpark

Eigentlich hatten wir ja nicht gedacht, dass wir soo lange in Vanderbijlpark bleiben. Die Putzerei ist zwar jetzt grösstenteils geschafft, aber es gibt doch noch das eine oder andere zu erledigen. Das Wetter zeigt sich heute wieder von der besten Seite, es sind nur wenige Wolken am Himmel. So fällt die Arbeit, vor allem die draussen, bedeutend leichter. Isabella kann sich nun wieder der Homepage widmen, für Thomas ist heute Pumpen-Tag. Zum ersten Mal zickt unsere Frischwasserpumpe ein wenig, deshalb wird sie demontiert. Ausser einigen Partikeln im Zulauffilter und einem ganz feinen Lehmbelag ist allerdings nichts auffälliges zu finden. So wird sie einfach gründlich gereinigt und wieder zusammengesetzt. Die Abwasserpumpe macht weiter mit ihrem gemeinen Spiel. Eingebaut saugt sie Luft, im ausgebauten Zustand funktioniert sie beim Testlauf tadellos. Da bleibt Thomas etwas ratlos. Er demontiert die Pumpe zusammen mit der mobilen Abwasserpumpe, denn er möchte das zentrale Teil der beiden tauschen. Das geht aber nicht so einfach, weil sich der Schlauchadapter der mobilen Pumpe nicht ohne weiteres entfernen lässt. So ersetzt er wenigstens die Dichtungen der Motorwellen, denn die sehen auch nicht mehr ganz so gut aus. Nach dem Zusammensetzen der beiden Pumpen funktionieren sie wenigstens nicht schlechter als vorher. Ob sie aber wirklich wieder taugen, werden wir erst sehen, wenn wir die Abwasser­tanks das nächste Mal leeren. Am Nachmittag geht Isabella mit Hannelie rasch einige der feinen Joghurts im Farmladen kaufen und kümmert sich anschliessend weiter um unser leibliches Wohlergehen. Sie bereitet ihre geheimen Kräutermischungen zu und kocht das Nachtessen vor, damit wir nachher rascher essen können. Thomas macht heute vor Sonnenuntergang Feierabend, so reicht es wieder einmal für ein Bier mit Dip und Chips. Später gibt’s dann den vorgekochten Teigwaren-Gemüseeintopf “Bandiagara“, der genau so lecker wie an seinem Erfindungsort in Mali schmeckt. Jean kommt heute wieder einmal ziemlich spät von der Arbeit zurück, so dass wir für heute von einem Besuch bei ihnen absehen und dafür selber früh zu Bett gehen.

Freitag, 30.04.2010 – Vanderbijlpark

Oje, was für eine Nacht. Thomas schläft ganz und gar nicht gut, eigentlich hat er das Gefühl, überhaupt nicht geschlafen zu haben. Leicht herbstliche Stimmung Mit seinem ewigen Gerangge weckt er natürlich auch Isabella, der es um fünf Uhr verleidet und die darum aufsteht um an den Laptop zu sitzen. Eine Erkältung scheint im Anzug zu sein, denn Thomas hat leichtes Kopfweh und Temperatur. Verwirrende Strassensignalisation Um neun Uhr gehen wir trotzdem auf grosse Einkaufstour, denn wir wollen so viel wie möglich an Vorratseinkäufen bereits hier erledigen. Wir können den grössten Teil auf unserer Einkaufsliste abhaken, aber dafür benötigen wir auch rund sechs Stunden. Unter anderem können wir einen Zurrgurt kostenlos bei einem Zelt-, Baldachin-, Storen- und was auch immer Hersteller frisch nähen lassen. In einem Baumarkt finden wir sogar eine Ersatzschraube für die aus Asterix’ GPS-Halterung heraus­vibrierte Originalschraube. Zurück im Wohnquartier beginnt Isabella nach einem Kaffee mit der grossen Aufgabe, all die Vorräte unterzubringen. Thomas kann ihr dabei nicht helfen, denn das ist absolute Chefsache... Er füllt dafür inzwischen den leeren Wassertank, denn Hannelie und Jean haben hier sehr gutes Wasser. Am Nachmittag haben wir vor der Vaal Mall an Obelix’ Scheibenwischer einen Zettel mit der Telefonnummer eines schweizer Ehepaares gefunden, das im schweizer Winter hier in der Nähe in ihrem Haus lebt. Als wir anrufen werden wir von ihnen eingeladen, zu ihnen zu kommen. Leider sind wir für das Wochenende schon ausgebucht und am Montag sind wir gehauen oder gestochen unterwegs nach Pretoria. Nach einer schön wärmenden Dusche gibt’s wieder einmal einen Salat Matmata, allerdings auf Wunsch von Thomas mit einer schön warmen Bouillon mit Suppenperlen aus der Migros als Vorspeise.

Samstag, 01.05.2010 – Vanderbijlpark

Thomas mit Erkältungstee und Laptop im Bett Wenigstens schläft Isabella in dieser zweiten Erkältungsnacht von Thomas ein Stück besser. Als es langsam Zeit ist aufzustehen beginnt es zu regnen, und das immer stärker. Das wird dann wohl nichts mit unserem hehren Plan, eine ganze Liste von kleinen Dingen, viele davon draussen, zu erledigen. Thomas bleibt gleich im Bett, ausstaffiert mit einem Erkältungs­tee und seinem Laptop. Isabella hat noch einiges von den gestrigen Einkäufen zu verstauen, was zu Thomas’ grossem Erstaunen tatsächlich auch problemlos gelingt. Im Verlauf des Vormittages hört der Regen dann doch langsam auf und wir essen Frühstück. Leckeres Abendessen bei Familie Visser Ja es wird sogar noch besser, denn der Himmel klart langsam auf und es trocknet ab. Wir können unerwarteterweise doch noch den weitaus grössten Teil der Punkte auf der Liste abhaken. Thomas geht noch schnell mit Asterix auf eine Runde, in erster Linie um zwei Petflaschen voll Benzin zu kaufen, damit wir unseren Generator testen können. Der brummt denn auch wieder, wie er soll und wir sind zufrieden. Asterix steigt wieder in die Garage, gerade rechtzeitig, bevor er von neuem Regen wieder nass wird. Genug für heute. Wir räumen zusammen, denn Hannelie und Jean haben uns für heute ja zum Braai eingeladen. Erst sitzen wir noch draussen, doch es ist kalt und wir sind froh, dass wir drinnen essen können. Da Thomas nicht wirklich fit ist und kaum sprechen kann, gehen wir zeitig hinüber zu Obelix, wo Thomas gleich unter die Bettdecke kriecht.

Sonntag, 02.05.2010 – Vanderbijlpark

Gemütliche Picknick-Atmosphäre Heute Morgen ist wieder schönes Wetter und wir schlafen etwas länger. Am Vormittag bekommen die beiden Besuch von einem potentiellen Afrikafahrer und seiner Frau, die Informationen für eine Reise wie die von Jean und Hannelie, aber mit dem Motorrad, suchen. Thomas macht beim Fussball mit Er möchte in zwei Monaten zusammen mit seinem Sohn Zentral- und Westafrika durchqueren, ein ganz schön ambitioniertes Ansinnen. Am späten Vormittag fahren wir zu einer Farm “in der Nähe“, was hier rund 20km entfernt heisst. Hier findet ein Picknick statt, zu dem wir auch eingeladen sind. Alles ist gut organisiert, jede Familie kriegt ihren vollständig ausgerüsteten Picknick-Koffer, der sogar eine Decke für den Rasen beinhaltet. David, Beatrix, Hannelie, Jean und der Gastgeber Zum Glück macht Petrus mit und es ist ganz angenehm draussen im Schatten eines Baumes zu sitzen und etwas zu essen. So geniessen wir einen ruhigen Nachmittag, an dem wir zwischenzeitlich zum Babysitter von Hannelies Schwester Kleinstem avancieren, der zwar meistens ein ernstes Gesicht macht, uns aber ganz gut mag. Thomas als Mathew’s Babysitter Als die meisten Gäste schon gegangen sind und es doch noch einige Tropfen zu geben scheint, dislozieren wir auf die gedeckte Terrasse des Farmhauses. Die Gastgeber machen, wie könnte es anders sein, ein Braai mit viel Fleisch und Chnoblibrot, gar nicht schlecht. Inzwischen ist es aber ziemlich kalt geworden und uns ist es recht, dass wir um zehn Uhr gefragt werden, ob wir langsam zurück nach Vanderbijl­park wollen. Da Thomas heute wegen seiner Erkältung keinen Tropfen Alkohol angerührt hat, andererseits im Verlaufe des Tages aber doch die eine oder andere Flasche Wein geleert wurde, übernimmt Thomas das Steuer des Landcruisers und bringt alle gesund wieder nach Hause. Wir trinken noch einen Kaffee im Haus und Jean spielt den Überraschten, dass wir morgen abreisen wollen, obwohl wir das bereits so angekündigt hatten. Er versucht uns noch einen Tag abzuringen, damit sie eine richtige Abschiedsparty machen können. Wir lassen ihn bis morgen mal noch etwas zappeln, denn wer weiss schon, was morgen ist?

Montag, 03.05.2010 – Vanderbijlpark

Schon wieder beginnt es auf das Dach zu klopfen, als es Zeit ist aufzustehen. Als wir die Rollos öffnen sieht es draussen wirklich nach traurigstem Regenwetter aus. Thomas schläft schon wieder etwas besser und hat auch keine Temperatur mehr. Dafür hatte nun Isabella eine schlechte Nacht, und heute morgen hört sie sich deutlich erkältet an. Gestern war es zum Schluss einfach zu kalt, um draussen zu sein und so haben wir nun die Bescherung. Aber es hilft alles nichts, wir müssen vorwärtsmachen. Hunger haben wir zwar nicht gross, es gibt nur ein Joghurt zum ... Tee. Wir fahren wie versprochen zu Jean ins Geschäft, wohin uns Hannelies Schwester gestern beim Picknick zum Kaffee eingeladen hat. Wir treffen dort alle drei, Beatrix, ihren Mann David und auch Jean. Da die Firma, “Highpoint Vacuum Rentals“, im weiteren Sinn ein metallverarbeitender Betrieb ist, wird die Fertigung einer Ersatz-Abdeckklappe für unseren Grauwasserablass in Angriff genommen. Währenddessen zeigen wir Beatrix und David einige Fotos aus unserer Homepage, von denen vor allem unser Desaster in Lagdo seine volle Aufmerksamkeit erhält. Obelix’ Vorderreifen werden getauscht Kurz nach Mittag fahren wir zum nahen Reifenhändler, denn wir wollen unsere beiden vorderen Pneus untereinander tauschen lassen. Der Grund dafür ist, dass der linke Vorderreifen an der Aussenkante einen viel zu starken Abrieb hat, etwas, das Thomas zu denken gibt. Bevor der Wechsel aber vonstatten gehen kann, müssen sie erst noch einen funktionierenden Wagenheber auftreiben, der Obelix’ Vorderachslast auch zu tragen vermag. Das dauert wieder einmal ein wenig. Immerhin erbarmt sich der Vorarbeiter der frierenden und hustenden Isabella, und offeriert ihr eine Tasse heissen Tee. Nach eineinhalb Stunden ist es geschafft und zum Trost bekommen wir sogar noch eine Musik-CD geschenkt. Allerdings ist nicht alles eitel Sonnen­schein, denn der teure Stahlwille Drehmomentschlüssel, mit dem wir unsere Radschrauben jeweils selber auf den richtigen Sitz festziehen, scheint einen Getriebeschaden zu haben. Ein Arbeiter, David und Thomas begutachten die fertige Abdeckung Mal schauen, ob Stahlwille in Johannesburg eine Vertretung hat, wo wir das Werkzeug auch kurzfristig reparieren lassen könnten. Zurück bei “Highpoint Vacuum Rentals“ ist unsere Abdeckung inzwischen fertig geworden. Die neue Abdeckung sieht edel aus Man räumt sogar extra einen Teil der Werkstatt frei, damit sie bei diesem Hudelwetter, es giesst immer wieder, den Deckel im trockenen montieren können. David, der Chef, legt selber Hand an. Er ist allerdings etwas schockiert, als er sieht, dass das schwere Edelstahlteil direkt an den aus GfK bestehenden Abwassertank angeschraubt werden soll. Es beruhigt ihn auch nicht wirklich, als ihm Thomas erklärt, dass alle diese Teile eigentlich mehr verklebt als verschraubt sind und wir den ultimativen Klebstoff Sikaflex dabei haben. Obelix fährt aus der Werkstatt, endlich gibt’s Feierabend Auf jeden Fall verdeckt, etwas nach dem eigentlichen Feierabend, die Klappe den Abwasserschieber und es sieht wieder so aus, wie es sein soll. Obwohl Davids Angestellte Edelstahl verarbeitet haben und sie noch verschiedene Kleinteile im Baumarkt kaufen gehen mussten, dürfen wir nichts bezahlen. Thomas mit Willem Wieder einmal sind wir beinahe sprachlos ob soviel südafrikanischer Grosszügigkeit. Wir bedanken uns so gut wir können, verabschieden uns von David und fahren ganz vorsichtig zurück, damit wir die Abdeckung, solange der Kleber noch nicht ausgehärtet ist, nicht doch noch verlieren. Wir haben Jean gestern mehr oder weniger versprochen, dass wir noch eine Nacht bleiben, wenn wir die Abdeckung heute kriegen. Allerdings gibt’s nun doch kein Braai, dafür ist es einfach zu garstig, sondern ein feines Pastagericht, das Hannelie zubereitet. Nach dem vergangenen Wochenende sind wir alle ein wenig angeschlagen, so dass männiglich froh ist, zeitig in die Horizontale zu kommen. Isabella schläft schon nach kurzer Zeit, während Thomas noch ein paar Worte in den Laptop hämmert.

Dienstag, 04.05.2010 – Pretoria

Obelix hinterlässt nach vier Wochen Reifenspuren Heute ist das Wetter wieder etwas netter zu uns, abgesehen davon, dass es für uns erkältete Seelen einfach zu kalt ist. Wir verabschieden uns von unserer Gastfamilie, die natürlich schon vor uns auf dem Sprung ist. Wir packen zusammen und fahren für unsere Verhältnisse auch recht früh los. Zurück zu Johannesburgs Autobahnbaustellen Hannelie winkt uns noch nach, genauso wie die Sicherheitsleute am Eingangstor der Siedlung, als wir ihnen erklären, dass wir nun nicht mehr zurückkommen werden. Als allererstes fahren wir in die nächste Drogerie, um uns einen Hustensirup zu kaufen. Dann geht’s eine Stunde nordwärts, wo wir nach einem Monat wieder die unendlichen Autobahn­baustellen rund um Johannesburg befahren dürfen. In Isando gibt es einen auf Landkarten spezialisierten Laden, der gemäss Hannelie auch die weitaus grösste Auswahl an Reise­führern haben soll. Maps 4 Africa: Gut sortiert, aber nicht gut genug für uns Bücher über den Sudan und Ägypten finden wir dann zwar nicht, immerhin aber eine Strassenkarte für Ägypten. Bei der ehemaligen Formel1-Rennstrecke Kyalami liegt der Hauptsitz des südafrikanischen Automobilverbandes, der die sogenannte “Comesa“-Versicherung, die für praktisch ganz Ostafrika gültig sein soll, ausstellt. Es stellt sich aber heraus, dass sie für grosse Kaliber wie Obelix keine Versicherung machen, und auch die von uns gewünschte Deckungsdauer von einem Jahr lässt die Dame am Schalter die Augenbrauen zusammenziehen. So lassen wir es dann halt bleiben. Ganz in der Nähe liegt auch das Nikon-Servicezentrum, eines von genau zweien in ganz Afrika. Das andere liegt in Kairo... Wir haben zur Zeit nur ein kleines Problem mit der Kamera: Der Griffgummi des Objektivs hat sich gelöst und stört beim Hantieren mit dem Apparat. Wir sind guter Hoffnung, dass sich das in vernünftiger Zeit flicken lässt. Militärmaschine über Centurion im Anflug auf den Waterkloof Flughafen bei Pretoria Wir werden aber enttäuscht, denn das Ersatzteil ist nicht am Lager und müsste erst in Europa bestellt werden. Nikon macht ja gute Kameras, aber vielleicht sollte man angesichts dieses Services Afrikareisenden doch raten, lieber eine andere Kameramarke ins Auge zu fassen. Immerhin bieten sie uns an, sofort eine provisorische Reparatur zu machen, und dies erst noch kostenlos. Unsere nächste Station ist Cohen Gas in Centurion, wo wir schon im Januar unsere Gasflasche füllen konnten. Wieder kümmert sich der gleiche freundliche Spezialist um uns. Heute füllen wir nicht nur die leere, sondern gleich auch noch die angefangene Flasche. Andrang an der Tankstelle Als letztes haben wir heute noch “Diesel tanken“ auf der Liste, denn auf morgen ist eine happige Steuererhöhung auf Treibstoffe angesagt. Eine der günstigsten Tankstellen liegt gleich neben der deutschen Metzgerei und entsprechend gross ist dort denn auch der Andrang. Obwohl der Most so schon fast der teuerste seit zwei Jahren ist, füllen wir beide Tanks randvoll. Isabella geht während des Tankens noch schnell in die Metzgerei, damit wir wenigstens wieder ein paar Cervelats im Kühlschrank haben. Quer durch Pretoria fahren wir zum Fountains Valley Caravan Park, wo wir uns diesmal an die selbe Stelle wie im April letzten Jahres stellen. Gleich darunter steht ein als Wohnmobil aufgebauter Landcruiser mit holländischen Nummernschildern. Wir wechseln einige Worte mit dem Ehepaar, bevor es ganz dunkel wird. Sie haben wesentlich weniger Zeit als wir zur Verfügung und haben darum von Ghana nach Südafrika verschifft. Morgen machen sie sich auf Richtung simbabwische Grenze. Wir machen uns auf in die Küche, wo ein Paar Cervelats gleich wieder aus dem Kühlschrank kommt und geschnetzelt zusammen mit Kartoffeln in der Bratpfanne landet. Dazu gibt’s noch einen Tomatensalat und fertig ist das Nachtessen.

Mittwoch, 05.05.2010 – Pretoria

Obwohl wir uns erst wieder an den Lärm von der nahen Strasse gewöhnen müssen und unsere Erkältung hartnäckig mit uns bleibt, schlafen wir recht gut. Auch heute lacht die Sonne wieder vom Himmel, das ist wenigstens etwas fürs Gemüt. Wir haben noch einiges zu erledigen, vor allem administrativ. Das ergibt dann einen weiteren Tag, der nur so vorbeirauscht. Doch unser Nachtessen lassen wir uns nicht stehlen, es wird wieder richtig gekocht. Isabella hat gestern in der deutschen Metzgerei zusammen mit den Cervelats noch Schweinsfilet gekauft. Daraus macht sie ein Geschnetzeltes an einer Pilzrahmsauce, was nicht nur uns, sondern natürlich vor allem Idefix begeistert.

Donnerstag, 06.05.2010 – Pretoria

Stilleben aus dem MGD Unser Platz im Fountains Valley Caravan Park, diesmal wieder trockener Statt dass wir heute viel schreiben, bitte einfach den gestrigen Tag nochmals nachlesen. Na gut, wir haben am Abend, sehr zum Leidwesen von Idefix, natürlich nicht dasselbe gegessen wie gestern. Falls es trotzdem interessiert: Isabella hat wieder einmal etwas fleischloses gekocht, einen Gemüse Reis “Bobo“. Uns hat’s geschmeckt und Idefix hat gehadert.

Freitag, 07.05.2010 – Pretoria

Heute wollen wir alles das einkaufen, was uns noch fehlt. Damit wir auch zeitig auf die Piste kommen stellen wir sogar den Wecker auf sieben Uhr. Allerdings sind wir beim Aufstehen auch nicht fitter als in den letzten Tagen, denn die Erkältung hält sich wirklich hartnäckig. Unterwegs in Pretoria beim Menlyn Einkaufszentrum So wird es dann doch halb zehn Uhr bis wir unser Camp verlassen. Als erstes fahren wir ins grosse Menlyn Einkaufszentrum, wo wir wie gewohnt in der Anlieferung parkieren. Wir haben wie immer etwas Mühe, uns im Komplex zurechtzufinden, stehen aber trotzdem bald vor dem gesuchten Tauchladen, damit Thomas eine neue Taucherbrille kaufen kann, nachdem er sie ja in Sodwana Bay verloren hat. Eine anständige Brille geht aber ganz schön ins Geld... Ganz schön ins Geld geht auch der Einkauf im Supermarkt, wo wir unter anderem fast zwei Kilo von unserem Lieblingskaffee kaufen. Es ist bereits früher Nachmittag, als wir die Mall wieder verlassen. Es hört einfach nie auf mit den Baustellen... Eine der wenigen Dinge, die wir nicht gefunden haben sind die fehlenden Reisebücher über den Sudan und Ägypten, aber das war auch nicht anders zu erwarten. Wir fahren noch in ein anderes Shoppingcenter in Irene, in dem eine andere Supermarktkette mit teils anderen Produkten vertreten ist. Doch bevor wir uns einen Einkaufswagen schnappen, wollen wir endlich mal etwas essen. Die monströsen Gebäude der University of South Africa in Pretoria im letzten Sonnenlicht Wir entscheiden uns, doch noch mal eine richtig südafrikanische Gastroeigenheit, eines der Steakhäuser der Spur-Kette, zu besuchen. Vom geschäftstüchtigen Kellner lassen wir uns gleich fritierte Champignons mit Tartarsauce als Vorspeise aufschwatzen. Es gibt eine riesige Portion, doch unsere Begeisterung hält sich in Grenzen. Ansonsten halten wir uns an Ham- respektive Chickenburger, die gar nicht übel sind und mit Pommes und fritierten Zwiebelringen daherkommen. Das ist dann also unser kombiniertes Mittag- und Abendessen, nachmittags um vier Uhr. Nachdem auch der Pick ’n Pay Supermarkt erledigt ist, steuern wir wieder Pretoria an, wo wir kurz vor Sonnenuntergang, der jetzt schon deutlich vor sechs Uhr ist, wieder im Fountains Valley ankommen. Isabella ist noch heftig mit Vorräte einräumen beschäftigt und den Rest des Abends gibt’s noch Arbeit an den Laptops, denn wir sind mit unserem Reisebericht Südafrika noch ziemlich im Rückstand.

Samstag, 08.05.2010 – Pretoria

Eine weitere Erkältungsnacht liegt hinter uns, aber es gab schon schlimmere. Thomas hat gar das Gefühl, dass er nun auf dem Weg der Besserung ist. Das Wetter ist weiterhin ein Aufsteller und heute ist es am Morgen auch weniger kalt. Wir arbeiten weiterhin drinnen, halt bei Tee statt Kaffee. Isabella geht ihrem Hauptberuf nach, nämlich Fotos für den Reisebericht auszusuchen, während Thomas mal schaut, wie es mit der Verfügbarkeit von Camps im Krügerpark ab der nächsten Woche steht. Isabella ist natürlich auch nach dem verspäteten Frühstück weiterhin hinter dem Laptop. Thomas darf wieder einmal nach draussen. Wir machen wieder einmal Käsefondue Seine Aufgabe ist allerdings auch nicht gerade toll, denn er darf den Vogel­dreck der vielen Vögel, die unser MGD in den letzten Tagen als Toilette missbraucht haben, entfernen. Vogeldung ist ja bekanntlich ziemlich aggressiv und wir wollen unseren frisch polierten Lack schonen. Irgendwann kommen wir auf die Idee, dass wir unser Fondue gescheiter jetzt, wo es abends kühl ist, essen. Also macht Thomas noch schnell zwei Brötchen, denn das südafrikanische Brot ist definitiv nicht fonduetauglich. Die Käsesuppe schmeckt vorzüglich. Wir verzehren sie wieder am Kochherd stehend, begleitet von schweizer Volksmusik aus der Stereoanlage. Kalt ist es allerdings ganz und gar nicht. Die Brotbackerei und das Köcheln des Fondues treiben die Raumtemperatur im MGD bis über 29 Grad hinaus. Was für ein Unterschied zum letzten Mal, als wir das Fondue mit Louise und Milan im Kalagadi Transfrontier Park draussen bei Temperaturen um den Gefrierpunkt genossen.

Sonntag, 09.05.2010 – Pretoria

Moderne Sanitäranlagen im Fountains Valley Caravanpark Isabellas Rose Wenn die Bären nicht nach dem Honigtopf verlangen würden, so merkte niemand, dass heute Sonntag ist. Wir schlafen zwar wieder etwas länger, aber sonst sind wir beide schon bald mit der Homepage beschäftigt. Um zwölf Uhr ist unser Hunger gross genug, dass wir das zweite Brötchen, das gestern gebacken wurde, auf den Frühstückstisch bringen. Es schmeckt herrlich zusammen mit Butter und Honig. Der Tag geht wieder mal im Nu vorbei. Zum Znacht gibt’s mehr von Idefix’ Leibspeise, Schweinsfilet, heute als Medaillons an einer Pilzrahmsauce. Dazu brät Isabella kleine Kartoffeln in der Pfanne und es gibt einen Eisbergsalat. Heute sind einmal alle mit dem Essen zufrieden. Danach sitzen wir nochmals und entschieden zu lange an unseren leuchtenden Kisten.

Montag, 10.05.2010 – Nelspruit

Isabella und Andre Es ist kaum zu glauben: Kaum sind wir im Bett, beginnt es doch tatsächlich zu gewittern. Es regnet weiter bis am Morgen und als wir aufstehen fragen wir uns, ob die Regenzeit in Südafrika denn dieses Jahr nie mehr aufhören will. Um halb acht Uhr hört sie zumindest für heute auf. Andre, ein ehemaliger Arbeitskollege von Isabella von South African Airways kommt noch rasch zu Besuch. Sozusagen in letzter Sekunde haben wir dieses Rendezvous noch arrangiert, wo wir doch so lange Zeit gehabt hätten. Die N4 kurz vor Witbank Nach einer Stunde muss er, es ist ja schliesslich Montag, zur Arbeit und wir essen Frühstück und packen zusammen. Den heutigen Tag vermerken wir als den offiziellen Start unserer Rückreise gen Norden, obwohl wir ja noch einige Tage in Südafrika bleiben werden. Wie immer müssen wir noch ein paar Sachen einkaufen, darunter natürlich auch ein paar Cervelats und Bratwürste in der Alma Metzgerei. Dann geht es endlich ostwärts übers Highveld und wer gerne wissen möchte was es da spannendes zu sehen gibt, der kann den Reisebericht vom 22.4.2009 in Südafrika (II) nachlesen. Auch typisch für Südafrika: Abgelaufene Ware in den Gestellen der Supermärkte Die Autobahn­gebühren haben in einem Jahr allerdings um 5,5% aufgeschlagen. Immerhin hat sich der Regen wie ein Gespenst verflüchtigt und wir düsen bei schönstem Wetter dahin. Die kurze Nacht zeigt nach rund 100km ihre Wirkung, wir sind beide etwas müder als auf der Strasse gesund ist. Kohlezeche bei Middelburg Darum machen wir in Witbank einen Espresso-Stopp und ...kaufen nochmals ein paar Dinge ein. Der Espresso tut seine Wirkung, jede Müdigkeit ist verflogen. Das ist auch gut so, denn laut GPS werden wir es erst nach Einbruch der Dunkelheit nach Nelspruit schaffen. Damit es nicht zu spät wird drückt Thomas für einmal etwas mehr auf die Tube als gewöhnlich. Sandra und Kobus, die wir am Sonntag vor einer Woche in Vanderbijlpark kennen­gelernt hatten, haben uns spontan zu sich nach Nelspruit eingeladen, wenn wir auf dem Weg in den Krüger Park dort vorbeikommen. Ländliche Szenerie bei Belfast Leider sind sie aber erst morgen wieder zu Hause und haben darum für uns kurzerhand eine Ersatzunterkunft organisiert. Zwischen Belfast und Machadodorp Wir werden an einer Tankstelle in Nelspruit von Irma und ihrer Tochter erwartet und sogleich ins Schlepptau genommen. Sie lotst uns zu ihrer Farm, auf der sie und ihr Mann Jurie Rinder züchten, Zuckerrohr, Orangen, Macadamianüsse und Sojabohnen anbauen. Das letzte Stück führt über einen engen, holprigen Feldweg und wir müssen ganz schön aufpassen, dass wir in engen Kurven nichts mitnehmen. Es geht bereits gegen sieben Uhr und wir werden gleich ins Haus gebeten. Die Strasse führt hinunter ins Lowveld Dort kriegen wir zur Begrüssung erst mal ein kühles Bier, das wir trotz unserer noch nicht ganz besiegten Erkältung gerne annehmen. In der Dunkelheit unterwegs in Nelspruit Das war’s aber noch nicht, nein, wir kriegen gleich auch noch ein feines Nachtessen vorgesetzt, für das die Familie wohl extra auf uns gewartet hat. Das ist einmal mehr diese unglaubliche, südafrikanische Gastfreundschaft, mit der wir in letzter Zeit richtiggehend verwöhnt wurden. Wir plaudern noch ein wenig mit unseren Gastgebern und verziehen uns dann gelegentlich ins MGD. Wenn wir nicht unser eigenes, gemütliches Zuhause dabei hätten, so würde uns eine ganze Wohnung zur Verfügung stehen. Wir lassen es uns aber trotz der fortgeschrittenen Stunde nicht nehmen, auf den gelungenen Start unsere Rückreise mit einem Glas Schaumwein, den uns Andre heute morgen unter anderem mitgebracht hat, anzustossen.

Dienstag, 11.05.2010 – Krüger Nationalpark-Crocodile Bridge

Die Gärtnerei der Farm, im Englischen treffend Nursery genannt Jurie packt uns Orangen in einen Sack Obwohl wir ja gestern abend zeitig im MGD waren, sind wir einfach nicht ins Bett gekommen. Es gibt halt noch soo viel zu tun. So sind wir dann immer noch nicht ausgeschlafen, als wir um halb acht Uhr aufstehen. Eine Stunde später gehen wir ins Haus hinüber, wo uns Jurie, der extra von der Arbeit zurückgekommen ist, bereits für das Frühstück erwartet. Die Hausangestellte macht Rührei und brät Würstchen, die wir mit Toast verdrücken. Nachher nimmt uns Jurie mit seinem Landcruiser-Bakkie mit auf eine Tour über die Farm. Zuerst zeigt er uns seine Gärtnerei, wo er unter anderem Macadamianussbäume für seine Plantage zieht. Mit dem Bakkie durch den Busch Dann fahren wir zu den Rindern auf die Weide und zu einer Nuss-Plantage, deren Bäume noch klein sind, weil Jurie sie nach einem Buschbrand neu anpflanzen musste. Rosen- und Orangenblüten duften fein Auf der Farm liegen auch drei oder vier Wasserreservoirs, die seinen Angaben zufolge seit acht Jahren nicht mehr so voll waren. Dann hat das wohl etwas mit dem nassen Sommer dieses Jahres... Er gibt uns Orangen direkt vom Baum zu probieren und füllt uns gleich zwei Plastiksäcke damit. Auch das Zuckerrohr können wir kosten. Dazu bricht er ein Rohr ab, entfernt die Blätter und schneidet kleine Scheibchen vom Stamm. Nelspruit rückt immer näher an die Farm heran Wenn man diese Stücke kaut, tritt der süsse Zuckersaft aus. Nach diesem hoch­interessanten Rundgang durch die Farm kommen wir erst gegen Mittag wieder los. Junger Martial Eagle (Kampfadler) Isabella würde am liebsten noch ein paar Tage bleiben, aber wir haben heute ja eine Buchung für das Crocodile Bridge-Camp im Krügerpark. Zum dritten Mal auf unserer Reise fahren wir zum Melalane Gate und registrieren uns, damit wir die nächsten Tage im Nationalpark kreuzen dürfen. Diesmal begrüssen uns ein paar Impalas, dann aber folgt für eine Weile nicht mehr viel, bis endlich zwei, drei Zebras und zwei Waterbuck auftauchen. Ein eindrucksvolles Highlight ist ein junger Martial Eagle der auf einem toten Baum direkt an der Strasse sitzt. Eines der zwei Breitmaulnashörner Kurz vor dem Camp geht es dann Schlag auf Schlag. Zuerst kreuzt eine Herde Elefanten unseren Weg und wenig später begegnen wir zuerst zwei Breitmaulnashörnern und schliesslich noch einer kleinen Gruppe von Büffeln. Büffel Damit haben wir heute Nachmittag ausser den Raubtieren so ziemlich alles gesehen, was der Park hergibt. Beim Einparkieren in unseren Stellplatz scheucht Obelix noch vier Flughunde auf, die gar nicht erfreut sind, in ihrem Tagesschlaf gestört zu werden. Heute gibt’s natürlich gleich Cervelats zum Znacht, mit Senf mariniert und gebraten. Dazu macht Isabella einen Kartoffelgratin in der AMC-Pfanne auf dem Herd, was zu Thomas’ Erstaunen tatsächlich gelingt. Mit einem grünen Salat können wir das Menu draussen geniessen. Perfekt! Auch heute war’s ein langer Tag und Thomas wäre gerne schon ins Bett gesunken, aber dank Isabella ist vor der Nachtruhe alles abgewaschen. Thomas wird es erst morgen richtig zu verdanken wissen.

Mittwoch, 12.05.2010 – Krüger Nationalpark-Crocodile Bridge

Nach zwei sehr kurzen Nächten müssen wir einfach wieder einmal ausschlafen. Erstaunlicherweise geht das sehr gut, obwohl wir gerade neben dem Camp-Tor stehen und gewiss das eine oder andere Fahrzeug auf eine Morgenpirsch gegangen ist. Statt Pirschfahrt ist Waschküche angesagt Es ist der erste volle Tag im “Paradies“, aber wir sind heute bei der Hausarbeit eingeteilt. Vielleicht langt’s ja am Nachmittag noch für eine kleine Ausfahrt. Nach einem Kaffee nehmen wir uns die Wäsche vor. Drei Maschinen voll haben wir wieder zusammen und bereits nach der ersten fertigen Ladung schaut Isabella ob der Wolken, die vorüberziehen, sorgenvoll zum Himmel. Thomas ist da optimistischer und sorgt dafür, dass wir bis am Mittag alles gewaschen haben. Isabella rüstet die Mangos Damit es uns nicht langweilig wird haben wir vorgestern in Pretoria noch einige Mangos gekauft, die Isabella wieder in Konfitüre verwandeln will. Das macht sie, nachdem wir uns am Mittag wieder einmal mit einem Salami-/Käseplättchen gestärkt haben. Sie kann die Mangos draussen verquanten, was nichts anderes heisst, als dass das Wetter durchaus angenehm und unserer Wäsche zugetan ist. Die Mangokonfitüre ist am Köcheln Irgendwann am Nachmittag ist die Konfitüre dann fertig gekocht und in vier Gläser abgefüllt, jetzt müssen wir ja nur noch die Wäsche wieder abnehmen und alles versorgen. Bis das soweit ist, ist gerade etwa Sonnenuntergang, womit unsere nachmittägliche Pirschfahrt dann nicht gerade ins Wasser, aber doch zumindest in die Wäsche gefallen ist. Jä nu, wir haben ja noch 11 Tage im Krüger Park und wir waschen ja nicht jeden Tag. Essen hingegen tun wir schon täglich und so freuen wir uns auf die Rippli aus der deutschen Metzgerei, die laut Jean eine österreichische ist. Wie auch immer, zusammen mit den Dörrbohnen aus der Schweiz schmeckt es ganz fabelhaft. Und natürlich gehören Salzkartoffeln dazu, wie selbst Thomas eingestehen muss. Morgen früh wollen wir wieder auf Eisbärenjagd und schauen deshalb, dass wir nicht zu spät in die Federn kommen. Ein frommer Wunsch...

Donnerstag, 13.05.2010 – Krüger Nationalpark-Crocodile Bridge

Auch Impalabock und Roller bewundern die Morgenstimmung Zurück zum Krügerpark Alltag. Der Wecker geht um fünf Uhr dreissig. Wir wissen zwar, dass das nicht früh genug ist um um sechs Uhr durch das Camp-Tor zu fahren, aber es ist alleweil früh genug. Autos stauen sich wegen Löwen Wir haben gestern per Internet gesehen, dass im Balule Camp ein Platz frei geworden ist, den wir gerne für uns hätten. Darum gehen wir vor der Pirschfahrt noch ins Campoffice um umzubuchen, diese Zeit investieren wir gerne. Als wir gegen halb sieben dann endlich in die Wildnis hinaus fahren ist der Himmel ziemlich bedeckt. Links und rechts der Strasse stehen gleich viele Impala-Junggesellen, bald folgen Giraffen, Zebras und Gnus. Waterbuckbock Es geht nur etwa vier Kilometer, bis wir den ersten gröberen Katzen-Stau erwischen. Es scheint zwischen den Autos kein Durchkommen zu geben, darum nehmen wir gleich die Abzweigung, die zwischen uns und den Fahrzeugen liegt und zu einem Wasserloch führt. Wir sehen Autos, Löwen und ein Nilpferd Wir werden für unsere Entscheidung gleich mit einem Waterbuck belohnt und beim Wasser, das ein kleines Stauseelein ist, kommt es noch besser. Auf der Brücke, die wenig dahinter über den Abfluss führt, sehen wir die Autos stehen. Na ja, wegen der drei Flusspferde im Wasser werden die wohl keinen solchen Stau veranstalten. Als wir genauer hinsehen, entdecken wir vier Löwenköpfe über die Staumauer ragen. Aha! Faule Löwenmeute mit dicken Bäuchen Schliesslich beginnen sich die Löwen zu bewegen und gehen sozusagen an den Strand des Sees, schön in unserm Blickfeld gelegen, um sich dort teils der Länge nach hinzufläzen. Magpie Shrike (Elsterwürger) Wir haben das Gefühl, dass sie ganz schön dicke Bäuche schwingen. Einzig die noch tief stehende, blendende Sonne verdirbt uns etwas den Spass. Schliesslich marschieren sage und schreibe 10 Löwinnen und Löwen auf die “Bühne“ und wir haben einen Logen­platz. Da war das Glück auf unserer Seite, denn nun kommen immer mehr Autos zum Parkplatz, auf dem wir stehen. Als wir genug geschaut haben fahren wir weiter und sehen unterwegs wieder einmal einige Elefanten beim Trinken und Büffel. Auf dem weiteren Weg zurück bis zum Camp entdecken wir auf einem Baum noch einige Kappengeier, eine Sorte Geier, die wir noch nie gesehen haben, und einen der wunderbaren Sattelstörche. Die Löwen liegen immer noch beim Damm Wir schauen dann noch kurz, ob die Löwen weiterhin am Wasserloch liegen, was wir der vielen Autos nach schon von Weitem beantworten können. Gnus Zurück im Camp gibt’s erst mal zünftig Frühstück, und dann klemmen wir uns dahinter, dass die Home­page endlich wieder neues zu bieten hat. Es gelingt, aber damit ist der Tag auch schon gelaufen. Für einen Abend-Drive reicht es, auch wegen der jetzt kurzen Tage, halt nicht mehr, aber wir haben ja noch einige Tage im Park vor uns, da nehmen wir das schon ganz gelassen. Statt dessen starten wir seit Ewigkeiten wieder einmal ein Grillfeuer und zwei Cervelats aus unserem Schatzkästlein müssen dran glauben. Dazu gibt’s einen Teigwarensalat, von dem Isabella so viel macht, dass es auch für morgen noch reicht, falls wir dann zu müde im Satara Camp ankommen sollten.

Freitag, 14.05.2010 – Krüger Nationalpark-Satara

Sonnenaufgang bei Crocodile Bridge Auch heute stehen wir um halb sechs Uhr auf und verlassen das Camp um sechs Uhr fünfundzwanzig. Zwei Löwen liegen zwischen den Autos auf der Strasse Noch früher als gestern treffen wir auf den ersten Stau. Es muss dasselbe Löwenrudel von gestern sein, das ihn verursacht, womit sie sich also nicht sehr weit bewegt haben. Heute nehmen sie sogar die Strasse in Beschlag, in dem sich einige von ihnen zwischen die Autos setzen. Nach noch nicht einmal einer Stunde haben wir schon Löwen, Büffel, Elefanten und Nashörner gesehen. Bis zu unserer Ankunft in Satara wird der Nashorn-Zähler sogar bis auf elf ansteigen. Im Sabie River bei Lower Sabie schwimmen ein paar Flusspferde und wenig später sehen wir innert Kürze drei Tüpfelhyänen, die ersten bei diesem Parkbesuch. Zwei Löwen im Gras Nur die Schakale machen sich auch diesmal wieder rar. Ruhige Piste nördlich von Crocodile Bridge Richtung Lower Sabie Beim Nkumbe Aussichts­punkt, der auf einem Hügel rund 200m über der Savanne liegt, machen wir unseren Mittagshalt. Der Ausblick ist für die Augen fantastisch und die Berber-Pizza für das Bäuchlein nicht minder. Wir können mit dem heutigen Tag zufrieden sein, auch wenn die Tierdichte wie üblich den Tag über nachlässt und der Leopard sich natürlich nicht blicken lässt. Rund eine Stunde vor Torschluss kommen wir im Camp in Satara an. Zum Abschluss des Tages gibt’s dann leider noch Frust. Wir checken ein und möchten das auch gleich für Balule, unser Camp von morgen, tun. Doch das geht nicht, wir sollen morgen wieder kommen... Elefantenbulle Dazu muss man wissen, dass man für Balule entweder in Satara, also hier, oder von Norden kommend in Olifants einchecken muss. Zwei Nashörner Wir erhalten auf unsere Frage hin keine Erklärung, warum es heute abend nicht geht, morgen vormittag aber schon. So bleibt uns nur, uns über den schlechten Service zu ärgern. So kann es Afrika einfach nicht schaffen... Wir genehmigen uns trotzdem ein Bier und gehen erst mal duschen. Für Isabella gibt’s da noch eine nette Überraschung, denn der nächstliegende Damen-Sanitärblock ist wegen Renovation geschlossen. Hätte die Angestellte das beim Check-in nicht erwähnen können? Anschliessend klemmen wir uns hinter Isabellas Laptop um die Fotos, die wir bisher im Park geschossen haben, auszusortieren. Danach belohnen wir uns noch mit etwas Teigwarensalat und dann ab in die Heia. Was so easy-peasy tönt, dauert bis gegen elf Uhr...

Samstag, 15.05.2010 – Krüger Nationalpark-Balule

Gähnendes Zebra Zum dritten Mal hintereinander stehen wir nun um halb sechs Uhr auf. Der Kaffee weckt, was der Wecker noch nicht wach gekriegt hat und eine Stunde später sind wir unterwegs. Waterbuckböcke Zuerst läuft uns, gleich nach dem Gate, eine wirklich grosse Gnu-Herde über den Weg. Und ob es Tiere zu sehen gibt oder nicht, es ist einfach herrlich, frühmorgens durch die tagfrische Savanne zu fahren. Wir tuckern westwärts, dem Orpen Gate entgegen und beim Nsemani Damm gibt’s einige Hippos und Elefanten zu sehen. Die Elefanten kreuzen wenig später unseren Weg. Wir haben es aus ihrer Bewegungsrichtung geahnt und darum auf sie gewartet. Obwohl wir auf der Teerstrasse stehen kommt für einmal kein Fahrzeug gefahren und wir können den kleinen Familienverband ganz für uns alleine geniessen. Zwei Elefanten mit einem Kalb Kurz darauf sehen wir in einer Feuerschneise in einer gewissen Entfernung eine einzelne Elefantenkuh mit ihrem Jungen. Irgend etwas sieht komisch aus und schliesslich sehen wir es mit dem Fernglas. Hooded Vulture (Kappengeier) Das rechte Ohr des Tieres hängt wie ein grosser Lappen schlaff herunter. Was da wohl passiert ist? Nach zwanzig Kilometern verlassen wir die Teerstrasse und fahren nordwärts, dem Timbavati Fluss entlang. Es wimmelt zwar nicht gerade von Tieren, aber wir sehen wieder einmal Kudus und natürlich den einen oder anderen Elefanten. Sonst gibt’s hier noch recht viele Raubvögel zu sehen, darunter einen für einmal auf einem Baum sitzenden Bateleur, dessen fast schon charismatische Erscheinung wir bestaunen können. Hippos beim Mittagsschläfchen auf einer Sandbank Beim Ratelpan Birdhide machen wir unsere Mittagspause und sehen dort einen African Darter beim Flügel trocknen. Nur einige Meter weiter liegen ein halbes Dutzend Nilpferde, darunter auch ein kleines, faul auf einer Sandbank. Der Olifants River vom Olifants Camp aus gesehen Sie sind wirklich witzig anzusehen, wenn sie auf ihren Hinterbeinen sitzen. Am gleichen Ort tummeln sich auch noch einige Nilkrokodile, ein African Spoon-bill und ein African Openbill. Heute zeigen sich für einmal, abgesehen von den Raub­vögeln und Krokodilen, keine Fleisch­fresser. Es ist trotzdem eine schöne Fahrt die uns als nächstes nach Olifants führt, dem Camp auf dem Aussichtshügel über dem Olifants Fluss. In der Ferne sehen wir eine Elefantenherde im Fluss trinken, auf der anderen Flussseite weidet ein Nilpferd und zwischen den Bäumen wandeln einige Zebras. Giraffe und Zebras vor dem Eingangstor zum Balule Camp Über uns reiten einige Raubvögel den Aufwind des Hügels, wobei wir einen Weissrückengeier besonders gut beobachten und fotografieren können. Isabella vor und die Hyänen hinter dem Zaun Wir nehmen noch die letzten Kilometer nach Balule unter die Räder, dem Camp im Busch, in dem wir vor gut fünfzehn Jahren Sylvester gefeiert hatten. Es scheint sich nicht gross verändert zu haben, denn es gibt immer noch keinen Strom hier. Und auch jetzt sehen wir eine Tüpfelhyäne herum­lungern, genau wie damals, als Isabella das Tor noch selber öffnen musste und von der Hyäne schwer beeindruckt war. Camper erzählen uns, dass um fünf Uhr, wie jeden Tag, ein ganzer Trupp von Hyänen auftauchen werde. So ist es denn auch. Fünf der Tiere legen sich gut sichtbar gleich ausserhalb des Zaunes gemütlich hin, wohl im Wissen, dass ab und zu, entgegen jeglicher Vorschrift und Vernunft, etwas für sie abfällt. Von uns gibt’s nichts, denn das Schweinsfilet reicht sowieso nur knapp für uns und Idefix. Die Hyänen würden die Morchelrahmsauce wahrscheinlich eh nicht goutieren und das feine Gemüse, Broccoli, Blumenkohl und Rüebli, verschmähen. Das wollen wir ja nicht riskieren...

Sonntag, 16.05.2010 – Krüger Nationalpark-Balule

Giraffe zwischen den Büschen Heute bleibt der Wecker stumm, wir müssen wieder einmal etwas Schlaf aufholen. Die Lilac-breasted Roller (Gabelracke) kann man einfach nicht aufhören zu fotografieren Bevor wir aufstehen, Isabella vor Thomas, hören wir erst mal einen Schauer aufs Dach trommeln. Den Vormittag nehmen wir gemütlich mit einem Kaffee zur Brust und sortieren eine Runde Fotos aus. Dann gibt’s Frühstück, mit Eiern und dem Zopf, den Thomas gestern nach der Ankunft hier noch gemacht hat. Am Nachmittag gehen wir dann doch noch auf eine Pirschfahrt, aber so viel spannendes sehen wir dann doch nicht. Ein paar Elefanten, zuerst beim Ngotso Dam und dann am Olifants Fluss, sind das Aufregendste heute. Als wir zurück im Camp sind sucht sich gerade ein roter Landcruiser mit Luzerner Nummernschildern seinen Platz. Helmeted Guineafowl (Helmperlhühner) “hühnern“ über die Strasse Wir sprechen kurz mit Willy, der in sechs Monaten die Ostroute gefahren ist, und jetzt kurz vor der Rückverschiffung in die Schweiz steht. Gedeckter Tisch unter dem Sternenhimmel Dann ist es aber höchste Zeit, den Grill anzuwerfen, denn zwei Entrecôtes aus der Alma Metzgerei sollen heute dran glauben müssen. Dazu gibt’s das bereits gestern gerüstete Gemüse, Reis und die Spezial-Chnoblibutter von Isabella. Es ist herrlich, die Schlemmerei draussen im Schein der Petrollampe unter dem Sternenzelt zu geniessen, auch wenn ein eher kühler Wind weht. Nicht weit entfernt, wir schätzen höchstens ein bis zwei Kilometer, brüllen zwei Löwen um die Wette und nur wenige Meter neben uns, wir stehen direkt am Campzaun, treiben sich die Hyänen wieder herum. Sorry, es ist leider nicht genug Entrecôtes für alle da. Und an der Montecristo No. 4 haben sie sowieso kein Interesse, oder?

Montag, 17.05.2010 – Krüger Nationalpark-Letaba

Die neugierige Hyäne Heute ist Montag, der Wecker ruft wieder früh zum Pirschalltag. Hinter dem Campzaun liegen zwei Hyänen noch zusammengekuschelt in Schlafstellung, während eine andere frech an den Zaun kommt, aber jedesmal etwas zurückschreckt, wenn wir mit der Kamera auf sie zielen. Obelix am Olifants Fluss Da wir heute morgen nichts abzuwaschen haben sind wir einige Minuten früher unterwegs. Es ist bedeckt und das Licht nicht sehr gut, so dass wir Mühe mit fotografieren hätten. Trotzdem sind wir natürlich nicht froh, dass uns heute wirklich nichts Spezielles vor die Linse gerät. Ok, einige Elefanten und Hippos sind darunter und wir sichten, wenn auch in grosser Entfernung, den ersten Kingfisher, sehr wahrscheinlich ein Streifenliest. Impala Harem Wir trudeln schon am Mittag in Letaba ein. Wenn wir hier eine Möglichkeit finden unsere Abwassertanks zu leeren, so müssen wir nicht nach Phalaborwa ausserhalb des Parks fahren, denn Vorräte haben wir im grossen und ganzen noch genug für eine weitere Woche. Am Letaba Fluss Gewisse Frischprodukte können wir auch in den Camp-Shops einkaufen. Fragen hilft zuerst wieder einmal nicht, bis wir an die kompetente Dame von der Tankstelle geraten, die uns die Position des Abwasser­schachts genau erklären kann. Super, damit ist uns sehr geholfen. Nachdem wir die Tanks geleert haben suchen wir uns ein schönes Plätzchen im Camp und natürlich haben wir wieder einmal Mühe damit. Schliesslich gelingt’s doch und wir machen uns hungrig über den grösseren Teil des Restes des Zopfes her. Isabella braucht nun etwas Schlaf, dann aber macht sie in Windeseile einen Kartoffelsalat, der heute Abend zu den Bratwürsten vom Grill passen soll. Sabota Lark (Sabotalerche) Zuerst gehen wir aber noch auf eine eher kurze Nachmittagspirsch, denn es ist bereits halb vier Uhr und in zwei Stunden ist Torschluss. Marabou Stork (Marabus) Allerdings scheinen die meisten Tiere heute frei zu haben, denn ausser Impalas ist wirklich fast nichts zu sehen. Mit einer Ausnahme allerdings: Drei Klipp­springer räkeln sich in der Abendsonne auf einer Felsplatte. Nun sind diese kleinen Antilopen ja weder besonders spektakulär noch ausnehmend hübsch. Aber wir sehen sie das erste Mal im Krüger dieses Jahr und deshalb nehmen wir uns einige Minuten Zeit, die kleinen Wichte zu beobachten. Zurück im Camp gibt’s das fast obligate Feierabendbier und wir heizen ein. Es dauert etwas, bis wir eine schöne, kleine Glut haben, und die Bratwürste, bzw. Weisswürste, werden gar nicht übel. Wir essen sie heute zum Geschrei eines Bushbabys, das in der Dunkelheit irgendwo im Mopanebaum über uns hockt.

Dienstag, 18.05.2010 – Krüger Nationalpark-Tsendze

Die Hyäne wird vom Nebel fast verschluckt Isabella feiert heute auf dieser Reise ihren dritten Geburtstag. Sie ist also noch ziemlich grün hinter den Ohren. Geheimnisvolle Morgenstimmung Doch vorerst ist noch nichts mit feiern, denn wir stehen wie üblich früh auf und tuckern kurz nach Sonnenaufgang los. Es herrscht eine eigenartige Stimmung, denn es schleicht Bodennebel über die Savanne. Die Marabus, die wir gestern abend in einem abgestorbenen Baum haben hocken sehen, sitzen immer noch dort. Kurz darauf trottet uns eine Hyäne von rechts nach links über den Weg und verschwindet sogleich in Busch und Nebel. Nach gut drei Kilometern folgt eine nebelfreie Stelle, wo wir auf eine Kiesstrasse abbiegen. Der Leopard, Isabellas Geburtstagsgeschenk Dort steht auch schon das von Thomas für Isabella bestellte Geburtstagsgeschenk mitten auf dem Weg. Ein Leopard! Der friedfertige Elefantenbulle beim Futtern Wir dürfen ihn etwa eine halbe Minute bewundern, bevor er in den Mopane-Büschen verschwindet. Als wir dann auch einmal auf die andere Strassenseite blicken erschrecken wir fast ein wenig, denn in zehn Metern Entfernung ist ein Elefantenbulle friedlich beim Futtern. Ohlala, was für eine furiose Startviertelstunde. Wir fahren weiter westwärts und biegen nach rund zwanzig Kilometern nach Norden ab. Das Furioso ist stark abgeflaut, ausser einigen Elefanten, Giraffen, Zebras und Impalas scheinen weite Gebiete tierleer. Einzig als wir den Letaba Fluss überqueren ist wieder etwas los. Dank Isabellas Gesangskünsten reisst ein Flusspferd sein Maul auf Im Fluss schwimmen ein rundes Dutzend Flusspferde und Isabella macht die Probe aufs Exempel. White-fronted Bee-eater (Weissstirnspinte) veranstalten eine Flugvorführung Wie am Khwai Fluss in Botswana vor ziemlich genau einem halben Jahr singt sie den Tieren etwas vor ...und es nützt tatsächlich wieder! Zwei von den Grossmäulern zeigen ihr das Gebiss bis zum Halszäpfchen. Ausserdem bringt ein Giant Kingfisher noch Geburtstagsgrüsse vorbei und einige White-fronted Bee-eater veranstalten eine Flugvorführung. Bis kurz vor dem Mopani Camp ist dann, abgesehen von zwei Klippspringern, die auf einem Felsband stehen, wieder ziemlich Ruhe. Dort entdecken wir zwei Tsessebes, Antilopen, die wir schon lange nicht mehr gesehen haben. Ein Waterbuck gleich ausserhalb des Campzauns Im Mopani Camp sondieren wir, ob wir vielleicht Isabellas Geburtstagsessen hier veranstalten könnten. Unser Platz im Tsendze Camp Aber über Mittag ist die Karte weder üppig, noch besonders einladend, so lassen wir es bleiben und fahren zum rund vier Kilometer entfernten Tsendze Camp. Hier laben wir uns am frühen Nachmittag an einer feinen Fleisch-/ Käseplatte und stossen mit unserer südafrikanischen Champagner-Hausmarke auf Isabellas Geburtstag an. Nur wenige Meter ausserhalb des Zaunes sind auch einige Waterbuck am mampfen und ein Elefant ist auch noch kurz zu sehen. Wetter und Temperatur sind angenehm genug, um den restlichen Nachmittag gemütlich draussen zu verbringen. Weil wir beim Eindunkeln keinen Hunger haben, geht das kalte Plättchen vom Nachmittag als Isabellas Geburtstags­essen in die Geschichte ein. Zum zweiten Mal nach Gaborone im letzten Jahr.

Mittwoch, 19.05.2010 – Krüger Nationalpark-Tsendze

Einer der diesmal seltenen Schakale Da wir ja gestern nicht allzu gäch gefeiert haben, schaffen wir es um halb sechs Uhr wieder aus den Federn. Auch heute morgen liegt draussen Nebel und im Gegensatz zu gestern ist er ziemlich solid. Zebras beim Tihanganyeni Wasserloch Es ist tatsächlich wie an einem grauen Novembertag in der Schweiz, einzig die Flora stimmt nicht ganz. Die Tiere scheinen das Wetter auch nicht zu mögen, denn keine Tierseele ist unterwegs. Es dauert geschlagene siebzig Minuten, bis uns der erste Vierbeiner über den Weg läuft. Es ist zwar “nur“ ein Schakal, aber immerhin. Schliesslich haben wir dieses Mal noch keinen dieser kleinen Räuber gesehen. Der Nebel hält sich hartnäckig, die Sonne mag ihn, entgegen unserer Erwartung, nicht wegzuputzen. Junge Elefanten messen auf der Strasse ihre Kraft Immerhin löst er sich etwas vom Boden, so dass wir besser in die Ferne sehen können. Beim Tihanganyeni Wasserloch, das ziemlich genau auf dem Wendekreis des Steinbocks liegt, gibt’s endlich wieder etwas zu sehen. Es sind viele, viele Zebras, einige Tsessebes und je zwei Marabus und Riesentrappen. Elefanten mit einem ganz Kleinen überqueren die Strasse Auf der Rückfahrt südwärts nach Tsendze beim Grysbok Wasserloch überquert eine sehr grosse Herde von Elefanten die Strasse. Wir haben nicht alle Dickhäuter, die wohl gerade von der Tränke kommen, über die Strasse gehen sehen, schätzen aber, dass sicher noch fünfzig Stück die Strasse queren. Einige der jungen Elefanten finden zu unserer Erbauung, dass sich die Strasse ganz toll als Spielplatz eignet. So werden wir natürlich gerne aufgehalten und es wir fast Mittag, bis wir zurück im Camp sind. Baobab im Blätterkleid Jetzt knurren unsere Mägen und Isabella macht ein paar Käsetoasts. Inzwischen hat sich die Sonne doch noch durchgesetzt und wir können wieder draussen sitzen und essen. Danach findet für einmal sogar Thomas, dass ein Mittagsschläfchen ganz gut tun würde und wir begeben uns in die Horizontale. Freiluftdusche im Tsendze Camp Mitten am Nachmittag und eine Stunde später als gedacht erwachen wir wieder. Das war dann wohl nötig... Wir verzichten auf die nachmittägliche Ausfahrt, sonst geraten wir doch wieder bös in Stress. Schliesslich will Isabella auch den arg schmutzigen Boden wieder einmal aufnehmen. Und überhaupt gibt es auch hier im Camp noch Tiere zu sehen. Einige Braundrosslinge machen ihren typischen, kollektiven Lärm, ein Goldschwanzspecht stochert mit Inbrunst an einem toten Ast und vor dem Zaun ziehen zwei Elefanten vorüber. Nach einem Kaffee ist es auch schon wieder Zeit Feuer zu machen. Wir haben noch ein Schweinsfilet, das grilliert werden will. Dazu gibt’s Reis und Salat, und fürs Fleisch eine Sweet and Sour Fertigsauce. Leider sind diese südafrikanischen Produkte, selbst wenn sie von Knorr sind, nichts für unseren Geschmack. Zum Glück haben wir von unserem letztjährigen Besuch in der Schweiz einige Saucen mitgebracht.

Donnerstag, 20.05.2010 – Krüger Nationalpark-Shingwedzi

Viele Wolken statt Nebel Bateleur (Gaukler) Heute liegt kein Nebel mehr, aber es ist stark bewölkt. Als wir um zwanzig nach sechs Uhr abfahren beginnt es zu nieseln. Auf der ersten Kiesschlaufe kommt uns gleich ein Elefantenbulle entgegen, der aber Obelix’ Grösse anerkennt und sofort den Weg frei macht. Als wir an der Stelle sind, wo er sich in die Büsche schlug, ist er wie vom Erdboden verschluckt. Beim Shipandani-Ansitz ruhen ein knappes Dutzend Hippos gleich vor unserer Nase und ein Giant Kingfisher sitzt auf einem abgestorbenen Baum. Wir folgen dem Songololo Loop und das Wetter wird zum Glück etwas freundlicher. Es ist ziemlich einsam hier. Dark Chanting Goshawk (Graubürzel-Singhabicht) Farbenfroher Busch Auf 36 Kilo­metern kommt uns kein einziges Auto entgegen, noch überholt uns eines, was für den Krüger Park ziemlich ungewöhnlich ist. Es sind auch nicht sehr viele Tiere zu sehen, dafür aber immer wieder etwas. Mal ein Kudu, dann ein paar Zebras, später ein erster Nyala Bock und wieder ein Schakal. Auch ein paar schöne Raubvögel präsentieren sich auf Bäumen: Noch ein Bateleur, ein Brown Snake-Eagle, ein Dark Chanting Goshawk und ein Black-shouldered Kite. Dafür ist an den Wasserlöchern, die wir besuchen, absolut nichts los. Wir nehmen die Piste entlang des Shingwedzi Flusses und entdecken einen Brown-hooded Kingfisher, die zweite Eisvogel-Art heute. Brown-hooded Kingfisher (Braunkopfliest) Dort finden wir auch einen Sharpe’s Grysbok, eine selten sichtbare, weil eigentlich nachtaktive, kleine Antilope. Red-billed Hornbill (Rotschnabeltoko) streckt sein Gefieder In Shingwedzi machen wir noch eine Runde um das Camp. Bei der Furt, dort wo vor einem Jahr ein Krokodil eine Schildkröte verspiesen hatte, gibt’s die Eisvögel Nummer drei und vier zu sehen: Je einen Malachite und einen Pied Kingfisher. Damit wird der heutige Tag natürlich zum Tag der Kingfisher ausgerufen! Auf den Sandbänken des Flusses sitzen unzählige Krokodile. Vom Baden kann also mit gutem Grund abgeraten werden... Um zwei Uhr sind wir dann schliesslich im Camp. Der Laden hat leider keine sehr grosse Auswahl, wir finden einzig ein Brot für uns. Verglichen mit letztem Jahr hat es viel Platz auf der Campsite und wir finden sogar einen Platz direkt am Zaun. Nach der langen Fahrt verzichten wir auf die Nachmittags­pirsch und widmen uns gemütlich Bier, Chips und Avocado-Dip. Wir haben noch grünen, bereits gestern gerüsteten Salat. Was könnten wir bloss dazu machen? Na klar, wir backen wieder mal eine Pizza. Sie vorzubereiten ist dann immer aufwändiger als man denkt, und zu unserem Missvergnügen sieht sie auch nicht so toll aus, als sie aus dem Ofen kommt. Wenigstens schmeckt sie um Welten besser als sie aussieht. Die Pizza können wir draussen essen, aber gerade als wir fertig sind beginnt es wieder zu nieseln, so dass wir uns lieber ins MGD verziehen.

Freitag, 21.05.2010 – Krüger Nationalpark-Shingwedzi

Es gibt schöneres als Camping im Regen Heute wird ausgeschlafen. Auf dem Plan stünde dann eigentlich eine Runde waschen, aber das Wetter macht, wie von der Wetterprognose angedroht, nicht mit. Wir machen uns trotz des Wetters für die Pirschfahrt bereit Immer wieder tröpfelt es auf unser Dach, mal mehr mal weniger. Isabella sitzt bereits vor ihrem Schläbbi, als Thomas gegen neun Uhr auch endlich aus dem Bett kriecht. So schreiben wir nach dem normalen Frühstück halt ein paar Mails und arbeiten an der Homepage. Am Nachmittag wollen wir unser Glück doch noch versuchen und wir fahren ein paar Schlaufen rund ums Camp. Das erste was wir entdecken ist ein Raubvogel, aber leider auf einem Baum in mindestens 500m Entfernung. Wir vermuten, dass es ein African Hawk-Eagle ist, aber auf diese Distanz ist der Vogel selbst mit den Ferngläsern schwierig zu bestimmen. Dann beginnt es immer stärker zu regnen, und das Licht wird immer schlechter. Ein eher kleines Krokodil unterwegs in den Shingwedzi Wir versuchen die Stelle zu finden, an der letztes Jahr eine Tüpfelhyäne einen Entwässerungsschacht als Wohnhöhle benützt hatte um ihren Nachwuchs aufzuziehen. Natürlich ist niemand zu Hause. Kudu Vielleicht mussten sie aufgrund des nassen Sommers ihre Wohnung räumen... Neben dem Raubvogel sehen wir auf der Ausfahrt noch einige Kudus, natürlich Impalas, eine Sippe von Pavianen und kurz vor dem Campeingang zwei Büffel. Eine bescheidene Ausbeute, aber immerhin doch noch ein Exemplar aus dem Zirkel der “grossen fünf“. Als wir uns wieder auf unseren Platz gestellt haben, beginnt der Regen erst richtig. Wir fühlen uns nach Pretoria zurückversetzt, dabei dachten wir doch, dass wir die Regenzeit nun endgültig hinter uns gelassen hätten. Da tun wir lieber etwas fürs Gemüt und machen uns einen Wurst-/Käsesalat mit den feinen Cervelats aus der Alma-Metzgerei in Pretoria und richtigem Emmentaler und Gruyère aus der Schweiz. Den Kassenzettel haben wir zum Glück längst weggeschmissen.

Samstag, 22.05.2010 – Krüger Nationalpark-Punda Maria

Sogar eine Sandale wurde ans Campingtischbein angeschwemmt Obwohl uns der Wecker heute wieder um die gewohnte Zeit weckt, dauert es etwas länger bis wir unterwegs sind. Überall steht das Wasser vom Regen von gestern abend Wir müssen noch unseren Camping­tisch versorgen, dafür war es gestern zu nass. Der Tisch muss des Nachts in einem richtigen Bach gestanden haben, denn an die Tischbeine wurde allerlei angeschwemmt, darunter sogar eine Sandale. Wir machen wieder die Rundfahrt rund ums Camp und sehen die Spuren des Regens deutlich. Überall steht Wasser, es ist eine halbe Sumpflandschaft entstanden. Vierbeiner machen sich eher rar, aber wir sehen einen Waterbuck, der mit einigen Sätzen den Shingwedzi durchquert. Der Flusspegel des Shingwedzi ist definitiv angestiegen Wir fahren durch die betonierte Furt, die nun wieder überflutet ist. Das heisst, dass der Regen von gestern den Flusspegel um rund zwanzig Zentimeter hat ansteigen lassen. Das Hippo versteckt sich vor Obelix im Busch Heute sind hier keine Kingfisher, dafür schwimmen gleich neben der Furt ein paar Krokodile. Ein Flusspferd in rund zwanzig Meter Entfernung scheint sich vor Obelix zu fürchten, denn es flüchtet mit einigen unerwartet flinken Sätzen aus dem Wasser, die Böschung hinauf in die Büsche. Etwas später steht ebenfalls in den Büschen ein einzelner Elefantenbulle. Wir bleiben für einmal auf der Teerstrasse und lassen die Kiesstrassen auf dem Weg nach Punda Maria wegen des vorangegangenen Regens in Ruhe. Es ist vor allem ein Vogel-Tag und eigenartigerweise stehen heute viele langbeinige Vögel auf Bäumen. Kein Flugwetter für den Martial Eagle (Kampfadler) Zuerst zwei Sekretäre, Raubvögel, die sonst meist zu Fuss unterwegs sind, und dann noch je ein Schwarzstorch und ein Sattelstorch. Ungewöhnlich: Zwei Secretarybird (Sekretäre) auf einem Strauch Auch ein mächtiger Martial Eagle und ein junger Bateleur haben heute keine Lust zu fliegen und sitzen dieses garstige Wetter aus, genau so wie zwei Weissrücken- und ein Kappengeier. Der Höhepunkt ist aber ein kleiner Raubvogel: Ein Shikra, der nur dreissig Zentimeter gross ist und früher den wesentlich mehr sagenden Namen Little Banded Goshawk trug, sitzt gemütlich auf einem Brückengeländer. Kurz nach Mittag kommen wir im Camp in Punda Maria an und verspeisen erst mal den restlichen schweizer Käse mit Windhoek Salami. Sharpe’s Grysbok Dann ist für einmal Thomas mit dem Aussuchen von Bildern für die Fotogalerie beschäftigt, während Isabella einen Teig für einen Zopf für das Pfingstwochenende zusammenfügt. Unbekannte Früchte Gegen drei Uhr machen wir uns noch auf die Nachmittagspirsch. Wir fahren den landschaftlich schönen und abwechslungs­reichen Mahonie Loop, der 30km um einen Hügel herum führt. Wir sehen vor allem Kudus, aber auch Nyalas und Impalas. Vor einem Jahr mussten wir das eine oder andere Mal zurück ins Camp pressieren, diesmal sind wir eine halbe Stunde vor Torschluss wieder dort. Nach der Dusche widmet sich nun Thomas dem Zopf, während Isabella ein Gemüse Curry zubereitet und kocht. Beides wird praktisch gleichzeitig fertig und sowohl das eine, wie auch das andere, sieht einfach toll aus. Unterwegs auf dem Mahonie Loop Isabellas Curry schmeckt auch toll. Ob das für den im TIM-work entstandenen Zopf auch gilt werden wir dann morgen sehen, wenn wir geschlafen haben. Wir schlafen aber nicht sehr lange, denn eine halbe Stunde nach Mitternacht sind wir wieder hellwach. Irgend etwas oder jemand ist in unserem MGD! Erinnerungen an den Einbruchversuch in Windhoek kommen sofort hoch, aber jetzt ist der Schock noch grösser, denn offensichtlich ist es diesmal nicht beim Versuch geblieben. Instinktiv schalten wir auf Erschreckungs­taktik (oder ist es nur unsere Panik?), lärmen was das Zeug hält und machen Licht. Das Bushbaby an der Tür zur Nasszelle Auf der Küchenkombination hockt ein Bushbaby, das gerade von der abgewaschenen Thermoskanne lässt und uns mit grossen Augen verständnislos anschaut. Wir sind noch zu sehr gestresst, um erleichtert zu sein und fragen uns: was nun? Das Tier muss raus und zwar möglichst ohne dass es in der Angst noch Schaden anrichtet. Es klettert zuerst die offene Tür zur Nasszelle hinauf und wieder hinunter und flieht dann in die Toilette, wo es sich erstaunlich ruhig auf den WC-Deckel hockt und der Dinge harrt die da kommen. Unser vom Bushbaby angefressener Pfingstzopf Wir entfernen das Moskitonetz vom Eingang bevor wir unser Haustüre öffnen, um ihm einen einfachen Fluchtweg zu eröffnen. Thomas nähert sich dem Bushbaby, das schnurstracks und ziel­strebig an ihm vorbei zur Tür hinausflitzt. Uff!! Jetzt erst sehen wir, dass unser schöner Zopf angefressen ist. Das wird dann wohl nichts mit unserem Sonntagszopf, denn den wollen wir vorsichtshalber weg­schmeissen. Offensichtlich war der feine Duft des Gebäcks, das Thomas zum Auskühlen direkt unter das offene Küchenfenster gestellt hatte, unwiderstehlich. Wir müssen diesbezüglich wohl wieder etwas vorsichtiger werden.

Hier beim Fensterrollo ist das Bushbaby eingebrochen Bei der anschliessenden Untersuchung des Tatorts sehen wir nun, wie das Tier hereingekommen ist: Beim Fenster ist das Mückenrollo, das den ungehinderten Zugang versperrte, auf der Seite weggedrückt und es klafft ein Loch. Dort ist der Kerl wie ein abgebrühter Einbruchsprofi eingestiegen. Isabella ist nun auch überzeugt, dass es zwei Täter waren. Denn bevor sie Licht machte, sah sie bei diesem Loch kurz die Bewegung eines dunklen Etwas. Und das war nicht das Bushbaby, das wir auf dem Chromstahl vorfanden. Nachdem unsere Aufregung etwas abgeklungen ist räumen wir auf, waschen nochmals ab und gehen wieder in Bett. Thomas schläft natürlich sofort ein, während Isabella wie immer etwas länger braucht.

Sonntag, 23.05.2010 – Krüger Nationalpark-Punda Maria

Löwin mit zwei süssen Babies Nach der Aufregung von letzter Nacht stehen wir trotzdem gewohnt früh auf und starten nach Kaffee und Joghurt. Es ist noch ziemlich bewölkt, aber es sieht nicht mehr nach Regen aus. Die Löwin wacht über ihren Nachwuchs Wir haben das Camp kaum verlassen, da sehen wir schon die ersten Kudus und Zebras. Noch bevor wir von der Teerstrasse auf die Kiespiste abbiegen, sieht Thomas eine Löwin, die eben aus dem Busch auf eine kleine, offene Fläche tritt. Voilà! Bei genauerem hinsehen mit unseren Feld­stechern entdecken wir dann noch eins, zwei, nein, drei kleine Löwenbabies, die herumtollen und miteinander spielen. Wow, das wird heute kaum mehr zu überbieten sein. Wir schauen dem Treiben eine ganze Weile zu, bis zwei Minibusse gefahren kommen. Kudupaar Die schwarzen Insassen der beiden Vans, die einen Abstand von mindestens zwanzig Meter voneinander haben, unterhalten sich lautstark von einem Fahrzeug zum anderen, so dass die Löwin zuerst ihr Kinder in den Busch schickt und schliesslich auch selber verschwindet. Von dieser Büffelherde hätten wir gerne mehr als nur ihre Hinterlassenschaft gesehen Na Super! Aber wir durften die Szenerie immerhin eine halbe Stunde lang geniessen. Wir fahren eine grosse Runde Richtung Pafuri, sehen dabei ausser zwei oder drei Kudus, einer kleinen Herde Impalas am Klopperfontein Wasserloch und einigen Zebras nichts. Vor allem natürlich keine Löwen auf dem geraden Wegstück, auf dem uns im Vorjahr acht Exemplare der Katzen begegnet sind. Dabei sind hier die Büsche so niedrig, dass man zumindest einen Elefanten im Umkreis von zehn Kilometern sehen müsste. Ein African Grey Hornbill (Grautoko) mit Frühstück im Schnabel Wir sind um elf Uhr zurück im Camp, wo wir uns wegen des Vorfalls von letzter Nacht mit Cornflakes begnügen müssen. Immerhin können wir von unserem Platz am Campzaun aus einen grün schillernden White-bellied Sunbird bewundern, der im nahen Strauch an den letzten Blüten saugt. Kudukuh und Pavianmutter mit Kleinem Bezüglich Zopf lassen wir uns nicht unterkriegen und backen einfach einen neuen, denn schliesslich ist morgen ja Pfingstmontag, also auch noch Feiertag. Das beschäftigt uns fast bis wir wieder auf Entdeckungsfahrt gehen, wie gewohnt auf den Mahonie Loop. Heute sehen wir einen Elefanten und extrem viele Kudus, aber auch ein paar Nyala Antilopen. Auf einem abgestorbenen Baum herrscht reges Geflatter: Drei Purple-crested Turacos, zwei Trumpeter Hornbills, ein Bearded Woodpecker und ein Black-collared Barbet treiben sich dort herum. Purple-crested Turaco (Glanzhaubenturako) Wir kommen auch an der Stelle unserer kleinen Löwenfamilie von heute morgen wieder vorbei, wo aber nichts zu sehen ist. Dafür stehen nicht weit entfernt einige Autos auf der anderen Strassenseite und man sagt uns, dass sich die Löwenmutter mit ihren Jungen die letzten zwei Stunden hier aufgehalten hat. Bearded Woodpecker (Namaspecht) Wenige Meter vor dem Camptor sehen wir dann noch zwei Buschbuck, die ersten für uns im Krüger Nationalpark. Das Wetter hat sich im Verlauf des Tages immer mehr gebessert, so dass wir sogar grillieren können. Es dauert zwar ewig, rund eineinhalb Stunden, bis die Hartholzstücke zur Glut zerfallen sind und wir die Cervelats auf den Grill legen können. Aber dafür werden die Würste schön chnuschprig und Isabella ist sehr zufrieden mit Thomas’ Grillkunst. Nach dem Essen sichten wir noch mehr Bilder für unsere Fotogalerie und das dauert. Wir sind müde vom langen Tag und der aufregenden Nacht, so dass Thomas den Abwasch stehen lässt. Es ist ja nicht so viel und wir sollten deswegen morgen nicht viel später starten können. Und natürlich hoffen wir auf eine Nacht ohne ungebetene Gäste.

Montag, 24.05.2010 – Louis Trichardt

Trumpeter Hornbill (Trompeter-Hornvogel) Heute ist für ein Weilchen das letzte Mal früh aufstehen angesagt, denn es ist unser letzter Morgen im Park. White-bellied Sunbird (Weissbauch-Nektarvogel) Der Abwasch dauert dann doch ein bisschen länger als gestern angenommen und es wird sieben Uhr bis wir loskommen. Unter wolkenlosem Himmel gehen wir noch auf eine letzte Runde über den Mahonie Loop, diesmal aber in umgekehrter Richtung. Wir sind erstaunt, wie wenig Tiere wir sehen, gerade verglichen mit gestern nachmittag. Immerhin erfreuen uns zwei Brown-hooded Kingfisher, sonst aber sehen wir nur einige Impalas und Kudus. Nach drei Stunden sind wir wieder im Camp, wo wir frühstücken. Ha, heute haben wir Zopf und wir machen uns Dreiminuteneier dazu. Unser letzter Büffel im Park Um halb zwölf Uhr machen wir uns auf den Weg zum Parkausgang am Punda Maria Gate. Kurz vor dem Tor machen wir noch einen Abstecher zum Thulamila Aussichtspunkt und treffen am Wasserloch, das am Weg liegt, doch tatsächlich noch einen Büffel an. Sich aussergewöhnlich verhaltende Elefanten Wenig später sehen wir auf dem gegenüber­liegenden Hang auch noch eine Herde Elefanten. Damit hatten wir auch nicht mehr gerechnet. Aber irgend etwas stimmt mit der Herde nicht. Einige der Elefanten stehen fast bewegungslos unter einer Baumgruppe, was aussergewöhnlich ist, denn sie sind eigentlich immer in Bewegung oder am Fressen. Beim sorgfältigen Beobachten mit unseren Feldstechern sehen wir, dass dort mindestens zwei der Tiere am Boden liegen, was noch ungewöhnlicher ist. Ein letzter Blick über die Krügerpark-Savanne Es ist wieder schwierig, auf die recht grosse Distanz genaueres zu erkennen, aber einmal richtet sich einer der liegenden Elefanten kurz auf, um dann gleich wieder seitlich hinzusinken. Was hier wohl los sein mag? Unterwegs nach Louis Trichardt Am Parkausgang teilen wir unsere ungewöhnliche Beobachtung einem Ranger mit, der jemanden losschicken will, um nachzusehen. Obelix bekommt nach zwei Wochen wieder Strassendruck in seine Reifen und wir nehmen die rund 130km nach Louis Trichardt unter die Räder. Zwischen Thohyandou, der ehemaligen Hauptstadt des Homelands Venda, und Louis Trichardt ist die Landschaft ziemlich gegliedert, so dass wir immer wieder gute Ausblicke auf die riesigen Plantagen von Bananen, Mangos und Macadamia-Nüssen haben. An unserem Ziel geben wir im Pick n’ Pay Supermarkt noch etwas Geld aus, bevor wir zum Caravanpark fahren, wo wir just bei Sonnenuntergang ankommen. Wir scheinen die einzigen Gäste zu sein, genau so wie vor einem Jahr die meiste Zeit. Wir begnügen uns mit dem restlichen Pastasalat von gestern und lassen das Kochen für heute sein.

Dienstag, 25.05.2010 – Louis Trichardt

Ausschlafen, wie schön. Thomas etwas länger als Isabella. Jetzt, da wir den Krüger Park verlassen haben, hat das Wetter auf das fürs südafrikanische Inlandplateau eigentlich typische, schöne, wolkenlose Wetter geschaltet. Unser Platz im schönen Caravanpark der Stadt Hier in Louis Trichardt machen wir fast dasselbe wie vor einem Jahr. Wir versuchen unsere Homepage soweit wie möglich vorzubereiten, bevor wir von hier aus nach Botswana weiterziehen. So sitzen wir denn bis am Mittag vor unseren Laptops. Dann spazieren wir ins Stadtzentrum, um zu sehen was der Spar Supermarkt von dem was wir noch benötigen zu bieten hat. Mit ein paar Sachen in den Tragtaschen marschieren wir zurück zum nahen Obelix. Thomas macht sich noch einmal auf die Socken, denn wir suchen eine Waschgelegenheit, nach dem unser Waschtag in Shingwedzi ja weggespült wurde. Thomas kommt schwer beladen vom Einkauf zurück Dabei findet er einen bisher unentdeckten Checkers Supermarkt, der die grösste Auswahl an Milchprodukten in der Stadt bietet. Darunter finden sich auch die Emmi-Fertigfondues, von denen Thomas gleich zwei mitnimmt. Hier ist auch der einzige Ort in der Stadt, an dem es unseren Hauskaffee “Caturra connoisseur“ gibt. Es ist bereits später am Nachmittag, als Thomas von seinem ausgedehnten Rundgang durchs Stadtzentrum zurückkommt. Es ist zwar nicht heiss, aber ab und zu duschen ist halt trotzdem angesagt. Wir hatten ja schon vor einem Jahr festgestellt, dass dieser an und für sich schöne Platz bessere Zeiten gesehen hat. Inzwischen gibt es im Sanitär­block der Männer kein warmes Wasser mehr. So duscht Thomas wieder einmal im Damenblock, wir sind ja die einzigen Gäste. Isabella hat natürlich den Nachmittag über weiter an der Homepage gearbeitet, aber irgendwann wird es Zeit auf unsere innere Stimme zu hören, sprich dem knurrenden Magen auch etwas zu gönnen. Wir hatten schon ein Weilchen kein Gehacktes mit Hörnli mehr, also machen wir uns die Freude.

Mittwoch, 26.05.2010 – Louis Trichardt

Isabella klemmt sich nach dem Aufstehen natürlich gleich wieder hinter die Homepage. Kaum ist auch Thomas aufgestanden, gibt’s allerdings etwas Haushaltsarbeit zu erledigen, denn die Wäsche muss vorbereitet werden. Ein Helikopter fliegt tief über die Bäume Während Thomas diese in die Wäscherei bringt, macht Isabella im MGD etwas Raumpflege und wäscht den Moskito-Vorhang des Eingangs. Kurz nach Mittag holt Thomas die Wäsche in der Wäscherei, die allem Anschein nach erst gestern eröffnet hat, wieder ab. Die Wäsche ist schön verpackt, es macht einen guten Eindruck. Thomas schaut dem Helikopter nach Beim Auspacken bekommt Isabella allerdings, fast wie immer, wenn wir die Wäsche nicht selber machen, wieder einmal den Koller, denn die Wäsche ist nicht trocken. Sie muss also aufgehängt werden, was nichts anderes heisst, als dass wir Arbeit erledigen müssen, für die wir eigentlich andere schon bezahlt haben. Wie auch immer, Isabella ist anschliessend weiterhin fleissig am Fotos aussuchen, während Thomas sich grösstenteils ums Nachtessen kümmert. Pouletbrüstchen sollen auf den Grill und dazu gibt es einen gefüllten Butternuss-Kürbis, der schon lange auf seine Bestimmung wartet. Thomas zündet das Feuer zeitig an, aber die grossen Hartholzstücke brauchen zwei Stunden, bis sie eine schöne Glut ergeben. Um acht Uhr ist schliesslich alles, inklusive Salat, bereit zum Essen.

Donnerstag, 27.05.2010 – Louis Trichardt

In diesem Joghurt ist wirklich drin, was drauf steht Heute ist eigentlich kein Ausflug vorgesehen, sondern die Homepage steht auf dem Programm. Aber als Thomas das Zauberkästchen fürs e-Banking einschaltet kommt etwas Aufregung auf, denn es will seine Batterie bald ersetzt haben. Hoffentlich kriegen wir hier eine, sonst sind wir in unserer Finanzkontrolle in Zukunft arg eingeschränkt. So macht er sich halt auch heute auf in die Stadt, wo er zu seiner Überraschung schon im ersten Laden die richtige Batterie findet, auch wenn es wieder einmal Chinesen­ware ist. Er kauft auf dem Heimweg noch ein paar “Schnitzels“ für den Znacht im “Fruit&Veg“-Supermarkt, der auch eine sehr gute Metzgerei führt. Aber nach dem wir den restlichen Dip kurz vor sechs Uhr verdrückt haben, sind wir eigentlich nicht mehr sehr hungrig. So begnügen wir uns heute mit einer pikanten Chakalaka-Suppe, die Isabella mit Sauerrahm etwas entschärft.

Freitag, 28.05.2010 – Louis Trichardt

Ein weiterer Homepage-Tag. Als Thomas am Nachmittag zum Caravanpark Eingang geht um eine weitere Übernachtung zu bezahlen, fällt ihm ein kleiner Schwarm von ungewöhnlichen, schwarzweissen Vögeln auf. Nicht gerade das klarste Seelein, aber Lebensraum für einige Wasservögel Als er zurück im MGD im Bestimmungsbuch nachschlägt, was das wohl gewesen sein könnte, stösst er auf die etwas speziell ausschauenden Brillenwürger, die er schon lange gerne einmal gesehen hätte. Zusammen mit Isabella geht er darauf mit Feldstecher und Kamera bewaffnet die Vögel nochmals suchen. So kommt auch Isabella heute mal an die frische Luft, eine äusserst willkommenen Abwechslung. Palmblüte Die Brillenwürger sind leider schon weitergezogen, so dass es kein Foto von ihnen gibt. Dafür entdecken wir am kleinen Seelein in der Camping-Anlage, wohlgemerkt mitten im Stadtzentrum der Stadt, einige andere bemerkenswerte Vögel: Gleich zwei Riedscharben (eine Kormoran-Art), Mohrenrallen, die wir bisher nur in Simbabwe gesehen haben, einen Mangrovenreiher und möglicherweise einen Riesenfischer, der allerdings gleich in einem Strauch verschwindet. Kurze Zeit später sitzt auf einem Baum auch noch ein Braunkopfliest, eine Kingfisher-Art. Brown-hooded Kingfisher (Braunkopfliest) mit einerm kleinen Snack Dass es in dieser baumreichen Anlage den einen oder anderen Vogel zu sehen gibt haben wir ja gedacht, aber dass es gleich so spezielle Vögel sind nicht. Von der frischen Luft gestärkt vertiefen wir uns zurück im MGD, nicht zum ersten Mal, in eine ernsthafte Diskussion über unsere Homepage. Isabella fühlt sich durch die von Thomas morgen geplante Weiterreise gestresst, denn sie möchte lieber noch die Webseite möglichst à jour bringen, bevor wir Südafrika verlassen. Das lässt dann Thomas wieder einmal den Aufwand, den wir dafür betreiben in Frage stellen. Und natürlich gibt es dazu keine einfache Lösung, ausser: Keep your Webmaster happy... Heute kommen die Bohnen mit den Rindsplätzli, die Thomas gestern gekauft hat, auf den Tisch. Das Fleisch wäre wahrscheinlich etwas zum Schmoren, aber dafür ist es schon etwas spät, darum macht Isabella eine Art Kurzschmoren in einer ihrer feinen selbstgemachten Saucen.

Samstag, 29.05.2010 – Louis Trichardt

Wir bleiben dann also heute und morgen noch hier. Das Wetter hat sich geändert und wir hätten unter einer grauen Decke fahren müssen. So ist es auch für Thomas etwas einfacher... Am späten Vormittag darf er dafür Kommissionen machen gehen, damit wir über das Wochenende nicht verhungern müssen. Sonst und vor allem von Isabella wird natürlich bis in den Nachmittag hinein weiter fleissig an der Homepage gearbeitet. Um vier Uhr ist es aber genug, denn heute wollen wir in den Ausgang. Um fünf Uhr beginnt der Final der Super-14, eine Art Champions-League des südatlantischen Rugbys mit den besten Mannschaften aus Südafrika, Australien und Neuseeland. Wir gehen zum Louis Trichardt Rugby Club, den Thomas bei seinem Rundgang heute Vormittag ausgekundschaftet hat. Hier im Louis Trichardt Rugby Club schauen wir den Rugby Final Natürlich wird nicht hier gespielt, aber in der Bar des Clubhauses stehen zwei Fernsehgeräte, die auf den Sportkanal geschaltet sind, der den Match übertragt. Ironischerweise findet der Final dieses von den weissen Südafrikanern favorisierten Sports in Soweto, also DEM schwarzen Stadtteil von Johannesburg, in einem Fussballstadion, also einem Veranstaltungsort des bevorzugten Sports der schwarzen Bevölkerung, statt. Die Bar mit dem Fernseher Es spielen die favorisierten Blue Bulls aus Pretoria, für die übrigens Jean und Hannelie fanen, gegen die Stormers aus Kapstadt. Thomas findet es etwas merkwürdig, dass zwei vom Telefonkonzern Vodacom gesponserte Teams im Final des von Vodacom gesponserten Wettbewerbs stehen, aber jeder diesbezüglich weiterführende Gedanke wäre natürlich eine bösartige Unterstellung. Wie auch immer, die Favoriten machen die Sache ziemlich schnell klar und gewinnen denn auch. Der Captain der Blue Bulls bei der Siegerehrung Im Rugby Club waren erstaunlich wenig Leute anwesend und wir hatten etwas mehr Stimmung erwartet. So ziehen wir nach dem Ende des Matches wieder heimwärts. Wir haben keine Lust mehr zu kochen und steuern beim nahen Shoppingcenter Mike’s Kitchen, eine Restaurantkette an. Isabellas Teller aus Mike’s Kitchen Hier sehen wir, dass auf Fernsehern und zusätzlich installierten Grossleinwänden das Spiel ebenfalls übertragen wurde und viel mehr Leute extra deswegen hierher gekommen sind. Wir werden vom Essen positiv überrascht, auch wenn die Pommes Frites, wie fast immer, nichts taugen. Wahrscheinlich mögen sie die Südafrikaner einfach so. Aber Thomas’ Rindsfiletmedallions sind so etwas von butterzart, die schmecken sogar Isabella, auch wenn medium-rare sonst gar nichts für sie ist. Wir hatten etwas Bedenken, nach dem Eindunkeln zu Fuss durch die leeren Strassen zum Caravan Park zurück­zuspazieren. Aber es kommt nie ein komisches Gefühl auf und wir kommen unbehelligt und sicher bei Obelix an. Zum Tagesabschluss gibt es noch eine angenehme Überraschung, denn es gelingt uns wieder einmal eine DVD mit Bildern erfolgreich zu brennen. Sonst ärgert uns Isabellas Laptop immer wieder mit dem unmotivierten Ausspucken von halbfertigen DVDs, die wir dann wegwerfen müssen...

Sonntag, 30.05.2010 – Louis Trichardt

Orange Blumen im Caravanpark Ausser dass heute Sonntag ist und es am Morgen aus den grauen Wolken auch ab und zu regnet, gibt es nichts Spannendes zu berichten. Homepage-Business as usual. Immerhin machen wir uns heute ein spätes Frühstück mit Eiern und sind froh um die warme Schokolade, die es dazu gibt. Am späteren Nachmittag ist Duschtermin und wir machen uns auf zur einzigen funktionierenden warmen Dusche im Caravanpark, die sich im Damenblock befindet und natürlich prompt besetzt ist. Verwundert sind wir nicht, aber etwas verärgert. Thomas geht mal zum Wachmann am Eingang um ihm ein kleines Rätsel aufzugeben: Wir sind die einzigen Gäste hier und jemand steht unter der Dusche, aber wir sind es nicht. Wer ist es? Schliesslich kommt der zweite Wachmann, die Ablösung für heute Nacht, frisch geduscht aus der Kabine. Und nur so zur Erinnerung: Wir sind hier in der Damendusche. Falls wir es nicht schon einmal erwähnt haben sollten: Auch Südafrika ist Afrika... Für einmal muss Isabella das Nachtessen im Alleingang zubereiten, denn Thomas hat noch an der Homepage zu tun. Es gibt ein feines Beef-Curry mit Kokoscreme, Basmatireis und einem der besten Eisbergsalate, die wir je hatten. Und das nicht nur wegen Isabellas Salatsauce. Anschliessend können wir unsere Homepage noch soweit vorbereiten, dass Südafrika, das wir nun morgen ja, so Gott will, definitiv verlassen werden, schon fast publikationsbereit auf den Server geladen ist.

Montag, 31.05.2010 – Martin’s Drift

Wir lassen uns um sieben Uhr wecken, denn heute haben wir ja einiges vor. Es gibt wieder einmal normal Frühstück und dann packen wir zusammen. Zunächst verschieben wir uns nur ein paar Meter zum nächsten Wasserhahn, um unsere Wassertanks randvoll zu machen. Es wird viertel nach zehn Uhr, bis das erledigt ist und wir uns endlich auf eine letzte Einkaufsrunde in Südafrika machen können. Im Shopping Center, in dem wir letztes Mal botswanische Pula wechseln konnten, sind sie heute trocken, es gibt nichts. So verdieseln wir halt einen Teil der Rand, die wir noch haben, zu einem Liter-Preis der sich gewaschen hat. Seit Kamerun haben wir nie mehr soviel für den Most bezahlt. Die Zeit zerrinnt wie immer beim Einkaufen und es ist fast zwei Uhr, bis wir Louis Trichardt verlassen. Eines der in Südafrika oft gesehenen, kreisrund bewässerten und darum grünen Felder Obwohl wir spät dran sind, nehmen wir einen Umweg in Kauf, vor allem weil Thomas die selbe Strecke nicht gerne zweimal fährt. So durchqueren wir zuerst die Soutpansberge nach Norden und folgen ihnen dann auf der Nordseite gegen Westen. Die Strasse ist für einmal in tipptoppem Zustand, wir kommen bequem voran. Frauen arbeiten in einem Feld Es herrscht fast kein Verkehr hier, darum nehmen wir ausnahmsweise mal einen Mann, der unterwegs bei seinem defekten Fahrzeug am Strassenrand steht und winkt, bis zum nächsten Ort, Waterpoort, mit. Kaum haben wir angehalten um ihn dort auszuladen, müssen wir schon wieder anhalten, denn die Polizei ist mit Blaulicht hinter uns her. Wir sind uns keines Vergehens bewusst und fahren mit gutem Gewissen an den Strassenrand. Herbstliche Bäume in der Gegend von Swartwater Es stellt sich schnell heraus, dass es den Polizisten in Waterpoort nur etwas langweilig ist und das ungewöhnliche Fahrzeug ihre Neugier geweckt hat. Nach einer kurzen, freundlichen Unterhaltung lassen sie uns weiterfahren. Unterwegs sehen wir auf den Telefondrähten neben vielen Rollern und einigen Hornbills vor allem White-crowned Shrikes sitzen. Voraussichtlich der letzte Sonnenuntergang den wir in Südafrika erleben Unser GPS sagt voraus, dass wir nach Einbruch der Dunkelheit und, gemäss unserem Reiseführer, nach der Schliessung der Grenze um achtzehn Uhr in Groblersbrug eintreffen werden. Aber davon lassen wir uns nicht mehr stressen, dafür sind wir schon zu lange in Afrika unterwegs. Sieben Kilometer vor Tom Bourke, schon ziemlich nahe an der Grenze, werden wir noch einmal auf die Probe gestellt. Hier wird die Strasse neu gemacht und wir müssen für einige Kilometer auf die parallele, üble und entsprechend langsame Wellblechpiste ausweichen. Als wir in Groblersbrug eintreffen finden wir die Grenze zu unserer Freude immer noch geöffnet vor. Wir wechseln noch einige unserer Rand in Pula, allerdings nur gerade soviel wie wir am botswanischen Zoll zur Bezahlung von Strassensteuern und Versicherung benötigen, denn der Wechselkurs ist schlecht. Nach der Erfahrung mit den drei bisherigen Grenzübertritten nach Botswana verzichten wir darauf, unseren Kühlschrank inspektionssicher zu machen, denn der wurde bisher nie kontrolliert. In einer dreiviertel Stunde passieren wir die Grenze absolut problemlos.

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