Marokko

Dienstag, 15.01.2008 – Martil (Marokko)

Am marokkanischen Zoll kümmert sich Thomas in aller Ruhe um den Papierkram. Einzig einige Franzosen verbreiten grosse Hektik, als er an ihrer Kolonne vorbei an einem Schalter nach einem fehlenden Formular fragt. Einige Euros werden noch in Dirham gewechselt, aber der Versuch eine Versicherung für Asterix abzuschliessen scheitert am fehlenden Marokko-Cash. Endlich fahren wir zur eigentlichen Zollkontrolle und geben dem Zöllner die Papiere, die er nur kurz kontrolliert. Unser erstes Bier auf afrikanischem Boden auf dieser Reise Die Frage ob wir etwas zu deklarieren hätten, verneint Thomas, er weiss ja nicht, was Isabella alles eingepackt hat... Mit einem kleinen Spruch schickt uns der Zöllner hinein ins Land. Jetzt sind wir definitiv in Afrika! Wenn nur alle Zollübergänge so problemlos verlaufen werden... Wir fahren noch einige Kilometer bis zum ersten Campingplatz, für dessen schlammige Zufahrt Thomas sicherheitshalber erstmals auf dieser Reise den Vierradantrieb einsetzt. Na ja, vielleicht war das jetzt etwas übertrieben... Nach der Ankunft können wir endlich einmal draussen an der Sonne ein Bier geniessen. So gefällt es uns!

Mittwoch, 16.01.2008 – Chefchaouen

Da wir heute nicht so weit fahren müssen lassen wir uns Zeit mit aufstehen. In Tétouan füllen wir an der Total Tankstelle den zweiten Tank, da Thomas gesehen hat, dass sie Visa-Kreditkarten akzeptieren. Als es dann ans Zahlen geht kommt die grosse Überraschung: Bezahlen kann man nur mit Bargeld. Na toll, da waren wir doch gerade erst am Automaten um ein wenig Kleingeld zu haben und schon sind wir es wieder los. Riesen-Kohlköpfe und Hühner am Eingang zur Medina von Tétouan Wir wollen uns die Medina ansehen und finden nach einigem Suchen einen tollen Parkplatz, der nicht weit von der Altstadt entfernt liegt. Wir geniessen es sehr, durch die Gässchen zu gehen. Nur zwei mal werden wir von “Helfern“ angequatscht und einmal davon mit (A..-)“Schlockä“ verabschiedet. Bei einem Schuhmacher lassen wir ein durchgescheuertes, rotes Halteband für Asterix flicken. Er hat zwar nur hellblauen Faden und etwas Mühe mit der Fadenspannung, aber was soll’s, Hauptsache es hält wieder. Wir kaufen noch feine Datteln und Oliven. Die Oliven gibt es mit Brot zum Zmittag und zum Dessert die ebenfalls gerade erstandenen süssen, feinen Kleinigkeiten mit Dattelfüllung. Langsam kommt Stimmung auf wie in Tunesien. Am Abend hat Thomas Angst zu verhungern da Isabella nur 110 Gramm Teigwaren abwägt. Ja, vielleicht hat er ja recht, denn zugenommen hat er kaum seit wir losgefahren sind. Aber seine Argumentation ist sensationell: Spaghetti hätten wir zwei zusammen auch schon ein ganzes Pack gegessen und die seien doch viel kompakter als die Krawättli, die es heute zum Znacht gibt. Isabella denkt zuerst an ein Witzli. Aber nein, Thomas ist es wirklich ernst mit seinem Vergleich! Isabella kugelt sich vor Lachen und Thomas straft sie mit ... Blicken.

Donnerstag, 17.01.2008 – Fès

Da wir heute den langen Weg durch das “gefährliche“, aber sehenswerte Rifgebirge bis nach Fès unter Obelix’ Räder nehmen wollen, lassen wir uns von der Uhr bereits um 7 Uhr wecken. Bis nach Fès sind es 260km und wir wollen die Strecke an einem Stück fahren, da allgemein von Aufenthalten im Rifgebirge abgeraten wird, da dies das Zentrum des Cannabis-Anbaus ist. Touristen werden als potentielle Kunden angesehen und dem entsprechend intensiv “beworben“. Gewimmel in der Durchgangsstrasse von Ketama im Rifgebirge Die einschlägigen Geschichten gehen bis zu Fahrzeugverfolgungsjagden mit Ausbremsmanövern. Das Wetter ist wieder besser, der Himmel blau und wir haben eine schöne Aussicht über Chefchaouen und das umliegende Tal. Obelix im Rifgebirge Kurz nach der Abzweigung ins eigentliche Gebirge beginnt die Strasse schon bald stark zu steigen und wir finden uns plötzlich im umherziehenden Nebel wieder, mit Sichtweite um die 50m. Na toll, da haben wir ja viel davon, dass die Strecke als besonders schön markiert ist. Kommt dazu, dass im dichten Nebel und bei der doch eher schlechten Strasse unser km/h-Schnitt gerade mal bei 33 liegt. Ab und zu erhaschen wir trotzdem einen Blick in die Landschaft und können die Schönheit der Gegend mindestens erahnen. Vom Strassenrand her wird zwar dauernd mit einschlägigen Gesten (V-Zeichen zum Mund) für das Zeugs geworben, aber Isabella perfektioniert ihre Taktik des “ahnungslos zurückwinken“ und man kann nicht eigentlich von Belästigung sprechen. Im Rifgebirge Schliesslich überholt uns dann doch mal ein Auto, schwenkt vor uns wieder ein und ein Mann beginnt aus dem Autofenster lehnend wild zu turnen. Wir bedeuten, dass wir überhaupt kein Interesse haben und um sie zu verscheuchen setzten wir unser lautes Postautohorn ein. Siehe da, es wirkt, sie ziehen davon. Auf halbem Weg nach Ketama lichtet sich der Nebel endlich und so können wir die wirklich grossartige Landschaft bewundern. Kurz vor Ketama fahren wir durch einen wunderbaren Zedernwald, ein Höhepunkt des heutigen Tages. In Tounate verlassen wir das eigentliche Gebirge. Die Stadt breitet sich über einen Sattel aus und wirkt sehr gepflegt, vor allem verglichen mit den durchfahrenen Orten im Rif, deren Strassen mit Schlaglöchern durchsetzt sind. Danach übernimmt auch Isabella noch ihren Teil an der Fahrzeit und führt Obelix bis kurz vor Fès. GPS und korrekten Koordinaten sei Dank finden wir den Weg zum Campingplatz problemlos, ohne wäre die Suche wohl ein Albtraum geworden.

Freitag, 18.01.2008 – Fès

Heute nehmen wir es wieder etwas gemütlicher, schliesslich ist für uns ja grosser Feiertag, denn vor 24 Jahren haben wir uns kennengelernt. Da freuen wir uns auf den Abend, wenn es den feinen Cava und das Schüfeli mit Dörrbohnen und Salzkartoffeln gibt. Am Vormittag bearbeitet Isabella wieder einmal die Homepage, damit wir, so wir denn in Fès ein Internet-Kaffee finden, ein paar kleine Ergänzungen raufladen können. Die anderen zwei Kommissionen, die wir uns für heute zu tätigen vorgenommen haben sind, für Asterix eine Versicherung abzuschliessen und Thomas endlich wieder einmal einen anständigen Haarschnitt zu verpassen. Dafür nehmen wir den Bus in die Neustadt und haben dort, trotz kleinem Stadtplan im Reiseführer, zuerst mal Mühe um uns zu orientieren. Schliesslich finden wir im dritten Stock eines Gebäudes eine Versicherungsagentur, die die gewünschte Versicherung abschliesst. Sie ist nicht viel günstiger als an der Grenze angeboten, es scheint eine Art Einheitsversicherung zu geben. Als zweites finden wir einen Internet-Schuppen, bei dem wir sogar unseren mitgebrachten Laptop anschliessen können. Toll! Beim Updaten unserer Homepage ist das Resultat nie genau das, was wir erwarten. Wir hintersinnen uns beinahe und geben es dann auf. Da müssen wir wohl nochmals über die Bücher. Eine Weile später ist dann doch alles so wie es sein sollte. Wir dachten, sozusagen als Profis, Informatik sei eine logische Sache, aber hier beginnen wir zu zweifeln... Schliesslich will Thomas noch einen kleinen Beitrag in einem Forum zu unserer Erfahrung der Fahrt durchs Rifgebirge schreiben. In dem Moment, in dem er den “Senden“-Knopf drückt geht die Leitung in die Binsen und der ganze Text ist futsch. Da freut er sich aber so darüber, dass es fast nicht zum Aushalten ist... Grummel, grummel, wird der Text halt nochmals zusammengestiefelt. So vergehen im Nu zwei Stunden und draussen ist es bereits dunkel. Das bedeutet wohl, dass wir Ziel Nummer drei verfehlt haben, und Thomas’ Mähne weiter wächst. Wir nehmen den Bus Nr.17 zurück zum Campingplatz und schaffen es sogar, uns im überfüllten Bus rechtzeitig zum vorderen Ausgang zu quetschen und am richtigen Ort auszusteigen. Das ist doch gleich ein weiterer Grund mit dem Cava zum Apéro anzustossen.

Samstag, 19.01.2008 – Fès

Wir organisieren am Campingplatz einen Führer für einen Rundgang durch die Medina von Fès. Wir treffen ihn allerdings erst am Nachmittag, wenn die Suqs wieder geöffnet haben. Da bleibt ja noch Zeit, endlich die Abwasserpumpe mit dem Ersatzteil wieder in Stand zu setzten, nicht zu letzt, weil unser Abwassertank nächstens voll ist und wir ihn hier auf dem Campingplatz nur mit der Pumpe leeren können. Nach dem Einbau folgt der Probelauf und die grosse Ernüchterung: Es funktioniert nicht! Die Frustration ist entsprechend...

Gasse in der Medina von Fès, in der grauen Djellaba unser Guide Gut ist es Zeit unseren Guide zu treffen, da kommt man auf andere Gedanken. Es ist ein stattlicher Mann in einer grauen Djellaba mit grossen Schuhen. Wir fahren mit einem Petit Taxi halb um die Medina, um dann beim Bab Debbagh in das Gassengewirr einzutauchen. Wir müssen schauen, dass wir mit unserem Guide Schritt halten können, er schreitet zügig durch die teilweise überdeckten und deshalb stockdunkeln Gässchen. Wir besichtigen die wichtigen Bauwerke und dann das Gerberviertel, wo man vom Dach eines Hauses aus eine gute Sicht auf die ganzen Gerbe-Becken hat. Der Gang zurück vom Dach führt natürlich durch einen Laden voller Lederwaren, die wirklich sehr schön sind. Aber wir sind ja entschuldigt was Souvenirkäufe betrifft, sonst müsste Obelix noch einen Anhänger mitschleppen. Wir werden trotz fehlendem Umsatz freundlich wieder verabschiedet. Das erstaunt speziell Thomas, der vor 25 Jahren in der selben Situation schon ganz andere Erfahrungen gemacht hatte. Dazumal empfand er Marokko, allerdings als unerfahrener Reisender und alleine unterwegs, als mühsam, konnte er doch kaum einen Schritt vor das Hotel setzen, ohne angequatscht zu werden. Nach Abschluss des Rundgangs vollenden wir die Umrundung der Medina mit dem Taxi. Wir lassen uns in die Neustadt fahren, denn wir wollen noch Brot fürs Frühstück kaufen.

Thomas vor dem Coiffeur Dabei kommen wir tatsächlich an einem Coiffeursalon vorbei. Diese Chance lässt sich Thomas nicht entgehen. Schnell macht Isabella noch das geplante “vorher“-Föteli. Thomas nach dem Coiffeur Der Coiffeur macht die Arbeit gut und gründlich, Thomas ist zufrieden. Als es ans Zahlen geht, wird es schwierig: Bezahle was Du willst, heisst es. Unser Versuch, dieses Spiel abzuwenden, wird ignoriert. Da hilft nur noch rechnen. Schliesslich zahlen wir 60 DH, das sind ca. 10 Kaffees. Irgendwie stimmt es für alle und wir werden freundlich verabschiedet. Mit dem Bus fahren wir wieder zurück ins Camp, schon fast wie alte Hasen. Zum Znacht gibt es feines, aber viel zu viel Curry, bis uns fast die Bäuche platzen. Damit ist der Abend natürlich gelaufen. Der Abwasch wird auf morgen verschoben, und Thomas hasst es...

Sonntag, 20.01.2008 – Fès

Es ist wieder einmal Sonntag, also gibt es ein ausgedehntes Frühstück mit Eiern. Honig ist auch wieder vorhanden, nur der Zopf fehlt. Allerdings nicht so stark, dass wir selber welchen gemacht hätten. Beim Abwasch ist es soweit: Der Abwassertank ist definitiv voll, es gurgelt im Siphon. Wir lassen uns nicht stressen und relaxen noch ein bisschen. Dann nehmen wir uns nochmals der Abwasserpumpe an, der Ausbau geht schon ganz zügig... Wir machen einen “Standlauf“ mit Wasser das aus einem Becken gesogen werden soll. Und siehe da: statt dessen blubbert es, was nichts anderes heisst, als dass die Pumpe verkehrt herum läuft. Das kann nur daran liegen, dass Thomas, als er die Pumpe zum ersten Mal demontierte und aus Versehen das Motorgehäuse öffnete, irgend etwas verkehrt wieder zusammen­gesetzt hat. Jetzt wäre ein abgeschlossenes Ingenieur-Studium in Elektrotechnik nicht schlecht... Wir setzen ein kleines Teil des Motors anders herum wieder ein und siehe da, die Pumpe läuft jetzt rechts herum, also richtig. Es folgt noch der Testlauf und es ist eine wahre Freude, wie sie Wasser speit. Wir sind wieder mal richtig stolz auf unser TIM-Work! Schnell wird die Pumpe wieder eingebaut und schon bald haben wir unsere Tanks geleert. Wir sind erleichtert, dieses Problem gelöst zu haben und gönnen uns draussen ein Bier. Jetzt müsste nur noch die Tankanzeige des zweiten Wassertanks wieder stimmen und alles, alles wäre wieder in Butter. Mal sehen, wie Philippi, der Hersteller, sich das genau vorstellt mit dem “Gerät einsenden“.

Montag, 21.01.2008 – Fès

Asterix wird mittels Seilzug aus der Garage genommen Heute kommt Asterix zum ersten Mal zum Zug. Er hat zwar den afrikanischen Kontinent schon einmal in Tunesien gesehen, aber im chaotischen Verkehr einer afrikanischen Grosstadt hat er sich noch nie bewegt. Am Vormittag laden wir ihn aus, es ist aber schon früher Nachmittag bis auch wir so weit sind. Als erstes gehen wir in “unseren“ Internet-Schuppen um die neuesten Mails und Infos runterzuladen. Dann wollen wir mittels Skype mit Philippi telefonieren um herauszufinden, wie wir mit der Gerätereparatur vorgehen wollen. In Fès unterwegs mit Asterix Der zuständige Herr ist aber gerade an der Boot in Düsseldorf, aber schliesslich kriegen wir seine Nummer vor Ort. Wir besprechen mit ihm die Modalitäten und fahren gleich zurück zum Campingplatz um das Gerät auszubauen. Dann geht es wieder los in die Stadt zu DHL, deren Standort wir glücklicherweise schon gesehen haben. Dort staunen wir nicht schlecht, dass das Päcklein nach Deutschland 764 Dirham, oder rund 115 Franken kostet. Es bleibt uns nicht viel anderes übrig, als diese Kröte zu schlucken... Schliesslich machen wir noch einen Sunset-cruise rund um die Medina und es ist gerade dunkel als wir zurück bei Obelix sind. Schnell wird Asterix wieder versorgt und wir machen uns hinter das Nachtessen mit dem letzten Fleisch aus Spanien.

Dienstag, 22.01.2008 – Meknès

Endlich, findet Thomas, geht es wieder etwas weiter. Wir wollen via Moulay Idris und die antiken Ruinen von Volubilis nach Meknès fahren. Kurz bevor wir losfahren wollen, interessiert sich ein Holländer, der selber grosse Fahrzeuge auf- und ausbaut für unser Action Mobil. Während Isabella klar Schiff zum Losfahren macht, hat Thomas Mühe sich vom Holländer und einem dazugestossenen deutschen Ehepaar loszueisen und schliesslich ist es bereits nach Mittag als wir tatsächlich losfahren. Am Stadtrand von Fès entdecken wir noch einen riesigen Metro Supermarkt (N34°01′20.8″ W5°03′12.5″) der sich als Grosshandelsmarkt herausstellt, bei dem wir aber trotzdem einkaufen können. Kurz darauf kommen wir an einer grossen, aber ruhigen Tankstelle mit “Lavage“ vorbei. Das ist der Moment, bei Obelix das Versprechen einzulösen, dass er wieder sauber werden wird und vor allem um das Salz der europäischen Autobahnen wegzuspülen. Die Wäsche dauert tatsächlich die angekündigte Stunde, während der wir am Strassenrand noch Gemüse und Früchte einkaufen und uns im angenehmen Kaffee einen ebensolchen genehmigen.

Unbekannter Stausee unterwegs von Fès nach Moulay Idris Weiter geht es Richtung Moulay Idris durch schöne grüne Landschaft an einem Stausee vorbei, der ziemlich neu sein muss, denn die Umfahrungsstrasse ist in einem Topzustand. Hinter dem See erheben sich kahle Hügel, was ein traumhaftes Bild ergibt. Bald ist es vorbei mit der schönen Strasse, denn wir biegen auf eine kleine Bergstrasse ein, die uns hinüber nach Moulay Idris bringt. Die Strasse besteht nur aus Teerresten und führt durch ein kleines Dorf. Schliesslich biegt von rechts die bessere Strasse ein, die wir eigentlich hätten nehmen wollen, aber Thomas ist bei der GPS-Planung der Strecke ein kleiner Lapsus unterlaufen... Kurz vor dem Zentrum von Moulay Idris hat es eine Verbotstafel für Fahrzeuge über 5 Tonnen, die wir grosszügig übersehen, denn unsere GPS-Karte zeigt keinen anderen Weg. Wahrscheinlich geht es einfach darum, Lastwagen aus dem Zentrum fernzuhalten; sollte eine Brücke auftauchen, werden wir uns das Ganze nochmals überlegen. Und siehe da: Bald schon sind wir durch das am Hang klebende Städtchen hindurch und nach kurzer Zeit am Eingang der Ruinen von Volubilis. Moulay Idris von Volubilis aus gesehen Inzwischen ist es bereits kurz vor Sonnenuntergang und wir fragen uns, ob um diese Zeit überhaupt noch geöffnet ist. Aber ja doch, wir hätten genügend Zeit, ist die Auskunft. Die Anlage der alten Römerstadt ist erstaunlich gross, allerdings hat es relativ wenig gut erhaltene oder restaurierte Gebäudeteile. Das Storchennenst auf einer Säule der Ruinen von Volubilis Zu bewundern gibt es hingegen ziemlich viele schöne Mosaike. Auf zwei der alten Säulen befinden sich Storchennester, und just als wir in der Dämmerung auf dem Weg zum Ausgang sind fliegt ein Storchenpaar sein Nest an. Ein toller Anblick, diese Silhouetten gegen den Abendhimmel.

Als wir wieder losfahren ist es schon beinahe dunkel. Jetzt müssen wir ja nur noch rund 20km nach Meknès fahren und in der Dunkelheit den Campingplatz finden, der auf der anderen Seite der Stadt am Rande der Altstadt liegt... Wieder mal GPS sei Dank finden wir den Platz, abgesehen von einem Wendemanöver in einer Sackgasse, fast auf direktem Weg. Um sieben Uhr haben wir es geschafft: Ende des Fahrdienstes, jetzt denken wir nur noch ans Essen...

Mittwoch, 23.01.2008 – Meknès

Kurz vor dem Mittag machen wir uns auf den Weg in die Medina von Meknès. Der Weg vom Campingplatz dort hin führt durch eine einen Kilometer lange gerade Strasse, die links und rechts von meterhohen Mauern eingefasst ist. Bab el Mansour in Meknès Am Rande der Medina, an der Place el Hedim angekommen, haben wir erst mal Hunger und sitzen in eines der Restaurants um irgend ein Sandwich, Falaffel oder ähnliches zu essen. Wir bestellen etwas mit Pouletfüllung, kriegen dann zu unserer Überraschung ein halbes Poulet mit Pommes-Frites. Auch gut; mal schauen wie es uns dann später nach der ersten Begegnung mit der marokkanischen Küche geht. Jedenfalls tauchen wir danach in die Medina ein und durchwandern einen grossen Teil davon. Place el Hedim in Meknès Am interessantesten ist es bei den Fadenhändlern, hinter deren Läden mit alten, runden Webmaschinen farbige Bänder gewoben werden. Hei, wie das rattert und schnarrt! Weiter kommen wir auch an reinen Wohnvierteln vorbei, dann wieder bei den Schmieden, die das Eisen zum Teil vor Ihren Werkstätten bearbeiten. Viele der Läden sind wegen der Mittagszeit auch geschlossen, aber so können wir fast gänzlich ungestört und gemütlich, mit wenig Gedränge durch die Gassen schlendern. Auf dem Weg zurück zur Place el Hedim kaufen wir einige Esswaren, genehmigen uns auf dem Platz noch einen Kaffee und fahren schliesslich mit einem Petit Taxi zurück zum Campingplatz. Endlich sind wir mal früh am Nachmittag zurück und können noch einige Sachen erledigen, wie zum Beispiel: Ein paar Sachen waschen, Asterix ’ Zurrgurte kontrollieren, eine kleine Reparatur vornehmen, draussen an der Wärme ein Bier trinken. So wie heute sollte eigentlich jeder Tag sein: Sonne, Wärme, kein Stress.

Donnerstag, 24.01.2008 – Midelt

Die Wäsche von gestern Nachmittag ist noch nicht trocken als wir sie vor dem Abfahren wieder abnehmen. Das war wohl doch nicht so eine gute Idee, zwei Stunden vor Sonnenuntergang noch Wäsche aufzuhängen... Steineichenwald im Mittleren Atlas Wir fahren Richtung Ifrane und kurz davor durchqueren wir einen wunderschönen Steineichenwald, der uns beide mit seinen farbigen Blättern sofort an den Indian Summer erinnert. Ifrane ist wie aus einem anderen Land: Alles Häuser mit Ziegel gedeckten Giebeldächern. Es ist ein Vermächtnis der französischen Kolonialherren und es sieht fast aus wie in der Schweiz. Am Strassenrand und an schattigen Plätzen liegt noch etwas Schnee. Es muss vor nicht all zu langer Zeit mal ziemlich viel davon gegeben haben, den bei Tagestemperaturen von rund 20 Grad dürfte es mit dem Abschmelzen doch rasch gehen. Rastplatz im Mittleren Atlas kurz vor dem Col du Zad zwischen Azrou und Midelt In Ifrane passiert es uns zum ersten Mal, dass wir mit unserem Schweizerkreuz an der Fahrerhausfront für das Rote Kreuz gehalten werden: Ein Mann kommt vorbei; er habe Kopfschmerzen, ob wir ihm eine Tablette hätten. Wir klären ihn auf, dass dies das Wappen der Schweiz und wir nur Touris seien. Wir fahren weiter durch Azrou mit einigen Beständen von Zedern, wobei uns die Wälder im Rif mehr beeindruckt haben. In dieser Gegend sehen wir auch viele Steinmauern zum Trocknen von Zwiebeln. Von Azrou aus klettert Obelix weiter in die Höhe und die Gegend wird karger. In der Hochebene sieht man immer wieder Schafherden. Schliesslich finden wir einen idyllischen, baumbestandenen Platz an einem Flüsschen für unsere Mittagsrast. Vom über 2000m hohen Col du Zad steigen wir in die Ebene zwischen Mittlerem und Hohem Atlas ab, die schon ziemlich trocken ist. Auf der Fahrt nach Midelt haben wir einen schönen Blick auf das 3700m hohe Massiv des Djebel Ayachi.

Freitag, 25.01.2008 – Source Bleu de Meski

Obelix tankt Wasser in Midelt Heute haben wir ja eigentlich nichts gemacht, ausser Wasser aufgefüllt. Jetzt aber schön der Reihe nach... Wir erwachen für unsere derzeitigen Verhältnisse früh, nämlich bereits um acht Uhr. Das Aussenthermometer zeigt nur 3 Grad an, kein Wunder bei unserer Höhenlage von 1500m. Das ist genau der richtige Moment, unseren etwas vereisten Kühlschrank abzutauen. Kurz nach Mittag sind wir zur Abfahrt bereit. Nun wollen wir, so zu sagen noch auf dem Hinausweg, einen unserer zwei Wassertanks wieder auffüllen. Leider passen unsere Adapter nicht an den einzigen Hahn, aus dem Wasser kommt. Na ja, muss Thomas halt solange den Schlauch daran pressen. Normalerweise plätschert es gut hörbar in den Tank, aber jetzt ist kaum ein Tröpfeln zu hören. Nach einigen Minuten verleidet es Thomas und wir basteln mit Isolierband einen provisorischen Anschluss. Schon besser! Aber dem Plätschern nach könnte es diesmal etwas länger dauern. Wir holen die Campingstühle hervor und stärken uns mit Bananen. Wir beginnen zu lesen. Wir flicken den provisorischen Anschluss. Nach einer Stunde sagt Isabella, dass es höchstens noch eine halbe Stunde dauern kann. Nach einer weiteren Stunde ist es dann tatsächlich so weit: Die 260 Liter sind im Tank.

Gorges du Ziz zwischen Midelt und Errachidia Um drei Uhr fahren wir endlich los, schon etwas spät für die noch vor uns liegenden gut 150km. Dafür werden wir mit dem Nachmittagslicht auf der wunderschönen Fahrt durch den hohen Atlas entschädigt. Die Gegend wird immer trockner und die Berge kahler und röter. Erstmals sehen wir Kamele und Kasbahs. Die Schlucht des Oued Ziz ist spektakulär. Als wir an der Source Bleu de Meski eintreffen ist es bereits dunkel. Wir brauchen wieder mal etwas länger, um Obelix einzuparkieren. Während dessen quatscht ein Junge Isabella die Ohren voll, dass ihr der Kopf brummt. Anschliessend bekommt auch noch Thomas seinen Teil ab: Wir seien zum Tee eingeladen; wenn wir nicht sofort wollen, dann aber auf jeden Fall morgen. Und schon kommt ein zweiter Junge: Monsieur, Monsieur!... Das ist das erste Mal in Marokko, dass es etwas mühsam wird. Mal schauen wie es auf dieser Seite des Atlas weitergeht...

Samstag, 26.01.2008 – Merzouga

Verfallende Kasbah in Meski Wir machen noch einen kleinen Rundgang durch die Anlage der Quelle, sehen uns das grosse Schwimmbecken an, in dem im Moment nur Fische schwimmen und werfen einen Blick von der Terrasse auf die Oasengärten und hinüber auf die grosse, verfallende Kasbah. Der Junge von gestern startet noch einen Versuch uns zum Tee im Laden einzuladen, lässt es dann aber sein. Wir fahren los nach Erfoud, wo wir uns für die nächsten Tage mit Nahrungsmitteln eindecken wollen. Die Strasse führt durch eine Oase, die sich über Kilometer entlang dem Oued Ziz zieht. In Erfoud parkieren wir an der Hauptstrasse und sofort sind drei Jungen da, die auf unser Fahrzeug aufpassen wollen und ein Erwachsener, der uns die Ohren voll quatscht. Nach wenigen Metern verliert Thomas die Nerven und gibt dem Mann deutlich zu verstehen, dass er uns doch bitte in Ruhe lassen soll. Der Verkaufsstand mit den “wurmigen“ Datteln auf dem Markt in Erfoud Er macht einen Abgang; na also, nützt doch. Wir gehen zum Markt und kaufen allerlei Gemüse und Früchte. Als wir uns Datteln kaufen wollen ist der Mann von vorhin wieder da und drängt sich in das Verkaufsgespräch. Thomas liebt es... Schliesslich kommt der Handel nicht zu Stande und der Mann findet, nun sei es an der Zeit, zu seinem Laden zu gehen. Thomas hingegen findet, dass es dafür ganz und gar nicht Zeit sei und der Typ macht wieder einen Abgang. Wir gehen zurück zu den Datteln und kaufen uns zwei Kilo der “ersten Qualität“. Zum Schluss wagen wir uns noch an das “Pièce de Résistance“, das Fleisch. Bei einem Metzger hängt ein Hinterbein eines Rindes, dessen Fleisch ganz ordentlich aussieht. Wir lassen uns ein halbes Kilo vom Stotzen abschneiden und bekommen noch ein Stück Schmalz dazu. Mal schauen was wir damit machen werden. Die Jungen, die Obelix bewacht haben, sind immer noch da und Thomas gibt ihnen, oder besser gesagt jenem, dem er den Auftrag gegeben hat, einen Dirham für seine Dienste. Damit ist der aber gar nicht einverstanden und findet fünf Dirham müssten es schon sein. Thomas jedoch lässt das kalt, und als wir losfahren legt der Junge, zum Zeichen seiner Verachtung, den Dirham auf unseren Spiegelträger. Erg Chebbi Weiter geht es über Piste auf den Erg Chebbi zu. Wir weichen immer mehr von der von Thomas am GPS geplanten Route ab und kommen immer näher an die Dünen. Isabella findet das, im Gegensatz zu Thomas, ganz in Ordnung, und nur deshalb kommen wir nun auch an all den Herbergen entlang der Dünen vorbei. Wir finden das von uns ausgewählte Kasbah Mohajut, in dem wir in einem relativ kleinen Innenhof einen schön ebenen Standplatz haben. Es ist bald Sonnenuntergang und wir machen uns auf, ein kleines Stück in die Dünen hinein zu spazieren, um einen verdienten Sundowner zu geniessen. Wüste im Disneyland? Wir kommen kaum aus dem Staunen heraus: Auf vielen der markanteren Dünen herrscht ein regelrechtes Gedränge von Leuten: Touristen, die mit Kamelen zum “Sonnenuntergang in den Dünen“ gebracht werden. Und wir hatten uns noch überlegt, ob wir so was vielleicht machen wollen. Diese Frage hatte sich damit schlagartig erledigt... Die Dünen sehen im roten Licht der untergehenden Sonne natürlich toll aus, aber mit der Stille in der Wüste ist es nicht weit her. In der Nähe röhren Quads aus einer benachbarten Herberge über die Dünen, und neben uns haben zwei Jungen ihre kleine Ausstellung eröffnet und versuchen ein Verkaufsgespräch zu starten. Nach einiger Zeit akzeptieren sie unser Desinteresse, packen wieder zusammen und trollen sich. Zurück im MGD machen wir uns aus dem gekauften Fleisch ein Voressen. Es schmeckt wunderbar! Hoffentlich geht es uns auch morgen noch gut...

Sonntag, 27.01.2008 – Merzouga

Einer der Gründe warum wir uns die Kasbah Mohajut als Basis im Erg Chebbi ausgesucht haben, ist die laut Reiseführer vorhandene Waschmaschine. Und was für eine: unsere gedachten drei Ladungen können wir in einem Durchgang erledigen. Tolle Sache. Nicht, dass sich damit die ganze Wäsche von selbst erledigt... Vorerst gönnen wir uns jedoch ein ausführliches Frühstück, schliesslich ist heute Sonntag. Am Nachmittag wollen wir ein paar Datteln und Mandarinen verdrücken. Die gestern gekauften Datteln “erster Qualität“ erweisen sich als ungeniessbar, neun von zehn Datteln sind von einem Wurm bewohnt. Ebenso ist die Hälfte der Mandarinen in angeschlagenem Zustand. Isabella schäumt...! Denn z.B. die Mandarinen waren vom Verkäufer handverlesen in die Einkaufstüte gelegt worden. Wenn die wüssten, dass wir noch einmal in Erfoud vorbeikommen...So vergeht der restliche Tag mit lesen und ein wenig mit den Nachbarn plaudern. Heute gönnen wir uns wieder einmal ein Nachtessen im Restaurant. Die drei Gänge sind fein, aber Isabella findet, es hätte ruhig ein wenig mehr sein dürfen. Anschliessend schnappen wir uns die Stirnlampen und stechen nochmals in die Dünen. Es ist dunkel wie in einer Kuh, denn der Mond ist noch nicht aufgegangen. Dafür ist der Sternenhimmel unbeschreiblich klar. Wenn der Wind nur nicht so kalt um die Ohren sausen würde. Da verziehen wir uns doch lieber wieder in unser heimeliges MGD.

Montag, 28.01.2008 – Merzouga

Wir machen am Vormittag einen kleinen Spaziergang in die Dünen, wo wir natürlich unvermeidlich von zwei Jungen angequatscht werden. Das erste selbst gebackene Brot Zurück in der Kasbah schauen wir mal nach, wie es Asterix nach der Schaukelei von vorgestern geht. Dabei finden wir heraus, dass er einen Hick am Motorgehäuse von einem Haltepfosten hat. Dies muss passiert sein, als er sich irgendwie in der Garage verschob. Das heisst, dass wir in Zukunft noch besser darauf achten müssen, dass Asterix wirklich bombenfest verzurrt ist. Den Rest des Tages arbeitet Isabella wie verrückt am Update der Homepage. Thomas hat das Gefühl, er sei heute Nachmittag allein zu Hause... Da uns das Brot ausgegangen ist, bäckt Thomas heute zum ersten Mal eigenes auf dieser Reise. Das Resultat begeistert Thomas nicht besonders, denn die Oberseite hat mangels Oberhitze keine schöne Kruste erhalten. Immerhin riecht und fühlt es sich essbar an. Morgen beim Frühstück werden wir’s wissen.

Dienstag, 29.01.2008 – Erg Chebbi

Das erste selbst gebackene Brot macht sich gut auf dem Frühstückstisch Das selbstgebackene Brot schaut zwar etwas komisch aus, es schmeckt aber tatsächlich nicht schlecht. Der Bäcker darf also an Bord bleiben. Heute wollen wir auf die Ostseite des Erg Chebbi, um uns dort ein ruhiges Plätzchen in den oder am Rand der Dünen zum Schlafen zu suchen. Obelix muss ganz schön durch einige Weichsandpassagen stampfen und schliesslich finden wir uns in einer steinigen Ebene, umgeben von grösseren Dünen. Hier steht ein Touristencamp mit Zelten und der mit dem Fahrrad angeradelt kommende “Gardien“ lädt uns zum Tee ein. Wir beschliessen von hier doch lieber zurück auf die Piste zu fahren und beim zweiten Versuch finden wir einen Durchgang durch die Dünen, den wir Obelix zutrauen wollen. An der Piste auf der Ostseite gibt es ab und zu einzelne Lehmhütten oder Nomadensiedlungen und die Kinder stürmen jeweils an die Strasse, wenn sie uns von weitem kommen sehen. Unser Camp auf der Ostseite des Erg Chebbi Wir ahnen schon, dass es sehr schwierig werden wird, ein ungestörtes Plätzchen zu finden. Schliesslich folgen wir einigen Spuren wieder in die Dünen hinein, und bereits sehen wir die ersten Figuren sich auf uns zu bewegen. Isabella ist nicht sehr begeistert vom Platz, aber schliesslich bleiben wir doch. Bald haben wir fünf Kinder vor der Tür, wovon ein Mädchen ihre Figürchen in einer Reihe ausstellt. Wir stellen neben ihnen unser Campingstühle auf und als sich Isabella hinsetzt kippt sie im Sand mitsamt dem Stuhl nach hinten auf den Rücken. Das verursacht natürlich auch bei den Kindern grosses Gelächter, sonst aber tuscheln sie nur untereinander, wie wenn sie Angst hätten wir könnten sie verstehen. Nach einiger Zeit ziehen sie, das Mädchen sichtbar enttäuscht, ab. Dafür taucht bei Sonnenuntergang ein Mann mit seinem kleinen Sohn aus dem Nichts auf und will uns Dinosaurierzähne verkaufen. Wir haben kein Interesse und so ziehen die beiden weiter hinein in die Dünen, wer weiss wo hin.

Mittwoch, 30.01.2008 – Tinerhir

Am Morgen sind wir vor dem Sonnenaufgang wach, denn wir wollen vom Bett aus die Dünen betrachten wenn die Sonne aufgeht. Das Farbenspiel ist dann aber nicht ganz so schön wie wir es uns vorgestellt haben. Wir machen uns nach dem Frühstück pistenfertig und suchen einen Weg aus den Dünen zurück auf die Piste. Das ist relativ einfach, denn wir sind eigentlich nur gerade hinter die ersten kleinen Dünen gefahren, wie sich herausstellt. Weiter geht es nach Rissani, ein attraktives kleines Städtchen im immens grossen Palmehain des Tafilalet. Wir fahren aber weiter nach Erfoud zum Markt, wo wir mit dem Dattelverkäufer noch eine Rechnung offen haben. Thomas plaudert mit einem Eisenwarenverkäufer auf dem Markt in Jorf Wir bringen ihm die miesen Datteln zurück und beginnen die Früchte eine nach der anderen zu öffnen um ihm die hübschen kleinen Würmer vorzuführen. Erst weiss er nicht recht wie er reagieren soll, dann aber mahnt ihn ein Standnachbar an, uns die Datteln auszutauschen. Isabella will aber diesmal genau wissen, was für Ware wir kriegen. Schliesslich ziehen wir von dannen, mit der Drohung wieder zu kommen, falls diese Datteln nicht besser sind. Der Mandarinenverkäufer muss den Verdruss gerochen haben, wir finden seinen Stand verlassen vor. Wir decken uns noch mit Gemüse ein und gehen wieder zu “unserem Metzger“, bei dem wir vor einigen Tagen ein Stück vom Stotzen gekauft haben. Bei Tinerhir am Eingang zur Todhra-Schlucht Er hat aber heute kein uns passendes Stück, also suchen wir weiter. Ganz in der Nähe, (Stand Nummer 43) fragt uns ein gewiefter Metzger, ob wir Filet möchten. Das lassen wir uns natürlich nicht entgehen und so schneidet er uns vor unseren Augen das Stück aus dem Rinderviertel. Damit ist unser Fleischvorrat wieder für zwei Tage gesichert. Im Städtchen Jorf findet gerade der grosse Wochenmarkt statt. Wir halten an und tauchen ein in das Gewimmel. Es ist sehr angenehm, denn wir werden fast bis zum Schluss nicht belästigt und es ist sogar möglich mit den Händlern etwas zu plaudern. Wir erreichen Tinerhir und den Eingang der Todhraschlucht kurz vor Sonnenuntergang, was die Oase in einem schönen Licht erscheinen lässt. Laut Auskunft des Campingplatzbesitzers ist es mit Obelix nicht möglich von der Todhra- in die Dadèsschlucht zu fahren, so werden wir morgen wahrscheinlich wieder einmal Asterix ausführen...

Donnerstag, 31.01.2008 – Tinerhir

Die Todhra-Schlucht Heute ist Asterix-Tag. Da wir wieder in über 1000m Höhe sind und wir bis auf 2000m hinauf fahren werden, wollen wir nicht zu früh loslegen, denn die Temperaturen sind am Morgen im einstelligen Grad-Bereich. Um etwa 13 Uhr geht es los. Nach Bezahlung einer Eintrittsgebühr, von der nichts in unserem Reiseführer steht, die aber, wie wir später erfahren, scheints schon seit etwa 5 Jahren erhoben wird, fahren wir schon bald in die eigentliche Schlucht ein und nach einer Minute sind wir auch schon durch, vorbei an einigen Reisecars und einem ganzen Konvoi von italienischen Wohnmobilen. Mittagsrast in Tamtattouchte im Todhra-Tal Die Schlucht mit ihren steilen, hohen Felswänden ist schon eindrücklich, aber soo wahnsinnig ist sie dann doch wieder nicht. Wir fahren weiter und schon bald treffen wir auf die ersten vom Todhrafluss vor zwei Jahren teilweise weggespülten Strassenstücke. An einzelnen Stellen wird sogar an der Instandsetzung der Strasse gearbeitet, für Asterix ist das natürlich sowieso kein Problem. Nach Tamtattouchte kommen wir auf eine wunderbare Hochebene, die links und rechts mit Bergen aus verschiedenfarbigen Gesteinsschichten eingerahmt ist. Nach der Überquerung eines Passes auf laut GPS genau 2001m kommen wir nach Âït Hani, wo wir nicht schlecht staunen, als wir mitten im Dorf um eine Eisblase, die im Schatten der Häuser liegt, herumzirkeln müssen. Hier drehen wir um und fahren zurück nach Tamtattouchte, wo wir uns in der Auberge Bougafer ein leckeres “Omelette Bérbère“ servieren lassen. Am späteren Nachmittag sind wir zurück bei Obelix und lassen Asterix, simsalabim, wieder verschwinden. Ein wirklich gelungener Tag liegt hinter uns....

Freitag, 01.02.2008 – Boumalne Dadès

Am Eingang zum Dadès-Tal Und noch ein Asterix-Tag. Aber erst fährt er huckepack nach Boumalne Dadès, wo der Ausgangspunkt zur Dadèsschlucht ist. Nachdem wir uns noch etwa gestärkt haben brechen wir auf. Wir wollen bis ins 60km entfernte Msemrir und wieder zurück fahren. Wir fahren an vielen, zum Teil verfallenden, Kasbahs vorbei. Insgesamt ist das Tal unterhalb der ersten Schlucht, die via einige Serpentinen in der Höhe umfahren wird, sehr stark besiedelt und die Gärten kontrastieren zu den kahlen Bergen rundum. Mit Fotografieren wird heute leider nichts, denn bereits nach dem ersten Föteli ist der Akku leer und die kleine Fuji Digicam ist Zuhause bei Obelix liegen geblieben. Sozusagen der fotografisch GAU, wir sind gar nicht stolz auf uns... Die Serpentinen in der Dadès-Schlucht Schliesslich scheint die Strasse am Ende des Tales zu enden, bevor wir sehen, dass sie links in eine weitere Schlucht verschwindet. Diese wird direkt neben dem Fluss durchfahren, es hat neben dem Flussbett gerade noch Platz für ein Betonband, das bei Hochwasser wohl im Wasser verschwindet. Im Verlauf unserer weiteren Strecke sehen wir viele Wolken zwischen den Bergen, die zum Teil auch auszuregnen oder -schneien scheinen. Wir beschliessen Weicheier zu sein und bei den ersten Tropfen wieder umzukehren, was dann auch schon bald geschieht. Auf der Rückfahrt genehmigen wir uns bei der Herberge mit dem tollen Ausblick auf die Serpentinen einen Kaffee und treffen das englische Paar, das mit einer Moto Guzzi unterwegs ist und dem wir bereits gestern im Todhratal begegnet sind, wieder. Die Wolken weiter hinten im Tal, die uns umkehren liessen, haben sich inzwischen verzogen, während sich direkt über uns etwas zusammenbraut. Als wir weiterfahren erwischen wir tatsächlich nochmals einige Tropfen. Zurück im Camp verstauen wir Asterix wieder und machen uns aus einem Teil des vorgestern gekauften Rindsfilets ein feines Stroganoff. Isabella erhält von allen Seiten wieder einmal ein Kompliment für eine ihrer opulenten, feinen Saucen.

Samstag, 02.02.2008 – Ouarzazate

Als wir zur kurzen Etappe von Boumalne Dadès nach Ouarzazate starten wollen versucht uns Obelix etwas zu ärgern. Boumalne Dadès Beim Betätigen des Anlassers passiert einfach überhaupt nichts, kein Drehen, kein Klicken, rein gar nichts. Wir kennen dieses Phänomen schon von früher her, aber in letzter Zeit war alles in Ordnung, auch beim Service bei MAN in Otelfingen fand man nichts. In den letzten zwei Tagen ist es aber wieder ein paar Mal aufgetreten. Da hilft immer nur etwas warten, dann wieder versuchen und plötzlich springt der Dieselmotor an, wie wenn nichts gewesen wäre. Das ist allerdings nicht wirklich beruhigend... Wir fahren dann auf der Strasse der 1001 Kasbahs in Richtung Ouarzazate und die ersten 20 Kilometer nach Boumalne Dadès sind wie ein einziges langgestrecktes Strassendorf mit tatsächlich vielen, teils intakten, teils zerfallenden Kasbahs. In Ouarzazate schlendern wir etwas durch die Stadt. Es hat einen schönen, grossen, verkehrsfreien Platz, genau so wie es den Touristen gefällt. Wir wollen einige Sachen einkaufen, aber wir sind natürlich wieder einmal zur Siesta-Zeit unterwegs. Immerhin können wir in einer Boulangerie ein Baguette und einige süsse Leckereien kaufen. Die feinen gelben, ungefüllten “Berliner“ verdrücken wir gleich im angegliederten Café und spülen sie mit einem kleinen Schwarzen (Espresso) hinunter. Auf dem kommunalen Campingplatz sind wir dann erst mal etwas erschlagen von so vielen Wohnmobilen auf einem Haufen. Das hatten wir letztmals vor zwei Wochen in Fès.

Sonntag, 03.02.2008 – Ouarzazate

Am Morgen muss zuerst der Abwasch von gestern Abend nachgeholt werden, bevor es Frühstück gibt. Es ist ziemlich spät geworden, denn wir haben noch lange an unserer Homepage gearbeitet, die wir heute auf den Server hochladen wollen. So geht es denn auch schon bald zu Fuss auf die Suche nach einem Cyber-Cafe und wir werden nach kurzer Zeit fündig. Bei neun von zehn Datteln wurden wir mehr oder weniger freudig vom residenten Wurm begrüsst Wir sind gespannt wieviel Post sich angesammelt hat in den zwei Wochen, in denen wir keinen Internet Zugriff hatten. Ausser tonnenweise Junkmails auf unserem Bluewin-Account ist es leider nicht viel. Hier nochmals vielen Dank an all die treuen Seelen, die uns trotz langer Wartezeit immer wieder einmal schreiben. Isabella ist erfolgreich mit dem Upload, während Thomas wieder einmal die einschlägigen Foren mit Informationen über Mauretanien abklappert, vor allem nach dem es vorgestern wieder einen Anschlag gab. Zweieinhalb Stunden sind im Nu vorbei, und zurück auf dem Campingplatz machen wir uns hinter die in Erfoud eingetauschten Datteln. Es ist ernüchternd: Obwohl sie so schön aussehen ist statt jeder zehnten nun vielleicht jede neunte Dattel geniessbar. Da gibt es nur noch “furt mit Schade“, denn es ist die klebrigen Finger einfach nicht wert.

Montag, 04.02.2008 – Tamnougalte

Obelix vor der Kasbah Taourirt in Ouarzazate Der heutige Tag geht irgendwie schnell vorbei. Okay, wir sind schon nicht gerade die Schnellsten mit Aufstehen, auf jeden Fall ist Mittag bereits vorbei als wir aus dem Campingplatz fahren. Wir kaufen in Ouarzazate nochmals etwas ein und besuchen dann die restaurierte Kasbah Taourirt. Der Führer, den wir etwas herunterhandeln können, gibt einige wirklich interessante Informationen zur Kasbah. Der zweite Teil der Führung ist ein Gang durch die Gässchen hinter der Kasbah, wobei dann allerdings schnell klar ist, dass es dabei vor allem darum geht an der Töpferei und an der, in der ehemaligen Synagoge untergebrachten, “Weberei“ vorbeizukommen. In der Synagoge gibt es zunächst noch einige Erklärungen zu den ausgestellten jüdischen Artefakten, worauf es dann nahtlos zur Präsentation von schönen Decken übergeht. Unsere Kaufunlust wird jedoch anstandslos akzeptiert und wir werden trotzdem freundlich verabschiedet. Nach 15 Uhr lösen wir dann endlich definitiv die Bremsen und fahren über den schönen und kühn gebauten Tizi-n-Tinififft Pass ins Drâatal. Bei der Kasbah Tamnougalte wollen wir uns auf einem Campingplatz niederlassen. Dessen Einfahrt ist aber wegen des gerade stattfindenden Strassenbaus nicht passierbar, weshalb wir uns kurz entschlossen auf einen schön ebenen Platz unmittelbar daneben und neben der Strasse stellten. Geht ja auch so...

Dienstag, 05.02.2008 – Mhamid

Kasbah von Tamnougalte Die Nacht war ruhig neben der Strasse, selbst die bellenden Hunde gingen am späteren Abend schlafen. Wir machen uns auf zur Kasbah, die über Tamnougalte thront. Dort sind kurz vor uns die ersten Guides in Stellung gegangen. Nach einigem Debatieren einigen wir uns auf 20 Dirham für eine Führung durch die interessantere Kasbah im Ort unten. Thomas gönnt sich einen Sundowner in Mhamid Diese soll aus dem 16. Jahrhundert stammen, ist teilweise am Zerfallen, wird aber punktuell restauriert. Sie wird immer noch von 28 Familien, das heisst rund 300 Personen bewohnt. Auch hier gibt es ein ehemaliges Judenviertel, die Juden sind allerdings bereits in den vierziger Jahren des letzten Jahrhunderts nach Israel ausgezogen. Die Synagoge ist noch einigermassen erhalten, aber genau wie die Moschee nicht mehr in Gebrauch. Dann fahren wir weiter entlang der scheinbar endlosen Oase im Drâatal bis an den Rand der Wüste bei Mhamid, wo wir den Tag mit einem kühlen Bier bei einem traumhaften Sonnenuntergang ausklingen lassen.

Mittwoch, 06.02.2008 – Mhamid

Nach langem hin und her entscheiden wir uns noch einen Tag hier auf dem angenehmen Campingplatz Paradise Garden zu bleiben, denn es ist schön ruhig und wir sind die einzigen hier. Wir nehmen uns vor, heute im MGD erst mal wieder etwas Innendienst zu leisten, und dann den Nachmittag zu relaxen. Gib mir noch ein Häppchen! Um den Mittag herum kommt Wind auf. Thomas hat die tolle Idee, dabei doch gleich unser Zuhause etwas durchzulüften. Innert kürzester Zeit knirscht es überall im Fahrzeug und die ganze Arbeit war für die Katz. Super-Idee...! Auch draussen zu sitzen macht nicht wirklich Spass, denn unser Mittagsimbiss ist ebenfalls sofort mit Sand paniert. Thomas meint, dass die winzig kleinen Steinchen im Magen sicher der Verdauung förderlich sind. Es ist alles ein Frage der Einstellung... Der Nachmittag geht auch so vorbei und schliesslich ist die Fütterung der Raubtiere angesagt: Die drei residenten Hunde des Campingplatzes tollen herum und bekommen von uns kleine, weggeschnittene Fettstücke des Fleisches von gestern Abend. Hei, ist das eine Freude! Sie wollen gar nicht glauben, dass wir nicht noch mehr solche Leckereien haben... Morgen wollen wir zeitig losfahren, denn es liegen 150 km Wüstenpiste vor uns, über deren Schwierigkeitsgrad wir schon unterschiedliche Dinge gehört und gelesen haben. Die ersten paar Kilometer nach Mhamid seien ziemlich sandig, warnt uns der holländisch stämmige Campingplatzbesitzer, wir sollen unbedingt den Luftdruck der Reifen reduzieren. Das wird bestimmt interessant werden. Hoffen wir, dass uns der starke Obelix da sicher durchbringt.

Donnerstag, 07.02.2008 – Zwischen Mhamid und Foum-Zguid

Kleine Sicheldünen auf dem Weg von Mhamid nach Foum-Zguid machen Obelix Spass Heute war ein ganz schön anstrengender Fahrtag. In fünfeinhalb Stunden kriegen wir gerade mal 100km hin. Die ersten paar Kilometer kurz nach Mhamid ist es noch ganz lustig mit vielen kleinen Dünen und Weichsandfeldern. Obelix ist mit reduziertem Luftdruck in den Finken ganz und gar Herr der Lage. Nicht gerade ein ausgewachsener Sandsturm, aber es bläst doch kräftig Sand umher Es geht so einfach, dass Isabella Thomas nach einem Weilchen fragt, ob er nicht vielleicht doch noch den Allradantrieb einschalten wolle... Der Wind wird immer stärker und bläst uns den von uns selbst aufgewirbelten Staub von hinten um die Ohren, so dass wir manchmal fast die Spur nicht mehr sehen. Nach ca. 30km ändert sich die Piste, sie wird unangenehm steinig, so dass wir vielfach nur im Schritttempo vorwärts kommen. Ab und zu stehen Nomadenzelte am Pistenrand, was jedes Mal heisst, dass die Bewohner, bzw. Frauen und Kinder, zur Piste gerannt kommen, um nach den üblichen “Stylo, Bonbon, Dirham“ zu fragen, oder aber um Glasperlenschmuck zu verkaufen. Dromedar zwischen Mhamid und Foum-Zguid Bei einer dieser Gelegenheiten fragt Thomas einen Jungen, was er denn als “Cadeau“ zu bieten habe. Der Kleine klaubt ein 5 Dirham Geldstück hervor, worauf Thomas sofort einen Tausch gegen ein anderes 5 Dirham Geldstück vorschlägt. Der Handel geht über die Bühne und der Junge lacht, weiss aber nicht recht, was er davon halten soll. Nach rund 80km dreht die Piste nach Süden auf den trockenen Irikisee, wo es nun für einige Zeit im flotten 40-km/h Tempo vorangeht. Dann wendet die Piste wieder nach Westen, was bei der schon tief stehenden Sonne das Fahren erschwert. So suchen wir uns einen Platz für die Nacht etwas abseits der Piste hinter Steinhügeln, in der Hoffnung hier für einmal unbehelligt zu bleiben.

Freitag, 08.02.2008 – Tabourath

Morgenstimmung beim Lac Iriki Wir erleben eine ruhige Nacht, unter einem, wie immer in der Wüste, unglaublichen Sternenzelt. Am Morgen weckt uns der erwachende Tag, denn wir haben für einmal die “Jalousien“ offen gelassen. Kurz bevor die Sonne am Horizont erscheint, sind die Farben phänomenal. Leider ist unser Hirn noch nicht ganz wach, deshalb gibt es kein Foto dieser tollen Stimmung. Nach dem Frühstück sind nochmals 50km Piste angesagt, die wir in gut zweieinhalb Stunden bewältigen. Nach Foum-Zguid darf Obelix wieder Teer unter die Räder nehmen.

Unentschieden... Kreuzungsmanöver: Wer hat die besseren Nerven? Die Strasse ist genau eine Spur breit, so dass beim Kreuzen mit einem anderen Fahrzeug immer mit den rechten Rädern auf die staubige Strassenschulter ausgewichen werden muss. Wer die schlechteren Nerven hat, muss weiter nach rechts ausweichen... Zum Glück hat es zu Beginn (es ist Freitag, also muslimischer Sonntag) noch relativ wenig Verkehr. Abendstimmung in der Nähe von Âït Benhaddou Die Landschaft ist heute die ganzen rund 200km wunderschön; die Michelinkarte lügt nicht, wenn sie die Strasse mit einem grünen Rand auszeichnet. Wir finden einen schönen Rastplatz neben einem Oued unter einer Tamariske und neben Oasenpalmen wie aus dem Bilderbuch. Nach der Überquerung des Tizi-n-Bachkoum Passes haben wir über viele Kilometer eine phantastische Aussicht auf die Kette des Hohen Atlas, die sich zwischen uns und Marrakech, unserem Ziel von morgen, erhebt. Am Abend treffen wir praktisch zum Sonnenuntergang an unserem Tagesziel Tabourath ein, und erleben zum Abschluss des Tages noch ein rotes Feuerwerk, das die Sonne mit den Wolken am Himmel veranstaltet. Es sind die ersten Wolken, die wir seit Tagen gesehen haben.

Samstag, 09.02.2008 – Marrakech

Ksar Âït Benhaddou Am Morgen gibt es noch mehr Wolken als am Abend vorher und der Campingplatz-Typ meint, dass das Wetter jetzt geändert hat. Wir brechen auf nach Âït Benhaddou, dort gibt es einen Ksar, den die UNESCO zum Weltkulturerbe geschlagen hat. Als wir dort ankommen, ist gerade eine Busladung Touristen ausgestiegen, und über dem Ksar kraxeln schon Dutzende davon umher. Das ist nicht wirklich was wir brauchen und wir haben ja auch schon andere Ksar gesehen, darum lassen wir es bei einem Augenschein aus der Ferne bewenden. Der Platz mit der guten Sicht auf den Ksar ist natürlich mit Verkaufsständen ausgestattet, und ein Junge kommt mit einem Iguan in der Hand an. Wir verstehen eigentlich nicht richtig was er damit will (ausser natürlich irgendwie Geld verdienen), denn er kann ja nicht wirklich erwarten, dass wir Touristen ihm das Tier abkaufen.. ? Wir nehmen eine Piste, die zurück auf die Hauptstrasse Richtung Marrakech führen soll, und siehe da, sie wurde ganz frisch geschoben und mit Begrenzungssteinen markiert. Bei Aguelmous am Tizi-n-Tichka Pass Wunderbar, aber nach kurzer Zeit stimmt der Kurs nicht mehr und wir sehen, dass die neue Piste nur auf einen Hügel zu einer Sendeantenne führt. Da ist ein Kehrmanöver auf engem Raum angesagt. Isabella zieht extra die Schuhe an und steigt aus, um Thomas beim Wenden zu helfen. Als Thomas beim wieder Vorwärtsfahren über grössere Markierungssteine holpert, obwohl Isabella Zeichen macht anzuhalten, diese aber, je nach Version, ignoriert oder nicht gesehen werden, gibt es eine sehr laute und heftige Diskussion, gefolgt von kilometerlangem Schmollen... Oldtimer-Transport für die Filmstudios in Ouarzazate am Tizi-n-Tichka Pass Erst die Ablenkung durch die interessante Fahrt über den landschaftlich schönen Tizi-n-Tichka-Pass bringt uns beide wieder in den Normal-Modus. Es ist frappierend, wie innerhalb weniger Kilometer die kahlen Berghänge südlich des Passes in mit grün, sprich Büsche und Bäume, gesprenkelte Punkte nördlich davon übergehen. Als wir noch 100km von Marrakech entfernt sind, überraschen uns Gaby und Köbi mit einem SMS, dass sie bereits auf dem dortigen Campingplatz eingetroffen sind und uns ein Plätzchen freihalten. Wir waren vor rund einem Jahr zusammen in Tunesien die Wüstenstrecke Douz-Ksar Ghilene gefahren und hatten gehofft, dass es mit einem Treffen in Marokko klappen würde. Das Wiedersehen wird dann auch gebührend mit einer von ihnen mitgebrachten Flasche Prosecco gefeiert. Weil es bereits schon etwas später am Abend ist gönnen wir uns dann alle ein feines Couscous im Campingplatz-Restaurant.

Sonntag, 10.02.2008 – Marrakech

Gaby und Isabella auf dem Campingplatz in Marrakech Da wir gestern schon relativ früh in die Federn gingen, waren wir auch zeitig wieder auf den Beinen. Zum ersten Mal haben wir draussen gefrühstückt und anschliessend bis weit in den Nachmittag hinein mit Gaby und Köbi geplaudert. Gaby und Köbi  auf dem Campingplatz in Marrakech Dann wollen die beiden Frauen vom vorhandenen WLAN profitieren und ins Internet. Aber es ist wie verhext: Während alle Franzosen problemlos surfen können scheint das Ding für Schweizer einfach nicht zu funktionieren. Die beiden Männer werden als Support geholt. Thomas’ Toughbook funktioniert einwandfrei, aber alles probieren und Einstellungen ändern nützt nichts, die beiden anderen Laptops wollen einfach nicht. Es ist bereits dunkel als wir frustriert aufgeben. Zum Kochen ist es auch schon spät, also gönnen wir uns wieder das Restaurant. Pizza ist angesagt und schon bald haben alle bis auf Thomas ihren Teigfladen auf dem Teller. Der Kellner scherzt, dass die von ihm bestellte “vegetarien“ ausgegangen sei. Als die anderen drei ihren Teller leergeputzt haben, ohne dass Thomas etwas serviert bekommt, erkundigt er sich mal, wie es denn um seine Vegetarische Pizza steht. Es stellt sich heraus, dass diese schlicht im Ofen vergessen wurde... Eiligst wird eine neue Pizza zubereitet. Als es dann aber in der Küche scherbelt sind wir uns alle sicher: Das kann nur wieder die Seine sein. Ist es aber zum Glück nicht... Als Trost für das lange Warten, wird uns noch ein feines Dessert offeriert.

Montag, 11.02.2008 – Marrakech

Der Tag geht, abgesehen von weiteren fruchtlosen Versuchen das WLAN nutzbar zu machen, plaudernd ereignislos vorüber. Das Wetter ist, wie bereits schon gestern, komisch wolkenverhangen. Es sieht eigentlich dauernd so aus, als würde es nächstens zu regnen beginnen, wovon wir aber glücklicherweise verschont bleiben. Gaby, Köbi und Isabella auf dem Djamâa el-Fna in Marrakech Am frühen Abend machen wir uns auf den Weg in die Stadt, um die Gaukler und Garküchen an der Djamâa el-Fna zu besuchen. Der bestellte Taxifahrer mahnt uns zur Eile und dem entsprechend heizt er auch durch die Strassen, immer eine Hand an der Hupe um die lästigen Töffli- und Velofahrer zu verscheuchen. Minarett der Kutubyia-Moschee in Marrakech Den Grund für die Eile sehen wir an unserem Fahrziel: Hier stehen schon die nächsten Kunden, die zurück zum Campingplatz gebracht werden wollen. Er hat uns einige hundert Meter vor dem grossen Platz abgeladen, den zu finden aber einfach ist, denn wir müssen nur dem Strom der flanierenden Touristen folgen. Nach dem Bummel über den offenen Platz steuern wir den Suq an, wo Thomas die Führung übernimmt, wie immer nach dem Motto “Ich finde hier schon wieder hinaus“. Der Suq ist grosszügig angelegt, aber von allen Suqs, die wir bisher gesehen haben eindeutig auch am meisten auf Touristen eingestellt. Als wir nach einer halben Stunde wieder aus dem Suq draussen sind, ist weit und breit kein Djamâa el-Fna zu sehen. Thomas muss sich dazu herablassen nach der Richtung zu fragen... Schliesslich sind wir wieder am Ort des Geschehens und jetzt wäre es eigentlich an der Zeit uns etwa zu stärken. Wir schlendern durch die kleinen “Restaurants“ um zu sehen, was es denn so alles gibt. Von allen Seiten tönt es “Moustache!“ (wer könnte da wohl gemeint sein... !) und die Kellner versuchen uns mit allen Mitteln, aber immer charmant und freundlich, zum Besuch gerade ihrer Küche zu überreden. Schliesslich setzen wir uns an einen Tisch und lassen uns köstliche Fleischspiesschen und andere feine Sachen bringen. Wir sind gespannt, wie uns diese Küche morgen bekommen wird... Gaby schiesst einige Fotos, unter anderem eines vom offensichtlichen Chef des Restaurants, der auch für den Grill verantwortlich ist. Er wirft sich mit einigen Fleischspiessen in Pose wie ein Fotomodell, auch wenn seine Masse nicht ganz stimmen. Das Resultat ist ein hervorragendes Foto, Ausdruck vom Zusammenspiel von Modell und Fotografin. Zum Abschluss gönnen wir uns noch einen Kaffee auf einer Terrasse, von der man einen wunderbaren Überblick auf das Treiben auf dem Platz hat.

Dienstag, 12.02.2008 – Marrakech

Die Hygiene in den Garküchen auf der Djamâa el-Fna ist offensichtlich gar nicht so schlecht, denn wir können auch im Nachhinein nichts Schlechtes über unser feines Essen von gestern sagen. Heute ist wieder mal grosser Wäschetag, und wo gewaschen wird, da wird natürlich auch getratscht, auch wenn wir die eigentliche Arbeit der Waschmaschine überlassen. Zum Znacht kocht uns Gaby ein feines Tomaten-Risotto, das auch schon viel früher fertig geworden wäre, wenn Thomas nicht so elend mit Zwiebeln und Tomaten schnetzeln im Hintertreffen gewesen wäre. Zum Abschluss des Abends zeigt Gaby uns Fotografie-Laien noch was die “blaue Stunde“ ist: Wenn man nach Sonnenuntergang mit langen Belichtungszeiten (und deshalb mit Stativ) arbeitet, wird der Himmel unwirklich blau, was die Fotos sehr farbintensiv macht.

Mittwoch, 13.02.2008 – Salé

Heute kommt wieder einmal der Wecker zum Einsatz, denn wir wollen über 300km bis nach Rabat fahren, wo wir unser Visum für Mauretanien und eventuell auch den Senegal beschaffen wollen. Wir machen mit Gaby und Köbi ab, dass wir uns später im Süden von Marokko wieder treffen, um dann, falls es die Lage zulässt, gemeinsam durch die Westsahara und Mauretanien zu fahren. Wir verabschieden uns und fahren bald schon Richtung Casablanca. Nach einigen Kilometern übernimmt Isabella das Steuer, sie führt Obelix den grössten Teil der heutigen langen Strecke. Kurz vor Rabat, nun wieder als Co-Pilotin, findet sie heraus wo genau UPS das Büro hat, in dem wir das Päcklein aus Deutschland abholen können, das unsere reparierte Tankanzeige enthält. Sie dirigiert Thomas dorthin, als wäre sie ein GPS. So macht es Thomas doch richtig Spass durch den Stadtverkehr zu düsen! Auch den Campingplatz in der Schwesterstadt Salé finden wir auf Anhieb, wo, nach einem verdienten Bier, noch etwas Arbeit auf uns wartet. Erst installiert Thomas das Tankmessgerät, das entgegen allen Befürchtungen sogar funktioniert. Während dessen schaut Isabella ob der Ansaugstutzen des Abwassertanks verstopft ist, leider ist dem nicht so. Das heisst wohl, dass die Pumpe schon wieder ausgebaut werden muss... Dann fegt sie noch den Sand aus der total verdreckten Garage und reinigt den Töff, morgen ist schliesslich wieder einmal Asterix-Tag, dann geht es auf die Mauretanische Botschaft nach Rabat. Hoffentlich haben wir das Visum bis am Freitag in der Tasche.

Donnerstag, 14.02.2008 – Salé

Obwohl wir relativ früh aufstehen, kommen wir wegen unserer Mauretanien-Visa ganz schön ins rotieren, denn bis 11 Uhr müssen die nötigen Papiere abgegeben sein um das Visum am nächsten Tag abholen zu können. Nach unseren Kenntnissen braucht man für den Antrag eine Kopie der Personalien-Seite des Passes. Als wir unseren Scan von Zuhause ausdrucken wollen, macht der Printer keinen Mucks. Wahrscheinlich ist das Powersupply hinüber, und das bei einem fast neuen Printer! Schöne Scheibe, jetzt müssen wir noch irgendwo Kopien der Seiten machen lassen. Bei der Botschaft versuchen wir es zuerst mal ohne, aber wir bräuchten die Kopien, wird uns beschieden. Zum Glück gibt es gleich um die Ecke einen Supermarkt mit angeschlossenem Copy-Shop, auf den wir von den freundlichen Beamten hingewiesen werden. Auf jeden Fall haben wir kurz vor Mittag unsere Anträge abgegeben und die je 200 Dirham bezahlt. Hoffen wir, dass es bis morgen klappt. Unterwegs zur mauretanischen Botschaft haben wir auch noch einen Wegweiser zur Botschaft von Senegal gesehen und fahren dann auch gleich hin, um uns nach den Formalitäten zu erkundigen. Hier gibt es aber keine Visa, sondern nur beim Konsulat in Casablanca. Mal schauen, wenn wir morgen nach Casablanca kommen, ob sich was machen lässt. Überhaupt haben wir in Casablanca einiges zu erledigen: MAN wegen Obelix’ Anlasserproblem, Fuji Kamera wegen dem defekten Display, Canon wegen dem schlappen Printer und das senegalesische Konsulat wegen der Visa. Auf dem Rückweg zum Campingplatz kurven wir mit Asterix noch etwas durch Rabat, laden in einem Internet-Schuppen wieder einmal Mails runter und füllen im Marjane Supermarkt unser Topcase mit Einkäufen.

Freitag, 15.02.2008 – El Mansouria

Salé von Rabat aus gesehen Unsere Mauretanien-Visa sind tatsächlich bereit und sogar für zwei Monate gültig. Damit haben wir definitiv keinen Stress unterwegs, was immer wir in Mauretanien machen werden. Dann kurven wir der Küstenstrasse entlang nach Casablanca, wo wir nach einigem Suchen auch die MAN Vertretung finden. Obelix bei MAN in Casablanca Es kommt natürlich wie befürchtet: das Anlassen des Motors funktioniert bestens, die Batterie ist in Ordnung, ebenso der Anlasser. In den letzten Tagen hatten wir die Probleme auch nicht mehr und sie traten immer nur am Morgen, also nicht nach längerer Fahrt, so wie gerade jetzt, auf. Immerhin, die Leute sind freundlich und weil kein Problem zu beheben war müssen wir auch nichts bezahlen. Weiter gehts zur Canon Vertretung, die wir nach langer Suche finden, die uns aber nur mit einer Adresse in Mohammedia weiterhelfen kann. Es ist nun bereits Abend, mit dem senegalesischen Konsulat wird es heute nichts mehr. Wir decken uns im Marjane-Supermarkt noch mit Fleisch ein, damit wir endlich mal Gehacktes mit Hörnli machen können. Als wir wieder draussen sind ist es bereits dunkel und die Suche nach dem in der Nähe liegenden Campingplatz beginnt. Nach dem wir ihn praktisch einmal umkreist haben ohne ihn zu finden fragen wir einen Polizisten, der uns bescheidet, dass dieser geschlossen sei. Super! Wir entscheiden uns nach Mohammedia zurück zu fahren, was vor allem Thomas, aber auch Isabella, eine spannende Fahrt durch den abendlichen Stossverkehr von Casablanca beschert... Um 22.00 Uhr finden wir endlich den Platz, den wir schon auf der Hinfahrt gesehen haben, der allerdings bereits in El Mansouria liegt. Es reicht nur noch für ein Bier und Pommes-Chips, bevor wir müde ins Bett sinken.

Samstag, 16.02.2008 – El Mansouria

Thomas am Strand in El Mansouria Ein kleiner Spaziergang an den Strand mit den Felsen, etwas Arbeit an den Laptops, für morgen einen Zopf backen, immer wieder etwas abwaschen, Kaffee trinken und Kokosmakrönchen essen, Abendhimmel in El Mansouria mit einem Bier den (leider hinter Wolken versteckten) Sonnenuntergang auf der Terrasse beobachten und wieder mal Stunden lang in der Küche unser Nachtessen vorbereiten und kochen (ja, wir wissen, dass wir da nicht ganz normal sind...). Das war heute unser Tag. Abends spät gibt es dann nochmals etwas Aufregung. Erstmals in Afrika ist Mückenjagd angesagt und Thomas erledigt vier der Plagegeister. Als wir einschlafen wollen surrt das bekannte Mückengeräusch bei unseren Köpfen herum, aber wir sehen einfach keine Mücke. Des Rätsels Lösung: Zwischen leicht geöffnetem Fenster und Mückengitter möchten mindestens drei dieser Biester unser feines Blut anzapfen, aber sie bleiben die ganze Nacht ausgesperrt. Das nachträgliche Abdichten unserer Moskito-/Verdunklungsrollos hat sich gelohnt!

Sonntag, 17.02.2008 – El Mansouria

Die Wolken, die uns gestern Abend den Blick auf den Sonnenuntergang verwehrten, legten in der Nacht mit Regen los, was uns für einmal nicht besonders gut schlafen liess. Auch den Tag über war das Wetter meistens grau und nass, unser allererster Regentag in Afrika. Gerade richtig, um uns intensiv um einen Update der Homepage zu kümmern. Hoffentlich sind wir bis morgen soweit, dass wir die Änderungen hochladen können.

Montag, 18.02.2008 – El Jadida

Wir haben es gestern Abend, trotz Nachtschicht bis fast morgens um zwei Uhr nicht geschafft, unseren Homepage-Update fertig zu machen. Dafür ist heute morgen der Wecker schon um sieben Uhr losgegangen, obwohl für uns ja eigentlich wieder Feiertag ist. Isabella hat sogar daran gedacht, den Cava in den Kühlschrank zu stellen. Wir müssen zeitig los, denn wir wollen ja unseren Printer flicken lassen und das Senegal-Visum besorgen. In Mohammedia finden wir nach einigem Umherkurven und Nachfragen den Laden. Wir schildern unser Problem und als wir auf die Frage, ob wir den Printer in einer Woche wieder bräuchten, antworten: Nein, Heute! werden erst mal grosse Augen gemacht. Man verspricht uns aber den Printer anzusehen und wir sollen doch im Verlauf des Nachmittags anrufen. Wir machen uns keine grossen Hoffnungen und fahren weiter ins Villenquartier Anfa von Casablanca wo sich das senegalesische Konsulat befinden soll. Wir fragen vier Polizisten nach der Adresse, aber jedes mal werden wir in eine andere Richtung geschickt. Das normale Verkehrschaos in Casablanca Dann fährt uns zufälligerweise ein Pöstler mit seinem Töffli über den Weg, den wir geistesgegenwärtig abfangen. Und tatsächlich, er bringt uns auf den richtigen Weg. Im Konsulat angekommen werden wir erst mal ins Wartezimmer geschickt. Der Konsul, der in einigen Minuten Zeit für uns haben soll, empfängt uns nach gut einer Stunde. Wir tragen unser Begehren vor. Als er hört, dass wir mit einem Wohnmobil einreisen wollen und deshalb zuerst durch Mauretanien fahren müssen, findet er plötzlich, dass das wahnsinnig kompliziert mit den Papieren werden wird, und wir doch besser in Nuakchott das Visum holen sollen. Dort sei das ganz einfach und in zwei Minuten erledigt. Wir hingegen denken, dass es ihm einfach stinkt, das Visum auszustellen. Erst später kommt uns in den Sinn, dass wir ihm hätten vorjammern sollen, dass wir extra dafür die vielen Kilometer von Marrakech nach Casablanca auf uns genommen hätten. Vielleicht hätte er sich dann doch noch erweichen lassen: Na ja, wir sind halt noch am Anfang der Lernkurve... Von unserem Printer-Flicker erhalten wir die gute Nachricht, dass das Ding wieder läuft. Wir sind sehr positiv überrascht und heizen zurück nach Mohammedia. Die Reparatur müssen wir bezahlen, obwohl der Printer eigentlich noch Garantie hat, denn Thomas hatte entschieden, dass wir nicht einen ganzen Ordner voll Quittungen und Garantiescheine durch Afrika schleppen wollen. Schnell machen wir uns wieder auf den Weg Richtung Süden, denn Gaby und Köbi haben bereits nachgefragt wo wir stecken. Wir schaffen es noch bis El Jadida, wo wir endlich unser Fleisch durch den Fleischwolf drehen und Isabella zur Feier des heutigen 18. endlich, endlich wieder einmal ein feines “Ghackets und Hörnli“ hinzaubert.

Dienstag, 19.02.2008 – Essaouira

Gemüsegärten zwischen El Jadida und Oualidia Weil Isabella seit zwei Tagen Probleme mit der Verdauung hat und sicherheitshalber die Nähe einer Toilette bevorzugt, verzichten wir schweren Herzens darauf, die portugiesische Altstadt in El Jadida zu besichtigen. Wir fahren die lange aber schöne Küstenstrecke bis Essaouira, das Meer ist vielfach in Sichtweite. Kilometer über Kilometer ziehen sich unterschiedlich grosse Pflanzungen und Gärten dahin, zuerst vor allem Rüebli und Tomaten, die Tomaten zum Teil in Treibhäusern, dann Zwiebeln und später Getreide. Sonnenuntergang in Essaouira In Oualidia machen wir an der Lagune Mittagsrast und entdecken dabei ein Action Mobil, das fast wie unser MGD aussieht und mit dem wir wahrscheinlich schon verschiedentlich verwechselt worden sind. Die Besitzer scheinen ausgeflogen zu sein, schade. Unterwegs melden uns Gaby und Köbi, dass sie nach einem Horrortrip entlang der Plage Blanche mit gebrochener Feder in Tan-Tan Plage eingetroffen sind. Je weiter wir nach Süden kommen, desto mehr betteln die Kinder am Strassenrand wieder nach einem Cadeau. In Essaouira treffen wir genau richtig auf den Sonnenuntergang ein, den wir auf dem nahen, riesigen und unglaublich flachen Strand bestaunen können.

Mittwoch, 20.02.2008 – Immi Ouaddar

In der Altstadt von Essaouira Bevor wir weiter fahren sehen wir uns die Altstadt von Essaouira an, die ebenfalls portugiesischen Ursprungs ist. Obwohl die Hauptgasse sehr touristisch angehaucht ist, hat sie doch Flair und man wird in keiner Weise von den Händlern belästigt. Wir kaufen uns bequeme Lederfinken, wobei uns der anfangs verlangte Preis fast aus den Socken haut. Teil der spanischen Festung in Essaouira Wir sollen beinahe 100 Franken für das Paar, einfache Handarbeit, bezahlen. Schliesslich einigen wir uns bei rund einem Drittel und wir finden, dass wir sicher noch genug bezahlt haben. Als wir, nach einem Umweg über die portugiesische Festung Sqala de la Ksbah, zurück am Hafen sind wäre es gerade Zeit, mal etwas zu essen. Es gibt einige Stände, wo frischer Fisch gegrillt wird, also etwas, auf das wir uns schon lange freuen. Isabella findet, sie könne das ihrem Magen wieder zutrauen. Wir essen Crevetten, eine Sole und eine Dourade, alles richtig fein. Als wir bezahlen wollen, macht uns der Kellner einen netten Pauschalpreis von 250 Dirham. Aha, darum gab es vorhin an einem Nebentisch Diskussionen... Das ist fast das Zehnfache eines einzelnen Gerichtes auf der Karte. Wir finden, das kann ja wohl nicht sein und verlangen eine Aufstellung für die einzelnen Gerichte. Ziegen klettern in die Arganienbäume um die Nüsse zu fressen Eine erste Korrektur lautet auf 195 Dirham und schliesslich bezahlen wir 165, denn der Preis geht nach Gewicht, aber gewogen wird natürlich nie. Auf der Weiterfahrt Richtung Agadir ist die Landschaft eher karg und vor allem mit Arganien-Bäumen überzogen, deren Früchte die weidenden Ziegen dazu bewegen, in die Bäume zu klettern. 30km vor Agadir gehen wir auf einen Campingplatz, der eine gute Infrastruktur haben soll, z.B. eine Waschmaschine... Als wir ankommen sind wir zuerst einmal fast erschlagen vom Gewimmel von Leuten und Wohnmobilen. Es scheint eine eigentliche Stadt zu sein und wir erhalten den Platz Nr. 553 zugewiesen. Hier lohnt es sich das Velo hervorzuholen um zur Dusche zu fahren.

Donnerstag, 21.02.2008 – Immi Ouaddar

Als wir am Morgen erwachen beginnt es gerade zu regnen. Super Wetter für unseren Waschtag... Wir stellen unseren Stewi-Ständer unter die Markise, damit wir einen trockenen Ort um unsere Wäsche aufzuhängen haben. Die Luftfeuchtigkeit ist natürlich hoch, so dass es stundenlang dauert, bis die Wäsche trocknet. Es ist aber auch super Wetter um unsere Homepage wieder aufzudatieren, so können wir ohne schlechtes Gewissen hinter unseren Laptops sitzen. Und auch das dauert stundenlang, so dass Thomas wieder einmal eine Diskussion über den Sinn, diesen Aufwand zu betreiben, vom Zaun reisst. Jedenfalls ist es bereits wieder spät in der Nacht, bis wir den Update im Kasten haben.

Freitag, 22.02.2008 – Tioulit

Nach dem Zmorge geht Isabella in die “Internet-Halle“ des Campingplatzes und lädt, neben Mails, den schmerzhaft erschaffenen ersten Teil des Marokko-Berichts samt Fotogalerie auf unseren Server. Das dauert ein Weilchen (zweieinhalb Stunden), währenddessen Thomas wieder einmal unseren Dosenvorrat inventarisiert und klar MGD macht. Im Antiatlas auf dem Weg nach Tafraoute Agadir ist der letzte Ort für einige Zeit, an dem wir ein unbegrenztes Warenangebot erwarten, weshalb wir unsere Vorräte nochmals auffüllen wollen. Es ist bereits weit nach Mittag als wir den Campingplatz verlassen und bereits nach vier Uhr als wir in Agadir eingekauft und getankt haben. Es liegen noch rund 140km vor uns und ein grosser Teil davon sieht auf der Karte sehr kurvig aus. So ist es denn auch: Die Strasse steigt bald in die Höhe, klebt am Hang und fährt jedes Couloir aus. Ausserdem ist sie gerade gut fahrzeugbreit, aber im Gegensatz zu den schon gefahrenen einspurigen Strassen im Atlas gibt es keine breite Schulter fürs Ausweichen. Interessantes Fahren mit viel Schaltarbeit für Thomas. Leider ist der Himmel bedeckt und es ist diesig, so dass wir die schöne Landschaft nicht richtig geniessen können. Bald erkennen wir, dass wir es nicht bis Tafraoute schaffen werden, wenn wir nicht in der Dunkelheit fahren wollen, was bei dieser Strasse absolut nicht erstrebenswert ist. Bei Einbruch der Dunkelheit stellen wir Obelix auf einen ebenen Platz neben der Strasse und hoffen, dass uns, ausser dem Wind, der hier ganz schön bläst, niemand stört.

Samstag, 23.02.2008 – Sidi Ifni

Agadir Tizrgane im Antiatlas Die Nacht ist recht stürmisch auf 1300m, aber sonst bleiben wir ungestört. Wir fahren schon nach einem Kaffee weiter auf der schmalen Strasse, bei immer noch bewölktem Himmel, aber etwas besserer Sicht. Wir kommen am toll gelegenen Agadir Tizrgane vorbei und bewundern besonders schöne Arganien- und blühende Mandelbäume. In Marokko haben wir schon bessere Strassen gesehen Kurz vor Tafraoute machen wir einen Halt um unser Frühstück nachzuholen. Die Landschaft im Antiatlas ist immer wieder beeindruckend, vor allem, wenn die grünen Palmenoasen mit den roten, kahlen Bergen im Hintergrund kontrastieren. Es ist irgendwie kaum vorstellbar, dass wir heute Nachmittag diese Berge bereits wieder verlassen haben werden und am Meer sein sollen. Am Strand von Sidi Ifni Nach Tafraoute nehmen wir die gemäss Reiseführer schnellere Route, denn wir wollen heute immerhin 260km bis Sidi Ifni fahren. Die Strasse ist aber etwas vom Übleren was wir hier in Marokko schon gefahren sind, teilweise mit Löchern, teilweise aber einfach mit so holprigem Belag, dass uns eine schön geschobene Piste fast schon lieber wäre. Immerhin kommen wir in Sidi Ifni rechtzeitig an, um noch einen schönen Strandspaziergang zu machen. Wir beschliessen, nach der Dusche heute in einem Restaurant endlich einmal frischen Fisch essen zu gehen. Wir verdrücken eine feine Seezunge und beobachten anschliessend von einem Kaffee aus die “Flaniermeile“ von Sidi Ifni, denn es ist Samstagabend.

Sonntag, 24.02.2008 – Tan-Tan Plage

Wir kriegen uns heute nicht richtig aus dem Bett, aber wir sind entschuldigt, schliesslich ist Sonntag. So ist es bald Mittag, bis wir wieder unterwegs sind. Bis Guelmim geht es noch durch ein hübsches Tal mit karg bewachsener Hügellandschaft und dank besserem Wetter, sprich mehr Sonne, sieht alles auch schöner aus. Grosse Felder mitten in der Wüste zwischen Guelmin und Tan-Tan Ab Guelmim wird es dann flach, mit kilometerlangen schnurgeraden Strassenabschnitten. Einerseits bläst es immer wieder Sand über die Strasse, andererseits fahren wir an riesigen grünen Feldern, wahrscheinlich Getreideanbau, vorbei und wir fragen uns, wie die wohl bewässert werden. Unterwegs erfahren wir von Gaby und Köbi, dass sie in Laâyoune sind und ihre Feder nach einem Ausflug ins Gelände wieder gebrochen ist. So wie es aussieht werden wir sie morgen dort wieder treffen. In Tan-Tan Plage auf dem Stellplatz treffen wir das holländische Paar, das mit deutschen Nummernschildern unterwegs ist und auf der französischen Genferseeseite wohnt, mit ihren drei Hunden wieder. Zuletzt haben wir sie vor fast einem Monat am Erg Chebbi gesehen und dort mit ihnen geplaudert und zu Abend gegessen.

Montag, 25.02.2008 – Foum el Oued (Laâyoune)

Auf dem Weg von Tan-Tan Plage in Richtung Westsahara, die eigentlich erst einige Kilometer nach Tarfaya beginnt, fällt uns auf, dass hier viele Lastwagen verkehren, einige Busse begegnen uns, aber es hat relativ wenig Individualverkehr in Form von Autos. Die Strassen sind kilometerlang schnurgerade bevor es wieder einmal eine Kurve gibt. 300 Liter Diesel kosten in der Westsahara nur rund 200 Franken An der Grenze zur Westsahara, in Tah, füllen wir den einen Tank mit Diesel zum zollfreien Literpreis von 63 Rappen. Am Eingang von Laâyoune findet eine Kontrolle statt, und die freundlichen Beamten beschreiben uns den Weg nach Foum el Oued, wo der Campingplatz von Laâyoune ist, und wo Gaby und Köbi bereits sind. In der uns gezeigten Richtung prangt ein Lastwagenfahrverbot, aber hier in Marokko haben wir uns noch nie gross darum gekümmert und so fahren wir wieder los. Nach einigen hundert Metern tritt ein Polizist auf die Strasse und winkt uns hinaus. Beim Hinausfahren sehen wir, dass er ein Geschwindigkeitsmessgerät in der Hand hält. Mist! Thomas weiss, dass das GPS knapp über 60km/h angezeigt hatte. Als erstes hält uns der Beamte aber einmal vor, dass wir das Lastwagenfahrverbot missachtet hätten. Thomas argumentiert, dass uns die anderen Polizisten hier durchgeschickt hätten und das scheint zu helfen. Fondue-Stube in Tan-Tan Plage Dann aber heisst es noch, dass die erlaubte Geschwindigkeit nur 40km/h gewesen wäre, was in vielen Städten in Marokko auch so signalisiert ist, aber von niemandem eingehalten wird, wenn es die Strassen erlauben. Nochmals Mist! Wir rechnen bereits mit einer happigen Busse als es sich die Beamten urplötzlich anders überlegen und uns mit der Ermahnung in Zukunft ganz genau aufzupassen, im Lastwagenfahrverbot weiter ziehen lassen. Uff! Auf dem riesigen, fast leeren Campingplatz feiern wir zum zweiten Mal in Marokko Wiedersehen mit Gaby und Köbi. Wir erzählen einander, was wir inzwischen so erlebt haben. Zum Znacht spendieren sie ein Gerberfondue, wir eine Flasche Roséwein und ein Fingerhütchen voll Kirsch. Weil es stark windet und kalt ist verwandeln wir den leer stehenden Salon de Thé kurzerhand in unseren Speisesaal. Die Campingplatzaufseher bringen uns auch noch eine Runde Tee. Ein schöner Abend, der erst gegen Mitternacht zu Ende geht.

Dienstag, 26.02.2008 – Boujdour

Nach dem späten Frühstück, wir hatten uns ja einen Faulenz-Tag vorgenommen, macht Gaby den Vorschlag, heute ca. 180km nach Boujdour zu fahren. Sie hätte von anderen Reisenden gehört, dass es dort auch einen Campingplatz habe und schlechter als hier in Foum el Oued könne die Infrastruktur auch nicht sein. Stadteingang von Boujdour Kurz nach Mittag fahren wir los. Bei der Tankstelle in der Nähe lassen wir allerdings erst mal Obelix die schon längst versprochene Wäsche angedeihen, denn wir vermuten, dass er deswegen mit dem Anlassen etwas trotzt... Auch wenn das Wasser nicht ganz für alle Ecken gereicht hat, sieht er jetzt wieder richtig hübsch und strahlend aus. Als wir während der Wäsche im Kaffee sitzen fährt der blaue Saurer 330 mit Berner Kennzeichen vorbei, den wir vor einiger Zeit in El Mansouria bei Casablanca gesehen haben. Sie sind am Abend auch auf dem brandneuen Campingplatz von Boujdour, wo wir am Eingang gleich von drei Wächtern in Uniform begrüsst werden. Der Platz ist wirklich toll: alles sauber und funktionierend, es gibt sogar eine Waschmaschine. Das überzeugt sogar Gaby, so dass wir beschliessen Morgen einen Waschtag einzulegen und erst übermorgen weiter Richtung Süden zu fahren.

Mittwoch, 27.02.2008 – Boujdour

Köbi werkelt am Unimog Heute ist Waschtag. Die Luft ist zwar sehr feucht, aber dank des stieren Windes ist die Wäsche sehr schnell trocken. Der Tag geht mit Putzen hier und dort bald vorbei. Gaby knetet einen Teig, der in unserem Backofen zum Brot gebacken wird. Im Gegenzug machen wir ein Voressen mit so viel Gemüse, dass nicht alles im Dampfkochtopf Platz hat. Morgen gibt es wieder einmal früh Tagwache, denn wir wollen 350km bis nach Dakhla fahren.

Donnerstag, 28.02.2008 – Dakhla

Kameltreiber in der Westsahara Wir verfehlen unser Ziel, spätestens um neun Uhr los zu fahren um eine Stunde, weil wir uns spät entschliessen, den zweiten Wassertank doch noch nachzufüllen. Dann aber geht es los durch endlos gleichtönige Wüstenlandschaft, die nur wenige Male durch einige Kamelherden, Tankstellen oder ein paar kleine Tafelberge unterbrochen wird. Plötzlich steigt die von Obelix angezeigte Aussentemperatur innert weniger Kilometer von 22 auf 33 Grad Celsius an. Beim Mittagsstopp können wir uns davon überzeugen, dass die Anzeige tatsächlich stimmt. Kite-Surfer in der Lagune von Dakhla Den Grund dafür sieht man auch in der Luft: Die Sicht ist trübe, denn der Wind bläst nicht mehr vom Meer her, sondern aus der Sahara und trägt Sand mit sich. Das erste Mal schalten wir die Klimaanlage ein. Einige Dutzend Kilometer später sinkt die Temperatur wieder um 10 Grad, genau so schnell wie sie gestiegen ist. Nach dem Abzweig Richtung Dakhla hat es viel Verkehr und wir fragen uns, woher denn plötzlich all diese Fahrzeuge kommen. Die Lagune von Dakhla scheint ein Paradies für Kite-Surfer zu sein. Der Wind bläst von Norden her durch die Lagune, so dass es viel Wind aber sehr wenig störende Wellen hat. Nach dem anstrengenden Fahrtag lassen wir uns etwas baumeln und kochen für einmal kein grosses Menu sondern nur einen einfachen, aber feinen Pastasalat.

Freitag, 29.02.2008 – Guerguarat

Frühstückszene in Dakhla Auch heute schaffen wir es nicht, zur Zeit loszufahren. In Dakhla wollen wir noch etwas frisches Gemüse und Früchte bunkern und unsere Tanks mit zollfreiem Diesel auffüllen. Vor uns liegen über 300km Strasse bis in die Nähe der marokkanisch/mauretanischen Grenze. Die Landschaft ist weiterhin ziemlich eintönig und nur selten sieht man das Meer, das aber eigentlich nie sehr weit entfernt ist. Die Temperatur steigt bald bis auf 37 Grad Celsius, denn heute weht der Wind fast die ganze Zeit aus dem Landesinneren. Das macht vor allem dem Unimog von Gaby und Köbi etwas zu schaffen. Mit offener Motorhaube fährt es sich besser Um die Kühlwassertemperatur etwas tiefer zu halten fahren sie mit geöffneter Motorhaube... An der letzten Tankstelle 80km vor der Grenze machen wir unsere letzten Dirham zu Diesel. Eigentlich wollten wir etwas vor der Grenze übernachten, aber immer wieder stehen am Strassenrand Schilder, die vor Minen warnen, was uns nicht wirklich ermuntert, einen Platz abseits der Strasse zu suchen. Schliesslich landen wir am marokkanischen Zoll in Guerguarat und stellen uns für die Nacht vor das dort erstaunlicherweise vorhandene Restaurant. Damit sollten wir morgen keinen Stress für den Grenzübertritt und die nicht so weite Strecke nach Nouâdhibou haben. Gleich nach der Ausreise beginnen 4km Piste durchs stark verminte Niemandsland, vor der alle etwas Respekt haben, die aber nach verschiedenen Berichten eigentlich halb so wild sein soll. Wir werden sehen...

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