Botswana (I)

Montag, 11.05.2009 – Martin’s Drift

Isabella lässt vor der Passage der Grenzbrücke über den Limpopo Fleisch und Milchprodukte verschwinden, denn wir wissen, dass es diesbezüglich restriktive Importvorschriften gibt, aber nicht, wie streng diese angewendet werden. Auf jeden Fall haben wir schon von Kontrollen gehört und wollen nicht unsere Vorräte an Milch, Käse und Fleisch wegwerfen müssen. Zuerst geht’s zur Immigration, wo uns Botswana nicht gerade von der freundlichsten Seite begrüsst. Die unfreundliche, pedantische Beamtin, die Bürokratie lässt grüssen, besteht auf einer genauen Adresse in Botswana, wofür Isabella erst unseren Reiseführer holen muss. Dann wird kräftig abkassiert: Wir müssen für Obelix 140 Pula Road Permit, 20 Pula Road Fund und 50 Pula Versicherung bezahlen, alles in allem rund 33 Franken. Nach einer guten halben Stunde ist auch diese Grenze geschafft und wir fahren zur nahen Kwa Nokeng Lodge, die gleich neben dem Zollposten am Limpopo liegt. Wir sind müde vom langen Tag und der langen Fahrt, und gehen deshalb ins Restaurant der Lodge essen. Es gibt zwar nur ein kleines Buffet, aber das Poulet-Curry und das Beef-Stew sind fein gekocht, auch wenn das Huhn, nicht zur Freude von Isabella, teilweise “explodiert“ ist... Wir essen draussen auf der Holzterrasse über dem Limpopo, aber in der Dunkelheit sind keine Nilpferde oder Krokodile zu sehen, vor denen auf Tafeln im Camp gewarnt wird. Es ist kühl, wir sind froh um unsere Faserpelzjacken und verziehen uns schon bald wieder in unser angenehm warmes MGD.

Dienstag, 12.05.2009 – Khama Rhino Sanctuary

Obelix auf dem auf dem Campingplatz der Kwa Nokeng Lodge Nach einer ruhigen Nacht nehmen wir es heute eher von der gemütlichen Seite, denn wir haben keine riesige Strecke vor uns. In Botswana sind wieder viele Eselskarren unterwegs Die Fahrt geht weiter Richtung Westen über recht gute Teer­strassen und schon bald treffen wir auf den ersten Veterinärzaun mit Barriere, wo wir aber, wie bei den zwei folgenden auch, durchgewunken werden. Einzig bei einer Strassen­kontrolle an einer Kreuzung muss Thomas den Fahrausweis zeigen. Da der Schweizer Ausweis gerade nicht zur Hand ist versuchen wir es einfach mal mit dem Internationalen, mit dem der komischerweise weiss bekittelte Beamte, er sieht eigentlich eher wie ein Gesundheits­inspektor aus, genau so viel oder wenig anzufangen weiss. Leere Vitrine: Eher schwaches Fleischangebot im Supermarkt bei Palapaye Wie auch immer, wir dürfen weiterfahren und kommen nach rund hundert, sonst eher eintönigen, Kilometern nach Palapaye, oder besser gesagt zu dessen Verkehrs­knotenpunkt einige Kilometer ausserhalb, wo es Läden, Tankstellen und so weiter gibt. Hier können wir an einem Geldautomaten Pulas ziehen, die botswanische Währung, die übersetzt “Regen“ heisst. Piste im Khama Rhino Sancturay Wir fahren weiter nach Serowe, wo wir in einem grossen, neuen Spar Supermarkt problemlos ungesalzene Butter finden, ganz im Gegensatz zum nord­östlichen Südafrika. Nun sind’s nur noch einige Kilometer zum Khama Rhino Sanctuary, einem eingezäunten Schutzgebiet für die wenigen verbliebenen Nashörner Botswanas. Obelix schafft es wieder einmal knapp unter dem Eingangstor durch ins Reservat. Ein weisses Fröschlein als Blinder Passagier Eigentlich wollten wir ja zwei Tage hier bleiben und eigentlich wussten wir ja auch, dass es teuer wird. Als wir aber für einen Tag mit Übernachtung rund 50 Franken hinblättern müssen, lassen wir es mal bei diesem einen Tag sein. Auf schmalen, sandigen Wegen geht es ins Camp, wo wir uns einen der wirklich grosszügigen Plätze mit Grillstelle und Wasserhahn aussuchen. Unser schöner Platz im Mokongwa Camp Wir sind relativ früh dran und geniessen einfach nur den Nachmittag: Schauen den Vögeln und Eich­hörnchen nach und versuchen Hufspuren, die über unseren Platz gehen, zu identifizieren. Abends veranstalten wir wieder einmal ein Braai und wie fast üblich ziert sich das Feuer. Die Füsse zur Glut zu halten hilft ein bisschen gegen die Kälte Nach eineinhalb Stunden können wir endlich die Rump­steaks auflegen, die Sonne ist natürlich schon lange untergegangen. Der Platz ist aber so schön und friedlich, dass wir unbedingt draussen essen wollen. So müssen wir halt die langen Hosen und den Fasi montieren, denn es lässt sich nicht verleugnen: Es ist Winter hier! Thomas’ Uhr zeigt gerade noch 10 Grad Celsius, so dass wir nach dem Essen näher an die verbleibende Glut rutschen und unsere blutten, kalten Füsse etwas daran wärmen. Das nächste Mal müssen wir wohl auch noch die dicken Socken anziehen, oder aber besser gleich drinnen in der gemütlichen, warmen Stube essen.

Mittwoch, 13.05.2009 – Khama Rhino Sanctuary

Sandige, schmale Pfade mit Dornenbüschen links und rechts Wir schlafen wunderbar und haben es überhaupt nicht eilig. Leider geht ein unangenehmer Wind, so dass wir davon absehen draussen zu frühstücken. Giraffenfamilie Wir entschliessen uns doch noch einen Tag hier anzuhängen, es ist einfach zu schön. Am Nachmittag machen wir uns auf eine Pirschfahrt durch das Reservat. Erst lassen wir aber wieder einmal nach langer, langer Zeit Luft aus den Reifen, denn die Pfade hier sind allesamt sandig und wir wollen ja nicht stecken bleiben. Die Pisten sind nicht nur sandig sondern auch schmal, so dass es ab und zu links und/oder rechts ganz schön an unserem Haus kratzt. An der Malema’s Pan: Springböcke und ganz hinten zwei Nashörner Es lohnt sich aber auf jeden Fall, denn schon nach kurzer Zeit begegnen wir den ersten Giraffen. Impalas sind natürlich auch nicht weit und hier sehen wir auch wieder einmal Springböcke. Die einzigen Nashörner in Botswana gibt’s hier An der Malema’s Pan ist nicht sehr viel los, aber in der Ferne können wir das erste Nashorn mit seinem Jungen ausmachen. Auf der Weiterfahrt sehen wir mehr Nashörner, ein Muttertier mit ihrem Jungen und eine dreiköpfige Gruppe die uns mustert, diesmal schon näher. Es gibt noch mehr zu sehen: Eine ganze Gruppe von Red Hartebeest, Warzenschweine, Zebras und viele Vögel. In der Ferne können wir noch mehr Nashörner erkennen, so dass wir am Schluss wohl fast die halbe Population des Reservats gesehen haben. Neugieriges Zebra am Pistenrand Auf dem Rückweg springt uns noch das eine oder andere Steinböcklein davon und dann sehen wir zum Schluss, ebenfalls nach sehr langer Zeit wieder, noch einige der stolzen Oryx Antilopen. Springböcklein Als wir wieder unterwegs ins Camp sind meint Isabella, dass es noch spannend würde, wenn uns hier auf dem einspurigen Sandweg ein Auto entgegenkäme. Man darf genau einmal raten, was dann passiert... Falsch, es sind zwei. Wir kommen aber gut aneinander vorbei, wobei die beiden Autos eher mehr Mühe zu haben scheinen, mit den linken Rädern in den lockeren Sand auszuweichen. Wir sind kurz vor Sonnen­untergang zurück auf unserem Platz Nummer acht, höchste Zeit das Feuer zu starten. Heute brennt das Holz viel besser, weiss der Geier warum. Die Filetstücklein gelingen Thomas auf jeden Fall ganz gut und Isabella macht mehr vom gleichen, luxuriösen Salat von gestern. Wir haben unsere Lektion gelernt und essen heute drinnen.

Donnerstag, 14.05.2009 – Mahalapye

Dieses Nashorn ist am rechten Hinterbein verletzt Nashornfussabdruck Es ist wieder unglaublich ruhig, aber um fünf Uhr ist es vorbei mit richtiger Nachtruhe. Thomas plagt der Magen und er fühlt sich nicht wirklich fit. Wir stehen dann doch wie geplant bei Tages­anbruch um sechs Uhr auf, denn wir wollen am Morgen noch einmal eine Runde machen bevor wir das Reservat verlassen. Der Fiebermesser gibt Entwarnung und so machen wir uns auf den Weg. Kurz nach dem wir unseren Platz verlassen müssen wir eine enge 30 Grad Spitzkehre fahren und sehen gleich ein Nashorn auf unserem Weg tapsen. Es scheint am rechten Hinterbein verletzt zu sein, aber bis wir nach einmaligem Zurücksetzen die Kurve geschafft haben ist es bereits in die Büsche verschwunden. Red Hartebeest (Kuhantilopen) in der Malema’s Pan Und wir sind hier mehr oder weniger noch mitten in den recht weit auseinanderliegenden Campingplätzen... Junge Giraffe im Vordergrund Nur wenige hundert Meter weiter erschrecken wir eine Nashornmutter mit ihrem Kalb, die wenige Meter neben der Sandpiste stehen und sich ebenfalls gleich verdünnisieren. Hei, das geht ja los heute! An der Malema’s Pan ist weniger los als gestern und so fahren wir weiter bis zur Serwe Pan, an der wir unser Frühstück nachholen. Wir können wieder einmal einen Secretary Bird bestaunen und drei Gruppen von Zebras kommen ans Wasser um zu trinken. Gnus sind natürlich immer da, wo es Zebras hat und in der Ferne sehen wir eine Herde von Red Hartebeest. Im Fernglas meint Isabella eine Eland Antilope entdeckt zu haben. Armer Esel: Aufgescheuertes Bein von der Zugkette Wir können sie zwar nicht sicher identifizieren, aber die Fellfarbe würde auf jeden Fall passen. Während wir gestern noch gedacht haben, Nashörner sieht man hier wohl immer und ohne Probleme, so müssen wir uns wieder einmal eines besseren belehren lassen, denn ausser den Dreien am frühen Morgen sehen wir kein einziges der Tiere mehr. Typisch! Zwei Esel auf der Strasse Nun denn, wir verlassen trotzdem glücklich und zufrieden das Reservat, auch wenn es uns ganz schön was gekostet hat. Bevor der Asphalt beginnt muss Thomas aber erst noch die Pneus wieder auf den richtigen Strassendruck bringen, was fast eine Stunde dauert. Isabella nützt die Zeit, fleissig und effizient wie immer, um einige Kleinigkeiten, die genäht werden müssen, zu flicken. Der Strassenseitenstreifen wird gesäubert Dann fahren wir endlich und brauchen rund drei Stunden um über eine “Backroad“, die etwas rumpelig aber asphaltiert ist, unser Tagesziel Mahalapye zu erreichen. Fast auf den ganzen 180km Länge verläuft links und rechts der Strecke ein neuer Zaun, bzw. er steht in allen Varianten der Vollendung. Mosolotsane Village Klar ist, dass dies ein Megaprojekt des botswanischen Staates sein muss, den Zweck vermögen wir aber nicht zu ergründen. In Mahalapye finden wir das Hotel, bei dem man gemäss Reiseführer campieren kann auch ohne GPS Koordinaten bald. Dann machen wir aber nicht mehr viel, denn auch Isabella hat inzwischen Probleme mit dem Magen und Thomas gar leichtes Fieber. Irgendwann bekommt Isabella dann doch noch Hunger, isst etwas und erklärt sich kurzerhand als wieder gesund. Damit kann sie sich natürlich wieder pickelhart hinter den Laptop setzen und dem Südafrika II Update den letzten Schliff geben.

Freitag, 15.05.2009 – Gaborone

Unser Platz auf dem Parkplatz des Mahalapye Hotels Für einmal hoch genug: Einfahrtstor des Mahalapye Hotel Nach einer für Thomas eher unruhigen Nacht geht es ihm wieder besser, das Fieber ist bis auf 37.0 Grad zurückgegangen. So können wir heute wie geplant in die botswanische Hauptstadt Gaborone weiterfahren. Wir sollten früh genug dort sein, so dass wir das Department of Wildlife and National Parks aufsuchen und mit etwas Glück unsere Plätze in den Nationalparks reservieren können. Die Strasse zwischen Mahalapye und Gaborone ist flach und gerade, mehr als zwei Dutzend Kurven gibt es auf den knapp 200km nicht. Links und rechts begleitet uns wieder der ominöse Zaun von gestern, diesmal lückenlos fertiggestellt. Putzequipe an der A1 Eine kleine Abwechslung bietet einzig eine Brückenwaage, über die wir eine Ehrenrunde drehen, die aber kein Gewicht anzeigt und die im Moment auch unbesetzt ist. Hier brauchts gute Bremsen: Zuerst 100er und dann innerhalb weniger Meter eine 50er Tafel Wir umfahren Gaborone zum Südende der Stadt, wo wir einen GPS Wegpunkt des Park-Reservations­büros haben. Der Punkt erweist sich leider als Niete. Wir haben einen weiteren Hinweis, dass das Büro im nahen Shopping-Center sein soll, was sich leider auch nicht bewahrheitet. Immerhin können wir hier ein paar Sachen einkaufen, auch wenn wir einige Dinge die wir suchen, wie Lampenpetrol und spezielle Batterien, nicht finden. Wir fahren zur dritten Adresse die wir haben und die im Stadt­zentrum liegt, werden aber auch hier nicht fündig. Autobahn kurz vor Gaborone Zufälligerweise fahren wir dann aber bei der Tourist-Information vorbei: Die müssten es eigentlich wissen. Tatsächlich befindet sich das Buchungsbüro ganz in der Nähe des besuchten Shopping-Centers und es stellt sich heraus, dass das GPS uns wieder einmal einen Streich gespielt hat. Unterwegs am südlichen Stadtrand von Gaborone Blöd ist nur, dass sie dort in fünf Minuten für das Wochenende schliessen... Wir fahren trotzdem nochmals hin, dann wissen wir für Montag wenigstens genau, wo es sich befindet. Dann geht es wieder quer durch die Stadt zum CitiCamp, dessen Ruf etwas zwiespältig ist, der es für uns aber für zwei, drei Tage tun sollte. Als wir dort sind fragen wir uns allerdings, wo wir Obelix nur hinstellen sollen, denn das kleine Gelände ist ziemlich dicht mit niedrigen Dornenbäumen bewachsen. Schliesslich finden wir gerade noch ein Plätzchen zwischen Umzäunung und Durchfahrt. Nach soviel Frust ist eigentlich klar, dass wir hier nicht länger als nötig bleiben werden.

Samstag, 16.05.2009 – Gaborone

CitiCamp: Unser Platz direkt unter der (getarnten) Natelantenne Heute morgen sieht alles wieder etwas freundlicher aus, selbst wenn der Himmel stark bewölkt ist. Obelix an der Tankstelle Die Nacht war ruhig, entweder ist kein Zug über die nur 50m entfernten Geleise gebraust, oder wir haben so tief geschlafen, dass wir ihn nicht gehört haben. Auch die Sanitär­anlagen machen einen gar nicht so schlechten Eindruck. Da wir uns aber sowieso bewegen müssen, es gibt ein paar Sachen zu erledigen, wollen wir uns übers Wochenende einen schöneren Platz suchen. Internet­zugriff ist heute unser Thema. Es sieht fast so aus, wie wenn wir mit einer SIM-Karte des grössten lokalen Handynetzbetreibers Mascom gleich wie in Südafrika oder Namibia operieren könnten. Thomas in einem Hardwareladen auf der Suche nach Lampenpetrol Im Einkaufszentrum gamecity gibt es einen Laden der Firma und wir besorgen uns eine Karte, mit der wir per Handy, nach freundlicher Unterstützung durch die kompetente Verkäuferin, tatsächlich das Internet nutzen können. Obelix unterwegs in der Hauptstadt Die Ernüchterung folgt dann allerdings, als wir es auch vom Laptop aus probieren: Es geht nicht. Die Verkäuferin klärt uns auf, dass man dafür ein rund 200 Franken teures Drahtlosmodem kaufen muss, womit für uns die Sache gegessen ist. So bleibt uns nicht viel anderes übrig als nach langer Zeit wieder einmal nach alter Manier ein Internetkaffee zu suchen, was aber gar nicht so einfach ist, denn niemand will uns unseren eigenen Laptop ans Netz anschliessen lassen. Schliesslich finden wir bei Postnet, einer Art privatisierter Post­stelle wie uns scheint, einen Ort, wo wir dürfen. gamecity, das grösste Einkaufszentrum von Gaborone Die Verbindung klappt problemlos und Isabella kippt fast vom Stuhl als sie sieht, wie schnell die Verbindung ist. So flutschen die letzten Files für die Aktualisierung unserer Internetseite mit dem zweiten Südafrika-Update natürlich im Nu über die Leitung. Wolkenfelder auf dem Weg nach Süden Das ist aber auch gut so, denn nach einer Dreiviertelstunde werden wir aus dem Laden geschmissen. Der Angestellte hatte uns ja schon angedroht, dass sie heute das Geschäft wegen schwachem Besuch wahrscheinlich etwas früher schliessen werden. Inzwischen ist auch der Nachmittag schon älter geworden und wir fahren rund 15km südlich von Gaborone zum St. Clair Lion Park. Als wir da ankommen stellen wir fest, dass es ein Vergnügungspark mit Riesenrad, Bahnen und so weiter ist. Der freundliche Manager meint, dass sie zwar den Sanitärblock am Renovieren sind, wir aber gerne bleiben können, wenn wir mit der Dusche der Küche des Restaurants und den öffentlichen Toiletten zufrieden sind. Eingang zum Lion Park Wir kriegen schnell eine Stromleitung gelegt, eine Grillstelle wird gebracht, mit Holz gefüllt und auch gleich eingefeuert. Ein Angestellter macht ein Grillfeuer für uns Das ist aber ein Service! Der ist zwar auch nicht ganz gratis, denn der Spass kostet genau das doppelte des Citicamp in Gaborone. Aber vielleicht beinhaltet es ja die Benützung der Bahnen des Parks, mal sehen. Wir schmeissen vergleichsweise mickrige Pouletbrüstchen auf den riesigen Grill, die in der Grillschale aber einfach nicht schön knusprig werden wollen. Das Gemüse in der Alufolie ist eigentlich bereit, aber das Poulet muss für eine Zusatzrunde direkt über die Glut. Thomas hört einen Löwen brüllen, denn der Park heisst nicht nur Löwenpark, er hält auch welche in einem Gehege, Isabella hört aber nur das Plätschern aus dem nahen Vergnügungsbad. Abends um halb elf Uhr gibt es dann noch eine unangenehme Überraschung: Laute Musik beginnt aus der parkeigenen Bar zu plärren, hört aber “schon“ um halb eins wieder auf. Nun hört auch Isabella den Löwen brüllen.

Sonntag, 17.05.2009 – Gaborone

Wellenbad mit Rutschbahn Wir schlafen aus und genehmigen uns nach dem Aufstehen erst einmal einen Kaffee. Es gibt erfreulichere Sachen an einem Sonntagmorgen, aber der lange Arm des Steueramtes reicht bis nach Südafrika und wir müssen uns mit hängigen Steuerfragen herumschlagen. Ausserdem ist unser MGD drei Jahre alt geworden, womit die ausgehandelte Garantiefrist abläuft. Isabella stellt aus vielen, vielen Fotos, Mails und anderen Unterlagen eine Liste der relevanten Sachen zusammen. Schöne bunte Riitschuel Dann gibt’s endlich Frühstück, wobei Isabellas Begeisterung für ein Freiluftzmorge sehr in Grenzen bleibt. Sie sitzt in langen Hosen und Faserpelz am Tisch... Am Nachmittag drehen wir eine kleine Runde durch den Park, der von einer Handvoll Leuten besucht wird... Die Bahnen sind nicht gerade umwerfend, die Knabenschiessen-Chilbi in Zürich ist vergleichsweise dazu das Disney-Land. Trotzdem ist sogar ein als Clown gekleideter Animator mit zwei kleinen Knirpsen unterwegs. Im Sommer ist das integrierte Wellenbad mit verschiedenen Wasserrutschen wohl der eigentliche Magnet. Wir lassen uns wieder ein Grillfeuer machen und legen ein paar Filetstückli auf. Obwohl wir heute keine Grillschale verwenden haben wir wieder das gleiche Problem wie gestern: Das Grillgut ist einfach zu weit von der Hitze entfernt und wird und wird nicht fertig, geschweige denn knusprig. So muss das Fleisch dann auch wieder in eine zweite Runde, bevor es doch noch im Teller landet.

Montag, 18.05.2009 – Mokolodi Nature Reserve

Heute ist Isabellas Geburtstag. Sie schläft erst mal noch eine Runde während Thomas die gestern von ihr zusammengetragene Garantie-Liste bearbeitet. Nach dem Frühstück fahren wir in die Stadt ins Buchungsbüro des Departement of Wildlife and National Parks, kurz DWNP. Immerhin müssen wir nicht anstehen und der Angestellte nimmt den Reservationsordner hervor, in den alle Reservationen für die Campsites der Nationalparks mit Bleistift eingetragen sind. Kein Wunder kann man hier, im Gegensatz zu Südafrika, diese Plätze noch nicht im Internet online buchen. Impalas im Mokolodi Nature Reserve Das Geburtstagskind bringt uns Glück: Wir bekommen Plätze für die gewünschten Daten und sie passen sogar zu unserer Buchung im südafrikanischen Teil des Parks. Unterwegs zu unserem Camp im Mokolodi Reserve Einzig das Camp auf dem langen Transitweg nach Nossob ist nicht verfügbar, aber wir werden schon einen Weg finden. Und das schöne an diesem Park ist, dass er im Gegensatz zu den anderen hier in Botswana für Obelix gar nicht so teuer ist. Happy fahren wir weiter zur Poststelle mit Internetanschluss, in der wir nach einer Stunde alles erledigt haben. Wir beschliessen ohne einzukaufen zum Mokolodi Nature-Reserve zu fahren, das 14km südlich von Gaborone liegt. Unser Boiler Hier gibt es zwei Überraschungen: Erstens, dass es hier entgegen unseren Angaben günstiger als im Lion Park ist, und zweitens, dass das Restaurant wegen Gerantenwechsels zur Zeit geschlossen ist. Damit fällt Isabellas Geburtstagsessen natürlich ins Wasser. Schade, denn das Restaurant hatte einen vielversprechenden Ruf. Auch hier ein schönes Camp im Busch Wir fahren über eine wirklich holprige Geröllpiste zum fast genau so schön wie im Khama Rhino Sanctuary im Busch gelegenen Campingplatz. Wir sitzen draussen, stossen mit Pongrácz auf Isabellas Geburtstag an und geniessen den Nachmittag. Damit wir in der Freiluftdusche auch warmes Wasser haben muss Thomas erst noch den Boiler einfeuern. So brauchen wir das Feuerholz heute mangels Grillfleisch halt für warmes Wasser. Als wir gemütlich draussen sitzen sehen wir, dass sich im Busch etwas bewegt. Den Hörnern nach müsste das ein Kudubock sein. Wir bewegen uns ein bisschen um einen anderen Blickwinkel zu kriegen. Thomas sucht mit dem Feldstecher die Büsche ab, blickt aber zu seiner Verblüffung schon bald in ein sehr nahes Augenpaar mit einer weissen “Kriegsbemalung“ dazwischen. Die Schöne und das Biest (Kudubock und Isabella) Der Bock steht gleich hinter dem ersten Busch. Isabellas Geburtstagstafel Weiter hinten steht noch eine Gruppe von Impalas, die wir zuerst fälschlicherweise für sein Harem halten. Das Kudu ist nicht sehr scheu und umgeht uns in einem Abstand von vielleicht 20m. Wow! Da wir ja für heute Abend mit einem Restaurantbesuch gerechnet haben, haben wir auch nichts für ein eigenes opulentes Festmahl eingekauft. Da ist wieder einmal Improvisation angesagt und wir machen es wie letzte Weihnachten: Isabella stellt eine reichhaltig garnierte Fleisch- und Käseplatte zusammen, die mit einem wirklich feinen Shiraz aus der Kleinen Salze in Stellenbosch ein prächtiges, köstliches Geburtstagsessen abgibt.

Dienstag, 19.05.2009 – Mokolodi Nature Reserve

Thomas beim Buschfrühstück Heute nehmen wir es wieder einmal gemütlich. Wir müssen zwar noch in die Stadt zum Einkaufen, aber ein grosses Pensum haben wir eh nicht vor. Wir essen draussen Frühstück. Da es nicht mehr so früh ist und unter gütiger Mithilfe der Sonne ist die Temperatur ganz angenehm. Wir räumen zusammen und packen unser Brennholz aufs Dach. Dazu benötigen wir ein paar Befestigungsösen aus der Garage. Als Isabella das Garagentor öffnet kriegt sie eine kleine Krise, denn es ist wieder ziemlich viel Staub eingedrungen. So ist erst einmal Putzen angesagt, und da wir schon dran sind wird auch gleich der MGD Boden gewischt und feucht aufgenommen. Damit ist ja eigentlich schon fast die Hälfte der Sachen, die wir morgen in Kanye erledigen wollten, geschafft. Neugieriges Crested Francolin Warum bleiben wir eigentlich nicht einfach noch eine Nacht hier und erledigen auch noch die andere Hälfte der Aufgaben an diesem angenehmen Platz? Wir fragen den Ranger, der unseren Platz säubern kommt, ob wir noch eine Nacht bleiben können. Er bejaht, wir sind aber nicht so sicher, ob er uns auch wirklich versteht. Aber heute ist ja das Zeitalter des Handys, also rufen wir doch ganz einfach schnell beim Empfang an. Dort versichert man uns, dass das überhaupt kein Problem sei, wir sollen nur schnell zum Zahlen vorbeikommen. Als wir ihnen erklären, dass wir es etwas übertrieben fänden mit unserem “Truck“ nur schnell um zu bezahlen mehr als eine halbe Stunde durch die Gegend zu kutschieren, haben sie ein Einsehen. Thomas beim Kartenstudium: Wo durch geht’s in die Kalahari? Nach einer Etappe Innendienst waschen wir noch etwas Wäsche, dann ist endlich eine Kaffeepause angesagt. Danach wird auch das Fahrerhaus wieder einmal entstaubt und so haben wir doch einen richtig produktiven Tag im “Busch“ verbracht. Heute kommt kein Kudubock vorbei, wir hören einzig einige Paviane und einen Impalabock, und die selben vier gwundrigen Crested Francolin kommen uns wieder besuchen. Dusche und Boilerheizung im Camp Die Mücken versuchen das Beste aus dem warmen Nachmittag zu machen und plagen uns bis wir uns endlich mit Mückenschutz­mittel einsprayen. Natürlich haben wir nun auch heute nichts zum Grillieren und so machen wir es uns einfach. Wir haben einmal eine Büchse “Chakalaka“ gekauft, ein Mischgemüse bestehend aus Karotten, Tomaten, Peperoni und Chili. Und da wir es ja gerne scharf mögen sogar “mit extra Chili“. Wir wärmen es als Spaghettisaucen-Ersatz auf und verfeinern es mit einem kleinen Rahm. Uff, das Zeugs hat es aber in sich! Wir sind froh, dass wir dazu noch einen Tomatensalat haben, mit dem wir unsere brennenden Kehlen wieder etwas kühlen können. Das nächste Mal werden wir uns wohl eine Büchse mildes “Chakalaka“ kaufen.

Mittwoch, 20.05.2009 – Kanye

Die Elefantenkolonne Nach einer wiederum herrlich ruhigen Nacht machen wir uns heute etwas zügiger auf die Socken, man hat uns schliesslich auch gesagt, dass wir um zehn Uhr ausgecheckt haben müssen. Auf dem Weg zum Ausgang sehen wir zuerst vier Warzenschweine und dann ein Gnu. Schliesslich sehen wir sogar drei Elefanten zielstrebig durch den Busch marschieren. Die hätten also theoretisch alle durch unser Camp spazieren können. Aber was ist denn das? Die Elefanten werden von zwei Wärtern begleitet, und es sieht gerade so aus, wie wenn Elefanten des Zirkus Knie spazieren geführt werden. Obelix beim Livingston Memorial Wir können uns kaum halten vor Lachen und fragen uns, ob dieses Wildreservat auch nichts anderes als ein gut organisierter Vergnügungspark mit Wildtieren ist. Um 11 Uhr sind wir wieder in der Hauptstadt und machen Grosseinkauf für die nächsten 10 Tage. Wir werden ziemlich abseits von allem sein und stopfen den Kühlschrank so voll wie es geht. Die spärlichen Überreste von Dr. Livingstons erster Missionsstation Auch der zweite Dieseltank wird wieder gefüllt und damit sind wir mit Betriebs­stoffen für uns und Obelix für die Kalahari gerüstet. Wir fahren auf einer landschaftlich interessanten Hinterland­strecke Richtung Westen. Unterwegs kommen wir in Kolobeng vorbei, dem Ort der ersten Missionsstation des berühmten Afrikaforschers David Livingstone, dem Entdecker der Victoriafälle. Übermalte Warntafel der Polizei Viel gibt es allerdings nicht zu sehen, einzig einige Grundmauern sind auszumachen und auf dem Gelände soll es noch zwei Gräber geben. Wir sind aber bald wieder weg, denn der Ort ist etwas ungemütlich. Er liegt verlassen da und auf Hinweistafeln wird vor Diebstählen und gar Überfällen gewarnt. Die Abkürzungspiste zur Lodge Wir fahren weiter bis nach Kanye, wo wir dank GPS eine Abkürzung zur Lodge mit Campingplatz nehmen können. Die Abkürzung entpuppt sich dann allerdings als nicht mehr unterhaltene, ausgewaschene Piste. Der längere Weg über die Teerstrasse wäre sicher schneller und komfortabler gewesen. Immerhin hört die Piste entgegen Isabellas Befürchtung nicht mittendrin einfach auf oder wird unpassierbar, sondern wir schaffen es tatsächlich bis zur Lodge. Die Zufahrt auf das Campinggelände ist dann aber nochmals eine holprige Zugabe. Heute machen wir uns nach langem wieder einmal Gehacktes mit Hörnli, weisch wiä fein!

Donnerstag, 21.05.2009 – Kokotsha

Ein farbenfroher Bungalow der Motse Lodge Schon wieder gut geschlafen, es ist schon fast langweilig. Wir frühstücken und machen uns dann auf den Weg, ein rechtes Stück nach Westen Richtung Kgalagadi Transfrontier Park hinter uns zu bringen. Die Abraumhalden der Diamantenmine in Jwaneng Bis nach Sekoma sind wir auf dem Transkalahari Highway unterwegs, einer sehr guten Strasse. Es herrscht mässiger Verkehr, meistens kommen uns namibische oder südafrikanische Sattelzüge entgegen. Die Landschaft ist nicht besonders abwechslungsreich, es geht Kilometer um Kilometer durch Savanne. Der nächste Ort unterwegs ist Jwaneng, ein Bergbauort in dem Diamanten geschürft werden. Keng, ein Dorf unterwegs Wir sehen einzig die riesigen Abraumhalden in der Ferne und merken, dass die Infrastruktur hier besonders gut ist. Nach weiteren 80km folgt der nächste Ort, Sekoma, wo wir den Transkalahari Highway verlassen und etwas nach Süden halten. Der Beginn der Sandpiste zum Kgalagadi Nationalpark Ein Schild warnt uns vor fehlenden Markierungen für die nächsten 50km. Das soll uns nur recht sein, denn das heisst nichts anderes, als dass die Strasse brandneu sein muss. So kommen wir nach Khakea, wo nochmals 40km neue Strasse folgen. So weit wollten wir heute eigentlich kommen, aber es ist noch mitten am Nachmittag, so dass wir uns entschliessen mindestens einen Anfang der nun folgenden Sandpiste noch zu fahren. Enge Sandpiste Dazu ist natürlich wieder Luft-aus-den-Reifen-lassen angesagt und vorsichtshalber nehmen wir mal die Sandschaufel aus der Garage. Die Piste ist wirklich sehr eng, unser MGD kriegt zu Beginn ganz viele neue Kratzspuren ab. Red Hartebeest an der nun breiteren Piste in der Feuerschneise Die Piste geht rund 100km bolzengerade nach Westen und wird nur einmal zur Umfahrung einer eingezäunten Farm kurz nach Norden abgelenkt. Nach der Farm verläuft die Piste in einer Feuerschneise, womit die kratzigen Büsche links und rechts verschwinden. Nun kommen wir besser voran, aber die sandige Piste ist oft gar nicht so sandig, sondern hart und wellblechern. Das braucht zwar weniger Most, ist aber auch wesentlich unangenehmer zu fahren. Einsames Buschcamp neben der Piste Die ersten Tiere die wir zu sehen bekommen, abgesehen von jeder Menge Vögel, darunter Kori Bustard und Secretary Bird, sind Red Hartebeest, eine richtige kleine Überraschung. Das nennt man einen schönen Abend Dann folgen Strausse und Steinböcklein, so wie es uns unser Reiseführer angekündigt hat. Auf etwas weniger als der halben Strecke zum Eingangstor des Nationalparks und nach rund 300km heute finden wir, dass es genug ist und stellen uns wenig neben der Piste zu einem Baum. Hier haben wir keine grossen Bedenken, dass uns jemand stören wird, denn auf der Piste haben wir, ausser Tieren, noch keine Seele angetroffen. Wir schnappen uns ein Bier und geniessen draussen zwischen dem hohen goldigen Grass die letzte Sonnenstunde des Tages. Genau so muss es sein...

Freitag, 22.05.2009 – Kgalagadi Nationalpark - Mabuasehube

Noch 60km geradeaus auf der Feuerschneisenpiste Wie nicht anders erwartet verläuft die Nacht störungsfrei und einmal mehr ruhig. Diese unbekannte Frucht sieht aus wie ein weisses Trüffelpraline von Sprüngli Nach dem Zmorge geht’s wieder in die Feuerschneise und wir fahren die restlichen 60km weiterhin haargenau nach Westen. Die Unterlage bleibt dieselbe, meistens hart und holprig, ab und zu weich und sandig. Es begegnen uns auch wieder die selben Tiere: Als erstes Strausse, Steinböcklein, Red Hartebeest und dann eine ganze Truppe Oryx. Wie immer flattert es links und recht und vor uns, und ab und zu fliegt ein Pale Chanting Goshawk auf und davon. Am Ende unserer Feuerschneise treffen wir auf eine breite Sandpiste, die am östlichen Rand der Mabuasehube Sektion des Nationalparks verläuft. Ein Kap-Borstenhörnchen oder (einfacher und logischer) Ground Squirrel Hier düst Obelix nun mit 40 Sachen über den Sand südwärts, es ist eine wahre Freude. Ein ganzer Trupp Oryx bereits ausserhalb des Nationalparks Am Parkeingang, “in the middle of nowhere“, stehen links der Piste die Gebäude der Angestellten und rechts das Eingangstor, mit einer Einfahrt die, oups, wieder einmal viel zu niedrig ist und wir sehen keine Umfahrung. Der Torwächter gerät aber nicht aus dem Häuschen, also muss es eine Lösung für unser Problem geben. Und siehe da, nach Erledigung der Formalitäten öffnet er uns ein einfaches Tor, das rund 50m daneben liegt. Wir haben uns überlegt, ob wir ihn nach der Verfügbarkeit eines attraktiveren Camps als des von uns gebuchten am Eingang liegenden fragen sollen. Die Aussicht auf eine warme Dusche lässt uns aber davon absehen. Obelix vor dem Eingangstor in den Kgalagadi Transfrontier Park Ausser es wäre denn nichts damit, denn als Thomas den Sanitärblock inspiziert funktioniert keiner der Durchlauferhitzer. Feierabend: Thomas am Grill einheizen Er holt den Wärter vom Eingang und nach einer halben Stunde üben gibt wenigstens eine der beiden Duschen im Frauenteil warmes Wasser von sich. Was Thomas allerdings nicht ausgecheckt hat ist, dass dort kein kaltes Wasser kommt... Doch mit ein bisschen geschicktem Spielen an den Armaturen lässt es sich knapp vermeiden, verbrüht zu werden. Eigentlich sind wir bereits wieder zu spät mit unserem Feuer dran, aber heute gibt’s einfach wieder einmal Fleisch vom Grill. Wir haben zwei hübsche Sirloin Steaks, die wir mit einem unserer Luxus-Salate und heute etwas Reis als Zugabe geniessen.

Samstag, 23.05.2009 – Kgalagadi Nationalpark - Bosobogolo Pan

Überwältigender Sonnenaufgang Wie die Natur einen Sonnenaufgang verzaubert Um sechs Uhr geht der Wecker, denn eine Stunde später ist Sonnenaufgang und dann wollen wir auf die Piste. Isabella ist aber schon vorher einmal wach, denn sie hört Kratzgeräusche, die sie bei der Fahrerhaus­einstiegsstufe vermutet. Bei Tageslicht sehen wir dort allerdings keine Spuren, hingegen hat ein Tier mit Pfoten unsere Grillstelle näher inspiziert. Zuerst fahren wir Richtung Monamodi Pfannen, wo wir die übernächste Nacht verbringen werden. Bei einer der kleineren Pfannen über die die Piste führt treffen wir auf die erste Oryx-Herde. Unterwegs in der Monamodi Pan Hier sehen wir auch zwei Löffelhunde, die im Englischen treffender als Fleder­mausohren-Füchse (Bat Eared Fox) bezeichnet werden. Dusche und WC: Im Camp an der Lesholoago Pan fliesst sogar Wasser Bei der Lesholoago Pfanne installieren wir uns im unbesetzten Camp, das einen guten Ausblick auf die Pfanne bietet. In der Pfanne tummeln sich zwei Gruppen Springböcke, ein einzelnes Gnu und zwei Schakale. Das Gnu setzt sich bald hin und auch alle Springböcke der einen Gruppe bis auf zwei Wachttiere. Da ist wohl keine Raubkatze in der Nähe. Wir essen unser Frühstück und fahren am späten Vormittag weiter, nun wieder Richtung Süden, zur Bosobogolo Pfanne. Unterwegs ist nicht wirklich viel zu sehen, einzig Steinböcke scheuchen wir regelmässig auf. Autsch! Auf dieser engen Piste muss Obelix ziemlich viel einstecken Unser MGD muss ziemlich viel einstecken, denn immer wieder stehen links und rechts gleichzeitig Dornenbüsche mit weniger als einer Obelixbreite Abstand. Grader an der Arbeit Bei der Pfanne mit dem unaussprechlichen Namen Mpayathutlwa beginnen die letzten gut 20km auf einer neu geschobenen Piste, die wir als erste nach dem Grader befahren. Das fährt sich ganz gut, aber bereits nach 3km haben wir die Baumaschine eingeholt und der Maschinenführer macht uns artig Platz. Jetzt holpert es wieder ziemlich stark, diese Piste hat eine Pflege wirklich nötig. Wir kommen schon am frühen Nachmittag an unserem Bestimmungsort, der Bosobogolo Pfanne, an. Camp mit Aussicht auf die Bosobogolo Pan Der Platz liegt zwar gut erhöht über der Pfanne, aber alles ist ein wenig weit entfernt, die Springböcke, Oryx und Strausse sind mit dem Fernglas gerade so zu identifizieren. Die Sonne verabschiedet sich hinter Wolkenschleiern Ausserdem stehen noch einige Bäume dazwischen, was die Aussicht doch etwas trübt. Da hat es uns an der Lesholoago Pfanne besser gefallen. Wie auch immer, wir machen es uns bequem und geniessen den restlichen Nachmittag. Dank Isabella starten wir das Grillfeuer für einmal deutlich früher und so haben wir bereits vor sieben Uhr gegessen. Heute ist es schleierartig bewölkt, was uns einen unglaublich feurigen Abendhimmel beschert. Wir können uns fast nicht satt sehen, aber es ist die Natur die bestimmt, wann es genug ist.

Sonntag, 24.05.2009 – Kgalagadi Nationalpark - Bosobogolo Pan

Thomas beim “Crocspotting“ direkt aus dem Bett Es ist wieder einmal ein Sonntag, an dem wir freiwillig den Wecker stellen. Eine Viertelstunde vor Sonnenaufgang um sieben Uhr schnappen wir uns die Feldstecher, öffnen das Fenster beim Bett und suchen die Pfanne liegenderweise und noch im Pyjama nach spannenden Tieren ab. Isabella bei unserer Haupttätigkeit während drei Tagen Auch heute morgen ist nicht gerade die Hölle los, in der Ferne sehen wir Springböcke, natürlich Oryx und ein einzelnes Red Hartebeest. Dazwischen sind immer wieder Bat Eared Foxes unterwegs und zwei der grossen Kori Bustards. Wir entdecken auch einige der putzigen Suricates, oder Erdmännchen, die wir aus unserer früheren Südafrikareise noch gut in Erinnerung, auf der jetzigen Reise aber noch nie gesehen haben. Löwenspur? So ist es natürlich trotzdem spannend und die Zeit vergeht wie im Flug. Zeit für ein wirklich opulentes Sonntagsfrühstück. Isabella tischt ein Omelette “Bosobogolo“ auf, eine neue Variante der von uns geliebten “Berber-Pizza“, die wir in Marokko kennen gelernt haben. Am Himmel tummeln sich den ganzen Tag Schleierwolken, so dass die Sonne nicht so stark brennt. Isabella geniesst den farbenfrohen ... Wir gehen in unserem Camp auf Spurensuche. Dort wo in Obelix’ Reifenspur Abdrücke sind muss es sich um frische Spuren handeln. Ganz am Beginn der Einfahrt finden wir grosse Pfotenabdrücke im Sand. Irgendwie macht es einem doch kribbelig, so alleine da zu stehen, wo schon eine ordentlich grosse Katze gestanden haben muss... Wir verbringen einen Teil des Nachmittags damit, herauszufinden, wem denn diese Spur nun gehören könnte. Ein nicht ganz einfaches Unterfangen, wenn drei verschiedene Bücher für die gleichen Tiere ziemlich unterschiedliche Spurenbilder publizieren. Sagen wir es einmal so: Rein von der Grösse her würde es uns nicht verwundern, wenn es eine Löwenspur ist. Sonnenuntergang Wir haben uns entschlossen vorerst einmal hier an der Bosobogolo Pfanne zu bleiben statt zu unserem 20km entfernten Camp zu fahren und es darauf ankommen zu lassen, ob hier noch jemand auftaucht. ... genauso wie Thomas Rein theoretisch müsste dieser Platz gebucht sein, aber wir haben nicht den Eindruck, dass hier in der Mabuasehube Sektion des Kgalagadi Transfrontier Park gerade viele Leute unterwegs sind. Bis am Abend fahren drei Fahrzeuge bei uns vorbei, aber keines biegt in unsere Einfahrt ein. Um sechs Uhr ist Sonnenuntergang und komme wer wolle, in der Dunkelheit würden wir uns jetzt eh nicht mehr verschieben. Die Stille der Nacht legt sich über die Landschaft und es wird dunkeldunkel in dieser Neumondnacht. Wir schauen uns wieder einmal eine DVD an, “Gorillas in the Mist“. Irgendwie passt der Film über das Leben der Gorilla-Forscherin Dianne Fossey hierher, auch wenn das Klima in den Bergen von Ruanda doch ziemlich verschieden von dem in der trockenen Kalahari ist.

Montag, 25.05.2009 – Kgalagadi Nationalpark - Bosobogolo Pan

Die Bosobogolo Pfanne am Morgen Wir machen es wieder gleich wie gestern und schauen am frühen Morgen aus dem Schlafzimmerfenster in die Pfanne hinüber. Marico Flycatcher Es sind mehr oder weniger die selben Kreaturen wie gestern unterwegs, ausser, dass wir beim Absuchen der Pfanne auf eine Hyäne stossen, die sich nach kurzer Zeit mitten in der Pfanne durch hinlegen wieder unsichtbar macht. Rein theoretisch könnte es sich hier um eine der seltenen braunen Hyänen handeln, denn sie kommen in dieser Gegend vor. Ab und zu taucht da und dort wieder ein Kopf auf, so dass wir am Schluss auf einen Familienverband von fünf Tieren kommen. Grillieren ist Schwerarbeit, ehrlich! Dieser Sachverhalt, Braune Hyänen sind Einzeltiere, und der Gesamteindruck der Tiere lassen sie uns aus der Ferne doch als Tüpfelhyänen bestimmen. Immer wieder versuchen wir sie im Verlauf des Vormittags zu lokalisieren, verlieren sie irgendwann aber aus den Augen. Für einmal auf unserer Seite des Pfannenrandes und damit relativ nahe entdecken wir einen Schakal mit einer wunderschönen Zeichnung wie wir es noch selten gesehen haben. Auf unserem Campingplatz erfreut uns auch ein reges Vogelleben. Feines in und über der Glut Vor allem die Marico Flycatcher, die sich gerne auf den Sträuchern um Obelix herum aufhalten und immer wieder Fliegen fangen, machen uns Freude. Zu den auffälligeren Vögeln zählen auch die Red-eyed Bulbul, Red-headed Finch, und der witzige Scaly-feathered Finch, der im Deutschen treffender Schnurrbärtchen heisst. Sonnenuntergang mit Mondsichel Heute müssten wir eigentlich auf den zweiten Campingplatz an der Bosobogolo Pfanne in zweieinhalb Kilometer Entfernung dislozieren, aber wir lassen es auch heute darauf ankommen und bleiben den ganzen Tag einfach mal hier stehen. Nach vier Uhr starten wir mutig unser Grillfeuer und tatsächlich, auch heute kommen die Leute, die gebucht haben, nicht. Wir geniessen wieder einen wolkenlosen Sonnenuntergang, der nach kurzer Zeit einem unglaublichen Sternenzelt mit unseren guten Bekannten, dem Kreuz des Südens und den dazugehörigen, von uns so genannten “Zeigesternen“, Platz macht.

Montag, 26.05.2009 – Kgalagadi Nationalpark - Nossob

Nossob Valley 170km entspricht in etwa von Zürich nach Fribourg auf solchen Sandwegen Heute haben wir eine Buchung im rund 160km entfernten Nossob Camp, das sich bereits wieder auf südafrikanischem Boden befindet. Mit den ersten Sonnenstrahlen unterwegs Wir wollten ursprünglich eigentlich in zwei Etappen fahren, aber die beiden Übernachtungsplätze auf ungefähr halbem Weg waren schon gebucht und damit nicht verfügbar. Es wird einen langen Fahrtag über schmale Sand­pisten geben, weshalb wir bei Tagesanbruch starten wollen, damit wir möglichst viel Zeit haben bis das Camptor in Nossob um achtzehn Uhr schliesst. Es gibt wieder einmal nur Kaffee und Yoghurt und dann geht’s los, zuerst um die Pfanne herum und dann nur noch nach Westen. Ein Strauss Es sind wieder schmale Wege und es rumpelt und rumpelt trotz des Sandes. Auf den ersten Kilometern sind viele Tierspuren, vor allem von Katzen, auf der Piste sichtbar. Bateleur (Gaukler) am Kreise ziehen Trotzdem sehen wir nur wenige Tiere, ab und zu ein Steinböcklein, unsere treuesten Begleiter, und ab und zu Oryx, seltener Strausse. Die Strecke ist wirklich einsam, auf der ganzen Fahrt kommt uns ein einziger südafrikanischer Landy entgegen. Wir machen einen Schnitt von knapp 20km/h und das GPS prophezeit uns, dass wir schon kurz nach drei Uhr nachmittags in Nossob eintreffen werden. Wir machen uns schon Gedanken, ob wir dann vielleicht doch noch ein Grillfeuer für den Znacht starten sollen. An dieser Düne wissen wir noch nichts vom bervorstehenden Unheil Ganz kurz nach ein Uhr hört Thomas ein komisches, zischendes Luftgeräusch, das nicht zu unserer Druckluftanlage passt, und es wird ihm bald klar, was das zu bedeuten hat: Reifenschaden! Der Schlitz in der Reifenflanke Das gibt etwas Abwechslung in unser Geholper, denn wir müssen den vorderen linken Reifen wechseln, dessen Flanke durch eine Wurzel, die Thomas bei einem Ausweichmanöver erwischt haben muss, aufgeschlitzt wurde. Wir befinden uns in einem Nationalpark und obwohl wir “nur“ Hyänen in der Ferne gesehen haben, gibt es hier das ganze Repertoire an Raubkatzen. Wir machen uns trotzdem an die Arbeit, es bleibt uns ja auch gar nichts anderes übrig. Wir merken, dass unser MGD sicherlich nicht für diesen, allerdings seltenen, Fall konzipiert wurde, denn wir müssen das Arbeitsmaterial aus den verschiedensten Kästen holen. Reifenwechsel bei Obelix in der Kalahari Um den Galgen für das Reserverad aus der Garage zu kriegen müssen wir sogar Asterix losbinden. Zum Glück sind keine hungrigen Löwen in der Nähe Schliesslich bringen wir den Reifenwechsel trotz Lagdo-geschädigtem Wagenheber zu einem erfolgreichen Ende, unbehelligt von irgendwelchem ungebetenem Besuch. Ziemlich genau nach drei Stunden ist alles wieder versorgt und wir können weiterfahren. Es ist klar, dass wir es bis Torschluss nicht nach Nossob schaffen werden, aber Thomas will trotzdem rasch hinfahren, damit wir möglichst noch bei Tageslicht ankommen. Als kleines Zückerchen gibt’s auf der Weiterfahrt gut zwei Dutzend Oryx zu bewundern, eine stattliche Herde. Nach knapp 150km kommen ausserdem noch ein paar im Reiseführer beschriebene Dünen, die es zu überqueren gilt. ... und weiter geht’s, die Schatten werden immer länger ... Bei der steilsten schaffen wir es schliesslich im dritten Anlauf, im dritten Gang und mit dem richtigen Schwung. Die Gemeinheit liegt darin, dass die tiefstehende Sonne genau in der Fahrspur über der Düne steht, so dass die Bergfahrt buchstäblich im Blindflug erfolgt. ... ganz schaffen wir’s bis Sonnenuntergang wohl nicht im Camp zu sein... Wir erreichen ziemlich genau bei Sonnenuntergang das Nossob Tal, wo ein paar Gnus friedlich weiden. Zehn Minuten nach Torschluss stehen wir am Eingang zum Camp und dahinter hat sich ein Ranger, der uns grimmig mustert, bereits breitbeinig und mit verschränkten Armen in Pose geworfen. Von einem zweiten Ranger werden wir eingelassen und dann gleich zum ersten geschickt, der uns für morgen, wohl zwecks Moralpredigt, in sein Büro bestellt. Wir checken ein und suchen uns im letzten Licht einen Platz im Camp, auf dem wir wieder einmal schief und schepps stehen. Aber wir machen eh kein Geköch mehr sondern trinken erst ein Bier gegen den Durst, dann ein Gläschen Chlöpfmost zur Feier des gelungenen Reifenwechsels und schliesslich noch ein Glas Roten zu unserem Teigwarensalat...

Montag, 27.05.2009 – Kgalagadi Nationalpark - Twee Rivieren

Frühmorgens im Nossob Camp Zwei Oryx und ein Schakal als Auftakt... Es ist auch heute noch dunkel als der Wecker geht und kurz nach sieben Uhr fahren wir zum Ausgang. Hier möchte uns ja noch der Ranger in Command die Leviten lesen, also fragen wir höflich nach seiner Präsenz. Einer seiner Unterhunde will ihn sofort holen, aber schliesslich heisst es, wir müssten zu ihm ins Büro gehen, denn er sei sehr beschäftigt. Isabella bleibt bei Obelix und pumpt seine Reifen etwas auf, denn Tiefsand ist auf den Pisten auf südafrikanischer Seite keiner mehr zu erwarten. Thomas wird derweil 300m zum Büro chauffiert, wo der Chief gerade seine Rangers zum Briefing geladen hat. ...bevor es zur Sache geht: Der Löwe Resultat des Gesprächs ist ein mündlicher Verweis, aber er wünscht uns zum Schluss doch eine schöne Reise und dass wir wieder nach Südafrika zurückkommen. Das übliche Gestürm auf der Piste wenn Raubkatzen in der Nähe sind Um viertel vor acht Uhr öffnet Isabella das Tor zum Park und wir sind wieder unterwegs. Der Tag beginnt sozusagen mit einem Pauken­schlag, denn schon nach wenigen Kilometern auf einem kleinen Umweg neben der Hauptpiste sieht Thomas einen bemähnten Löwen neben der Piste spazieren. Zwei Sekunden später stossen wir auch schon auf die dazugehörige Wagenkolonne... Es sind schliesslich zwei Löwinnen und zwei Löwen die sich entlang der Strasse bewegen. Zwei Löwinnen und zwei Löwen Irgendwie werden wir ab dem Gestürm aber nicht ganz glücklich und sind schliesslich fast froh, dass sich das Rudel in die Sträucher in den Dünen neben der Piste verzieht, so dass wir wieder unser eigenes Tempo fahren können. Kori Bustard (Riesentrappe) Nach einem anständigen Beginn verwandelt sich die Piste schon bald in übelstes Wellblech und geht uns gewaltig an die Nieren. Thomas möchte den Park spontan zum Nationalpark mit den am schlechtesten unterhaltenen Pisten erklären. Zum Glück gibt es immer wieder mal Tiere zu sehen, zu Beginn viele Raubvögel aller Art, Springböcke, Gnus und natürlich Oryx, auch Gemsbok genannt, schliesslich heisst dieser Teil des Kgalagadi Nationalparks ja auch Kalahari Gemsbok National Park. Darum heisst das Gnu “Streifengnu“ Den einen oder anderen Strauss sehen wir ebenfalls, und einen hübschen Schakal, der es sich auf der Piste bequem gemacht hat, vertreiben wir von seinem Lagerplatz. Nicht schlecht staunen wir, als wir mitten unter vielen Antilopen, vor allem Gnus und Oryx, eine Hyäne entdecken, die die Tiere aber nicht sonderlich zu beunruhigen vermag. Können wir jetzt endlich essen? Thomas wird ungeduldig... Nach knapp einem Drittel der Strecke holen wir unser Frühstück nach und danach geht’s holpernd weiter. Der letzte Teil der Strecke nach Twee Rivieren ist wegen Strassenarbeiten gesperrt, so dass wir in den Genuss eines 35km langen Umweges ins Auob Tal kommen. Wir sehen noch mehr Antilopen, insbesondere grosse Herden von Gnus und Oryx, wie wir es bei unserem letzten Besuch an Neujahr nicht gesehen hatten. Nach einem wiederum langen Tag und etwas mehr als 200km mit mehr oder weniger starkem Rattern kommen wir mit sturmem Kopf im Camp von Twee Rivieren am südlichen Ende des Parks an. Es ist rund 5 Monate und 11’000km her, seit wir hier die erste Nacht auf südafrikanischem Boden verbracht hatten. Schnell starten wir unser Grillfeuer, das heute brennt, dass es eine wahre Freude ist.

Montag, 28.05.2009 – Kgalagadi Nationalpark - Twee Rivieren

Keine Verwechslung, dies ist ein feuriger Sonnenaufgang Der geschlossene Strassenabschnitt im Nossob Tal ist genau derjenige, auf dem wir Ende letzten Jahres die meisten Raubkatzen gesehen hatten. Unsere ersten Vierbeiner heute, zwei Schabrackenschakale Im Moment gibt es vom Twee Rivieren Rest­camp nur eine einzige Möglichkeit für Pirschfahrten, und die führt ins Auob Tal und auf genau der selben Strecke wieder zurück. Wir brechen trotzdem bei Sonnenaufgang auf und werden schon bald mit einer Giant Eagle Owl belohnt, die im Baum sitzt und von den ersten Sonnenstrahlen beschienen wird. Bald darauf laufen uns zwei Schakale vor die Nase und unterwegs sehen wir wie immer viele Springböcke, Oryx und Gnus. Vom Unterhaltsfahrzeug aufgewirbelter Staub im Auob Tal Fast wie um Thomas gestrige “Schlechteste Pisten-Nomination“ Lügen zu strafen ist heute ein Unterhaltsfahrzeug im Einsatz, und direkt dahinter fährt es sich tatsächlich deutlich angenehmer. Thomas scant das Gelände bei Auchterlonie Beim Auchterlonie Wasserloch hält sich eine eindrücklich grosse Springbockherde mit einigen hundert Tieren auf. Hier ist auch ein Picknickplatz über dem Tal angelegt und wir haben eine gute Aussicht auf das rege Treiben am Wasser. Der Picknickplatz liegt neben einer vor wenigen Jahren restaurierten Behausung, die im ersten Weltkrieg dazu diente, das Wasserloch zu bewachen. Swallow-tailed Bee-eater Die Bewohner wurden angeblich nach dem Ende des Krieges in ihrer Abgeschiedenheit einfach vergessen. Für uns gibt’s hier erst einmal Frühstück und dann machen wir uns auf den Rückweg. Blick von Two Rivers (Botswana) nach Twee Rivieren (Südafrika) Den Höhepunkt bilden hier einige bunte Swallow-tailed Bee-eater, womit denn auch gesagt wäre, dass es diesmal nichts mit Löwen und Konsorten wird. Wir fahren gleich zum botswanischen Parkcamp Two Rivers auf der anderen Seite des Flusses, das verglichen mit der südafrikanischen Seite schon fast verlassen daliegt. Das Personal kommt erst anmarschiert als es uns kommen sieht und ein gaanz, gaanz netter Beamter stempelt unsere Pässe, womit wir Botswana offiziell verlassen haben.

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